Vera Lengsfeld / 03.03.2021 / 12:00 / Foto: Pixabay / 97 / Seite ausdrucken

Schluss mit der verordneten Pleite, sperrt auf!

Winston Smith, ein einfaches Mitglied der Sozialistischen Partei, arbeitet im Roman „1984“ im Wahrheitsministerium. Seine Aufgabe ist es, die Geschichtsschreibung der jeweils neuen Parteilinie anzupassen. Wird die Ration für Schokolade gekürzt, muss er Nachrichten über die Begeisterung der Bevölkerung über die neue Zuteilungserhöhung formulieren und dafür sorgen, dass niemand mehr nachprüfen kann, wie hoch die Rationen gestern noch waren. Im besten Deutschland, das wir je hatten, gibt es natürlich kein Wahrheitsministerium, und auch sonst ist die Lage für die Regierungsverantwortlichen viel ungemütlicher als im Engsoz. Gibt es doch die nervigen sozialen Netzwerke, die trotz allen Löschungs- und Verbotsorgien seit der Verabschiedung des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes immer noch viel zu viele Informationen durchsickern lassen. Politikern, die gern ihr Geschwätz von gestern vergessen machen wollen, wird das Leben dadurch schwer gemacht.

Das musste Sachsens Ministerpräsident Kretschmer jüngst erfahren. In der FAZ verkündete er  jüngst, dass man über eine Impfpflicht Ende des Sommers reden müsse. Vorsorglich löschte er – oder ließ löschen – seinen Tweet vom 5. Mai unter dem Hashtag „Impfzwang“, der lautete:

„Niemand wird in Deutschland gegen seinen Willen geimpft. Auch die Behauptung, dass diejenigen, die sich nicht impfen lassen, ihre Grundrechte verlieren, ist absurd&bösartig. lassen Sie uns Falschnachrichten&Verschwörungstheorien gemeinsam entgegentreten.“

Man kann feststellen, dass die meisten Fragen und Kritiken an der Corona-Politik, die 2020 noch als Verschwörungstheorien diffamiert wurden, sich als Voraussagen erwiesen. Natürlich wird es vermutlich keinen gesetzlich verordneten Impfzwang geben. Aber es wird so kommen, dass, wie Reiseveranstalter, einige Gastronomen und sogar Friseure im vorauseilenden Gehorsam schon angekündigt haben, Nicht-Geimpfte nicht mehr bedient werden.

Als Unternehmer genießt man selbstverständlich Vertragsfreiheit, wenn sie der Politik in den Kram passt. Wenn es Politikern nicht passt, steht Vertragsfreiheit, wie bei der Mietbremse, nur noch auf dem Papier. Unternehmer, denen das nicht klar wird, lassen sich zum Spielball der Politik machen.

Corona-Spuk über Nacht vorbei

Die WHO hat übrigens verkündet, dass das Ende der Pandemie nahe sei. Das hätte weniger mit den Impfungen als mit dem Verlauf zu tun, der sich abschwächt. Viele Nachbarländer von Deutschland haben – auch bei höheren Inzidenzwerten – ihre harten Lockdowns längst gelockert. Nur Kanzlerin Merkel hat sich in ihrer extremistischen No-Covid-Strategie eingebunkert. Von der Politik ist also so schnell keine Einsicht zu erwarten.

Wer an den vergangenen sonnigen Tagen unterwegs war, konnte feststellen, das die große Mehrheit der Bevölkerung sich nicht mehr um die Corona-Zwangsmaßnahmen schert. Die Bürger nahmen ihre Parks, Grünanlagen und Uferzonen wieder in Besitz. Anders als beim ersten Lockdown waren die Bänke und Spielplätze nicht mehr abgesperrt. Kindergruppen spielten fröhlich miteinander. Rund um die Restaurants und Cafés, die Getränke und Essen zum Mitnehmen anboten, wurden Beeteinfassungen, Treppen und Stufen an Hauseingängen zu Rastplätzen umfunktioniert.

Bald wird sich niemand mehr um Verweilverbot (Was für ein Ausdruck!) und Maskenzwang im Freien – sogar beim Joggen – scheren, denn immer mehr Menschen erkennen, wie absurd solche Verfügungen sind. Demnächst werden Politiker alle Hände voll zu tun haben, ihre alten Statements zu löschen, weil ihnen dämmert, wie entlarvend sie sind.

Wenn sich nun noch die vom Lockdown betroffenen Unternehmen entschließen würden, ihre Arbeit einfach wieder aufzunehmen, statt auf die gnädige Erlaubnis der Politik zu warten, wäre der Corona-Spuk über Nacht vorbei.

Foto: Pixabay

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Leserpost

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Ricardo Sanchis / 03.03.2021

Frau Lengsfeld! Ihren Optimismus in Ehren aber; wir haben es hier mit einer unheilvollen Allianz von Politik, Medien und Wissenschafter zu tun die dann zugeben müßten das sie aus Inkompetenz den Bürgern die unveräußerliche Grundrechte genommen,drangsaliert und kriminalisiert haben. Neben dem politischen Schaden die die dem Land völlig unnötig zugefügt haben ist da dann ja auch noch der nahezu unermeßlichen ökonomischen Schaden ( wir reden hier von mehreren 10.000 Milliarden…ich weiß noch nicht einmal wie viele Nullen das hat ) den die zu verantworten haben. NIEMALS geben die das zu !!!! NIEMALS. Eher reißen die das ganze Land in den Abgrund!

