Ich habe mich vor einiger Zeit mit einem Bekannten über das Thema Spiegel unterhalten und über die Frage ob dieser seit einigen Jahren massiv in Qualität verloren hat. Nach einiger Diskussion kamen wir zu dem Schluss, dass der schon immer so mies war. Wir sind nur zwischenzeitlich erwachsen geworden, besser informiert und kritischer geworden und sehen den Spiegel inzwischen als das Propagandablatt das er schon immer war.
Lieber Herr Röhl, es könnte allerdings sein, dass der Ami das Aufklärungsdefizit wenigstens pekuniär ausgleichen wird. Und dass sich die Leute in Fergus Falls/ Minnesota als demokratie - und lebenspraktischer erweisen könnten, als der durchschnittliche Spiegelleser. Ein bisschen Nachhilfe in Sachen Journalismus in der Demokratie kann ja nie schaden. Ein ähnliches Verfahren hat ja schon mal ein bisschen mehr Freiheitslicht nach Deutschland gebracht. Es könnte allerdings auch sein, dass nach den Zahlungsaufforderungen wegen Rufschädigung der Spiegel irreparabel geschädigt aus der Sache hervorgeht. Das wiederum müsste die demokratische Kultur im Land nicht weiter tangieren. Es sei denn, der Spiegel würde dann über irgendwelche Kooperationen unter öffentlich rechtlichen Schirm gestellt. Dann müsste der Bürger die Relotiunaden auch noch per ‘Demokratieabgabe’ zwangsbezahlen.
Für mich ist der “Spiegel” schon immer Jahren zu altklug, nassforsch bis rotzfrech und hochnäsig abgehoben, ich lese ihn seit vierzig Jahren höchstens diagonal in Wartezimmern. Immer schon drängte sich der Eindruck auf: mehr “Magazin” als Nachrichten. Politboulevard wie er offensichtlicher nicht daher kommen kann. Erinnert mich an den Satz von Franz Grillparzer (1791-1871): “Der Teufel hole die Journale. Sie sind das Schandmal unsrer neuen Welt, der ekle Aushub von dem Wissensmahle, das für die Viehmast in den Zuber fällt”.
In meiner Tageszeitung stand heute - fett gedruckt: “Landespolitiker fühlen sich nach Hackerangriff bedroht, (und darunter auch fett): Schröder- Köpf: Vorfall wird verharmlost”. Zwei Seiten später dann zum Überfall auf Herrn Magnitz: ” Magnitz war ... von hinten von einem Mann angesprungen worden. Bei dem folgenden Sturz verletzte er sich am Kopf”. Wo sie recht hat, hat Frau Schröder Köpf ja Recht! Alles wird verharmlost. Und wer glaubt schon an das Märchen von dem Nerd im Kinderzimmer? Die Prominenten müssen doch wirklich fürchten, dass ihre Pornofilme und andere Drogen- , kriminellen, sowie unsauberen Machenschaften jetzt von besseren Hackern und Geheimdiensten längst gewusst werden. Auch schreien die nach “mehr Schutz für Prominente Abgeordnete” (selbe Zeitung). Na denn man tau. Die Antifa steht zum Schutz doch längst bereit. Haben Die das noch nicht gemerkt? Die wollenes nur nicht sagen und noch mehr davon.
Der Spiegel (Nachrichtenmagazin). Er ist im wahrsten und tiefsten Sinne ein Spiegel (reflektierende Fläche). Der Spiegel zeigt der deutschen Mehrheitsgesellschaft ihr eigenes Gesicht. Besser gesagt, er zeigt ihr das Gesicht das sie sehen möchte. Und nur das! Beim Spiegel wurde und wird also gelogen, das sich die Balken biegen? Was soll’s? Das ist genau das was sich der deutsche Mehrheitsbürger wünscht. Wie schrieb es schon Augustinus von Hippo: “Mundus vult decipi, ergo decipiatur!”
“... ist der Fall weitgehend aus den Schlagzeilen verschwunden. ” Aus den Schlagzeilen aber sicher nicht aus den Köpfen der Menschen, die sich ein DENKEN noch bewahrt haben. Ich frage mich sowieso, wer sich den Spiegel noch antut. “Es sind die Leser, die Leute wie Relotius möglich machen” Was ich glaube ? Die beschriebene Klientel wird es, wenn es SO weitergeht, bald auch nicht mehr geben. Die Sozialausgaben werden derart in die Höhe schnellen, daß für die Pensionen der Beamten- die sowieso auf den Prüfstand gehören, Beamte und Pensionen- für die Diäten der Politiker und für viele Subventionen das nötige Kleingeld fehlen wird. Herr Steigert, wenn es so weitergeht werden auch die Kirchen umdenken müssen oder sie werden sich nach und nach auflösen, denn das Christentum und der Islam sind NICHT kompatibel. !! Die Menschen werden die Kirchen weiterhin verlassen, denn wer gläubig ist, braucht keine Kirche, beten kann man an jedem Ort der Welt und das kostenlos.
Das verwunderte mich ich mich in den letzten Tagen auch, wie schnell es so still um Relotius und den Spiegel geworden ist. Fast noch schneller als bei Angela Merkels abgehörtem Handy. Sie haben Recht, den Stern hat man dafür einem Betrüger aufgesessen zu sein wesentlich härter angegangen. Beim Spiegel generierte man sich, und hier stimme ich der Wortwahl 100% zu, dreist als Aufklärer. Juan Moreno drohte man mit der Kündigung. Interessante Vorgehensweise, angeblich hat man zur gleichen Zeit mit “Ermittlungen” begonnen. Nix “sagenwasist”, “haltdieklappe” trifft es besser. Relotius ist ein Bauernopfern, aber das System, das zu solcher Berichterstattung anstiftet, das ist nach wie vor intakt. Und es wird bleiben, und es ist kein Wille zur Selbstkritik oder Veränderung vorhanden. Man kann es “Nudging” nennen, “Lügenpresse”, alles wird nicht gern gehört. Ich würde es eher als “Haltungs- oder Gesinnungsjournalismus” bezeichnen. Nicht das schnöde Berichten zählt, man muss schon die Wünsche der Leserschaft bedienen, sie gar erziehen und ihnen “Ordnung und Orientierung” bieten. Na super. Also wird der Amerikaner so dargestellt, wie es der Spiegel-Leser erwartet, mit der einen oder anderen kleinen Neuigkeit garniert. Man entfernt sich dabei immer mehr von der Wirklichkeit, Relotius hat halt am Ende extrem auf der “kreativen” Seite gestanden. Für noch gefährlicher halte ich die täglichen kleinen Auslassungen manipulativer Art, die man im Nachhinein aufwändig nachweisen und belegen muss, die aber nie reichen, um einen Journalisten zum Relotious zu machen. Die Branche hat es sehr glimpflich überstanden. Die allzu gängige Praxis muss in keinster Weise geändert werden. Man wird halt nicht mehr ganz so fantasievoll schreiben, ab jetzt wird besser recherchiert, ob die eigenen Geschichten nachgeprüft werden können.
Die Mainstreampresse inkussive ÖR hat in den letzten fünf Jahren massiv an Vertrauen verloren und der Rest verschwindet auch noch, denn sie können nicht loslassen. Einerseits ist es deren prpagandistische Auftrag, andererseit machen sie sich damit selbst, durch das schwindendes Vertrauen, für ihre Auftraggeber nutzlos u. überflüssig - ein Paradoxon. Man sägt quasi am eigenen Ast. Die Not scheint groß, s. GEZ- Zwangssteuer.
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