Beim WDR ist das auf allen 5 Programmen nicht anders. Ganz besonders tun sich da WDR 2 und WDR 5 hervor.
Brecht hat einmal gesagt, dass Leute, die auf absterbenden Ästen sitzen, nur Sägen erfinden können. So prophezeite er das Ende der Politbürokraten in der DDR.
Mir ergeht es leider seit 2 Jahren ähnlich, wie im Kommentar. Ich wohne in einem „Senderdreieck“ mit den Angeboten aus Hessen, Thüringen und Bayern. Egal ob ÖR oder Privat, ich halte alle nicht mehr lange aus, Klassik auf Dauer kann auch anstrengend sein. Deshalb mein Hilferuf hier, gibt es noch Radiosender, die noch nicht vom Propagandafunk durchsetzt sind?
Ich kann mich nur Herrn Zimski und den anderen Kommentatoren anschließen. Ich wohne in Frankfurt und höre HR-Info. Die Eingangsbeschreibung vom RBB-inforadio kann man 1 zu 1 auf den HR übertragen. Z.B. jammervolle Berichte über die armen Flüchtlinge, die ihre Lieben im Krieg zurücklassen mussten und nach Deutschland geflohen sind. Nun warten sie bangen Herzens, ob sie ihre Familie nachholen können. Auf die Idee mal zu hinterfragen, warum jemand seine Familie im Krieg zurücklässt und sich aus dem Staub macht, kommen diese Superreporter natürlich nicht. Auch der mehrfach von (CDU/CSU)-Politikern angesprochene Familienzusammenführung in befriedeten Gebieten der Heimatländer wird erst garnicht angesprochen.
Die Befindlichkeiten der ÖR-Medien und dessen Nudging und Propaganda-Strategie kann man stets recht einfach analysieren und belegen. Aber ich frage: Wie entstehen und funktionieren derartige Strukturen, wo man doch ehedem ganz veritable Standards im Journalismus hatte? Ich vermute am Wenigsten, dass die Frontfrauen und Männer dafür die Hauptverantwortung tragen. Manche mögen das schlicht als ihre persönliche Überzeugung verstehen. Ob diese eben in den Systemmühlen zurecht gebogen wurden, dass ihnen damit auch die Selbstzweifel ausgetrieben wurden, oder ob es nur einen Selektionsapparat gab, die eben jene Meinungsträger in zentrale Rollen spülte, ist m.E. zweitrangig. Die Wirkung zählt. Ich vermute hier vor allem die Bedeutung der Intendanten und grauen Eminenzen, der die Medien als Machtinstrument leidlich nutzen will.
Irgendwie macht es mich ein bisschen stolz, dass es im Radio noch schlimmere Nachrichtensender gibt als B5-Aktuell. Zwar hat mich dieser Sender heute u.a. darüber aufgeklärt, dass meinetwegen gerade die Eisbären ausstürben und dass es sich bei den Leuten, die glauben, die Bundesregierung und die dieser nahestenden Medien seien nicht durchweg ehrlich, um Verschwörungstheoretiker handele, aber alles in allem hinkt er dem, was Herr Zimski beschreibt, gewaltig hinterher. Wenn wir Bayern schon nichts Großes mehr vollbringen, so sind wir doch wenigstens in den richtigen Tabellen Schlusslicht. Das ist auch etwas wert.
Sehr geehrter Herr Zimski, ähnliche Erfahrungen können allmorgentlich auch mit dem Deutschlandradio gemacht werden. Es geht los mitTrump, der wieder Unglaubliches getwittert hat, dann kriegen irgendwelche Nazis, Rassisten, Ausländerfeinde (meist in Gestalt der AfD ) ihr Fett weg. Meist kommt dann ein Interview mit irgendwelchen Grünen. Der Jürgen, die Renate, Claudia, Anton, Ska un Terry (ursprünglich Mal Franziska und Theresa) erklären dann, was wie zu verstehen ist. Das wird alles präsentiert von Moderatoren und Moderatorinnen, die zwar in ihren gutmenschlichen Einstellungen sehr gefestigt sind, dafür aber häufiger auf elementare Sachkenntnis verzichten. Schließlich darf der “Presseüberblick” nicht vergessen werden: neben Süddeutscher, Frankfurter Rundschau, Mannheimer Morgen braucht man natürlich auch die taz nicht vermissen. Derartig bearbeitet - gelegentlich begleitet von der ungläubigen Feststellung, daß man das ja auch alles selbst noch (zwangs)finanziert, lassen sich die Mühsal des Tages leicht bewältigen.
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