Gerd Buurmann / 13.08.2022 / 07:22 / Foto: David Shankbone / 103 / Seite ausdrucken

Salman Rushdie und die Mordchronik der Scharia

Mir ist es egal, was der Islam bedeutet. Ich will einfach nur, dass das Morden im Namen des Islams aufhört. Ich will, dass ich in Ruhe leben kann. Ich will, dass mir der Islam egal sein kann. Ich will den Islam einfach nur tolerieren können.

Der Schriftsteller Salman Rushdie wurde in dem US-Bundesstaat New York niedergestochen. Ihm wurde bei einer Vorstellung von einem Mann, der die Bühne stürmte, mit einem Messer unter anderem in den Hals gestochen. Salman Rushdie wurde mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus in der Nähe gebracht. Sein Zustand ist ungewiss. Laut ersten Medienberichten sympathisiert der Attentäter mit dem iranischen Regime und der Islamischen Revolutionsgarde.

Im Jahr 1989 erließ der damalige Oberste Geistliche im Iran, Ajatollah Ruhollah Khomeini, eine Fatwa gegen Salman Rushdie und rief zu seiner Tötung im Namen des Islams auf. In den letzten Jahren wurde immer wieder im Namen des Islams gemordet, zum Beispiel bei dem Anschlag auf die Redaktion des Satiremagazins Charlie Hebdo im Jahr 2015. 

Im Oktober 2020 wurde auf offener Straße nördlich von Paris in der französischen Gemeinde Conflans-Sainte-Honorine dem 47-jährigen Lehrer Samuel Paty der Kopf abgeschnitten, weil er Karikaturen von Mohammed gezeigt hatte. 

Im selben Monat wurden in einer Kirche im französischen Nizza mehrere Menschen von einem Mann verletzt und getötet, der dabei immer wieder „Allahu Akbar“ brüllte. Er stürmte mit einem Messer bewaffnet die Basilika Notre-Dame und stach im Inneren der Kirche auf die Besucher ein. Er schnitt zudem einer 60-jährigen Frau den Kopf ab.

Am 13. November 2015 wurden in Paris 130 Menschen von islamischen Terroristen ermordet. Für diese Tat steht unter anderem Mohammed Abrini Frankreich vor Gericht. Ihm wird vorgeworfen, als Mitglied des Islamischen Staats an der Planung der Terroranschläge in Paris und in Brüssel am 22. März 2016 beteiligt gewesen zu sein. Am 11. Januar 2022 machte er folgende Aussagen vor Gericht:

„Für mich bin ich nicht radikal. Zum Beispiel, wie erkläre ich es Ihnen? Es gibt Orte auf der Welt, wie in Saudi-Arabien, da finden Sie radikales oder bizarre Dinge, für mich ist das der normale Islam.“ (Pour moi, je ne suis pas radical. Par exemple, comment vous dire ? Il y a des endroits dans le monde, comme en Arabie Saoudite, vous allez trouver que c’est radical ou des choses bizarres, pour moi, c’est l’islam normal.)

Auf die Frage, was er von der Scharia halte, antwortete er, ohne zu zögern: „Die Scharia ist ein göttliches Gesetz, es wird in vielen Ländern der Welt angewendet, und hier. Es ist das göttliche Gesetz und steht für mich über dem Gesetz der Menschen.“ (La charia, c’est la loi divine, elle est appliquée dans plein de pays dans le monde, et voilà. C’est la loi divine, et pour moi elle est au-dessus de la loi des hommes.)

Die Frage, ob die Scharia auch auf Europa ausgeweitet werden solle, beantworte er wie folgt: „Der Dschihad ist ein Teil des Islam.“ (Le djihad fait partie de l’islam.)

Nicht die Spötter des Islams gehören kritisiert, sondern die Eiferer des Islams

An 2. November 2004 wurde der niederländische Filmregisseur, Publizist und Satiriker Theo van Gogh auf offener Straße von einem Islamischen Fundamentalisten ermordet. Van Gogh war mit dem Fahrrad unterwegs ins Filmstudio, als er von seinem Mörder eingeholt wurde, der sofort auf ihn zu schießen begann. Als van Gogh am Boden lag, schnitt ihm der Attentäter die Kehle durch und stieß mit zwei Messerstichen ein fünfseitiges Bekennerschreiben in seinen Körper, das eine Morddrohung an Ayaan Hirsi Ali enthielt. Mit ihr hatte van Gogh einen seiner letzten Filme produziert: „Submission“. 

