Mehrere Dinge fallen mir bei diesem Artikel ein. Im Grunde Zustimmung von mir. Jedoch - viele der afrikanischen Menschen reisen bewusst nach Libyen. Sie wissen, was sie erwarten kann. Es sind nicht alles Libyer. Dies heißt definitiv nicht (!), dass ich Sklavenhaltertum unterstütze. Militärisch hat es auch schon einmal nicht geklappt. Die Lage in Libyen war alles andere als gut - aber einschätzbar und lief nicht aus dem Ruder. So wie sie es jetzt tut. Und nochmals zur Sklaverei: Es ist hier in D. nicht so lange her (Mittelalter), dass selbst eigene Familienmitglieder verkauft wurden. Als Nachfolger kam die Leibeigenschaft, die zwar nicht absolut deckungsgleich ist, aber etliche Ähnlichkeiten aufweist. Erst ab Anfang des 19. Jh. wurde diese aufgehoben, wobei dies auch in einigen Dingen schleichend stattfand.
Wenn es um Sekunden geht, ist Rettung oft nur Minuten entfernt und bewusstlos ertrinkt einer in der Pfütze vor der Haustür, aber erst recht ist man auf hoher See, wie vor Gericht, in Gottes Hand, doch hohe See nicht hoher Seegang. Defoe bringt den Landratten in Robinson Crusoe romantische, Conrad im Taifun ethische und die Genres Acton & Abenteuer in The Tempest (2010, nicht 1611) visuelle Aspekte von Seenot nahe. Die Glücksritter Afrikas, die Schlepper der Mafia und die Mittelmeer-Gruppe der Antifa erweitern das Repertoire mit Seenötigung und Kitschrettungen. Tausende von freiwilligen Statisten, bisher unentdeckte laienschauspielerische Talente und ein begeistertes Publikum! Die linksgrüne Unterhaltungsindustrie, sie überlebt mit ihrer hauseigenen Sparte des Ultimatives Rollenspiel.
Die Dinge so zu betrachten, wie sie sind, ist des weltrettenden, linksgrünen Gutmenschen Sache nicht. Nicht das Angehen des Problems interessiert ihn, sondern das gute Gefühl empfinden zu dürfen, ein Menschenretter zu sein.
Ich glaub, für Leute wie Jan Böhmermann gilt, wer Flüchtlingen nicht hilft oder wer öffentlich nicht appeliert ihnen zu helfen, ist schon verdächtig.
In den Betrachtungen zu Seenotrettung und dem Zwillingsbruder - Verzeihung der Zwillingsschwester - Schleppertum kommt nach meiner Meinung im Heimatland der Moral ein Aspekt zu kurz, der zwar hin und wieder benannt wird im Zusammenhang mit den Zuständen in italienischen Städten, nicht aber im Heimatland der Moral. Ich meine den Menschenhandel mit der ‘Ware’ Frau, wobei Deutschland nach vielen Aussagen das Bordell Europas ist, und das auf Betreiben von Rot-Grün. Wobei gerade die Obermoralisten beiderlei Geschlechts besonders der Grünen Wortführer gegen eine Beendigung oder wenigstens Eingrenzung dieser Zustände sind. Ich kann nicht beurteilen, ob diese Herrschaften aus moralischen (wie sie vorgeben) oder wirtschaftlichen Beweggründen eine ernsthafte Politik gegen Prostitution zu verhindern suchen. Auf jeden Fall sorgt ihr Moralismus für Nachschub an ‘Frauenmaterial’ , in diesem Fall aus Afrika.
