Thilo Schneider / 19.02.2022 / 14:00 / Foto: Pixabay / 80 / Seite ausdrucken

Seminar für Maskenfreunde

Was, wenn es irgendwann keine Maskenpflicht mehr gibt? Dann sind es nicht die Spaziergänger, die ein Problem haben werden – es sind die Hardcore-Maskenträger! Daher kommt jetzt die 1-Million-Euro-Idee.

Kennen Sie das? Man sitzt so da, tut seine Arbeit, denkt dabei vor sich hin und hat plötzlich so eine Art Wachalbtraum. Bei mir war es ein Tweet, der so nebenbei unten rechts aufploppte: „Wogegen werden die ganzen „Spaziergänger“ demonstrieren, wenn es keine Maskenpflicht mehr gibt?“ Und ich dachte so: „Na ja, die werden wieder ihre ganz normalen Bürgersachen tun, Geld verdienen, essen gehen, sich über die Benzinpreise ärgern und Netflix gucken.“ Dann fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren: Es sind nicht die Spaziergänger, die ein Problem haben werden – es sind die Hardcore-Maskenträger! Daher kommt jetzt die 1-Million-Euro-Idee. Wenn Sie sie umsetzen – 10 Prozent des Umsatzes gehören mir, okay? Wenn Sie damit einverstanden sind, dann lesen Sie jetzt weiter. Wenn nicht, bitte hier aufhören.

Bereit? Obacht! Hund raus, Katze raus, Ehegattende raus, Tür zu:

Seien Sie der Erste in Ihrer Stadt, bieten Sie es der Volkshochschule an: Der Lehrgang „Die Maske ist gefallen – was nun?“

Es gibt keine Maskenpflicht mehr. 2G-Regelungen sind ebenfalls gefallen. Sie sind es gewohnt, fremde Menschen anzuschreien, auf korrektes Tragen der Maske zu achten, Ungeimpfte zu verachten und Angst vor Ansteckung zu haben. Sie haben sich derart pflichtbewusst verhalten, dass Sie die Maske auch getragen haben, wenn Sie allein im Auto waren. Nun sind Sie auf Ihre Eigenverantwortung zurückgeworfen und möchten mit der neuen, unbequemen Situation umgehen. Sie wollen wissen, wie Sie Ihr Sendungs- und Selbstbewusstsein wieder zurückerlangen können. Sie wollen nicht wieder, wie früher, übersehen werden. Sie wollen weiterhin besorgt sein und Ihren Bürgerpflichten nachkommen.

Zielgruppe: Hardcore-Maskenträger, die nun völlig verängstigt und orientierungslos sind. Die sich ihres Lebenszweckes beraubt fühlen und mit Panikattacken zu kämpfen haben.

Lehrgangsinhalt:

  • „Das ist mein Parkplatz!“ – von Anschreien bis zum Abschleppen.
  • „Sie haben den Müll falsch getrennt!“ – Hygienemaßnahmen und korrekte Kontrolle und Abmahnung bei kleinen und großen Verstößen
  • „Die Fahrräder gehören nicht in den Hausflur!“ – wie Sie mit unbotmäßigen Autoverweigerern, Studenten und Hippies unwertschätzend umgehen
  • „Na, haben wir nix zu schaffen?“ – Ansprache und Verachtung von Urlaubern und sonstigem Gesocks, das zwischen 7.00 Uhr morgens und 19.00 Uhr abends offenkundig nicht einer Erwerbstätigkeit nachgeht   
  • „Ich war zuerst da!“ – korrektes Verhalten an der Supermarktkasse und im Einzelhandel nebst nicht kostenpflichtigen Beleidigungen
  • „Sie stehen im Halteverbot!“ – Kennenlernen dieser Redensart in allen in Deutschland gesprochenen Sprachen sowie Rechtslage bei Anzeigen und Sachbeschädigungen
  • „Das ist ein Radweg!“ – Straßenverkehrsordnung richtig interpretieren, Fehlverhalten korrigieren
  • „Sie sind diese Woche mit der Hausordnung dran!“ – Aufforderungen konsequent, direkt und unfreundlich verpacken sowie Konsequenzen der Hausgemeinschaft bei Nichterledigung
  • „Ich bin schon wieder müd geschafft“ – 10 passende Antworten auf einen Guten-Morgen-Gruß
  • „Das ist ein Hof und kein Spielplatz!“ – Mikrolagen definieren und auch den Jüngsten demonstrieren, was wahre Autorität und Macht bedeuten
  • „Das machen Sie aber wieder weg!“ – Wie Sie für Sauberkeit im öffentlichen Raum sorgen
  • „Setzen Sie die Maske ab!“ – Gleichgesinnte erkennen und Fehlverhalten erklären
  • „Setzen Sie die Maske auf!“ – Gleichgesinnte erkennen und ihnen auf den Keks gehen
  • „Das habe ich nicht bestellt!“ – Servicepersonal in der Gastronomie schikanieren, wenn so gar niemand anderes greifbar ist
  • „Ich habe Beweise!“ – richtiger Einsatz der Mobiltelefonkamera zu Dokumentationszwecken
  • „An den Falschen gekommen!“ – Widerstand konsequent brechen
  • „Anzeige ist raus!“ – Anonyme Feindbeobachtung in den Sozialen Medien und die passende Meldung finden

