Gerd Buurmann / 13.02.2025 / 16:53 / Foto: Montage achgut.com / 115 / Seite ausdrucken

12 Sätze, die ich nach einem Anschlag nicht mehr hören möchte

Nach dem Anschlag von München werden wieder die üblichen, ebenso abgegriffenen wie folgenlosen Sätze abgesondert, die hier in ihrem Gehalt kurz dargestellt werden.

„Wir lassen uns unsere Art zu leben nicht nehmen.“

Den Opfern der Anschläge wurde nicht nur ihre Art zu leben genommen, sondern ihr ganzes Leben gleich mit!

„Ein Auto ist in eine Menschenmenge gerast.“

Nein, nicht ein Auto ist in eine Menschenmenge gerast, sondern ein Terrorist ist mit einem Auto in eine Menschenmenge gerast. Messer bewegen sich auch nicht von alleine in die Körper von Menschen.

„Der Täter ist psychisch krank.“

Natürlich ist er das! Ich möchte wissen, um was für eine psychische Krankheit es sich handelt. Was war die Wahnvorstellung des Täters? Ist sie vielleicht sogar religiös oder ideologisch?

„Wir sollten keine voreiligen Schlüsse ziehen.“

Den voreiligste Schluss, den man ziehen kann, ist es, Jahrmärkte und andere Veranstaltungen vor Terror zu schützen, weil man befürchtet, dass dort etwas passieren kann. Vor großen Veranstaltungen kommen Sicherheitskräfte eilig zu dem Schluss, dass es besser ist, die Veranstaltung zu schützen. Wir sollten mal über die Notwendigkeit dieser Voreiligkeit sprechen. Welche Leute machen diese voreiligen Schlüsse nötig?

„Ich fordere eine schnelle und lückenlose Aufklärung.“

Ja, was denn sonst? Wann hat das letzte Mal jemand nach einem Anschlag eine langwierige und lückenhafte Aufklärung gefordert? Eine schnelle und lückenlose Aufklärung ist das Mindeste, was ich erwarte. Zudem erwarte ich, dass endlich etwas aus der Aufklärung gelernt wird.

„Der Anschlag darf auf keinen Fall instrumentalisiert werden.

Was soll das heißen? Die Menschen, die getötet wurden, wurden von dem Terroristen brutal instrumentalisiert. Sie wurden ermordet, um Angst und Schrecken zu verbreiten. Es ist eine Unverschämtheit, den Menschen, die nun um die Ermordeten trauern, zu sagen, wie sie mit ihrem Entsetzen und ihrer Trauer umgehen sollen. Sagt nicht den Menschen, denen der Terror nahegeht, wie sie mit ihrem Entsetzen umzugehen haben. Wagt es nicht, die Verarbeitung als Instrumentalisierung zu bezeichnen. Sorgt lieber dafür, dass die Instrumentalisierung und Ermordung von Menschen durch Terroristen aufhört.

„Deutschland ist ein weltoffenes und vielfältiges Land.“

Die Opfer der Anschläge haben gerade geliebte Menschen verloren. Ihre Vielfältigkeit wurde ihnen persönlich geraubt. Die Welt der Opfer ist nicht mehr offen. Die Tür wurde zugeschlagen – final und mörderisch. Lasst also diese Beweihräucherung sein!

„Wir brauchen jetzt dringend eine Demonstration gegen rechts.“

Nein! Wir brauchen jetzt keine Parteien, die den Anschlag nutzen, um ihre politische Psychose von links und rechts zu bedienen. Ich verlange von allen Politikern, egal ob sie rechts oder links stehen, das Problem endlich anzugehen und zu beheben.

„Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien.“

Ach, sind sie das? Wie heißen denn die Opfer und die Familien? Was waren ihre Träume und Hoffnungen? Wie sahen sie aus? Wissen das die Politiker, die diese Standardfloskel immer wieder im Munde führen? Oder vermeiden sie es lieber, die Namen zu nennen, weil sie dann nicht mit Copy und Paste diese Floskeln heraushauen könnten und immer wieder die Namen ändern müssten?

„Wir stehen vereint gegen den Terror.“

Wer ist dieses „wir“? Gibt es da einige, die Personenschutz bekommen, hinter geschützten Mauern und Zäunen in ihren Abgeordnetenbüros sitzen, wie die Mitglieder des Deutschen Bundestags? Warum eigentlich fällt es den Politikern so schwer, dem Volk diesen Schutz, diese Grenzen und diese Sicherheit ebenfalls zu ermöglichen?

„Dieser feige Akt wird uns nicht einschüchtern.“

Auch dieses „uns“ sind die Politiker, die in Sicherheit sind. Sie sollten mal darüber nachdenken, wie weit sie sich vom Volk entfernt haben, dass sie gar nicht mehr wissen, dass es einen guten Grund gibt, eingeschüchtert zu sein.

„Wir werden nicht zulassen, dass Hass und Gewalt unser Zusammenleben bestimmen.“

Terroristen haben aus Hass und Gewalt gemordet. Ihr habt es zugelassen!

