Henryk M. Broder / 11.02.2007 / 11:21 / 0 / Seite ausdrucken

„Seelsorge ist auch für Terroristen da“

Der EKD-Vorsitzende Bischof Wolfgang Huber über die RAF, Kapitalismus in der Kirche und den Islam

TS: In Deutschland wird über eine Begnadigung ehemaliger RAF-Terroristen diskutiert. Vor gut dreißig Jahren hat Ihr Vorgänger, der Berliner Bischof Kurt Scharf, Ulrike Meinhof im Gefängnis besucht. Muss die Kirche diesen Teil ihrer Vergangenheit aufarbeiten?

Huber: Die Diskussion darüber muss stattfinden. Aber meinem Vorgänger ist viel Unrecht geschehen, weil seine seelsorgerlichen Motive nicht genügend gewürdigt wurden. Es stimmt natürlich: Unsere Kirche war im Guten wie im Schlechten auch ein Teil der 68er-Bewegung.

TS: Würden Sie es, ganz spekulativ, für richtig halten, wenn ein Imam aus seelsorgerlichen Gründen einen inhaftierten Osama bin Laden im Gefängnis besuchen würde?

Huber: Wenn ich sicher sein könnte, dass er eine ebenso seelsorgerlich geprägte Persönlichkeit ist wie Kurt Scharf, wäre ich ausdrücklich dafür. Gerade einem Terroristen ist seelsorgerlich manches zu sagen.

Das ganze Gespräch hier:
http://www.tagesspiegel.de/politik/archiv/11.02.2007/3071026.asp

Und noch etwas Lesenswertes aus dem TS von heute:
Frieden schaffen - ohne Waffen
http://www.tagesspiegel.de/politik/archiv/11.02.2007/3076223.asp

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