Imad Karim, Gastautor / 25.12.2016 / 14:11 / Foto: Ekadus / 5 / Seite ausdrucken

„Schaut mal, was mein Flüchtling alles kann!“

Von Imad Karim.

Jeden Tag höre ich von Flüchtlingen, muslimischen Flüchtlingen, traumatisiert, halb traumatisiert. Es sind fleißige Finder von großen Geldbeträgen, hochqualifizierte Arbeitskräfte, die aber ein wenig sexuell frustriert sind, Vorzeige-Flüchtlinge, denen von deutschen Gastfamilien das Flötenspielen innerhalb einer Woche beigebracht wird.

Tagein, tagaus Flüchtlingsintegrationsprogramme, die alle mehr oder weniger den Beigeschmack von inszenierten Zirkusauftritten haben, von infantilen Zurschaustellungen, nach dem Motto „Schaut mal, was mein Flüchtling alles kann!“ Eine Epidemie der grenzenlosen Liebe ist offenbar ausgebrochen, Flüchtlinge scheinen als Volkstherapie zu fungieren oder, besser gesagt, als die Erfüllung einer göttlicher Mission. Flüchtlingshelfer steigen in dieser göttlichen Hierarchie empor zu Heiligen, zu Schutzpatronen.

Ich habe früher selbst Filme über Flüchtlinge für den WDR realisiert. Es ging um Menschen, die wegen ihrer politischen, religiösen oder sexuellen Orientierung verfolgt wurden und flüchten mussten, und bekam dafür internationale Filmpreise. Ich bin zweifacher Gewinner des ARD-CIVIS-Preises für Integration.

Warum hilft man den Menschen erst hier?

Heute verstehe ich nicht, was sich hier vor meinen Augen abspielt. Ich verstehe den Sinn dieser offenen Grenze nicht. Warum ermutigt man Menschen, dass sie aus ihren Heimatländern fliehen und entwurzelt in Deutschland ankommen? Warum hilft man den Menschen vor Ort nicht oder hat ihnen nicht rechtzeitig geholfen?

Nehmen wir das Beispiel Syrien. Die Menschen sind entweder innerhalb Syriens oder in die Anrainerstaaten geflüchtet. Sie waren stets im Blickkontakt mit ihrer Heimat. Wo waren die Humanisten unter uns, als das UN-Welternährungsprogramm die Gelder für die syrischen Flüchtlinge in den bereits existierenden Unterkünften kürzte?

Ein Bruchteil des Geldes, das heute für die Angekommenen ausgegeben wird, hätte gereicht. Warum erstellte das Bundesamt für Integration bereits im Jahre 2014 einen Anwerbefilm, damit die Flüchtlinge ermutigt werden, nach Deutschland zu kommen? Und warum glaubt die Mehrheit der Gesellschaft, dass sie in der Lage ist, diese Millionen Menschen, deren Sozialisierung eigentlich bereits abgeschlossen ist, hier resozialisieren zu können? All das ist eine neue Form des Kulturkolonialismus  –  arrogant, ignorant, fahrlässig und keinesfalls human.

Menschen aus Marokko, Nigeria, dem Irak oder Syrien laufen auf langen, beschwerlichen, gefährlichen und oft tödlich endenden Wegen nun um die Wette. Die Mehrheit von ihnen sind starke Männer im wehrfähigen Alter, die den Mythos Einwanderer und Eroberer mit sich tragen. Wer es schafft, der bekommt Geld und Unterkunft von den Deutschen. Wer unterwegs umgefallen oder im Mittelmeer ertrunken ist, hat eben Pech gehabt. Das versuchen uns die Medien als Humanität zu verkaufen.

Marathonlauf des Elends

Mir ist rätselhaft, warum wir unsere gesunden Sozialsysteme mutwillig destabilisieren. Damit tun wir weder der aufnehmenden Gesellschaft noch den Neuankömmlingen (mittel- bis langfristig) einen Gefallen. Menschen kommen nach Deutschland und werden als „Flüchtlinge“ deklariert. Wir wissen nichts über sie. Das einzige, was von ihnen registriert werden kann, ist die Nummer ihrer IPhones, sonst nichts, weder Name, Alter noch andere Identitätsnachweise. Auch die nachgereichten Zeugnisse, Geburtsurkunden, Führerscheine bis hin zu Zertifikaten von Uni-Abschlüssen sind oft gefälscht.

Und was ist daran human, eine siebenköpfige afghanische Familie, die bisher in ihrer Heimat mit 40 Euro pro Monat über die Runden kam, in Deutschland Monat für Monat mit 1.700 Euro zu versorgen, anstatt solche Summen vor Ort zu zahlen, mit denen 40 Familien unterstützt werden könnten? Es sind mehr als 60 Millionen Flüchtlinge weltweit unterwegs. Wollen wir sie alle nach Europa bringen? Wieso veranstalten wir diesen Marathonlauf des Elends?

