Frühere Menschen waren angeblich ein höher entwickeltes Wesen, wenn er ein Tier jagte, tötete und diesem und allen Göttern dankte, bevor er es verspeiste, um nicht zu verhungern. Dies unterscheidet Mensch wohl von Tieren, wobei Mensch nicht weiß, ob der Löwe sein erlegtes Tier nicht auch noch vor dem ersten Bissen gedanklich in sein Gebet aufnimmt oder was auch immer. Wie man Nahrung bekommt und verarbeitet bei acht Milliarden Mäulern, scheint den Neo-Romantikern so fern zu sein, wie der eigene und nie versiegende Mais- und Sojaanbau in Großstädten. Die modernen und abstrusen Ideen stammen aus einer Zeit, als Bambi in der Literatur Einzug hielt. Später kamen die Vorstellungen, Aliens sezieren oder testen Menschen körperlich für Versuchszwecke. Mit solch zivilisatorischen Gedankenmüll spaziert der hypermoderne Mensch durch den Alltag und will die Welt zum Guten ändern.
@Herr Cremer: das kann Ihnen Herr Tönnies ganz gut erklären.
Bis vor ca. 20 Jahren hatte jede Großstadt ihren Schlachthof. Diese Schlachthöfe waren schon ziemlich groß. Eine entsprechende Kontrolle von Hygiene und Bedingungen für Tiere und Mitarbeiter war ohne weiteres möglich. Wo liegt jetzt der Vorteil in noch größeren und zentralisierten Anlagen? Osteuropäische Wanderarbeiter gab es damals nicht und die Mitarbeiter wurden gar nicht mal so schlecht bezahlt. Die heutigen Bedingungen nützen in erster Linie Großunternehmen wie Tönnies. Ob sie auch für den Verbraucher besser sind ist mE fraglich.
Mit Verlaub, aber dieser Artikel verbreitet über dieses, nur für verblödete Städter emotionale Thema, nur Nicht- bzw. Halbwissen und keine Fakten. Es wird so dargestellt, als hätten die Metzger früher als Amateure und Tierquäler in den Hinterhöfen gearbeitet. Dabei haben natürlich völlig unhygienische Zustände geherrscht, ökologisch wars auch nicht (wen, außer ideologisierten Schwachköpfen der grün-linken Ökokhmermafia interessiert das bitte?) und natürlich sind früher alle reihenweise an der Wurst und dem Fleisch wie die Fliegen gestorben, weil völlig unhygienisch gearbeitet wurde. Ha ha ha…wenn das im Artikel geschriebene stimmen würde, dann müssen ab sofort alle Jäger ihr Wildbret zum Schlachthaus bringen, weil nur dort über das nötige Wissen und die Technik verfügt wird. Jäger werden über Krankheiten, Krankheitsbilder und Wildbrethygiene nach strengsten Maßstäben ausgebildet und können daher beim Aufbrechen des Wildkörpers erkennen ob das Stück krank oder gesund ist. Richtig gute Jäger bilden sich auch ständig weiter und erkennen evtl. Krankheiten bereits vor dem Schuß am “auffälligen Verhalten” des Wildes. Genauso war und ist es mit einem guten Metzger, mit dem Bauern der sein Vieh liebt sowieso. Was Sie hier behaupten, würde auch bedeuten, dass die medizinische Versorgung in großen Kliniken heute menschenfreundlicher ist als es früher beim Hausarzt in der kleinen Praxis in der nächstgrößeren Stadt war. Für Krankheiten, die der Hausarzt nicht behandeln kann mag das stimmen (Spezialisierung) aber für die große Masse der alltäglichen Erkrankungen bestimmt nicht. Hinter der Zentralisierung stecken immer nur zwei Dinge: 1. Skalkeneffekte, also pure Ökonomie 2. Kontrolle durch den Staat, der Bürger muss seine Autarkie verlieren, er soll sein Fleisch beim Großhandel & Aldi kaufen, dort kann der Staat auch seine Umsatzsteuer kassieren.
Es wäre ein Leichtes, auch in Großbetrieben wie Schlachthöfen schnellstens per Gesetz menschenwürdige Arbeitsbedingungen vorzuschreiben - analog zu den Mindestlohngesetzen, hier also auch gute Wohnbedingungen usw.. Dann würde der Preis minimal steigen, aber DAS würde wohl kein Käufer verweigern. Warum geschieht das nicht? Nur wegen EU-Gesetzen?
Wäre ich ein deutscher Schäferhund…. stünden mir 12 qu. m2 Bewegungsfläche, 3 mal Gassi gehen, tiergerechte Ernährung plus Tierarzt zu.( Deutsche Tierschutzgesetze, eine Erfindung der echten Nazis) Mein Besitzer würde ordentlich Hundesteuer zahlen, er ist haftbar für evtl. Schäden die ich als Hund verursache, für artgerecht Haltung und schmerzfreies Ableben. Ach , wäre ich nur ein Hund oder Katze in Deutschland.Leider bin ich nur ein hart arbeitender Mensch, eine abgearbeitete , einsame Seniorin im Heim, ein Hartz 4 Kind das alles frisst und fressen muss und niemand streichelt.
@Jürgen Krebs: Zudem gab es damals noch das komplette Angebot, wirklich von Kopf bis Schwanz. Heute bekommen sie beim Fleischer noch ein eingeschränktes Angebot, kein Kopf, kaum Innereien, Dienstags keine Knöchle aus dem Sud, dafür Würste aus Separatorenfleisch.
Die tierfreundlichere Behandlung und bessere Technik im Umgang mit Tieren in einem Betrieb , der tausende Tiere verarbeitet , halte ich für eine ausgesprochene Mär. Vor oder während des Transports von Tieren zum Grossbetrieb kann es ebenfalls zu Szenen wie der hier geschilderten kommen. Von den Transporten durch ganz Europa ganz zu schweigen. Gewinnmaximierung bei möglichst geringen Betriebskosten steht im Vordergrund. Da kann es dann schon vorkommen, dass Keime in einem Fluss, wie in meiner Region geschehen, auf einen Schlachthof zurückzuführen waren. An dieser Stelle seien auch die relativ häufigen Gammelfleischskandale erwähnt. Auch der Dorfmetzger war in der Lage das geschlachtete Tier maximal zu verwerten. Die weniger beliebten Stücke wurden-daher wohl der heute noch gebräuchliche Begriff- verwurstet.Je leistungsfähiger die Kuttermaschinen, desto weniger beliebtes konnte in die Wurst gelangen. Fleischwurst, Cervelat (cervelat, aus lateinisch cerebellum, der Verkleinerungsform von cerebrum „Gehirn) etc heisst das dann. Ein Vorgang übrigens ,der auch Eingang in die Bundespolitik gefunden hat, Weniger beliebte Politiker und solche , die das Verfallsdatum überschritten haben, wurden und werden in Brüssel verwurstet. Besser oder schlechter hängen vom Berufsethos ab und das ist grundsätzlich zeitunabhängig.
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