Danke für diesen kurzen aber brillanten Artikel, Herr Broder, in dem Sie wiedermal offenlegen, wie unglaublich schizophren - oder irgendwie zwiegespalten? - sich diese Hirnakrobaten heutiger Zeit verbiegen müssen, um die berühmte Quadratur des Kreises möglich zu machen, um zu indoktrinieren ohne zu indoktrinieren. Wie Waschen ohne sich nass zu machen oder eisfreies Eis oder zuckerfreie Zuckerwatte essen oder sich selbst am Greta-Zopf aus dem Sumpf ziehen…Meine Facepalms und rollenden Augen nehmen mit einem traurigen unwilligen Stöhnen Fahrt auf, an Geschwindigkeit zu. Gut, dass wenigstens Sie noch drüber schreiben über diesen Unsinn.
Unter anderem darum habe ich der ideologischen Vereinigung GEW mit Wirkung zum nächsten Quartal die Mitgliedschaft gekündigt. Ein anderer Grund war, dass ich die 30 Euro im Monat für Rentenalternativen brauche, nachdem die Regierung mit großer Unterstützung durch Grüne, SPD, Kirchen und auch die GEW gerade den Sozialstaat in die Welt verteilt und diesen Irrsinn gern noch ausweiten möchte.
Das Klimathema ist natürlich auch unwiderstehlich für Leute aus dem soziokulturellen Bereich. Hier kommen im wesentlichen zwei Dinge zusammen. Zum einen natürlich die Möglichkeit an einer grossen Sache(TM) wie der WEltrettung teilzuhaben. Zum Anderen endlich mal das Hochgefühl, endlich mal etwas in ‘harten Naturwissenschaften’ mimischen zu können. Dies kompensiert ein lang bestehendes Trauma in geistewissenschaftlichen Stuhlreisen.
Nachtrag zur GEW: Das einzige Mal - das ich während meiner 40 jährigen Dienstzeit erlebt habe - ist die GEW aktiv geworden und hat sich für bessere Bedingungen - natürlich nur für die Schüler - stark gemacht, war vor ca. 10 Jahren, als sie die Lehrer zum Streiken (!) und gemeinsamen Demonstrieren aufgefordert hat (Schleswig-Holstein), also wohlgemerkt zum Demonstrieren während der Unterrichtszeit, was verbeamtete Lehrer nicht dürfen. Gleichzeitig wurden auch Eltern mobilisiert, und wenn ich mich recht erinnere, sind auch damals schon Grundschulkinder mit Plakaten mitgelaufen. Bemerkenswert: Diese Aktion fand ausgerechnet in der kurzen Zeit statt, als nach langen Jahren ein FDP-Mann Kultusminister war. Weder vor, noch nach seiner Amtszeit hat sich die rote GEW für Lehrer, die Verbesserung der Verhältnisse an Schulen eingesetzt und stattdessen alle Verschlechterungen durch die roten Regierungen abgenickt/hingenommen, ja sogar unterstützt (Horrorbeispiel: Inklusion); Erhöhung der Unterrichtsstunden, immer mehr Bürokratie und Vorschriften - ach, die Liste ist zu lang, um sie hier aufzuführen. Die GEW steht für mich für Gleichmacherei, Indoktrination und die Unterstützung der gezielten Demontage unseres einst guten Bildungssystems. Ich bin schon in den 90er Jahren nach über 20jähriger Mitgliedschaft aus diesem linken Verein ausgetreten, der nichts für uns getan hat. Außerdem konnte ich nicht nachvollziehen, wofür die damals schon üppigen Mitgliedsbeiträge eigentlich verwendet werden. Übrigens: Als ich mich vor einigen Jahren beim NDR ähnlich kritisch über die GEW geäußert habe (Sie hat nichts für die Lehrer getan, im Gegenteil; dazu hatte ich reichlich Beispiele aufgeführt) konterte ein Kommentator, dass ich wohl nichts von all den segensreichen Taten der GEW mitbekommen habe. Ich glaube, ich tat ihm deswegen sogar leid. Beispiele hat er allerdings leider nicht genannt - kein einziges!
