Max Roland, Gastautor / 14.04.2019 / 12:30 / Foto: Pelz / 67 / Seite ausdrucken

Sawsan Chebli und die Raketen

Es ist oft schwer, die Welt in „Gut“ und „Böse“ einzuteilen. Ein Konflikt, auf den das allerdings nicht zutrifft, ist der Nahostkonflikt. Es verwundert mich immer wieder, wie Menschen, die sich selbst als Verteidiger der offenen Gesellschaft sehen, sich in dieser Frage so unfassbar schwer tun. Dabei ist für jeden, der es ernst meint mit den westlichen Werten, die Frage „Israel oder Palästina“ in Sekunden entschieden. Die einen schießen Raketen zum Mond, die anderen schießen Raketen auf Kinder. Und um das schon mal im Voraus aufzulösen: Nein, die Hamas hat kein Weltraumprogramm entwickelt. Auch wenn der Mond noch nicht islamisiert ist und dort bestimmt viele Felsen rumliegen, die noch nicht den wahren Glauben angenommen haben, sind für die Islamisten die Juden noch immer ein besseres Ziel für die Raketen als ungläubiges Mondgestein.

Es sollte keine schwere Aufgabe sein, sich zwischen einer für alle Religionen freien, rechtsstaatlichen Demokratie wie Israel und einem Gebiet wie Palästina, welches direkt von zwei Terrororganisationen regiert wird, auf eine Seite zu stellen. Selbst Sawsan Chebli hat das geschafft. Natürlich hat sie sich leider auf die falsche Seite gestellt. Im Hinblick auf die gescheiterte israelische Mondlandung und die Wahlergebnisse bei der Knesset-Wahl twitterte Chebli: „To the Moon and beyond? Nein. Weder Frieden noch Mond.“

Vielleicht spricht da der Neid einer Berliner Staatssekretärin, die mit ihren Rot-Rot-Grünen Kollegen die größte Stadt einer einstigen Wissenschafts- und Fortschrittsnation in den Ruin regiert, während die Israelis in 70 Jahren ihr Land vom Wüstenstaat zur Raumfahrernation gemacht haben. Die einen entdecken neue Tiefpunkte, die anderen stoßen in unendliche Höhen vor. Aber das wäre wohl noch zu wohlmeinend interpretiert. 

Eine härtere Gangart gegen solche Angriffe

Vergessen wir für eine Sekunde den Mond und widmen uns dem Teil über Frieden. Nun wird Frau Chebli als Tochter von Palästinensern wissen, was in den Autonomiegebieten so passiert. Auch Frau Chebli wird vor der Wahl stehen, die ich am Anfang formuliert habe. Und sie entscheidet sich für die falsche Seite. „Kein Frieden“, pöbelt eine zweitrangige Staatssekretärin in Richtung des Landes, an dem noch kein Friedensplan für die Region gescheitert ist. Jeder unvoreingenommene Beobachter weiß: Legen die Araber, legen die Palästinenser die Waffen nieder, herrscht morgen Frieden in der Region. Legt Israel aber die Waffen nieder, gibt es morgen kein Israel mehr. Es ist diese simple Formel, die sich aus 70 Jahren Geschichte ableitet.

Seit Jahren könnte Israel Palästina auslöschen – und tut es nicht. Israel ist wohl der einzige Staat, der ein ausgesprochen feindlich gesinntes Volk an und in seinen Grenzen nicht nur toleriert, sondern auch noch versorgt. Denn während die Ressourcen aus Gaza in den Terror fließen, kommen Strom und Wasser aus Israel nach Gaza. Israel lässt Angriff auf Angriff quasi ohne größere Reaktion über sich ergehen. Die Israelis aber wählen Parteien, die es tatsächlich wagen, eine härtere Gangart gegen solche Angriffe zum Programm zu machen – und schon verschwimmen für Sawsan die Grenzen zwischen Gut und Böse. 

