Apropos Unfugbehauptungen und Ängste: Das besagte Fettalkoholethoxylat, auch bekannt als FAEO, von dem jedes Jahr weltweit 1,3 Mio. Tonnen in Waschmitteln und Kosmetika verbraucht werden, ist ein nichtionisches Tensid, das laut Herstellerangaben in Reinform: gesundheitsschädlich beim Einatmen ist, die Augen reizt und eine Sensibillisierung durch Hautkontakt möglich ist: http://www.nufarm.com/Assets/28789/1/Wetcit_2015.pdf Bei einem Herbizid mit Glyphosat, wie z.B. Glyphosat-Berghoff, steht in den Warnhinweisen: „Haut sofort mit viel Wasser waschen. Bei anhaltenden Symptomen ärztlichen Rat einholen. Augenkontakt: Sofort gründlich mit viel Wasser / steriler Augenwaschlösung ausspülen. 15 Minuten lang fortsetzen.“ http://images.raiffeisen.com/Raicom/sdb/4/GLYPHOSAT.pdf Und das gleiche gilt auch für Essigessenz, denn wenn die in die Augen kommt oder auf die Haut, brennt es ebenfalls gewaltig. Bei Herbiziden mit Glyphosat, also (N-(phosphonomethyl)glycin), geht es aber nicht um die Haut- und Augenreizungen, sondern um das Eindringen in sämtliche Pflanzenteile, also in den Mais, in die Linsen, in den Weizen, in die Baumwolle von Tampons und OP Tupfern, wo es auch nie wieder ausgewaschen werden kann, im Gegensatz zum Essig oder dem Fettalkoholethoxylat. Und da Glyphosat, einmal in die Pflanzen eingedrungen, nicht abgewaschen werden kann, absorbiert der Organismus nach dem Essen von Lebensmitteln mit Glyphosatrückständen, dieses Glyphosat über den Darm, wo es vorher aber erstmal wichtige Darmbakterien tötet, die uns gegen Krankheiten und Allergien schützen. Glyphosat kann u.a. bei trächtigen Säuen auch über die Plazenta an den Fötus weitergegeben werden, was dazu führt, dass Glyphosatrückstände (zwischen 7,7 und 9,9 Nanogramm pro Gramm Gewebe) im Darm, Muskelgewebe und sämtlichen Organen der toten oder missgebildeten Ferkel nachgewiesen werden können, die noch nie selber gesäugt wurden oder Futter mit Glyphosat erhalten haben, wie man in diesem Artikel nachlesen kann: http://www.ackergifte-nein-danke.de/news/68-glyphosatwerte-in-den-organen/view.html Und wenn man schon Schrecken mit den Chemikalien in Pestiziden verbreiten will, sollen sich die Chemiker mal die knapp 100 verschiedenen Herbizid Rezepturen anschauen, die Glyphosat enthalten und Hilfsstoffe wie Tallowamin (POEA), Propylenglykol, Natriumsulfit, Natriumbenzoat, Natriumsalz von o-Phenylphenol, aromatische Erdöldestillate, Methyl p-Hydroxybenzoat, 3-iodo-2-propynyl Butylcarbamat, 5-chloro-2-methyl 3(2H)-Isothiazolon und zahlreiche andere Gift- und Hilfstoffe, die wir mit RoundUp und Co in unsere Tiere und unser Ökosystem lassen und über unsere täglichen Lebensmittel jeden Tag, morgens, mittags abends in unseren Körper aufnehmen. http://www.epi-gen.de/themen/oekologie/monsanto-wie-giftig-ist-roundup-fuer-menschen Und welche Schäden diese teilweise geheimen Kombinationen mit unserem Körper anrichten hat noch niemand untersucht. Und kein Wissenschaftler, kein Arzt und selbst wir selber wissen nicht, wie viel Glyphosat wir täglich aufnehmen oder in uns tragen, denn von den jährlich 5 Millionen Pestizidrückständen in Lebensmitteln, werden nur 1200 auf Glyphosat getestet. Das sollten wir mal im Chemieunterricht in den Schulen lehren, denn dann würden natürliche, ökologische und nachhaltige Lebensmittel, Natur, Tier und der Beruf des Landwirtes auch wieder wertgeschätzt und werden.
Sehr geehrter Herr Jacobsen, Asche auf mein Haupt, ich hielt den Text für echt. Es wird aber auch derart viel dummes Zeug geschrieben und wie berichtet auch noch heftig diskutiert, so dass ich beim Lesen einfach falsch abgebogen bin. Wenn Sie sich schon einmal mit einem Kollegen gestritten haben, der sich nach dem Lesen des SDB vor einer 0,1% Lösung eines Stoffes fürchtet, weil dieser als reiner Stoff ätzend wirkt, dann wissen Sie in etwa, was mich manchmal plagt. Da liegen wir wohl sogar auf einer Linie. Nichts für ungut, ich wünsche ein schönes Wochenende.
Hallo madscientist, natürlich weiss ich das alles: Es ging mir darum, den Lesern deutlich zu machen, mit welchen Unfugbehauptungen Ängste geschürt und der Bio-Bereich heilog gesprochen wird und was wirkliche Fakten sind. Vielleicht sollte ich für manche Leser noch die satirische Intention etwas deutlicher machen….
OK, ich geb’s zu. Ich habe Wasserstoffperoxid vergessen - aber das dürfte in Getränken nur in unbedenklichen Spuren enthalten sein!
Wer als Bio-Tierzüchter zur Fleisch- und Milchproduktion die vorgegebenen Richtlinien einhalten wollte, um Siegel konforme Lebensmittel abzuliefern, darf z,. B. auch nur Futtermittel verwenden, die entsprechend “sauber”, unbehandelt, nicht herkömmlich gedüngt sind. Setzt man die fraglichen Viehbestände ins Verhältnis zu den Flächen zur Futtermittelgewinnung (z. B. Grünfutter u.- Heu) dürfte jeden klar werden, daß es kaum möglich sein dürfte, hinsichtlich der Futterbeschaffung die Kriterien einzuhalten. Aber der Glaube an sich versetzt nicht nur Berge, der an das Gesundheit versprechende Siegel macht sicher auch glücklich. Und ich glaube, daß viele der Bio-Öko-Folger auch bereit sind, nicht so genau darüber nachzudenken oder zu hinterfragen, um ihre selbst gestrickte “Heile-Welt-Vision” zum Einsturz zu bringen.
Ich kenne nur Dihydrogenmonoxid - und das ist Wasser
Ich lasse mir trotzdem von Ihnen meinen BIO-Konsum nicht verderben, ich esse lieber Bio zweite Wahl, als Chemie erste Wahl. Oder wollen Sie den Bio-Käufern mit dem Artikel suggerieren, dass Bio genauso schädlich ist, wie mit Glyphosat gespritzte Lebensmittel?
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