Es scheint unüblich geworden zu sein, ein Thema aus verschiedenen Gesichtswinkeln zu beleuchten, d.h. es mit These und Antithese darzustellen und daraus womöglich eine Synthese herauszuarbeiten. Das ist natürlich viel mühsamer als nur der These der GEW, des Lehrpersonals, der Einheitsparteien-Politik und der Mainstream-Medien zu folgen. Aber eine Synthese zu entwickeln, trainiert Fantasie, Kompromissfähigkeit und Toleranz. Bin ich von gestern?
Die gew-rlp.de verlinkt zur Organisation fridaysforfuture, einer perfekt grün lackierten Greta-Organisation zur totalitären Indoktrination. Diese Organisation betreibt anscheinend das, was Macht-Figuren wie Merkel, sich nicht besser bestellen können. Sie braucht keine tarnende Kommissionen oder NGO`s mehr, um die Deutschen das Fürchten zu lehren, und ihre Kritiker auszuschalten, einfach so, alternativlos. Mit welcher intoleranten Einseitigkeit emotionaler Druck aufgebaut wird, um eine herrschsüchtige Diktatur zu installieren ist erschreckend. Die Klima-Revolution ist die Machtergreifung totalitären Wahnsinns in der Blender und Betrüger Regie führen.
@Thomas Schmidt: Welcher Pfarrer hat Sie denn verquast? Den alten Römern hat das christliche Abendland nur indirekt seine Kultur zu verdanken. Wer hat den Deutschen ihre Sprache gegeben und die Möglichkeit, sich von indoktrinierenden Pfaffen unabhängig zu machen und sich selbständig ein Bild über die christliche Lehre nach der Bibel zu schaffen? War’s ein Römer, den die blöden Christen übriggelassen hatten? Nein, es war ein Christ: Dr. Martin Luther!
Der Beutelsbacher Konsens (1976) ist ganz entscheidend, was auch immer die GEW-Haltung sein mag. Dieser Konsens ist bis heute in Baden-Württemberg geltender Standard für den politisch-historischen Unterricht an allen Schulen. Seine Grundbestandteile sind: ein Indoktrinationsverbot und ebenso ein Gebot, politisch Kontroverses auch kontrovers darzustellen sowie Schüler und Schülerinnen dazu zu befähigen, ein eigenes Urteil über politische Themen zu gewinnen ( auf der Basis von Grundgesetz und Landesverfassung).Die dafür notwendige Überparteilichkeit ist nicht mit Wertneutralität zu verwechseln. Auf das Klimathema bezogen heißt das ganz eindeutig: 1. Die Lehrkraft darf den Schüler nicht überwältigen (Überwältigungsverbot), d.h. Indoktrination ist unvereinbar mit der Zielvorstellung der Mündigkeit des Schülers. 2.Was in Wissenschaft und Politik kontrovers ist, muss auch im Unterricht kontrovers erscheinen. 3.Der Schüler muss in die Lage versetzt werden, eine politische Situation und seine eigene Interessenslage zu analysieren. Als Unterrichtender in der gymnasialen Oberstufe ( sehr viele Leistungskurse!) bin ich mit diesen Handreichungen und eigener Umsetzung in meiner aktiven Zeit allerbestens gefahren. Es hängt alles von der Persönlichkeit des Lehrers, der Unterrichtsqualität, der Fortbildungsbereitschaft des Lehrers ab, wie man mit einem Thema umgeht. Nach Absprache mit der Direktion gibt es immer Möglichkeiten, Freiräume für Schüler bezüglich Teilnahme oder Nicht-Teilnahme zu schaffen. “Überrumpelung” darf es in keinem Fall geben!!
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