Na ja den Stegners irgendwelche Kompetenz zuzutrauen, finde ich doch schon sehr vermessen. Außer roten Socken, Pullover und Krawatte nichts Substanzielles, oder sollte man sich da getäuscht haben?
Guter Tip mit einem Rückzug von Stegner u. Co. aus der ersten Reihe, aber leider dürfte eine solche Aktion eher unter die Rubrik “Kreide fressen u.ä.” fallen. Dass große Ankündigungen vor der Wahl sich nicht unbedingt in der Politik nach der Wahl wiederfinden, hat man besonders prägnant etwa bei der als Merkelsteuer durch die SPD markig bekämpften geplanten Mehrwertsteuererhöhung gesehen, die dann nach der Wahl nicht nur durchgewunken sondern gleich noch weiter angehoben wurde. Es wäre also auch jetzt damit zu rechnen, dass zwar vor der Wahl die eher abschreckenden Personen und Positionen im Hintergrund versteckt werden, dann aber bei einer möglichen Regierungsbeteiligung als Untote ruckzuck wieder fröhliche Wiederauferstehung feiern.
“SPD kann noch umsteuern” erinnert mich an die letzten Trabis, die gebaut wurden. Da wurde der Trabi “umgesteuert”, indem man den alten 2-Takter durch einen VW-Viertaktmotor ersetzte. Die Leute kauften dann aber doch lieber die Alternative (von VW).
Die SPD hat immer schon viel versprochen und wenig gehalten. Schulz wollte es andersherum machen. Wer nichts anbietet, nichts verspricht, braucht sich an nichts halten. Schulz will einen Blankoscheck vom Wähler. Wie man sieht, funktioniert das nicht. Die vom Autor vorgeschlagen Tips sind inhaltlich nicht zu beanstanden, sind aber wegen der Verholzung des SPD-Körpers und autosugestiver Linksindoktrination dort kaum realisierbar.
War es von Anfang an Taktik? Seit den Angriffen einiger Medien im Sommer 2015 gegen Angela Merkel wegen ihrer angeblichen Herzenskälte gegenüber Flüchtlingen, änderte sie ihre Politik dergestalt, dass sie SPD und Grüne in der Asyl - und Zuwanderungspolitik links überholte. Wissend dass sie dabei von den mehrheitlich links-liberalen Medien unterstützt werden würde, im Bundestag kein Widerstand zu erwarten wäre, setze sie eine Politik um, die, auch das war zu erwarten, auf Dauer bei der Bevölkerung Missfallen auslösen würde. Der „linken“ Lösungsansätze überdrüssig, wenden sich die Wähler „rechtzeitig” vor der Bundestagswahl „geläutert“, der die Wiederherstellung von „Sicherheit” versprechenden Partei, nämlich der CDU zu, um “noch Schlimmeres” zu verhindern. Dass die AfD aufgrund deren Bekämpfung seitens der Medien keine größere Rolle werde spielen können, war auch vorhersehbar. Sie bedeutete von daher keine wirkliche Gefahr für die CDU. So hat Angela Merkel alle gegen alle ausgespielt und wird wohl mit großem Abstand auch die Bundestagswahl gewinnen. Eine wahrlich beeindruckende, wahltaktische Weitsicht muss ihr wohl zugestanden werden. Sie könnte lauten: “Schaffe Chaos und gelte dann als die Einzige, die es wieder beseitigen kann”.
Ich möchte mit Verlaub ergänzen: Die SPD sollte unbedingt und erhobenen Hauptes in die Opposition gehen. Eine eventuelle GroKo im NRW und eventuell nach der Bundestagswahl wäre der sichere Untergang der SPD. Sie hatte sich schon bei der ersten GroKo zur Fußbank der CDU gemacht. Ich behaupte: wäre die SPD damals in der Opposition verblieben, wäre die Frau Merkel längst weg!
Lieber Herr Weißgerber, darauf wird Herr Schulz nicht kommen. Er predigt soziale Gerechtigkeit und bedient sich selber als EU-Parlamentspräsident. In dieser Funktion hat er auch die Merkelsche Flüchtlingspolitik unterstützt.
Das war mein Gedanke im Herbst 2015: Welch eine Chance für die SPD! Merkel die Gefolgschaft in ihrer Totalausfallphase zu verweigern, auf sichere Grenzen zu bestehen und das Thema Staatsräson an sich zu ziehen. Die CDU wäre total blamiert gewesen, die SPD hätte das Heft des Handels an sich gerissen. Aber dann kam mir die Erkenntnis, dass es mit dieser Partei ja gar nicht geht. Es sind ja nicht nur die Stegners ganz oben, es sind die Parteitags - Delegierten, der ganze Mittelbau der Partei. Diese Funktionärsebene berauscht sich an sich selbst. Gabriel widersprach beim Parteitag 2016 der Juso - Vorsitzenden, schimpfte über die Akademisierung der Partei - und bekam die Quittung mit einem miserablen Wahlergebnis. Der Martin versprach ihnen RRG, viel Geld für Alle. die sofortige Schließung sämtlicher Gerechtigkeitslücken und die Vollfinanzierung Südeuropas. Ergebnis: 605 von 605 Stimmen. Die einfachen Mitglieder so wie die Wähler haben ganz andere Ansichten und ganz andere Sorgen. Die Funktionäre aber gehen lieber unter, als ihre Ideologie zu verraten. Und sie gehen unter, wie in Holland, Frankreich, Großbritannien, Amerika!
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