Dazu trägt der Westen auch seinen Teil bei. Denn warum schickt der Westen wiederum Soldaten in die Kriegsgebiete, aus denen die Flüchtlinge kommen? Was haben bis jetzt die deutschen Soldaten in Afghanistan erreicht? Wozu starben mehr als 100 deutsche Soldaten in Auslandseinsätzen? Haben sie den Einsatzländern Frieden gebracht oder haben sie den Hass auf den Westen noch mehr geschürt?

Warum schweigen unsere „Humanisten“, wenn es darum geht, dass die westlichen Regierungen gigantische Waffengeschäfte mit Regimen wie Saudi-Arabien machen, die zur Destabilisierung von Ländern wie Syrien beitragen? Und warum höre ich immer „Aleppo brennt“ aber nicht Saana oder Aden im Jemen? Vielleicht, weil Saudi-Arabien die Islamisten in Syrien gegen den Machthaber Assad unterstützt und gleichzeitig selbst einen Vernichtungskrieg gegen den Jemen, eines der ärmsten Länder der Welt, führt?

Nur, wer es sich leisten kann, kommt zu uns

Hierzu muss man wissen, dass eigentlich kaum Menschen aus den eigentlichen Kriegsgebieten zu uns kommen, denn die können sich die Schlepper nicht leisten. Es kommen vor allem Menschen hierher, die sich seit Jahren in den Anrainerstaaten, Libanon, Jordanien und der Türkei aufhalten. Sie verkaufen alles und machen sich auf den Weg nach Deutschland. Auch viele Gastarbeiter in den Golfstaaten, die aus Syrien, dem Libanon, Pakistan und Afghanistan stammen und dort seit Jahren mit ihren Familien leben, machen das. Denn es lohnt sich.

Dazu kommen unzählige Klein-und Groß-Kriminelle aus den Slums der nordafrikanischen Metropolen, die sich die "Hilfe" der Schlepper leisten können, und als Flüchtlinge hierherkommen. Sind sie erst einmal hier, werden sie von ihren Heimatländern verständlicherweise nicht mehr wieder zurückgenommen.

Im öffentlichen Diskurs sind die Einwanderer entweder hochqualifizierte Fachkräfte oder Analphabeten. Doch sind sie hochqualifiziert, dann ist es Fehler, dass wir sie ihren Herkunftsländern entziehen. Und sind sie Analphabeten, dann verwandeln wir Deutschland in ein Heim für Erwachsenenbildung und für viele schwererziehbare Jugendliche, deren Sprache wir nicht einmal kennen. Wollen wir das wirklich?

Eine ideologisierte Scheinwelt

Uns werden Begriffe und Idiome verordnet. Weigern wir uns, sie zu benutzen, fallen wir in Ungnade. Ich habe political correctness immer so verstanden, dass wir allen Gesellschaftsgruppen mehr Teilhaberechte und mehr Zugangschancen zum öffentlichen Diskurs gewähren. Aber wenn daraus eine ideologisierte Scheinwelt entsteht, der wir uns unterordnen müssen und der wir nicht mit den Mitteln der Empirie entgegnen können und dürfen, dann haben wir es hier mit einer Gesinnungsethik zu tun, die zur Katastrophe führen könnte. 

Wenn wir in unserer freiheitlichen Grundordnung kriminelle Migranten nicht als kriminell bezeichnen dürfen, weil sie Migranten sind, dann hat das mit Toleranz nichts zu tun, sondern mit einer neuen Art von Rassismus, einem Privilegien-Rassismus. Ich rufe die Politiker auf: Nennen Sie die Kriminellen beim Namen! Viele Türken, Araber und Kulturmuslime wären Ihnen dankbar. Trauen Sie sich, die Wahrheit zu sagen, und haben Sie keine Angst vor den Paar Ewiggestrigen, die das zu missbrauchen versuchen. Unsere freiheitliche Gesellschaft ist viel stabiler, als einige uns einreden wollen. Uns wird suggeriert, Hitler stehe „kurz vor der Auferstehung“. Das ist mehr als absurd. Unsere Eliten warnen uns vor den einheimischen Rechtsradikalen, die sie in 70 Jahren nicht integrieren konnten, aber gleichzeitig sind sie sicher, Millionen Menschen, die aus dem Islam mit seinen mittelalterlichen Vorstellungen kommen, integrieren zu können. Dazu sage ich: Jedes Unrecht beginnt mit einer Lüge.

