Henryk M. Broder / 30.01.2017 / 21:18 / 19 / Seite ausdrucken

Schulz & Friends - eine Revue in drei Akten

Sonntag war Schulz-Tag. Zuerst eine perfekt inszenierte Rede in der Berliner SPD-Baracke mit Ovationen durch ein handverlesenes Publikum; dann ein Gastspiel in der ZDF-Reihe "Was nun...?" und schließlich ein großes Solo bei Anne Will. Dreimal Schulz, dreimal dieselbe Wassersuppe, dünn aber heiß serviert. Nehmen Sie sich die Zeit und schauen Sie sich die Revue in drei Akten an. Sie werden sehen, Schulz ist ein Roboter, eine sprechende Maschine, die ihre Rolle auswendig gelernt hat. Das Stück, in dem er auftritt, heißt: Much Ado About Nothing. Wenn dieser Mann Kanzler wird, dann bewerbe ich mich bei der Formel 1, schließlich habe ich seit 52 Jahren einen Führerschein. 

Hier ein Auszug aus seiner Ansprache anläßlich seiner Ausrufung zum Kanzlerkandidaten. Gute Nacht, Freunde.

Die Sozialdemokratie in Deutschland, unsere Partei, die SPD, tritt mit dem Anspruch an, bei der kommenden Bundestagswahl die stärkste politische Kraft in unserem Land zu werden. (Beifall, Jubelrufe) Und ich trete mit den Anspruch an, Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland zu werden. (Beifall, Jubelrufe) Denn wir wollen, dass es in unserem Land gerechter zugeht, dass die Menschen sicher und gut leben können, dass Deutschland ein Stabilitätsfaktor ist, in Europa und in der Welt, dafür brauchen wir eine starke, eine selbstbewusste Sozialdemokratie. Es geht ein tiefer Riss durch unsere Gesellschaft, nicht nur in Deutschland und nicht nur in unseren europäischen Nachbarländern, nein, denn es ist weltweit zu spüren, und wir müssen diese Gräben überwinden, müssen zu einem neuen Miteinander kommen, wir brauchen neuen Mut und neue Zuversicht und wir sind die Gewissheit, dass wir die Dinge zum besseren wenden können, wenn wir die Ärmel hochkrempeln und gemeinsam anpacken, und wir müssen Vertrauen zurückgewinnen und signalisieren, dass die Menschen in diesem Lande, die hart arbeitenden Menschen, dass sie sich auf uns verlassen können, denn: die Gesellschaft zusammen-führen ist die Kernkompetenz der SPD. Das Zusammenführen der Gesellschaft, das ist die wichtigste Aufgabe in den vor uns liegenden Jahren weil nur durch eine Gesellschaft, die zusammenhält, werden wir stark bleiben und uns vor allen Dingen durch Zusammenhalt gegen die Feinde der Demokratie wappnen und die großen Herausforderungen bewältigen. Und es geht dabei um gegenseitigen Respekt. Mir ist wichtig, dass die hart arbeitenden Menschen in diesem Land, die hart arbeitenden Menschen, die sich an die Regeln halten, die sich um ihre Kinder und oft auch um ihre Eltern kümmern, die manchmal trotz zweier Einkommen nur so grade über die Runden kommen, dass wir diese Menschen und ihre Sorgen in den Mittelpunkt unserer Politik stellen, und dafür trete ich an, um Bundeskanzler dieses Landes zu werden. (Beifall)

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Leserpost

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Martin Pescheck / 30.01.2017

Überall viel zu viel Aufmerksamkeit für diesen Mann.

Hermann Neuburg / 30.01.2017

Donald Trump hat bei seiner Rede anlässlich seiner Amtseinführung gesagt, jetzt sei die Zeit des Handelns und nicht des Redens gekommen. Machen, nicht nur Sabbeln. Nun, der Herr Schulz ist da wirklich der Anti-Trump. Wie wir in Norddeutschland sagen, ein Snacker, Nix inne Büchs.

Wilfried Cremer / 30.01.2017

Zwei Einkommen reichen nicht, weil das Prunkstück der SPD, der Mindestlohn, ein FAKE ist. Das wachsende Heer der Kurierfahrer z.B. wird nur 8 Std. bezahlt und 3 zusätzliche Std. lang verarscht!!!

sabine erdmann / 30.01.2017

Grundgütiger! Eine unglaubliche Anhäufung von inhaltsleeren Blasen! Habe gerade ein mittelschweres deja vu: Das Ganze klingt wie ein Bericht vom X. Parteitag der SED (oder wie wir spöttisch zu sagen pflegten: dem x-ten Parteitag). Die in der Zeitung in Klammern gesetzten Anmerkungen “stürmischer/brausender Beifall” stimmen auch überein. Es könnte aber auch eine Variante von Loriots berühmter Politiker-Rede sein. Kann irgend jemand außerhalb der SPD (oder auch innerhalb?) diesen Menschen und sein Geschwafel wirklich ernst nehmen?? Einer der wenigen Momente, in denen man froh ist, dass Helmut Schmidt uns verlassen hat. Der wäre doch wohl explodiert.

Leo Hohensee / 30.01.2017

Sehr geehrter Herr Broder, nach meiner Meinung – wie immer – mitten ins Schwarze getroffen! Herr Schulz ist jemand, der im Europaparlament an führender Stelle die Auffassung vertreten hat, dass Ihm die Wähler ein Mandat dafür gegeben hätten, die Eigenheiten der Nationalitäten der Länder aufzulösen. Er erhebt den Anspruch, das Volk zu vertreten. Ich denke das wird ein Reinfall – sein Reinfall – werden. Beste Grüße L.H.

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