Klaus-Dieter Humpich, Gastautor / 11.03.2021 / 06:15 / Foto: Pixabay / 86 / Seite ausdrucken

10 Jahre Fukushima-Legendenbildung

Eigentlich ist zum „Fukushima-Jubiläum“ alles gesagt. Wer will, kennt die Fakten. Man muss nur ein wenig im Internet stöbern. Wäre da nicht das ZDF hinter dem Busch hervorgekrochen mit seiner Sendung „Der ewige GAU? 10 Jahre Fukushima“. Gäbe es einen nach Karl-Eduard („Sudel-Ede") von Schnitzler benannten Preis, das ZDF hätte ihn mit Sicherheit in der Tasche. In bester Tradition schneidet man alte Aufnahmen des West-Fernsehens neu zusammen und lässt sie von Greenpeace, Partei Bündnis 90/Die Grünen und anderen üblichen Verdächtigen kommentieren.

Selbst der alte Lehrer Arnie Gunderson mit seiner Verschwörungstheorie von dem explodierten Brennelemente-Lagerbecken darf nicht fehlen. Die Verknüpfung „Atombombe“ gleich „Atomkraftwerk“ ist einfach zu verlockend. Als Staatsfunker braucht man nicht einmal elementare handwerkliche Fähigkeiten zu beachten: Eine simple Google-Abfrage und man hätte Aufnahmen des besenreinen Lagerbeckens von Block 4 senden können. Ausgewogenheit – also die Berücksichtigung von Pro und Contra – ist mit der Einführung der Wohnungssteuer „Rundfunkgebühr“ sowieso nicht mehr nötig. Man dient nur seinem Herrn, der die nächste Gebührenerhöhung festsetzt. Sollen die Zuschauer doch abschalten, wenn sie so viel Propaganda nicht ertragen.

Was geschah am 11. März 2011?

Um 14:46 Uhr (Japan Standard Time) erschütterte das „Tohoku Earthquake” den Osten Japans mit einer Magnitude von 9,0 auf der Richterskala. Das Epizentrum lag etwa 130 km östlich der Oshika-Halbinsel in 24 km Tiefe. Quelle war ein Sprung der ineinander verhakten nordamerikanischen und pazifischen Platte. Dieser Sprung löste einen Tsunami aus, der über die japanische Küste hereinbrach. Er zerstörte mehr als eine Million Gebäude, tötete 19.729 Menschen (weitere 2.559 Opfer blieben bis heute vermisst) und verletzte 6.233 Menschen zum Teil schwer. Ganze Landstriche waren innerhalb von Minuten dem Erdboden gleichgemacht. Für uns Mitteleuropäer eine unvorstellbare Naturkatastrophe von apokalyptischem Ausmaß.

Im Zusammenhang mit dem Reaktorunglück ist nur von Bedeutung, dass solche Tsunamis in Japan nicht unwahrscheinlich sind. Mit anderen (deutlichen) Worten: Dieses Kraftwerk hätte so nie an diesem Ort gebaut werden dürfen. Dies war unter Fachleuten – bitte nicht verwechseln mit „Atomexperten“ – bekannt. Es gab sogar einige wenige, die unter Inkaufnahme erheblicher beruflicher Konsequenzen dabei nicht mitgespielt haben.

Die Ereignisse im Kernkraftwerk

Im Kernkraftwerk Fukushima waren drei der sechs Blöcke in Betrieb. Block 4 war bereits vollständig entladen für einen Brennstoffwechsel mit Wartungsarbeiten. Die Blöcke 5 und 6 waren in Vorbereitung zum Wiederanfahren nach erfolgtem Brennelementewechsel. Durch das Erdbeben wurden alle sechs Hochspannungstrassen unterbrochen. Die Notstromdiesel zur Eigenversorgung im Inselbetrieb starteten.

Für das Verständnis der Abläufe ist wichtig, dass zuerst alles nach Plan verlief: Durch die Erdbebensensoren wurde eine Schnellabschaltung ausgelöst und auch in Fukushima startete die Notversorgung – wie in fast allen japanischen Kernkraftwerken. Es wäre nichts passiert, wenn die Flutwelle nicht gekommen wäre oder man das Kraftwerk „wasserdicht“ gebaut hätte. Der Vorgang einer Schnellabschaltung infolge eines Erdbebens ist in Japan Routine. Die Betriebsmannschaft war allerdings bezüglich des Tsunami so ahnungslos, dass sie sogar die Abkühlung des Blocks 1 noch verzögerte, um – wie erwartet – möglichst schnell wieder ans Netz zu kommen.