Kostas Aslanidis / 03.03.2021

Sie haben recht Frau Lengsfeld, aber die sind alle schlecht organisiert, ihre Fuehrungspersonen mit Merkelparteibuch. Frueher war die IG Metall gefuerchtet bei drohendem Streik, bei ca. 6 millionen Mitglieder. Heute alles korrupte in den Schaltstellen die fuer die Regierung arbeiten. Auch die Presse stand hinter der berechtigten Forderungen, den es gab den Beruf des Journalisten. Schauen sie die heutigen Journalisten an. Es ist purer Hohn, Regierungsschreiber. Habe keine Hoffnung das sich etwas aendert.

Jürgen Fischer / 03.03.2021

»Die WHO hat übrigens verkündet, dass das Ende der Pandemie nahe sei.« Liebe Frau Lengsfeld, gestern war noch in Presseschau und Morgenlage zu lesen, die Weltgesundheitsorganisation WHO gehe nicht von einem Ende der Corona-Pandemie in diesem Jahr aus (Quelle: kleinezeitung.at). Und ich vermute stark, dass die meisten Unternehmer, die ihren Betrieb (noch) dicht halten, dies tun, weil sie nicht wissen bzw. schlicht Angst davor haben, wie das mit den Bußgeldern gehandhabt wird. Wenn jemand, der finanziell eh schon mit dem Rücken zur Wand steht, dann auch noch das Damoklesschwert der Pfändung über sich sieht, der überlegt sich sorgfältig, was er macht und was nicht. Andererseits, wer gar nichts mehr zu verlieren hat, der geht entweder in die Wutreaktion des Widerstands, oder wählt - im anderen Extremfall - den Freitod. Wie schrieb Erich Kästner schon (im zweiten Vorwort zum “Fliegenden Klassenzimmer): »Mut ohne Klugheit ist Unfug; und Klugheit ohne Mut ist Quatsch! Die Weltgeschichte kennt viele Epochen, in denen dumme Leute mutig oder kluge Leute feige waren. Das war nicht das Richtige.« Es ist leichter, den Leuten zu sagen, was sie machen sollen - selber etwas zu tun, ist wieder etwas anderes.

Sirius Bellt / 03.03.2021

Viele Menschen haben von den - zum Teil absurden - Gängeleien die Nase voll. Das miserable Krisenmanagement seitens der Regierung verstehen mittlerweile selbst Lockdown-Befürworter und Impfwillige immer weniger. Außer Mantra-artigen Verlängerungen von Lockdowns fallen den Phantasielosen keine Alternativen ein und wenn ihnen was einfällt, hapert es an der Umsetzung. Mir steht es mittlerweile Oberkante Unterkiefer.

s.andersson / 03.03.2021

Das ist so…. der Spuk wäre über Nacht zu Ende. Schön finde ich aber “Wahrheitsministerium” .... ich lerne allerdings gerade das Lügen nicht mehr Starfbar ist. Auch von mir noch mal der dringende Rat——>Aufmachen. Die “Mächtigen” brauchen den Gehorsam, wenn der Gehorsam weg ist—->zack sind die “Mächtigen” es auch.

Silas Loy / 03.03.2021

Das Problem ist aber doch, dass unsere “Eliten” einfach zu verblödet sind, um sich valide wissenschaftliche Expertise zu verschaffen. Warum können das nicht einmal Gewerkschaften oder Verbandspräsidenten, wenn ihren Mitgliedern das Wasser bis zum Halse steht? Die schwafeln dann etwas von Erwartungen an die Politik und Bereitschaft zu verschärften Hygienemassnahmen. Wir haben keine Pandemie, wir haben kein Killervirus! Sind wir ein Führerstaat? Oder ein Rechtsstaat, in welchem Konflikte -auch Konflikte mit der Regierung- vor Gericht ausgetragen werden? Warum setzen sich die Krankenkassen in dieser Situation nicht gegen den finanziellen Aderlass durch sinnlose PCR-Tests und überflüssige Massenimpfungen zur Wehr? Haben die auch keine Expertise, die Krankenkassen? Warum diese flächendeckende und zumindest fahrlässige Veruntreuung von Beitragsgeldern? Warum nicht wenigstens ein einziger Rücktritt? - Sehr geehrte Frau Lengsfeld, solche überforderten Hofschranzen machen doch nicht einfach auf!

Matthias Fornach / 03.03.2021

In meinen Augen sind das keine Unternehmer sondern Angsthasen und Feiglinge .Das Wort Unternehmer beinhaltet ja schon das man als Unternehmer etwas unternimmt. Bettelbriefe und Gejammer seit Monaten .Berlin juckt das nicht .Das muss doch ein Unternehmer merken! Die Funktionärskaste der Unternehmer untätig, unfähig, willenlos auf Berliner Gehorsam getrimmt. Ja nicht zu weit aus dem Fenster hängen denn die selbstständigen gehen vor die Hunde, der Funktionär nicht. Wenn das alles irgendwann einmal vorbei sein sollte und der Tag der Abrechnung kommt dann bin ich mir sicher Waschen Politiker, die Funktionärskaste des Handels, Gastronomie der Reiseveranstalter ihre Hände in Unschuld. So war es 1989-1990 und so wird es wieder sein .Wetten?

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