Sehr löblich, mal einen Artikel zu haben, der gegen die gerade sehr populäre Theorie eines Crashes 2020 anschreibt. Diese Logik des Artikels erschließt sich mir aber nicht: unter 250k ist man sicher, trotzdem wird am Ende zu Konsum geraten? Frage: wenn das Inflationsziel dann doch überraschend mal erreicht oder sogar weit überboten wird, hört die EZB dann auf Geld zu drucken? Das kann mir keiner erzählen, den dummen Deutschen kann man vielleicht ihre Immobilien zwangsbeleihen, aber die Italiener lassen das nicht mit sich machen.
Es fällt mir dann doch schwer zu glauben, dass die wohlhabenden Deutschen mit mehr als 250T€ Sichteinlagen ihr Geld in Massen auf deutschen Konten in Euro liegen haben. Ich erlaube mir die Vermutung, dass eine Rasur bei 250T€ nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein sein wird. Wenn die Vergangenheit eines lehrt: der gierige Staat schöpft immer beim Mittelstand ab, nur dort reicht der Multiplikator (noch) für einen Effekt. Im Übrigen ist Herr Kralls Ansage schon einige Jahre alt und seine Gewinnprognosen der Banken waren ja bisher so schlecht nicht. Selbst wenn er wenige Quartale daneben liegen sollte, sind seine Vorträge wesentlich substanzieller, argumentativ schlüssiger und in der Schlussfolgerung hilfreicher als so ein dämlicher Tipp, sein Geld zu verbraten. Nur ein Idiot oder jemand, der für andere Menschen keine Verantwortung trägt, verheizt sein Holz vor dem Winter.
Ich gebe Herrn Zeyer nicht recht. Mag sein, dass die Insolvenzverschleppung des Euro noch eine gewisse Zeit weitergeht. Aber mit jedem gedrucktem Euro wird das Währungssystem instabiler. Die Flucht ins Gold hat schon kräftig eingesetzt, das zeigt den Vertrauensverlust in diese Währung. Inflationen treten nur anfangs schleichend, und dann mit einem sog. Ketchup-Effekt auf. Gut ausgebildete Leistungsträger wandern wegen zu hoher Steuerbelastung ins Ausland ab, während Analphabeten und sonstige “Fachkräfte” in unsere Sozialsysteme einwandern. Deutschland zerstört z.Zt seine Schlüsselindustrien und eine Rezession droht. Die nächste Finanzkrise wird viele politische Ursachen haben. Die noch unbestimmte Zeit vor einem Crash sollten wir daher sinnvoll nutzen, um unser Vermögen bestmöglichst vor Zugriffen des Staates abzusichern. Das kann natürlich auch über das Ausland geschehen. Jetzt alles Geld verjubeln führt unweigerlich in den persönlichen Untergang. Wir sollten vielmehr auch an die Zeit nach einem Crash denken.
Wenn es so oder ähnlich kommt, wie von Herrn Zeyer beschrieben, dann haben wir in Deutschland und Europa endlich das, worauf hier viele Linke hoffen, nämlich eine revolutionäre Situation. Es dürfte denen dann, angesichts des Zeitgeistes, leicht fallen, den Kapitalismus zu diskreditieren und eine sonnige Zukunft unter der Neuauflage des Sozialismus zu propagieren und diesen zu installieren, natürlich alles ganz demokratisch. Alle Tipps zur Rettung des Vermögens laufen ins Leere, weil die Komplettenteignung und Überführung ins Volkseigentum total sein wird. Die Zentralisierung der EU wird bis dahin so weit fortgeschritten sein, dass sich die anderen Staaten bzw. Territorien dieser Entwicklung anschließen werden/müssen. China lässt grüßen. Wie in China auch, werden dann staatskapitalistische Verhältnisse, unter strenger Kontrolle der Einheitspartei zugelassen. Es empfiehlt sich daher für alle diejenigen, die mit Marxismus/Leninismus und politischer Ökonomie des Sozialismus noch nicht vertraut sind, sich zu qualifizieren. Als gelernter DDR- Bürger brauche ich nur mein Wissen zu reaktivieren und mich aktiv an der neuen Bewegung zu beteiligen, dann gehöre ich zu den Profiteuren. Vorher setze ich mich allerdings dafür ein, dass politische Kräfte gestärkt werden, die eine Veränderung des Zeitgeistes bewirken können und für ordentliches Gegengewicht sorgen.
