Ich hoffe, der gute Herr Mayer (DA) und die Welt sehen mir nach, dass ich hier mal ein längeres Stück kopiere von einem NICHT-Skifahrer: “Trotz erfolgreicher Umschiffung der Frage, ob der deutsche Coronafisch nicht vom Kopfe her stinkt, bin ich bei vielen Ideen dieser Regierung immer noch unschlüssig, was ich davon halten soll. Ich hasse zwar die Ski fahrenden Horden, die jedes Jahr hier einfallen, ich verachte zutiefst den Umstand, wie aus Wintersport ein Ballermann im Schnee wurde, und Münchner halte ich ganz generell für eine Landplage. Aber nach den neuesten Beschlüssen sieht es doch so aus, dass selbst bei einer Inzidenz von weniger als 200 der Münchner – zusammen mit den umgebenden Landkreisen 2,5 Millionen Menschen – zwischen den Jahren besser daheim bleiben soll. Mit Kindern, die früher aus der Schule kommen, sitzen sie dann drei Wochen in ihrer Stadt, in der alle Restaurants, Museen, Konzerthäuser, Kinos geschlossen sind. Und damit sie drin bleiben und nicht etwa auf die Idee kommen, sich anderen Freuden hinzugeben, sind draußen vor der Stadt alle Hotels und Gaststätten geschlossen. Und auch alle Skigebiete. Mehr noch, Deutschland versucht sogar, andere Nationen auf Linie zu bringen.” FORTS: FOLGT
Das hatten wir übrigens schon mal, und ich kann den Ärger in Österreich daher auch verstehen: Schon 1933 gab es Unstimmigkeiten zwischen dem damaligen Deutschen Reich und Österreich, die mit einer 1000-Mark-Gebühr bei der Ausreise eskaliert wurden. Das führte zu einem faktischen Ende des für Österreich so wichtigen Tourismus. Insofern wäre ich heute ganz, ganz vorsichtig mit rabiaten Methoden seitens der Deutschen, nur weil man in Österreich natürlich andere Interessen verfolgt. Ich gestehe den Deutschen zu, dass das unverantwortliche Verhalten der Hoteliers in Tirol großen Anteil am Ausbruch der Seuche hatte, und ich finde, dass man gerade in Deutschland als Wähler daran denken sollte, dass dieses versagende Tirol folgerichtig auch schwarz-grün regiert wird, und man sieht ja, wohin das führt. Aber wo war ich, ach so, jedenfalls: Natürlich ist Pistengaudi ein Problem, wenn Menschen danach dicht gedrängt in Kneipen stehen. Bei uns in Südbayern sind viele an einem Wochenende nach Ischgl gefahren, haben sich angesteckt, und die Woche drauf waren sie vielleicht in Seefeld oder Kitzbühel, weil, wegen so ein wenig Husten sagt man doch die Tage im Schnee nicht ab: So kam es, dass die erste Coronawelle bei uns vor allem die jungen, erlebnisorientierten Skifahrer erwischte. FORTS. FOLGT
Aber auf den Nachweis, dass das Skifahren an sich ein Problem darstellt, warte ich bislang immer noch – und während Ischgl im März war, sind bis zum ersten Schnee acht Monate vergangen. Das sollte für eine Untersuchung reichen. Die Pisten sind eigentlich ziemlich breit, und der Abstand ist gemeinhin deutlich größer als in einem Baumarkt oder in einem Klassenzimmer. Man ist an der frischen Luft, und auch da wüsste ich gerne, was daran schlecht sein soll. Bei uns ist der Sonnenschein häufiger als im Flachland, und man ist nicht unter der Inversionsgrenze mit ihren Abgasen und Schadstoffen. Das ist, mit Verlaub, die erste lungenschädigende Pandemie, in der die Politik der Meinung ist, die Menschen sollten nicht ins gute Klima der Berge, sondern in den Städten bleiben.
Willkommen im besten GAGA-Land das wir je hatten.
Wie es aussieht hat Lauterbach wohl doch noch einen Freund. Schön, dann können sie ja jetzt gemeinsam neben der Spur herum latschen.
Mit einem geschriebenen Text wird man nur noch wenige in Berlin erreichen können. Sprechende Litfasssäulen wären gut. Sind aber teuer. Sonst gehen auch Durchsagen beim Aldi et al.
Laut Angaben der Aktion Mensch ist jeder 7. Mensch hierzulande funktioneller Analphabet. Also fehlt noch eine Ausgabe als Comic.
Befehlsempfänger können naturgemäß keine Eigenverantwortung haben. Sie dennoch zu fordern, wäre paradox. Gemeint ist aber eine ganz andere Lesart. Friedrich Engels sprach von der “Freiheit als Einsicht in die Notwendigkeit”. OB Müller möchte, daß die Unfreien aufgrund der “Naturkatastrophe” ihre Unfreiheit selbst wählen und sie nicht als Zwang oder Bevormundung verstehen, sondern als alternativlosen und geschickten Schachzug. Neudeutsch: Nudging. Die Kontinuität: Von Engels zu Rot-Rot-Grün, Merkel und Kahane. Bald Kinderlein wirds was geben; äh genommen>>>
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