Währenddessen sitzt Sawsan Chebli in Berlin. Berlin und das umliegende Deutschland haben mit Raketen nichts zu tun – weder schickt es welche zum Mond noch wird es von welchen getroffen. Von Berlin aus twittert Chebli und meint, den Nahostkonflikt verstanden zu haben: Schuld sind die Israelis. Sie verurteilt den Frontstaat, der sich seit 70 Jahren Terror und Krieg ausgesetzt sieht. Menschen wie Sawsan Chebli können nur in dieser Sorglosigkeit entstehen: Man stelle sich eine Chebli im Jahre 1940 vor, die die Bombenangriffe der Briten auf Deutschland als „Hindernis für den Frieden“ bezeichnet, ohne sich auch nur mit einem Satz dem deutschen Luftkrieg gegen England zu widmen. 

Israel schießt Raketen zum Mond, Palästina schießt Raketen auf Kinder. Und Sawsan kann es nicht fassen, dass die Israelis doch tatsächlich Parteien wählen, die sich dem Terror nicht unterwerfen wollen. An allem sind die Juden schuld. 

Max Roland (18) ist Abiturient aus Bremen. Dieser Beitrag erschien zuerst auf apollo-news.

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Leserpost

netiquette:

M. Schneider / 14.04.2019

Warum widmet man dieser Frau und ihren unsäglichen Äußerungen eigentlich so viel Aufmerksamkeit? Etwas wirklich Substanzielles hat doch niemand von ihr vernehmen können. Selbstkritik ist auch sicher eine Vokabel, die ihr nicht in den Sinn kommt geschweige denn ihr Verhalten beeinflussen könnte. Warten wir also mit Gelassenheit auf ihre nächsten überaus “klugen” Twittermitteilungen.

Martin Müller / 14.04.2019

Blut ist dicker als Wasser… Hätte Frau Chebli die Macht, deutsche Panzer würde zum Einsatz gegen Israel kommen…. Integriert ist diese Frau nicht, davon bin ich überzeugt.

Dr. Christian Rother / 14.04.2019

“Seit Jahren könnte Israel Palästina auslöschen – und tut es nicht.”  Was soll das denn heißen?

Wieland Schmied / 14.04.2019

Der Begeisterung vieler Foristen darüber, daß sich ein 18jähriger dieses Themas annimmt und darüber seine Ansichten schreibt, ist ja - bei der Interessenlosigkeit für Geschichte und Zeitgeschehen der heutigen Jugend -  bemerkenswert. Da macht dann eine Schwalbe - auch noch aus Bremen kommend - einen Sommer. Wie bescheiden man doch mit der Zeit so wird. Dennoch auch meinen Dank an Herrn Max Roland, für seinen gelungenen Artikel.

Hjalmar Kreutzer / 14.04.2019

Gratulation, lieber Max Roland, zum Verhältnis Hamas - Israel haben Sie es auf den Punkt gebracht. Nur, wen schert noch das Geplapper und Gezwitscher des völlig unnützen, überflüssigen pampigen patzigen Pubertiers (trotz ihrer 40!) namens Schepplieh? Der große Künstler Sir Charles Chaplin möge mir wegen der phonetischen Ähnlichkeit verzeihen, diese ist nicht beabsichtigt und rein zufällig.

L. Kempf / 14.04.2019

Das Recht auf Dummheit gehört zur Garantie der freien Entfaltung der Persönlichkeit.” - Mark Twain

Anneliese Bendit / 14.04.2019

Frau Chebli ist das Paradebeispiel dafür, daß wir eine restriktive Asyl- und Einbürgerungspolitik brauchen.

Martin Lederer / 14.04.2019

Es ist doch ganz einfach. Würden hier mittlerweile 4 Millionen Hutu leben, wäre die öffentliche Meinung hier mittlerweile dahingehend gekippt, dass die Tutsi die größten ... {irgendeine beliebige Beleidigung) aller Zeiten sind. Und dass die Huti arme Opfer sind. Um es mit “rechten Gedankengut” zu sagen: Tauscht man die Bevölkerung aus, tauscht man auch die öffentliche Meinung aus. Argumente zählen da einen Sch… .

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