Werter Herr Zeyer, veilleicht besteht der Reiz eines bestimmten Prognostikers gerade darin, daß er “das Gelände” kartographiert. Und die zeitlichen Korridore nennt. Und zwar sehr fundiert und nachvollziehbar. Im Gegensatz zu Ihnen, wo Sie sich nur auf allgemeinbekannte Weisheiten beschränken. Entscheide ich mich auf einer Irrfahrt für einen, der zumindest glaubhaft vorgibt, die Sachlage nachvollziehen zu können, oder für einen, der nur meine bereits vorhandenen Kenntnisse in andere Formulierungen verpackt? Ich entscheide mich für den Erstgenannten. Weiterhin, wenn Sie schreiben: “Schulden, die nicht tilgbar sind, kriegt man nur mit zwei Methoden weg: mit einer kräftigen Inflation oder mit einem Schnitt.”, so ziehen Sie wohl nicht in Betracht, daß der “Schnitt” auch durch einen Krieg wunderbar bewerkstelligt werden kann? Und wg. dem Elefanten vor der Klippe… Sie kennen doch “Die Welt von gestern” von S. Zweig. Na dann!
Werter Herr Zeyer, so einleuchtend Sie hier argumentieren. Alles Ihrer Annahmen basiert auf c.p. Bedingungen, können Sie die Stabilität der Welt, wie Sie jetzt aus unserer Sicht scheint, wirklich voraussetzen? Was auch Massenproteste geringen Ausmaßes bewirken können, haben die Gelbwesten in Frankreich, im Kleinstmaßstab vorgeführt. Auch im Generalstreikwesen sind Franzosen zwar führend, wer sagt denn, dass die Rekorde unangreifbar sind. Bei diesem Thema lande ich bei der Schweiz. Wer sagt Ihnen, dass, wenn keine Finanzamtskavellerie aus den Nachbarstaaten hinter Vermögen von Staatsbürgern hinterher ist, nicht trotdem zigtausende auf Verabredung vor der Tür stehen. Parole könnte sein:“Marsch auf die Tresore!” Ganz real tut sich dann die Frage auf, die in den instabilisten Ländern der Erde immer zu bewundern ist: “Wieviel Blutvergießen kann sich sich eine Regierung leisten?” Die Machthaber in der früheren DDR haben diese Frage ganz real mit 0 beantwortet. Es hat gegen die Entmachtung nicht geholfen. Nun haben Sie in der Schweiz und wir in Europa regelmäßig Wahlen! Was passiert wohl, falls es in mehreren Ländern der EU keine Zustimmung zu Ihrem Verfahren gibt? Ich wage eine Prognose von Montag bis Sonntag. Weil ein reiches europäisches Land sich gerade ausklinkt! Riesigen Einfluss auf die Befindlichket(sstörungen) des € dürfte der Vergleich zu GB in Zukunft haben. Hierzu reicht es die Lehre der externen Effekte genau zu kennen. Laut Aussage eines meiner früheren VWL Professoren, lässt sich das allermeiste in der Welt damit zutreffend analysieren. Dem stimme ich seit langem zu, weil ich Sie regelmäßig anwende. Selbst die Vorteile einer Familie lassen sich damit bestimmen, wie möglicherweise für den Gewinner einer Teilrückabwicklung. Wehe es stellt sich heraus, das der individuelle Anteil GBs am Fusionsgewinn ein individueller Verlust war!
Ja, so sind der Staat und die Regierenden. Wenn die Karre im Dreck ist, wird rasiert, um dann anschließend genau so weiter zu machen. Dann hätte ich aber auch einen Wunsch: Beim Rasieren die nicht vergessen, die das alles zu verantworten haben und hier bitte gut einseifen und einen besonders deutlichen Schnitt. Das dürfte doch nicht zu viel verlangt sein, oder?
Gut gebrüllt Herr Zeyer, auch gut erklärt, wie dieses Enteignungs-system funktioniert. Vielleicht wacht der Eine oder Andere auf und realisiert die laufende Enteigungungsvorbereitung doch noch? Ich bin immer noch der Meinung, dass, wenn man endlich die Fehlkonstruktion des € korrigieren würde, ein Total Crash in Grenzen gehalten werden könnte. Weiter, sehr geehrter Herr Zeyer, muss man doch auch realistisch sein, dass die Schweiz zwar “unabhängig” von der EU ist, (was das auch immer heißen mag) und dass die Schweizer dem Staat seit langer Zeit eine Schuldenbremse eingebaut haben und und und. Die Schweiz liegt im Zentrum der EU und wenn man die Politik der umliegenden EU kennt, dann kann man sich doch leicht vorstellen, dass die Plünderung nicht an der Grenze stoppen wird. Ich hoffe, dass sich viel früher die PolitikerInnen warm anziehen müssen und dann mal so richtig verprügelt werden. Von unten, vom Volk. Ich bin mir sicher, dass sich die Wut, sobald es sichtbar wird, nicht in Grenzen halten lässt. b.schaller
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