Zuerst erschienen auf der FB-Seite von Imad Karim

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Leserpost

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Andreas Rochow / 26.12.2016

Die vielen Fragen und Widersprüche im Zusammenhang mit der “Willkommenskultur” sind nicht einfach zu beantworten. Fest steht aber, dass wir von unseren Regierenden in dieser Frage nach Strich und Faden belogen und betrogen werden. Natürlich sind die Entscheidungen der Kanzlerin nicht spontan oder von solidarischen Gefühlen bestimmt, sondern von langer Hand vorbereitet. Die Absichten sind nicht mehrheitsfähig und sollen weder öffentlich und offen diskutiert werden. Eine leichte Ahnung von den tatsächlichen Hintergründen bekommt man, wenn man beispielsweise das Impulspapier der Staatsministerin Aydan Özoguz und ihren “Integrationsbericht” liest. Hier werden Forderungen aufgestellt und unumkehrbare Fakten geschaffen, die den inneren Frieden und den sozialen Zusammenhalt im Land und in Europa gefährden und dauerhaft zerstören werden. Deutschland soll Multikulti weichen, sich unterwerfen! Die Behauptung von Angela Merkel, dass man Grenzen nicht schützen könne, steht im Gegensatz zu der Tatsache, dass der europäische Rüstungskonzern EADS mit deutscher Beteiligung eine HighTech Grenze um Saudi-Arabien gebaut und die Saudis durch deutsche Polizeiausbilder in der wehrhaften Verteidigung dieser Grenze geschult hat. Wir werden belogen und betrogen. Ein am 25. November 2016 im Bundesrat beschlossenes “Gesetz zur Weiterentwicklung der Versorgung und der Vergütung für psychiatrische und psychosomatisch Leistungen (PsychVVG)” enthält eine Regelung, nach der pro Jahr 1,5 Milliarden Euro aus der Liquiditätsreserve der gesetzlichen Krankenkassen für die medizinische Versorgung von nicht versicherten Flüchtlingen zur Verfügung gestellt werden! Gesetzlich Versicherte kommen unfreiwillig für eine sachfremde Leistung auf, das heißt sie werden bestohlen und betrogen. Keine Zeitung, keine öffentlich-rechtlicher Rundfunk- oder Fernsehstation klärt über diesen Raubzug auf! An diesem Sachverhalt ändert sich nichts, wenn das ganze in einer Nacht-und-Nebel-Aktion “Gesetz” geworden ist! Es ist doch kein Zufall, dass diese Maßnahme versteckt wird in einem Gesetz, das die Versorgung psychisch Kranker Versicherter sicherstellen soll, mit der sie absolut nichst zu tun hat! Wie ist es möglich, dass der Gesetzgeber sich zu derartigen Entscheidungen drängen lässt? Ein Klima von Hypermoral und Aktionismus lässt kluges Abwägen nicht mehr zu; demokratische Prinzipien werden wegen eines von der Kanzlerin und ihren Einflüsterern behaupteten “humanitären Imperativs” umgangen. Es stimmt: Eine Flüchtlingskrise gibt es nicht. Die Merkel-Regierung beschert uns und der EU eine Vertrauenskrise, eine Krise der inneren und äußeren Sicherheit und die schwerste Krise der Demokratie seit 70 Jahren, weil sie vorhat, Deutschland mit ihrem Multikulti-Wahn umzukrempeln und damit abzuschaffen. Es ist höchste Zeit, sich dagegen zu wehren und den Zerstörern und Unterwerfern Einhalt zu gebieten!

Heinz Bannasch / 26.12.2016

Ich habe unzählige Kommentare zum Thema “Flüchtlingspolitik” gelesen, aber dieser gehört mit Sicherheit zu den Besten.

Lydia Burgstaller-Englitz / 26.12.2016

Vielen Dank Herr Karim, für Ihre interessanten “Einblicke”. Sie beweisen enormen Mut, wenn Sie die eklatanten Missstände, die durch die massenhafte, unkontrollierte Zuwanderung entstanden sind, kritisieren. Das Recht auf freie Meinungsäußerung wird m.E. immer stärker eingeschränkt. Aber den wenigsten Bürgern fällt dies auf !  Wer eine andere Meinung hat, die abweicht von der derzeit “angesagten” politisch korrekten, wird sofort in die “Rechte Ecke” gestellt, was ist das noch für ein Demokratieverständnis?  Dass aber das BAMF einen Anwerbefilm für Migranten,  (finanziert durch Steuermittel)  in Auftrag gab, setzt dem ganzen die “Krone” auf! Viele Migranten wurden damit in die “Todesfalle Mittelmeer” gelockt, aber das wird von dieser Regierung einfach ignoriert. WANN wacht Frau Merkel endlich? Kardinal Marx und   Bischof Bedford-Strohm lassen sich als Steigbügelhalter von der Pastorentochter Merkel einspannen, sie predigen von Nächstenliebe und merken nicht, dass sich bereits gefährliche Parallelgesellschaften in unserm Land gebildet haben. Der gravierende Realitätsverlust von großen Teilen der Bevölkerung und die Halbwahrheiten der öffentlich- rechtlichen Medien jagen mir große Angst ein!! Herr Karim versorgen Sie uns bitte weiterhin mit Ihren entlarvenden Beiträgen, Journalisten Ihres Formats gibt es leider immer weniger.

Martin Krüger / 26.12.2016

Lieber Imad Karim, das ist das Beste, was ich bisher zum Flüchtlingsirrsinn gelesen habe. Wäre es möglich, diesen Text in einer „offiziellen“ englischen Übersetzung zu bekommen? Meine englischsprachigen Freunde würden mir nicht glauben, wenn ich ihn selber übersetzen würde.

a. weinreich / 26.12.2016

guten abend. das ist das beste,  das ich seit dem ich die achse des guten lese , gelesen habe.  besonders des schlußsatz.  das mit der lüge.

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