 

Gerd Buurmann. Als Theatermensch spielt, schreibt und inszeniert Gerd Buurmann in diversen freien Theatern von Köln bis Berlin. Er ist Schauspieler, Stand-Up Comedian und Kabarettist.  Im Jahr 2007 erfand er die mittlerweile europaweit erfolgreiche Bühnenshow „Kunst gegen Bares“. Mit seinen Vorträgen über Heinrich Heine, Hedwig Dohm und den von ihm entwickelten Begriffen des „Nathan-Komplex“ und des „Loreley-Komplex“ ist er in ganz Deutschland unterwegs. Seit April 2022 moderiert er den Podcast „Indubio“ der Achse des Guten. Sein Lebensmotto hat er von Kermit, dem Frosch: „Nimm, was Du hast und flieg damit!“

Foto: Montage achgut.com

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Harry Bär / 14.02.2025

Nachtrag von mir. Da ja alles Öffentliche geschützt wird, ist eine nichtgeschützte, von Verdi ,natürlich ein toller Anschlagspunkt. Wir importieren keine Steinzeitmenschen die fälschlicher als solche tituliert werden sonern wir haben Kalifatsjüngern in der dritten Generation hier. Aschaffenburg hat 60000 Einwohner, meine Heimatstadt hat 30000 und unter meiner Jacke befindet sich ein Messer wenn ich einkaufen gehe und das mit 72 aber topfit Mein Bademantel ist für den Ver-recher Habeck gereinigt.

Karl-Heinz Vonderstein / 13.02.2025

Noch eins: Wir haben kein Problem mit männlichen Flüchtlingen, wir haben ein Problem mit der Gewalt von Männern. So in etwa formulierte es der Vorsitzende der Linken, Jan van Aken. Ich frage mich, schließt das eine, das andere aus?

Sabine Schönfelder / 13.02.2025

Es tut mir so leid für die betroffenen Menschen, deren Leben, deren Alltag, deren Lebensqualität und Lebensplanung jäh unterbrochen, zerstört oder beschädigt wurde…..und WARUM ?? Weil die Politik pekuniäre Eigen- statt Menscheninteressen vertritt, abseits der Demokratie, abseits der Humanität, für ein bißchen Macht und Geld ! Es ist sowas von ZUM KOTZEN ! Täglich morden und vergewaltigen Migranten aus archaischen Kulturen in den Einwanderungsländern, die aufgrund IHRES heimischen RECHTSSYSTEMS in ihren Heimatländern längst aus der Öffentlichkeit verschwunden wären…EINGESPERRT !! Hier stehen sie unter Welpenschutz ! Was seid Ihr für Heuchler, Ihr politischen Simulanten ! Jeden Tag die gleiche gespielte Betroffenheit und hinterrücks holt Ihr immer mehr ins Land ! Willkürlich und UNGEREGELT……die „rächte“ Nummer zieht nicht mehr. Wenn Empathie, Schutz der Bevölkerung, Sicherheit und geregelte Migration in Euren kranken Augen „räääächts“ ist, dann bin ich es liebend g e r n e. Ein Afghane fährt in eine von der Gewerkschaft organisierten Demo….und jetzt ?? Wieder eine Demo gegen rechts, Ihr Nieten ?

Harry Bär / 13.02.2025

Letzte Woche war ein Journalist von der NZZ bei Lanz und hat Klartext geredet. Schnittpunkte zwischen CDU und AfD sind reichlich vorhanden. Etwaige Kontrapunkte könnte man besprechen. Sollte man zu keiner Einigung kommen, hat man wenigstens miteinander geredet. Diese völlig logisch und rationale Betrachtung sollte man auch bei Ach Gut einarbeiten. Hat man vielleicht die Angst vor der Naziekeule. Nebenbei, der Schweizer hatte eine tolle Rolex am Handgelenk.

A. Ostrovsky / 13.02.2025

@sybille eden : >>Herr BUURMANN, - ... Politiker die links stehen,werden die Probleme NIEMALS angehen, schliesslich haben sie diese verursacht !<< ## Lassen Sie uns mit diesem links-rechts Stuss in Ruhe. Das Problem heißt Merkel und die war CDU-Chefin!

A. Ostrovsky / 13.02.2025

@Sabine Schönfelder : >>„12 Sätze, die ich nach einem Anschlag nicht mehr hören möchte“. Verstehe ich. Sehr gut sogar. Dann organisieren Sie doch mal eine Demonstration gegen die wahllose und willkürliche Migration dieser linken Regenbogen- Regierung !….und vergessen Sie nicht, die CDU m i t auf das Plakat zu bannen, denn DIE haben den MIGRATIONSPAKT initiiert. Ich bin dabei…..und ich versichere Ihnen, ich brauche für die Teilnahme weder einen Vertrag, noch Bezahlung. Ich laufe aus ÜBERZEUGUNG mit. ….aber Euer Paolo baut ja lieber Brandmauern…..<< ## Das hat alles keinen Sinn, solange die Tyrannei der Alkoholiker und Kokser nicht angekratzt wird.

Karel Pipovic / 13.02.2025

Am Wochenende war Verdi einer der Hauptinitiatoren der großen Anti-Rechts-Demo auf der Theresienwiese mit irgendwas um eine viertel Million Besuchern. Heute sind sie natürlich auf ihrer Internetpräsenz in Gedanken bei den Opfern, und entblöden sich einen Klick weiter in den Wahlempfehlungen nicht, sich als fester Teil der Brandmauer zu präsentieren. In diesem Fall kann mich dem Impuls leider nicht entziehen zu sagen - wie bestellt, so geliefert…

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