Dauer: Nur 14 Tage, um die Lernkurve zu glätten

Material: FFP2-Maske, Warnweste, Handschellen, BGB, Mobiltelefon mit Kamera, Pfefferspray, Kleinkarierter Block

Kosten: Die letzten Nerven Ihrer Mitmenschen

Die Rechte und die Linke gehören mir. Ernstgemeinte Anfragen nehmen die Leserkommentare entgegen!

(Weitere Seminare des Autors gibt´s unter www.politticker.de)  

 

Von Thilo Schneider ist in der Achgut-Edition erschienen: The Dark Side of the Mittelschicht, Achgut-Edition, 224 Seiten, 22 Euro.  

 


 

Foto: Pixabay

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Leserpost

netiquette:

Jan Häretikus / 19.02.2022

Ich wohne in einer Eigenheimsiedlung am Stadtrand einer Kleinstadt. Keine neu erschlossene, sondern eine schon zu „DDR- Zeiten“ erbaute; mein Apfelbaum ist schon 55 Jahre alt. Es ist, nein, es war eine sehr ruhige Wohnlage. Warum war? Meine Nachbarn sind, bzw. waren hochbetagt. Die Erben verkauften, verkaufen die Häuser. Junge Familien mit kleinen Kindern kaufen sie. Kinder sind gut, sie sind wichtig, aber eben auch laut. Damit kann ich umgehen. Im Beisein eines Immobilienmaklers besichtigen nun jeden Tag junge Familien auch das unmittelbare Nachbarhaus. Wir sind nicht neugierig, aber wir, mein Weib und ich, schauen doch mit Interesse auf jene, die vielleicht einmal unsere Nachbarn sein könnten. Jetzt komme ich zur Sache: Heute erschien ein junger Mann mit Vater zur Besichtigung. Seit einer Woche waren ca. 40 Besichtiger zu Gange; keine, keiner trug eine Maske. Vater und Sohn trugen sogar bei der Besichtigung des Gartens FFP2. Damit kann ich nicht umgehen! Sollten das vielleicht meine neuen Nachbarn werden. Ich mobilisierte mein möglichstes Abwehrpotential, meinen Labrador. Wenn der Hund in den Garten darf, dann klärt er, allerdings nur kurzzeitig - wir achten auch das Ruhebedürfnis anderer -  durch lautes Bellen alle darüber auf, wer hier der Chef ist. Meine Hoffnung: die ängstlichen, oder, noch schlimmer, lauterbachgläubigen Besichtiger haben vielleicht Angst vor Hunden.