Dies war leider eine fatale Fehlentscheidung, wie sich bald herausstellen sollte. Es verstrich fast eine wertvolle Stunde in Ahnungslosigkeit. Hier zeigt sich, wie wichtig ein Kommunikationssystem ist, das auch bei schweren Naturkatastrophen intakt bleibt: Wäre die Betriebsmannschaft über die Gefahr eines schweren Tsunami informiert worden, hätte sie mit Sicherheit ganz anders reagiert. Bei den Reaktoren 2 und 3 wurde die Isolation der Reaktoren von dem konventionellen Teil des Kraftwerks automatisch durchgeführt und die notwendigen Notkühlsysteme ausgelöst. Bis zu diesem Zeitpunkt waren alle drei Reaktoren in einem sicheren Zustand, und auch die Notkühlung funktionierte wie geplant.

Etwa 50 Minuten nach dem Erdbeben (das hätte die „goldene Stunde“ sein können) brach eine Wasserwand auf das Kraftwerk ein und schlug alle Außeneinrichtungen der Blöcke 1 bis 4 kurz und klein. Dies war die Folge des bekannten Konstruktionsfehlers: Die Lage des Kraftwerks über dem Meeresspiegel war viel zu niedrig. Bereits in den etwas abgelegenen (neueren) Blöcken 5 und 6 waren die Zerstörungen wesentlich geringer. Sämtliche Kühlwasserpumpen der Blöcke 1 bis 4 sind abgesoffen und damit war keine Außenkühlung mehr möglich. Die Notstromdiesel, die Schaltanlagen und alle Batterien im Keller des Turbinengebäudes wurden durch das hereinbrechende Meerwasser zerstört. Zunächst überlebten die Diesel von Block 2 und 4, bis sie durch die zerstörten Schaltanlagen außer Gefecht gesetzt wurden. Die Batterien von Block 3 hielten noch durch, bis sie erschöpft waren. Es gab sogar einen zusätzlichen luftgekühlten Generator für den Block 6 – wenn man nur den Strom hätte nutzen können. Durch den totalen Stromausfall (station blackout) war die Mannschaft blind und kraftlos. Man hatte bald keine Informationen durch die Messgeräte mehr und konnte auch keine elektrischen Stellglieder mehr betätigen. So ließ sich das Ventil, welches man im Block 1 geschlossen hatte, um die Abkühlung zu verringern, nun nicht mehr öffnen.

Hilfe von außen ließ auf sich warten, weil die Feuerwehr erst mal die zerstörten und verschütteten Straßen räumen musste, um sich zum Kraftwerk vorkämpfen zu können. Die Kernschmelze setzte etwa fünf Stunden später in Block 1 ein. Unter den hohen Temperaturen zersetzten sich die Brennstabhüllen durch eine chemische Reaktion zwischen Wasserdampf und Zirconium. Der Kern des Reaktors – eine Konstruktion mit Toleranzen von weniger als einem Millimeter – fällt nun unkontrolliert in sich zusammen. Da die Nachzerfallswärme immer noch weiter wirkt, schmelzen Teile sogar auf. Es entsteht ein „Corium“, eine Legierung aus allen Bauteilen des Kerns, die nach dem Erkalten eine lavaähnliche Schlacke bildet. Deren Beseitigung ist die zentrale Herausforderung des Rückbaus. Man hat nicht mehr eine verfahrenstechnische Anlage vor sich, sondern einen Stahlbehälter mit einer harten, widerborstigen Masse, die man zerkleinern und bergen muss. Sinnvollerweise wird dies erst in Jahrzehnten mit noch zu entwickelnden Robotern erfolgen.

Was geschah in Block 1, 2 und 3?

