“Schnell und unbürokratisch”, etwa so wie bei den Flutkatastrophen 2002 und 2013? Ja, Ja, dieser Spruch wird allzu gerne von unseren verantwortlichen Politikern hinaus posaunt. Vor Allem wenn vor ihrer Nase die Vielen Mikrofone und Kameras der TV-Propaganda-Sender herum schwirren. Damit poliert man sein eigenes Image auf, da ist man nicht nur ein Politiker, sondern ein “Macher”. Das gibt Wählerstimmen. Fragt mal die Geschädigten aus den Hochwasser-Gebieten von damals. Die können ein Lied davon singen, was “Schnell und unbürokratisch” bedeutet.
Gerade habe ich von meinem Steuerberater ein Rundschreiben als Monatsinformation erhalten. Eine Kostprobe: “Bei der lohnsteuerlichen Behandlung der Beschaffung einer BahnCard sind zwei Fallgruppen zu unterscheiden. Kommt es bei der Überlassung der BahnCard an den Arbeitnehmer zur prognostizierten Vollarmortisation, d.h. die ersparten Fahrtkosten für Einzelfahrscheine erreichen oder übersteigen die Kosten der BahnCard, stellt die Überlassung der BahnCard keinen Arbeitslohn dar. Erreichen die durch Nutzung der überlassenen BahnCard ersparten Fahrtkosten nach der Prognose zum Zeitpunkt der Hingabe der BahnCard deren Kosten nicht vollständig (Teilamortisation) liegt die Überlassung der BahnCard nicht im überwiegenden eigenbetrieblichen Interesse des Arbeitgebers. Die Überlassung der BahnCard stellt in diesem Fall steuerpflichtigen Arbeitslohn dar. ” -Oberfin.-Dir. Frankfurt - Weiter im Text: “Wann entsteht für einen Arbeitnehmer ein Phantomlohn ? Bei einem Phantomlohn handelt es sich um einen Lohn oder häufiger Lohnbestandteile, die nicht ausgezahlt worden sind, obwohl der Arbeitnehmer darauf einen Rechtsanspruch hat. So gilt in einem tarifgebundenen Unternehmen grundsätzlich der Tariflohn als vereinbarte Vergütung, wird ein geringerer Lohn gezahlt, ist die Differenz der Phantomlohn; ein tariflich geschuldeter Mindestlohn hat Vorrang vor dem allgenein gesetzlichen Mindestlohn; werden Überstunden zwar geleistet, aber nicht vergütet oder verrechnet , liegt in der Differenz ein Phantomlohn vor. ... Für die Lohn- und Gehaltsabrechnung ist auch dieser Phantomlohn in die Abrechnung mit einzubeziehen und es müssen dafür auch die entsprechenden höheren Sozialversicherungsbeiträge angemeldet und abgeführt werden. Eine Besonderheit besteht in diesem Zusammenhang bei den Minijobbern, die ohne Festlegung einer konkreten wöchentlichen Arbeitszeit “auf Abruf” tätig werden. Für sie gilt ab dem 01.Januar 2019 eine fiktive Arbeitszeit von 20 Wochenstunden. ... Es liegt dann Beitragspf
Schnell und unbürokratisch lief lediglich die Festlegung von Bußgeldern für Verstöße gegen Quarantänebestimmungen.
Lieber Herr Grell, ich habe Sie als “kleiner Angestellter” viele Jahre im Innenministerium von BW erlebt. Ihre klaren und logischen Erklärungen haben mich immer beeindruckt. Danke für Ihre Einsichten. Danke für Ihre Erklärungen. Mir geben Sie Kraft. Seit 1. März diesen Jahres bin ich übrigens Rentner…
Na, Herr Grell, da wollen wir mal schnell und unbürokratisch handeln ! Da gibts doch schon so eine Vorlage, die “Treuhandanstalt” aus den 90zigern. Flugs werden unsere “Volksvertreter” ein Gestz herbeizaubern. ” Der Beamte ist für die Folgen seines Handelns straffrei zu stellen, wenn er Geld ausgibt, Visa erteilt, Personaldokumente für Merkelgäste ohne Aufenthaltsberechtigung ausstellt, Einbürgerungen vornimmt, Strafverfolgung für Messerfachkräfte zurückstellt.”. Geht wirklich ganz schnell und unbürokratisch, schließlich hat die AfD noch keine beschlusverhindernde Mehrheit !
Auf den Klo geht das auch immer “schnell und unbürokratisch”: Der Wille wird ausgedrückt, der Bescheid wird in der Presse verlegt und den Wisch zum Abschluß des VwA bekomme ich auch ohne Probleme von der Rolle. Die Klospülung ist juristisch gesehen übrigens eine Abtretung der zu spülenden Sache an die Kommune. Das Geschäft fällt - solange noch inkorporiert unter Art. 1 GG wenn die Sache den Hintern verläßt ist sie nicht mehr Körperteil und geht ins Sachenrecht über, danach folgt die Spülung, die Sache ist abgetreten. Der Vermieter äußert regelmäßig keine Ansprüche, wenn die Sache kurzweilig in seiner Schüssel liegt. Bis zur Spülung hat der Vermieter jedoch stets ein Pfandrecht auf dem Bollen. Chasse d ´eau - schnell und unbürokratisch ! Darf man einen Bollen pfunden, wenn man weiß, daß die Schüssel ohne Baugenehmigung errichtet wurde (Nießbrauch an der illegitim unterhaltenen Einrichtung ?!). Jura kann lustig sein, wenn man das Lachen verlernt hat, wird es bitter und toxisch.
Die Bürokratie schafft Arbeitsstellen für sich, eine Art wucherndes Gewächshaus mit automatischer Vermehrung der Gewächshäuser. Nicht die Bürokratie an sich ist das Problem, sondern die Tendenz, nun auch alles bis in die letzten Winkel regeln zu wollen. Das macht langsam. Unbürokratisches Vorgehen ist nach meinem Gefühl das Gegenteil davon, also, dass man wieder mit dem gesunden Menschenverstand und eben nicht als Jurist/Beamter eine Sache durchdenkt, der/die sich (zurecht) immer umfassend absichern will. Das ist notwendigerweise etwas lückenhafter, aber besser, schneller und mehr im Interesse des Menschen. “Die (überwuchernde) Bürokratie ist es, an der wir alle kranken.” (Bismarck)
Parkinsons Gesetz in Reinform. Wenn man versteht, dass die Beamten nicht der Bürger wegen arbeiten sondern die Bürger dafür da sind den Beamten Arbeit zu verschaffen, dann versteht man, wie der Hase läuft. Was soll man denn mit diesen Leuten machen, wenn vereinfacht wird. Also verordnen sie unablässig und verschaffen sich so neue Tätigkeiten, mit denen sie dann wieder überfordert sind. Warum brauchen wir z.B. Pseudokonkurrenz von 100 Krankenkassen, wenn ein Rechenzentrum reichen würde. Alles Arbeitsbeschaffung für den Moloch Bürokratie.
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