PALLA Manfred / 19.02.2022

+ + + und die AUSSEN-“Ministrierende” hat Sich doch schon wieder verplappert mit > FRESSE-Freiheit < !?!  ;-)

Thomas Hechinger / 19.02.2022

Der Artikel von Herrn Schneider kann entfallen. Denn er geht von einer haltlosen und offenbar irrigen Annahme aus: dem Entfallen der Maskenpflicht. Seit Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben wurden, bedecken Menschen ihre Scham. Das hat die Menschheit im wesentlichen beibehalten (irgendwelche „Naturvölker“, die das nicht übernommen haben, sind als Ausnahmen, die wir entwickelten Menschen in Reservaten neokolonialistisch überlegen begaffen können, gerade die Bestätigung der Regel). Und nun sind wir eine Stufe in der Entwicklung der Menschheit weiter. Seit Wuhan sind wir aus dem Paradies der nasalen Unschuld vertrieben. Verschämt bedecken wir unser Gesicht.

Peter Gentner / 19.02.2022

You made my Day!

Gisela Rückert / 19.02.2022

Ich hasse Masken, das vorne weg.  Aber einige Regeln, die Sie hier aufführen, sind sinnvoll und machen das Zusammenleben leichter! Nicht alles, was für etwas Ordnung und Sauberkeit sorgt,  ist zu verwerfen.

Bernart Welser / 19.02.2022

Wenn ich die Meldungen der letzten Tage richtig interpretiere, dann wird uns der Maskenzwa… pardon: die Maskenpflicht noch geraume Zeit erhalten bleiben - auch wenn gewisse andere momentan noch gültige Regeln in Sachen Corona längst aufgehoben sein werden. Die Armee der Blockwarte und Maskenfetischisten braucht also nicht zu befürchten, dass sie demnächst der Demobilisierung anheimfällt. Vielmehr ist zu erwarten, dass sich ihr in Bälde ein neues, ganz spezielles Betätigungsfeld auftut: Erfassung und Meldung von Äußerungen, die als maskenfeindlich und somit als Kritik, ja Lächerlichmachung von regierungsamtlich angeordneten Maßnahmen aufzufassen sind. Ich denke da zum Beispiel an Begriffe wie “Rotzlappen / Rotzbeutel” oder “Affenschnauze”, mit denen Maskenfeinde die Objekte ihres blanken Hasses zu diskreditieren suchen.  - - In verschiedenen Staaten auf dem Globus wird Kritik am Staatsoberhaupt sowie Verächtlichmachung von Symbolen und Handlungen des Staates mit empfindlichen Strafen geahndet. Da es sich bei der Maske quasi um ein staatliches Kennzeichen handelt - ähnlich wie die Führerporträt-Anstecknadeln in Nordkorea - , sollte auch hierzulande die Möglichkeit geschaffen werden, gegen Maskenschmäher drakonisch vorzugehen. Ein entsprechendes Gesetz zu formulieren und durchs Parlament zu bringen - das dürfte angesichts der Erfahrungen der vergangenen Monate kein Problem darstellen…

T. Schneegaß / 19.02.2022

Die Geschäftsidee taugt nichts. Die Maske bleibt, an ihr halten die Diktatoren mit pathologischem Eifer fest, zeigt sie ihnen doch bei jedem Blick aus dem Fenster ihre Macht über die Marionetten, wenn sie schon nicht effektiv kontrollieren können, welcher Status sich da neben welchem am Strand oder im Biergarten niederlässt. Und sollte die Pflicht vorübergehend über den Sommer doch nur in Öffis und Handel gelten, fahren eben die Hardcore-Masken-Heinis den ganzen Tag mit Bus- oder Tram-Jahresabo von einem Geschäft zum anderen und leben dort ihre Blockwart-Mentalität aus. So kommen sie so leidlich durch den für sie furchtbaren Sommer und die Lehrgänge würden die Kosten nicht einspielen. Übrigens bin ich definitiv dafür, auch für eine mögliche Zeit danach für die freiwillige Lappen-Empfehlung, erkennt man doch sofort die Charaktere, mit denen man nicht eine Minute zufällig ins Gespräch kommen darf.

Richard Loewe / 19.02.2022

alles komplett überflüssige Seminare für Deutsche, aber Amerikaner brauchen hier wirklich Nachhilfe. Das zweite deutsche Wirtschaftswunder durch Export!

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