Durch den ansteigenden Druck wurde der Deckel im Reaktor 1 undicht und es entwich Wasserstoff in das obere Stockwerk. Eine ganz normale Industriehalle und kein „Betonbunker“, wie er in modernen Kraftwerken üblich ist. Etwa nach 24 Stunden explodierte das gebildete Knallgas und lieferte die spektakulären und immer wieder gern gezeigten Bilder. Nur hat dies nichts mit Kerntechnik zu tun, sondern ist eher ein Vorgeschmack auf die viel gepriesene „Wasserstoffwirtschaft“.

Im Block 2 funktionierte die Notkühlung noch drei Tage. Allerdings stiegen auch dort Druck und Temperatur an, weil durch den Ausfall der Kühlwasserpumpen die Wärme nicht mehr an die Umwelt abgegeben werden konnte. Der Versuch einer Druckentlastung, damit die Feuerwehr Wasser einleiten konnte, scheiterte, und es kam ebenfalls zu einer Teilschmelze. Allerdings weniger schlimm als in Block 1. Es gab auch keine Knallgasexplosion, da der „Schuppen“ über dem Reaktordruckbehälter schon durch die Explosion in Block 1 soweit zerstört war, dass der Wasserstoff abziehen konnte.

In Block 3 konnte man mittels Strom aus Batterien die Notkühlung noch etwas steuern. Da aber die Wärmesenke Meerwasser nicht mehr zur Verfügung stand, kam es auch dort zu einer Kernschmelze. Hier strömte das gebildete Knallgas nicht nur in den „Schuppen“ oberhalb des Blocks 3, sondern auch über die gemeinsamen Lüftungskanäle in den „Schuppen“ des sich gar nicht in Betrieb befindlichen Block 4. Wieder zwei spektakuläre Explosionen von Knallgas. Nun waren alle „Schuppen“ zerstört wie nach einem Bombenangriff und der Schutt in alle Brennelemente-Lagerbecken gefallen. Um die Brennelemente bergen zu können, muss erst mal der Schutt beräumt werden. Davor wiederum mussten erst mal neue Gebäude gebaut werden, um etwaige Verseuchungen bei den Bergungsarbeiten zu verhindern. Das alles brauchte und braucht Zeit.

Der Irrsinn der Evakuierung

Völlig überhastet und von „Strahlungsangst“ getrieben, ordnete man großräumige Evakuierungen an. Infolge dieser Evakuierungen kam es zu zahlreichen Todesfällen, weil man Schwerkranke von Intensivstationen und hochbetagte Pflegefälle einem Transport und Notunterkünften aussetzte. Nachweislich ist aber kein Mensch durch Strahlung gestorben. Die Strahlungsdosen sind so gering, dass man nicht einmal mit einer erhöhten Rate von Krebsfällen rechnen kann. Anfangs lagen die Strahlendosen im Sperrgebiet bei 50 bis 100 mSv/Jahr. Durch Dekontaminierung wurden die Werte auf 1 bis 20 mSv/Jahr gesenkt. Ein wahnsinniger Aufwand, der eher an „Buße“ als an Strahlenschutz erinnert.

So ist es halt, wenn man den Weg der Wissenschaft verlässt und sich dem Populismus hingibt. Geht man den Agitatoren von Greenpeace und Co. auf den Leim, wird es einem nicht vergönnt, sondern die Berge von abgetragenem – und sorgfältig in Säcke verpacktem – Mutterboden (!) werden als tödliche Strahlenquellen genüsslich vorgeführt. Man hinterfragt keine Sekunde die Prognosen über „Strahlentote“ und „Krebsopfer“ unmittelbar nach dem Unglück. Nein, die gleichen Angstmacher dürfen von der „Beinahe-Katastrophe“ in Tokio schwadronieren.

Man sollte das tunlichst nicht einfach als Spinnereien ewig Unbelehrbarer abtun. Ganz im Gegenteil, es ist die Vorbereitung für z.B. den Kampf gegen den Bau von Kernkraftwerken nahe Danzig. Die Antifanten müssen rechtzeitig aufgestachelt werden. Mit Angst lässt sich nicht nur hervorragend regieren, sondern auch Spannungen mit (nicht folgsamen) Nachbarländern schüren. Die „Energiewende“ ist längst zu einem politisch-wirtschaftlichen Geschwür geworden, neben dem jede „Masken-Affäre“ wie Tauschgeschäfte unter Kindern auf dem Schulhof anmutet. Gerade dieses Filmchen und die darin auftretenden Darsteller sind ein Beispiel dafür, wie inzwischen eine ganze Generation „Angstmacher“ sich lukrative Posten ergattert hat, die diese wahrscheinlich nie mit ihren studierten Berufen hätten erreichen können.

