@Peter Bereit, die ewige fast nicht mehr ertragbare Relativierei, deren Vertreter unter anderem auch Herr Schorlemmer ist, spielt wem in die Hände? Richtig: dem, der daran ein vitales Interesse hat. Einem Vaclav Havel wäre die verlogene, verschwurbelte Selbstrechtfertigung, gepaart mit einer fast unerträglichen Eitelkeit, niemals über die Lippen gekommen. Das einfache nichtkorrumpierbare “In der Wahrheit leben” ist im Verlauf unseres immer mehr in sozialistische Gefilde abtrifftenden Gemeinwesens wohl abhanden gekommen. Daran Schuld trägt zu einem gewissen Teil auch ein Herr Schorlemmer!
Es ist geradezu lächerlich und anmaßend zugleich, die Person F. Schorlemmers, auf diesen Satz reduzieren zu wollen, der, aus dem Zusammenhang gerissen, nur eines sagt. Nämlich nichts. Es ist so schön einfach, 40 Jahre DDR auf den Begriff Unrechtsstaat zu reduzieren, weil man sich dann nicht wirklich, mit den Lebensverhältnissen der Menschen in diesem Lande und deren unterschiedlichen Biographien auseinandersetzen muss. Mehr noch. Man kann auch jede geschichtliche Betrachtung außen vor lassen und braucht sich nicht die Frage stellen, wie es zur Teilung Deutschlands gekommen ist, was die Ursachen dafür waren, dass dieser Unrechtsstaat DDR überhaupt entstehen konnte. Man muss auch nicht die Frage beantworten, weshalb die Deutschen Im Westen, schon kurz nach 1945, wieder zu den „GUTEN“ gehörten und kurzerhand ihre braune Vergangenheit vergaßen. Ich würde mir mehr Schorlemmers wünschen. Intelligente, aufrechte Menschen, die sich nicht vor irgendwelche Karren spannen lassen, wie so mancher echte und vermeintliche Bürgerrechtler aus der ehemaligen DDR.
Nach DIESER Definition wäre selbst das dritte Reich kein Unrechtsstaat, denn selbst dort gab es Gesetze die galten und zum Teil sogar auch heute gelten. Wäre Unrecht nur die VOLLSTÄNDIGE Abwesenheit von Recht, dann gäbe es gar keinen Unrechtsstaat, weil Unrecht und Staat sich gegenseitig ausschließen würden. Wenn man aber auch nur das Minimum ansetzt, dass der Staat sich an sein eigenes Recht hält, war die DDR selbstverständlich ein Unrechtsstaat, denn wer hat dort allen Ernstes gehofft, ohne Repressalien den Wehrdienst zu verweigern oder wenigstens innerhalb des Marxistisch—leninistischen Spektrums Meinungsfreiheit zu genießen? Und last but not least führte die erste und einzige freie Wahl unmittelbar zur Entscheidung zur schnellstmöglichen Auflösung der DDR. Kein Unrechtsstaat? Ja watt denn sonst?
Tolle Logik: “Nicht alle Flugzeuge vom Typ xy stürzen ab, viele landen auch erfolgreich. Das muss man auch sehen.” “Nich alles im N-Sozialismus war schlecht… blablabla… Autobahn!..” “Nicht alles in der DDR war schlecht. Wer alles so pauschal abwertet, der redet auch die Strassenverkehrsordnung schlecht, die half viele Unfälle zu verhindern.. blabla” ... oder so ähnlich in Herrn Schorlemmers Text.
Am 28.Februar 1933 wurde in Deutschland Terror als Mittel staatlicher Gewalt eingeführt und östlich der Elbe erst im November 1989 wieder abgeschafft. Dass das verbrecherische SED-Regime „kommoder“ gewesen sein soll, wie es mal ein deutscher Großdichter mit Blutgruppen-Tattoo ausdrückte, hat einen Grund wohl darin, dass die Bevölkerung 1945 auf Diktatur schon eingelernt war.
Ein sehr schöner Beitrag, besonders: “Das ist gequirlter Quark mit rosa Soße!” Mehr ist zu seinen Statements nicht zu sagen. Alles andere ist seinem, Schorlemmers, ins rechte Licht rücken der eigenen Person geschuldet. Das hat nichts mit dem Thema zu tun, sondern allein diesem Akzent mit Hilfe des Themas. Um hernach irgendwelche Ablassartikel zu verkaufen. Denn die Nöte der Seelen schreien allerorten nach Entlastung. Mit seinen Schriften ist er so etwas wie ein moderner Ablasshändler.
Tja, als ehemaliger DDR-Bürger kann ich Ihnen nur zustimmen. Wenn man schön still gehalten hat, konnte man auch damals “friedlich ” vor sich hin leben. Das war sicherlich im dritten Reich nicht anders. (Wenigstens als “Arier”) Wenn das die Grundlage die für einen Rechtsstaat sein soll, frage ich mich warum wir gegen das Kalif kämpfen.
Sehr Gut !
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