Der Film handelt von vier islamischen Frauen, die über ihre Missbrauchserfahrungen sprechen. In dem Film werden verschleierte Gesichter und durchsichtig bekleidete Körper mit fünf Suren aus dem Koran beschrieben, die Frauen zur Unterwerfung unter ihren Ehemännern auffordern. Die weiblichen Körper sind gezeichnet von Schlägen und Striemen durch Peitschenhiebe. Diesen Film gab der Mörder van Goghs als Grund für seine Mordtat an. 

Der Mörder sagte bei seinem Prozess aus, als Muslim dürfe er jedem „den Kopf abhacken“, der Allah beleidige. Auch sagte er: „Ich würde es wieder tun“. Der Mörder bezeichnete sich somit selbst als Muslim. Er glaubte sogar, ein wahrer Muslim zu sein, berechtigt, für den Islam zu morden.

Weltweit gehen Muslime in Massen auf die Straße, um dagegen zu demonstrieren, dass Mohamed gezeichnet, kritisiert und veralbert wird. Warum gehen Muslime nicht mindestens in ebenso großer Weise auf die Straße, wenn im Namen Mohamds gemordet und Köpfe abgeschnitten werden?

Liebe Muslime, sagt Euer Glaube etwa, dass es perverser ist, ein Bild von Mohamed zu malen, als einem Menschen zu ermorden oder ihm bestialisch den Kopf abzuschneiden? Wenn das Euer Glaube ist, wenn der muslimische Protest gegen die Morde im Namen des Islams nicht größer ist als der Protest gegen die Kritiker und Spötter des Islams, dann ist der Islam verabscheuungswürdig.

Der Islam hat massive Probleme. Die Probleme sind jedoch nicht Karikaturisten, Kritiker und Spötter, sondern all die Muslime, die im Namen ihres Gottes Hass verbreiten und Gewalt ausüben, sowie all die Muslime, die dazu schweigen oder die Taten gar rechtfertigen. Nicht die Spötter des Islams gehören kritisiert, sondern die Eiferer des Islams.

Mir ist es egal, was der Islam bedeutet. Ich will einfach nur, dass das Morden im Namen des Islams aufhört. Ich will, dass ich in Ruhe leben kann. Ich will, dass mir der Islam egal sein kann. Ich will den Islam einfach nur tolerieren können.

Erklärt nicht mir, was der Islam bedeutet. Sorgt stattdessen dafür, dass die Muslime, die den Islam nutzen, um zu morden, damit aufhören. Zwingt nicht mich zum Dialog, sondern die Terroristen. Es ist Euer Islam, der zum Morden verwendet wird, nicht meine Kritik am Islam.

Ich kenne Christen, die ihre Kirche für deutlich weniger verlassen haben.

Foto: David Shankbone CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

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Werner Arning / 13.08.2022

Problematisch ist es, wenn eine „Religion“ die Tötung „Ungläubiger“ oder „Feinden“ dieser Religion ganz generell, gutheißt. Soweit ich weiß, gibt es das nur im Islam.

Albert Schrader / 13.08.2022

“Ich will, dass ich in Ruhe leben kann. Ich will, dass mir der Islam egal sein kann. Ich will den Islam einfach nur tolerieren können.” - Lass mich raten: Du warst gegen alle, die bereit gewesen sind sich in diesem Belang die Hände schmutzig zu machen, denn Rassismus und Gewalt sind böse, und Du warst darum immer für Polizei und Rechtstaat, sprich die Institutionen, die die Verhältnisse zementieren. Das ist ein klassischer Fall von “Bestellt wie geliefert”.

Sabine Schönfeld / 13.08.2022

@ Theodor Breit: Man merkt, wie wirklich bemüht Sie hier darin sind, Äpfel und Birnen zu vergleichen. Aber wie sehr Sie sich auch anstrengen, aus dem Apfelbaum wird kein Birnbaum. Russland ist eine Nation, der Islam ist dagegen offenbar eine politische Ideologie mit religiösem Mantel. Man kann beides für sich kritisieren, aber eben unmöglich vergleichen, weshalb Ihre Gleichsetzungen auch auffällig schräg wirken. Es ist, wie wenn ich den Vogelflug durch die Fliehkraft der Erdumdrehung begründen würde. Es ist einfach weder logisch noch überzeugend.