Die Moritat vom Atommüll

Unsere Filmschaffenden vom ZDF-Kollektiv „Schneide und sende“ haben beharrlich alte Wochenschauberichte von Arbeitsmännern, die durch Ruinen kraxeln, endlosen Tanklagern, Berge von Plastiksäcken etc. zusammengeschnitten. Man kennt diesen Arbeitsstil noch von der Berichterstattung über Trump: Immer wurde nur Material anderer (gleichgesinnter) Sender „nachgesendet“, niemals jedoch eine Rede von Trump im Original gesendet. Ist das einfach nur Faulheit oder hat Betreutes-Denken-TV Angst, die Zuschauer könnten zu viel von der tatsächlichen Welt erfahren? Wo sind die Aufnahmen vom Kraftwerksgelände heute, wo man sich längst ohne jede Schutzkleidung bewegen kann? Wo sind die Aufnahmen von den Ingenieuren vor Ort in ihren Computerräumen (von denen manche deutsche Universität nur träumen kann), die die Arbeiten steuern und überwachen? Es wird doch sonst so gern von künstlicher Intelligenz, Robotertechnik, Simulationstechnik etc. geschwätzt. All das hätte man im Einsatz in der Ruine von Fukushima filmen können. Dazu hätte man sich vor Ort noch mit den führenden internationalen Fachleuten auf diesen Gebieten unterhalten können. Passt natürlich alles nicht in das ideologisch gewünschte Bild einer sterbenden Technik. Ahnungslose Rentner (die Zielgruppe des ZDF) hätten sonst noch glauben können, sie hätten einen Bericht von der Hannover Messe gesehen.

Stattdessen Luftbilder von einem Tanklager. Eigentlich ein Beweis, wie umsichtig man vorgeht. Man hat nicht einfach das radioaktive Wasser ins Meer gekippt – was nebenbei gesagt, kein großer Schaden gewesen wäre – sondern hat es aufwendig zur Aufbereitung zwischengelagert. Hat man so etwas schon mal bei einem Unfall in einem Chemiewerk gesehen? Wie wäre es gewesen, wenn man mal die Reinigungsanlagen gefilmt und die betreuenden Wissenschaftler z.B. aus Russland und Frankreich befragt hätte, wieviel Gehirnschmalz dafür notwendig war, Konzentrationen in Trinkwasserqualität zu erzielen? Stattdessen minutenlanges Gejammer über Tritium. Aber Vorsicht, das Narrativ vom unbeherrschbaren Atommüll hätte bei manch einem Zuschauer hinterfragt werden können.

Die Konsequenzen

Die Welt hat nach Fukushima erst einmal den Atem angehalten. Man ist wie nie zuvor in der Technikgeschichte zusammengerückt und hat die tragischen Ereignisse analysiert. Heute gehen selbstverständlich russische, chinesische und amerikanische Fachleute gegenseitig in ihren Kernkraftwerken ein und aus. Suchen Schwachstellen und beraten sich gegenseitig. Dies geschieht über alle politischen Gegensätze und Spannungen hinweg. Fukushima war ein Ereignis für die Kerntechnik, wie der Untergang der Titanic für die Seefahrt. Schrecklich, aber nicht zerstörend. Nur unsere Führerin hat den „Mantel der Geschichte wehen gespürt“. Sie, die als so bedächtig Dargestellte, hat sofort fest zugegriffen. Man könnte auch sagen, wie ein Skorpion tödlich zugestochen, um ihre öko-sozialistischen Träume zu beschleunigen. Milliardenwerte mit einem Federstrich vernichtet und Deutschland international ins Abseits gespielt. Chapeau Frau Merkel, Sie werden Ihren Platz in der Geschichte einnehmen.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Klaus-Dieter Humpichs Blog „Nuke-Klaus“.

