Hoeflich kann man den Herrn aus Ingolstadt einen Dampfplauderer mit guten Absichten nennen. Unhoeflich einen Dummschwaetzer mit keinerlei Durchsetzungsvermoegen. Er steht also de Maiziere in nichts nach…und es wird von ihm ausser dem ewig gleichen Gebell wie in den letzten 2.5 Jahren nichts anderes kommen.
“...als kläffender Hofhund, der seine Kette nicht abschütteln kann” - diese Formulierung gefällt mir! Ich fürchte auch, so wird er enden. Lieder hat das auch für D Konsequenzen.
Bei höchster Wertschätzung für Herrn Sarrazin: Herr deMaiziere begleitete Frau Merkel seit 25 Jahren. Wie ein politischer Bodygard, zugleich Berater in den Zeiten ihrer (noch) politischen Unbedarftheit. Sie hätte ihn auch im Neuen Innenministerium untergebracht. Anscheinend war deMaiziere verbraucht. Bayern bestehnt m.E. aus Religion, Achtung der Traditionen und typisch deutschen Sekundärtugenden. So, wie sie kaum ein Bundesland, außer BaWü, noch aufweist. In der 200.000-er Frage hätte sich Seehofer und die CSU von der Koalition abspalten müssen. Was als Indifferenz aussah, und medial ausgeschlachtet wurde, war in Wahrheit polit. Disziplin. Die hat ihm nicht mal geschadet. Herr Söder war ohnehin der (allerdings ungemochte) Kronprinz. Ob Frau Merkel nach dem Brexit, dem diplomatischen Desaster im Fall Trump und der Verdrängung durch Macron, nebst Euro-Fragen, noch “durchregieren” kann, ist mehr als fraglich. Ein Politiker ohne Machtsicherung für den Apparat wird gewöhnlich “abgesägt”.
Sehr geehrter Herr Sarrazin, bei allem Zuspruch für die von Ihnen aufgeführten Handlungsfelder: Wir wissen doch alle was passieren / umgesetzt wird!? ... Nichts. Es darf weiter um die Wette gedampfplaudert werden. Ankündigungspolitik: 120% Sollerfüllung; Umsetzung: 0%.
Niemand hat die Absicht in diesem Land noch irgendwelche Probleme lösen zu wollen. Also verwaltet man sein Amt bis zum Ausscheiden. Alles andere wäre schlichtweg zu komplex und würde in unserer linksgrünen Demokratie blockiert und damit des politische Ende derer besiegeln, die Reformen anzugehen tatsächlich bereit wären. Also schaffen wir uns weiter ab.
Inhaltlich nach wie vor aktuell ist die Tatsache, die von der AfD schon anlässlich der BTW 2017 plakatiert wurde: „ Wer CSU wählt, bekommt Merkel“. Daran hat sich nichts geändert, die Konsequenz daraus haben Sie sehr richtig in Ihrem Beitrag beschrieben, Herr Sarrazin. Deshalb wird bei den anstehenden Landtagswahlen in Bayern in diesem Jahr wohl Ähnliches von Seiten der AfD ins Feld geführt werden, zurecht wie ich finde. Herr Seehofer hat vor ca. 2 Jahren einmal die richtigen Schlüsse gezogen, unterlegt mit einem Gutachten von Prof. Di Fabio. Aus Angst vor der eigenen Courage aber den Schwanz eingezogen, wie man so schön sagt. Spätestens von da an wurde er das Bild eines Bettvorlegers der Kanzlerin nicht mehr los. Und solange wie der Mann politisch aktiv ist, solange wird ihm das auch Image-gebend bleiben. Daran wird auch sein Kronprinz Söder in Bayern nichts ändern können, Landtagswahlen werden in den letzten Jahren eher mit bundespolitischen Themen entschieden.
Eine tragische und zugleich prophetische Figur, dieser Seehofer. Er betreibt gezwungenermaßen die politische Dreiteilung Bayerns (notvereinigte Linke, opportunistische Altkonservative, obskure Neurechte) nach der Vorlage Österreichs, als Modell für Deutschland.
Meine Einschätzung? Herr Seehofer macht mit seinen Ankündigungen als Innenminister lediglich Wahlkampf für die CSU; d.h. nach der Wahl in Bayern rudert er an allen Fronten zurück und genießt die Ausrede, dass er in der großen Koalition die verlautbarten Pläne nicht umsetzen kann. Der Rückzug ist schon längst eingepreist; um die Umsetzung des Angekündigten geht es nicht, es geht um Bayern, genauer das Wahlergebnis der CSU dort.
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