Wilhelm Rommel / 13.08.2022

Man kann es nicht oft genug wiederholen: “Der Islam an sich ist eine gefährliche Geisteskrankheit. Und so sollte man mit ihm auch umgehen.” (Mitforist Wilkening am 09.11.21) Und um es an dieser Stelle - und anlässlich des barbarischen Anschlags von New York nochmals deutlich zu sagen: Was ist von einer totalitären, sich als Religion tarnenden Ideologie zu halten, die dem fiebrig-kranken Hirn eines durch und durch verdorbenen, dazu noch abgrundtief bösartigen Beduinen entsprungen ist, der sich für den letzten und größten Gesandten seines blutrünstigen Gottes hielt und zur Umsetzung seiner Wahnideen noch Weltherrschaftsansprüche formulierte? Haben die Propheten des Alten Testaments solche Ansprüche formuliert? Hat der Menschenfreund aus Nazareth je zur physischen Vernichtung all derer aufgerufen, die seine Überzeugung nicht teilten? Haben die genannten Personen Massenhinrichtungen befohlen wie den Mord an den (jüdischen) Banu Qurayza anno 627 in Medina?    Jedes Individuum, sofern männlichen Geschlechts, von klein auf mit allen Mitteln hirngewaschen unter Einsatz des angeblich “ewigen und unerschaffenen Wortes Gottes” (Koran) mit seinen Drohgebärden, Gewaltaufrufen und zusammengeklaubten Verhaltensregeln, seiner Verachtung gegenüber Allem was sich dem Wahn nicht bedingungslos unterwirft, kann doch vor einem solchen Hintergrund zur tickenden Zeitbombe werden. Die westliche Welt ist dabei so unsagbar dämlich wie in tausend Jahren nicht: Sie holt sich ihre Todfeinde unter dem Vorwand der religiösen Selbstbestimmung geradezu lustvoll auf den Hals. Was stattdessen nötig wäre: Eine Art „Reconquista von innen her“, will sagen: Eine konsequente Strafbewehrung aller Bestrebungen des sogenannten „Politischen Islam“; nötigenfalls Schließung und Abbruch negativ auffälliger Moscheen, dafür deutlich erkennbare Förderung islamischer Reformer: Es wird Zeit, allerhöchste Zeit!

Sam Lowry / 13.08.2022

Das sind alles die Räääächten schuld…. (nennsi)

Ludwig Luhmann / 13.08.2022

@Karl Georg Lempenheimer / 13.08.2022 - “Die mit Abstand meisten durch Dschihadisten Getöteten sind Moslems. Verändert dies die „Rechnung“? Zum Beispiel mit Bezugnahme auf die Verantwortlichkeit -aller- Moslems, die aufgefordert werden, sich von den Dschihadisten explizit zu distanzieren bzw. sie zu canceln. (...)”—- Die Wörter “Dschihadisten” und “Islamisten” sind Erfindungen, die den Islam sauber halten sollen. Es ist wie mit der Idee der “Bad Bank”. Die Wahrheit ist: Es gibt nur Mohammedaner und den Islam. Wer etwas anderes sagt, macht die Rechnung ohne Qur’ an und ohne Erdogan. Wer etwas anderes behauptet, will uns die Religion der absoluten Unterwerfung als Religion des Friedens unterjubeln. Der Islam ist ein ganz reale Menschheitsbedrohung, währen der sogenannte “Klimawandel” keine Menschheitsbedrohung darstellt. Die Bevölkerung wurde auf den Kopf gestellt!

Fred Burig / 13.08.2022

@Theodor Breit:” Sondern es muss hier eine klare Forderung von Seiten des Staates und der Gesellschaft her, sich zu unseren Grundwerten und unserem Grundgesetz zu bekennen.“ Wie sollte denn sowas umsetzbar sein, wenn sich nicht mal unsere eigene Regierung gänzlich daran zu halten pflegt - und unsere “Goldstücke” erst recht nicht? Und wer sind wir denn noch, dass wir uns über andere moralisch erheben könnten? Die halbe Welt lacht über uns wegen unserer Witzfiguren- Regierung und ihren “Allmachtsfantasien”. Tagträumerei pur !! MfG

W. Renner / 13.08.2022

The Religion of Peace dot com, da ist alles gesagt!

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