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dr. michael kubina / 11.03.2021

Jede Propaganda läuft sich irgendwann tot bzw. geht oft sogar nach hinten los. Die Menschen werden ihnen bald gar nichts mehr glauben. Ich glaube auch nicht einmal, dass all diese Propagandisten noch glauben, was sie verbreiten. Sie wollen nur einen Dammbruch vermeiden. Das ist eher der Versuch der politischen Schadensbegrenzung im eigen Lager als das Bemühen, die eigenen Agenda, von der man überzeugt ist, durchzusetzen. Die Energiewende funktioniert nicht, das ist offenkundig. Da kann man jetzt nicht auch noch erzählen, sie war von Anfang an unbegründet. Und jetzt kommt eine gescheiterter Geschichte zur anderen: Energiewende, Fachkräftemigration, Gendermainstreaming und Inklusion, Klimahysterie, Eurorettung. Das gibt einen ordentlichen Kater beim Erwachen. Aber 1945 sah es nicht wirklich besser aus in Deutschland, wohlan .... Die IT wird aber ohnehin alles auf den Kopf stellen. Die Panik hier im Forum scheint mir manchmal kaum weniger hysterisch als das, worauf sie reagiert. Kontrollverlust bzw. das Gefühl davon muss erstmal verarbeitet werden. Wer das schafft, ist langfristig im Vorteil.

E Ekat / 11.03.2021

ich möchte dagegenhalten. Wir erleben seit einem Jahr, , zu welchen Fehl-Entscheidungen die Menscheit, vertreten durch ihre Repräsentanten, fähig ist. Seit längerer Zeit werden wir konfrontiert mit desaströsen Entscheidungen selbsternannter Eliten beispielsweise in Sachen Zuwanderung, oder Elektrifizierung des Individual-Verkehrs, die Eliminierung unserer Lebens- und Existenzgrundlagen. Unter solchen Voraussetzungen einer Technologie anzuhängen, die darauf angewiesen ist, nicht versagen zu dürfen schiebt beiseite, daß es der Mensch noch immer geschaft hat, alle idealisierten Annahmen ad absurdum zuführen. Ab einer bestimmten Größe der Annahmen führt das dann in ein Desaster. Alles richtig, was hier zum Vorgang Fukushima geschildert wurde. Falscher Standort. Falsche Bedienung. Am Ende war die eigentlich sichere AKW-Technik dann aber platt. Und genau dies hat nun einmal Folgen, die in einer Technologie liegen, mit radioaktiven Elementen Wasser über Dampf in Strom verwandeln zu wollen.  Eine Technik, die darauf angewiesen ist, daß auch deren Pheriperie nicht versagen darf ist auf diesem Globus fehl am Platz auch dann, wenn sämtliche bisherigen und zukünftigen Vorfälle nicht durch die AKW-Technik, sondern durch Fehleinschätzungen in der bedienenden oder planenden Pheripherie verursacht wurden.

Karl-Heinz Vonderstein / 11.03.2021

Der Tenor des Beitrags im ZDF war für mich zusammengefasst:Was da in Fukushima passierte, kann mit jedem Kernkraftwerk passieren, auch mit den unseren!Wirklich?So viel ich weiß, haben wir keine Atomreaktoren in der Nähe von einer Küste eines Meeres stehen und Tsunamis kommen meines Wissens dort ohnehin so gut wie nie vor.Harald Lesch postete ein Video auf Youtube, in der er als Überschrift die Frage stellt, ob wir weiter in Zukunft Kernkraft betreiben sollten.Seine Antworten darauf sind wie zu erwarten im Sinne von Grünen und Kernkraft-Gegnern.So wie ich ihn verstanden habe meint er, dass neue Kernkraftwerke zu bauen finanziell viel zu teuer sei, es sich nicht rentieren würde und meint weiter, wir würden auch kein Atomstrom mehr importieren.Weil immer mehr Strom aus Erneuerbaren Energien gewonnen wird, die ohnehin für uns im Vergleich viel billiger seien.Ich gab dann zum Video einen Kommentar ab und warf die Frage auf, wenn das so eindeutig wäre, was er uns erzählt und die Daten, die er dazu liefert, so stimmten und man daraus ja nur den Schluss ziehen könne, das Atomkraft nicht mehr zeitgemäß ist, vom finanziellen Standpunkt her unsinnig sei und sie ohnehin eine Technik ist, bei der es eine Illusion wäre zu meinen, man könne sie wirklich beherrschen und wenn es schief geht,  die Folgen drastisch seien für Menschen und Umwelt - warum es meines Wissens kein anderes Land gäbe, was in naher Zukunft auch aus der Atomenergie wie wir aussteigen möchte und sonst alle anderen oder zumindest fast alle anderen Länder, die Kernkraft betreiben, daraus weiterhin Strom beziehen möchten und warum manche Länder weitere Atomreaktoren in Zukunft bauen wollen.Erinnerte auch an Bill Gates und der neuen Generation an Kernkraftwerken.“Sind die alle dumm?”, schrieb ich noch.Ein User antwortete mir, er meint, wir würden Atomstrom importieren und Erneuerbare Energien seien im Vergleich auch nicht billiger.Stimmt das?