Nun, Berichte über rassistisch motivierte oder religiös legitimierte Versklavung schwarzafrikanischer Migrant_innen (zuhauf online zu finden, z.B. beim Qualitätsmedium “Zeitung vom hehren Boten Relotius wie er ... “) durch libysche PoC werden das gefühlsduselige u. staat-s-kirch-lich geförderte hauptamtliche Aktivistentum (der sog. “Seenotrettung”) eher befeuern als zu einer Reflexion zu animieren ... Zwangsprostitution ist übrigens ein “Agieren”, das nicht nur DAESH auf der Basis normativer prophetischer Praxis gegenüber Jesid_innen “zeigte”, sondern auch der türk. Geheimdienst u. die befreundeten radikalislamischen/dschihadistischen/... “Milizen” in Afrin u. Umgebung gezielt (als “kriegstechnisches Mittel”) einzusetzen scheinen .... Btw: Wer sich für Freiheit, Wohlstand u. Gerechtigkeit engagieren möchte, aber das Elend auf dt Straßen (oder z.B. in “segregierten Stadtteilschulen”) vor lauter “Privilegien” nicht so richtig wahrzunehmen vermag, kann das beispielsweise auch in den beiden “Armenhäusern” der EU realisieren, in Rumänien u. Bulgarien ...
Lieber Herr Perrefort, gerade hat Deutschland das Ansinnen der USA, eine handvoll Soldaten nach Syrien zu schicken, abgelehnt. Von dieser Regierung kommt nichts, was die Lage von Sklaven in Libyen verbessern könnte Schon 2015 dachte ich, man müsste für die Kriegsflüchtlinge gut ausgestattete Lager bauen, die Araber in die Pflicht nehmen und überhaupt eine viel offensivere Politik machen. Wir betreiben stattdessen sinnlose Entwicklungshilfe und ansonsten eine Migrations - und Flüchtlingspolitik als Innenpolitik, die die Gesellschaft spaltet und unsere Zukunft gefährdet. Wir werden die Probleme (eh nie allein) der Welt nicht in Deutschland lösen. Weder die sogenannte Flüchtlingskrise noch die sogenannte Klimakrise. Deutsche Poltik hat nur moralische Absichten, aber keine Konzepte und Lösungen.
In diesem Kontext den Slavenhandel einzubringen bzw. zu thematisieren, halte ich für unangebracht. - Statt mit der organisierten “Seenotrettung” immer mehr “Migranten” zu motivieren, sich in Nußschalen auf das Mittelmeer zu begeben - wobei das Mitnehmen von Kindern kriminell ist ! - sollte man in Libyen international verwaltete Camps einrichten, in denen die Menschen möglichst schon vor dem Betreten der Schlepper - Boote menschenwürdig untergebracht werden. Wer ohne Paß oder andere Papiere ist, wird aus-geflogen in das vermeintliche Herkunftsland. Er hält sich ja illegal in Libyen auf. Paßbesitzer werden nach Europa ausgeflogen, wenn sie glaubhaft einen Asylantrag begründen können. Wenn nicht, müssen sie zurück in ihr Heimatland, wo junge arbeitswillige Menschen dringend gebraucht werden. Selbstverständlich müssen die willigen europäischen Länder vorab einen Aufteilungsschlüssel verabreden. Das dürfte angesichts der Zahl der Aufzunehmenden wahrscheinlich kein Problem mehr sein. Jedenfalls würde eine solche oder ähnliche Praxis das Übel bei der Wurzel packen und vor allem die kriminellen Schlepper bekämpfen. Mit Gutmenschen - Gejammere wird das Problem jedenfalls nicht gelöst.
In den 80ern haben in Mutlangen usw. einheimische Staatsbürger ein paar Armeefahrzeuge blockiert, bewusst am untersten Ende der Strafbarkeit, und dafür Festnahme, Prozess und Verurteilung zu zwanzig Tagessätzen hingenommen. Damals ging es darum, durch punktuelles Unrecht die Politik des eigenen Staates in der Nachrüstungsfrage zu skandalisieren. – Die Skipperin hingegen begeht keinen taktischen Rechtsbruch, sondern meint sich in moralgeschwängerter Selbstgewissheit über das geschriebene Gesetz und die gewollte Politik eines souveränen Staates hinwegsetzen zu dürfen. – In einem Failed State wie Deutschland fällt das nicht weiter auf. Aber der italienische Innenminister hat allen Anlass, die Wörter Verbrecherin, Menschenhändlerin und Piratin zu verwenden. Im Grunde ist sie eine Anarchistin; ’tschulligung, es muss natürlich heißen „Antifaschistin“.
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