Es ist schon interessant zu sehen, auf welchen Hintertüren das GG ausgehebelt wird: GG Artikel 7 (2) Die Erziehungsberechtigten haben das Recht, über die Teilnahme des Kindes am Religionsunterricht zu bestimmen.
Falls überhaupt, wird der Autor eine Antwort ungefähr des Inhaltes erhalten, wie ich sie in einem Cartoon neulich hier in einem der kritischen Blogs gefunden habe, es ging etwa so: Frage: “Ist eine Kultur, die sich höherwertiger als alle anderen Kulturen versteht, eigentlich eine gleichwertige Kultur?” Antwort: “Schon die Frage ist rassistisch”. Unsere Aufgabe: solcherart Antwortgebern das Heft aus der Hand nehmen. Im Alltag, täglich. Im September, bundesweit.
Der Einfluss der Eltern oder älteren Geschwister auf Kinder findet nicht nur bei uns, sondern auch bei den Muslimen statt. Es ist auch nichts Neues. Dies Erfahrung musste ich als Kind von 60 Jahren machen, als mich (ca. 10 J. alt) Nachbarskinder als “Hurenflüchtling” bezeichneten. Meine Eltern waren sudetendeutscher Herkunft und Heimatvertriebene. Die soziale Gruppenarbeit im Rahmen der schulischen Sozialarbeit hat sich dieser Probleme anzunehmen. Sie erfüllt eine wichtige Aufgabe, um das Verständnis zwischen den Schülern unterschiedlicher Religionen und Abstammung zu fördern. Wie meine Frau - eine Kita-Erzieherin erzählt - findet die Abgrenzung unter den Kindern bereits im Kindergarten statt, wo es immer wieder zu Konflikten kommt, weil bestimmte Kinder ausgeschlossen werden. Es ist eine wichtige pädagogische Aufgabe, den Kindern klarzumachen, wie es sich anfühlt, ausgegrenzt zu werden und nach Lösungen zu suchen, damit sich alle verstanden und wohl fühlen. Probleme sehe ich, wie das - so glaube ich - in Hildesheim der Fall ist, wenn ohne Einwilligung von Eltern eine Moschee aufgesucht wird, die wegen ihrer salafistischen Umtriebe unter Beobachtung des Verfassungsschutzes steht. Die Schulen sollten generell vor geplanten Besuchen einer Moschee die Eltern im Rahmen eines Elternabends informieren. Noch besser wäre es, die Eltern der Schüler mit einzuladen und mitzunehmen, damit sie sich auch ein Bild machen können von dem, was ihre Kinder mitbekommen. Es stimmt, dass die Mehrheit muslimischer Eltern nicht dafür ist, dass ihre Kinder christliche Kirchen besuchen und dass sich diese Eltern auch christlichen Feiern und Begegnungen, die von den kirchlichen Trägern der Kitas veranstaltet werden, fernhalten und wenig aufgeschlossen zeigen. Bei kommunalen oder nicht konfessionell gebundenen Kindergärten ist das weniger ein Problem. Das merkt man, wenn man an diesen Festen und Begegnungen teilnimmt. Auch von muslimischer Seite wäre mehr Bereitschaft für Offenheit und Aufeinander-Zugehen wünschenswert. Aber da ist vielfach auch ein religiöses Kontakttabu dafür verantwortlich.
Hervorragend beobachtet und analysiert.Unerwünschte elterliche “Vorurteile und Ressentiments” wurden in der DDR im Schulhort, Ort mit Betreuungs- und Bildungs- und ideologischer Funktion und davor in extremerer Ausprägung in der HJ bzw. BDM angegangen.Denunziation der Eltern war eine erwünschte Wirkung dieser Einrichtungen. Die anscheinend wichtige Unterteilung von Schülern in “Winner und Loser” stösst mir hingegen etwas auf.,denn die entscheidungstragende Generation der 30iger Jahre hatte sich mit dem Dreißigjährigen Krieg, Barockliteratur, Bach, Goethe, Impressionismus herumgeschlagen und dennoch ging so mancher “Winner” der Naziideologie Ideologie mit ihren pseudowissenschaftlichen Theorien auf den Leim. Auch sogenannte “Winner” können unter bestimmten Bedingungen “Loser” sein.
„Dreißigjähriger Krieg, Barockliteratur, Bach, Goethe, Impressionismus […] gehört entrümpelt“ – Diese Aussage ist in Deutschland mehrheitsfähig, aber auch nur dort. In jeder anderen Kulturnation gelten Dinge wie Philosophie und Geistesgeschichte als Indikatoren für die Bildung einer Person. In Frankreich ist sogar die makellose Beherrschung der extrem schwierigen Rechtschreibung Voraussetzung, um zur Elite zu gehören. Wer ungebildet ist, kann dort keine Führungsposition übernehmen. In Deutschland hingegen scheinen ein abgebrochenes Studium und die Ablehnung des Elite-Begriffes geradezu unabdingbare Voraussetzungen für eine ökologische Karriere. Insbesondere qualifiziert ein historischer Gesichtskreis mit dem Radius r=0 die bauchdenkende Klasse zur kritiklosen Übernahme von orchikratischem Gedankengut.
Die Vorstellung,dass Kinder die politisch-weltanschaulichen Vorstellung ihrer Eltern übernehmen, kann ich aus eigener Erfahrung nicht bestätigen, und nach meiner Erinnerung hat das nie so gestimmt. Viel wahrscheinlicher ist es, dass Kinder spätestens mit der Pubertät großen Wert darauf legen, anders als ihre Eltern so sein.
Sehr geehrter Herr Hueber, da werden Sie wahrscheinlich noch sehr lange warten müssen. Politisch ist das nicht gewollt, selbst die christlichen Kirchen scheinen kein Interesse an derartigen Verantaltungen zu haben. Man “unterwirft” sich lieber anderen Religionen, als zu dem eigenen Glauben zu stehen (s. Bedford-Strohm u. Marx in Jerusalem). Die Deutschland-Abschaffer haben es schon ziemlich weit gebracht. Sie werden von allen im Bundestag vertretenen Parteien, den Gewerkschaften und den chr. Kirchen unterstützt, die m.E. inzwischen eher Parteien sind.
Gegenbesuch bei der Kirche? Was träumen Sie sich denn? Daraus wird nix, da müssen erstmal die Kreuze demontiert werden und das Mobiliar gegen Teppiche ausgetauscht werden, damit der Vorbeter in Stimmung kommt.
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