Arthur Erhardt / 11.03.2021

@Klaus Keller: Der Wasserstoff, genauer, Knallgas (der Sauerstoff verschwindet nicht auf magische Weise) entsteht durch katalysierte thermische Zersetzung von Wasser an den Zirkonrohren, in denen die Brennstoffpellets sich befinden. Das Grundprinzip ist eine Wunschvorstellung aller Konstrukteure von Hochtemperatur-Kernkraftwerken jeglicher Art, weil dies mit hohem Wirkungsgrad ohne dem Umweg über die Erzeugung von elektrischer Energie möglich ist. Die unkontrollierte Variante in einer verunfallten heissen Industrieanlage egal welcher Art lässt sich so nicht sinnvoll nutzen, das will man nur vermeiden.

Leo Hohensee / 11.03.2021

@HaJo Wolf - Hallo Herr Wolf, etwas schwer zu lesen Ihr Text aber genau so wird ein Schuh aus dem rundum zerstörerischen Handeln der Kanzlerin. Strukturen zerstören, Wissen und Werte zerstören, Wohlstand zerstören, Einheit und Friedfertigkeit zerstören, Selbstbewusstsein und Aufrichtigkeit (Ehre) zerstören, Industrie und Eigenständigkeit zerstören und Lebensfreude und Leistungsfreude zerstören !!!! Warum? Was Sie schreiben stimmt, der Schaden muss irreparabel und irreversibel angerichtet werden. Da ist Merkel Gestalter und Organisator des fortgeführten Churchill-Planes: “..... Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass dieser Krieg nicht gegen Hitler oder den Nationalsozialismus geht, sondern gegen die Kraft des Deutschen Volkes, die man für immer zerschlagen will, gleichgültig, ob sie in den Händen eines Adolf Hitlers oder eines Jesuitenpaters liegt. (E. Hughes: “Winston Churchill, His Career in War and Peace” S. 145) .... ” Joschka Fischer hat in seiner Amtszeit als Minister auch schon ähnliches gesagt, vonwegen die Deutschen seien zu tüchtig, .... ihr Geld könnte man besser verbrennen, Hauptsache die Deutschen hätten es nicht mehr .... - Das Ganze ist eine konzertierte Veranstaltung mit dem Ziel, den Deutschen ihren Leistungswillen, ihre Leistungsfähigkeiten und Vermögen ( Besitz und Können) zu zerstören auf dass es nur noch Mittelmaß gibt und Bedeutungslosigkeit vorherrscht (oder vor"fraut”). In irgendeiner Überlegung irgendeiner “US-Denkfabrik” wurde ja auch überlegt wie man den IQ mittels Durchmischung mit fremden Völkern senken könne. Dies zu schreiben, ist nicht Nazi - nur traurig. beste Grüße

Rolf Mainz / 11.03.2021

Ganz unabhängig vom jeweiligen Thema (ob Fukushima, ob Klimaschutz, ob Eurokrise, ob unkontrollierte Zuwanderung, ob US-Präsidenten, usw.) ist es stets das gleiche Dilemma: Realität wird vorsätzlich verzerrt, wenn die Medien die Deutungshoheit für sich beanspruchen. Vermeintlich “offizielle” Berichterstattung dient der Indoktrinierung statt der möglichst objektiven Information. Der Medienkunde soll erzogen werden, indem ihm eine - die einzige - “Wahrheit” so nahe gebracht wird, dass er gar nicht mehr anders kann als jene für bare Münze zu halten - zudem quasi mit dem Gütesiegel des öffentlich-rechtlichen Rundfunks versehen. Der Journalist als sich selbst ermächtigender Weltverbesserer nach eigenem Gusto - eine furchtbare und letztlich demokratiefeindliche Fehlentwicklung dieses Berufsstandes.

