Schopenhauer kommt wieder

Kennen Sie Arthur Schopenhauer? Ich meine nicht Ihren persönlichen Metzger von nebenan, sondern den Philosophen (1788 bis 1860), dessen Gedanken bis heute wirken: „Die Welt als Wille und Vorstellung“. Eine Erkenntnis: „Der Wechsel allein ist das Beständige.“ Wir lernen: Schopenhauer hatte Verständnis für Veränderung. Er kannte den Menschen.

Dazu folgende Richtigstellung: 

Man könnte auf die Idee kommen, Schopenhauer habe in unsere Zeit hineinzublicken vermocht, weil vieles so aktuell klingt. Vor allem verstand sich Arthur Schopenhauer als Verteidiger der deutschen Sprache. Er „verbot nicht nur zur Bewahrung der Schärfe philosophischer Formulierungen, sondern auch aus sprachlichen Gründen sämtliche Änderungen seines Manuskripts, vor allem Anpassungen an den zeitgenössischen Sprachgebrauch.“ (Sic! Wikipedia). 

Aus der Fülle seiner Klugheiten hier eine Perle: „Der Arzt sieht den Menschen in seiner ganzen Schwäche, der Advokat in seiner ganzen Schlechtigkeit und der Priester in seiner ganzen Dummheit.“ In Gendersprache hieße es jetzt so: „Arzt und Ärztin sehen den Menschen in seiner ganzen Schwäche, Advokat*innen in seiner ganzen Schlechtigkeit und Priester*innen in seiner ganzen Dummheit.“

Dass Schopenhauer dabei an die Genderclique im Fernsehen (Hayali, Kleber, Will, Böhmermann) gedacht hat, also diese Sprach-Transformator*innen, kann man ausschließen. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen war 1850 noch nicht erfunden. Auf Schopenhauer hätten diese Menschen wie Hofzwerg*innen gewirkt. Sie machen Zirkus, schwätzen bedeutsam daher, sind unwichtig. Arthur Schopenhauer hingegen wusste: „Man muss denken wie die wenigsten und reden wie die meisten.“

Cool!

Zuerst erschienen im Euro am Sonntag

Foto: Jacob Seib via Wikimedia Commons

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Leserpost

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Dieter Kief / 11.07.2021

Mein Metzger Arthur Schopenhauer sagt zur Mediendemokratie, dass derjenige am längeren Hebel sitze, der die Wirkung des von ihm gewählten Mediums am präzisesten erkundet habe und einzusetzen wisse. Und genau daraus, schließt meine Hausmetzger - messerscharf - resultiere, dass Sie, Hans Hermann Tiedje, Ihr journalistisches Gnadenbrot in Euro am Sonntag fristen müssen, während Mediendeutschland für Dunja Hayali, Anne Will und Klaus Kleber die Sonnenplätze vor einem echten Millionenpublikum bereithält, hehe. Der bekannte Medien-Philosoph Arthur Schopenhauer sagt übrigens, dass sich über solche Selbstverständlichkeiten nur sittlich nicht hinreichend gefestigte Mtimenschen aufzuregen vermöchten. - Wünsche also frohgemut einen entspannten Sonntag mit Dr. Schopenhauer!

Sabine Lotus / 11.07.2021

Kalter Kaffee. Bereits vor über zwanzig Jahren konnte man auf dem lustigen Album “Lauschgift” der Fantastischen Vier am Ende des Werks eine alte Aufnahme von Einstein bewundern, der über Schopenhauers Wort folgendes beizutragen hatte: “Ich Glaube nicht an die Freiheit des Willens. Schopenhauers Wort: ‘Der Mensch kann wohl tun was er will aber er kann nicht wollen was er will’ begleitet mich in allen Lebenslagen und versöhnt mich mit den Handlungen der Menschen, auch wenn sie mir recht schmerzlich sind. Diese Erkenntnis von der Unfreiheit des Willens schützt mich davor, mich selbst und meine Mitmenschen als handelnde und urteilende Individuen allzu ernst zu nehmen und den guten Humor zu verlieren”. [abrufbar unter Youtube unter “Albert und die Philosophie”]. Aber ist ja schön, dass dieses Revival langsam mal im ‘Mainstream’ ankommt.

Hans Buschmann / 11.07.2021

Ein weiteres Zitat Schopenhauers beleuchtet das Elend der heutigen “Intelligenz”: Der gesunde Verstand kann einen großen Teil der Bildung ersetzen. Aber keine Bildung kann den gesunden Verstand ersetzen.”

Gudrun Dietzel / 11.07.2021

Herr Tiedje, warum schreiben Sie nicht konsequent Arzt*Innen? Da erst kommt doch der ganze Schwachsinn ans Tageslicht. Schopenhauer hätte die Vollidioten genau so vorgeführt.

Volker Dreis / 11.07.2021

Und passend zur Corona-Panik:” und wenn ich nichts habe, was mich ängstigt, so ängstigt mich eben dies.”

Uwe Schäfer / 11.07.2021

Arthur Schopenhauer drückte in wunderbarem Deutsch aus, was einem das Leben längst an Erkenntnis gebracht hat. Auch wenn er als Pessimist gilt, muss man beim lesen seines Werkes immer wieder sagen, dass man die Menschen genauso kennengelernt hat. Absolut empfehlenswert: Aphorismen zur Lebensweisheit.

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