Thomas Brox / 11.03.2021

Soviel ich weiß sind einige Bewohner in der evakuierte Zone geblieben. Die Anzahl wäre interessant. Ich vermute mal, dass von denen auch niemand durch Strahlung getötet wurde. ++ Man muss die Wahrscheinlichkeit einer Kernschmelze und deren Folgen bei modernen Kernkraftwerken (etwa der 4-ten Generation) vergleichen mit den gesellschaftlichen Folgen der schwachsinnigen Energiewende, nämlich Deindustrialisierung, Armut, Versorgungsengpässe, Kriminalität, Verteilungskämpfe, Chaos, ... . Selbst wenn bei einem modernen Reaktor eine Kernschmelze eintritt (extrem unwahrscheinlich), passiert trotzdem nicht viel. Man muss die Risiken der Kernkraftwerke auch mit den natürlichen Abgängen vergleichen. Pro Jahr 3000 Verkehrstote, pro Jahr sterben ganz normal 940.000 Menschen in Deutschland. Und man muss die Risiken auch vergleichen mit dem “konventionellen” toxischen Müll, den eine Wohlfahrtsgesellschaft (bzw. eine überbevölkerte Welt) produziert und irgendwie ablagert. Gerade die verlogenen Scheinlösungen des parasitären, steuerfinanzierten Juste-Milieus werden noch böse Folgen zeitigen. ++ Für die lebensunfähige deutsche Gesellschaft sind drei Gruppen charakteristisch: Beamte, Sozialhilfeempfänger, Rentner. Diese debile Anspruchsgesellschaft begreift nicht mehr, dass jeder Wohlstand produziert und erarbeitet werden muss (durch Energie- und Materialeinsatz), und dass das Leben ein Kampf gegen die Umgebung ist, der früher oder später immer tödlich endet. Das heißt nicht, dass man sich hirnlos in Gefahren stürzt, sondern dass man Herausforderungen annehmen muss und Risiken abwägen und eingehen muss.

Andreas Lange / 11.03.2021

Es ist eben nicht so, wie auch von Konservativen häufig behauptet, dass die Medien in Deutschland eine Art Erfüllungsgehilfen der zerstörerischen Energie- und Wirtschaftspolitik sind. Eher das Gegenteil ist der Fall: die - fast durchweg grünlinks unterwanderten - “etablierten” Medien haben eine ideologische Erwartungshaltung und die “etablierte” Politik tut alles, um diese zu erfüllen. Zur Belohnung für besondere Rückgratlosigkeit gibt es dann fast durchweg unkritische oder sogar offen unterstützende Berichterstattung für besonders folgsame Politiker, wie bis vor kurzem insbesondere für Frau Merkel. Das damalige Hauptproblem waren die kurz bevorstehenden Landtagswahlen in BaWü. Merkel wusste, dass die Ökosozialisten der BRD-“Qualitätsmedien” diese Naturkatastrophe (!) instrumentalisieren und die elendig Ertrunkenen (!) missbrauchen würden, um gegen Kernkraft zu agitieren. Die GröKaZ hielt zuerst, wie immer, den Finger in den medialen Wind und hing danach auch ihr Fähnchen hinein. Genützt hat es allerdings wenig, wie die erstmalige Mehrheit der linken “Ausstiegsparteien” im “Ländle” zwei Wochen später, (dank Verdoppelung der Grünen-Anteile) und die Wahl des Altkommunisten Kretschmann zum MP bewiesen. Sehr viele Baden-Württemberger glaubten offenbar tatsächlich, dass ein Tsunami aus der Nordsee drohte, der die 700 km durch Deutschland bis zu ihren AKWs schaffen und dort Super-GAUs auslösen könnte…

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