Air Tuerkis / 11.06.2019 / 14:00 / Foto: A.Savin / 43 / Seite ausdrucken

Sado-Maaso in Teheran

Lange haben wir nichts von unserem Außenminister gehört. Doch jetzt ist seine große Stunde da – jetzt rettet er das Iran-Atomabkommen und damit den Weltfrieden. 

Heiko war gestern in Teheran und posierte dort mit den großen Führern des Iran. Er ist hingegen eher ein kleiner Führer, dafür ein sehr entschlossener. Aber das Wesentliche an ihm ist, dass er ein großer Taktiker auf der Weltbühne ist. So stimmte seine Vertretung bei der UN erst im November acht von neun Israel-feindlichen Resolutionen zu – aber nicht jetzt, wie Sie denken. Natürlich, um Israel zu schützen! Laut Auswärtigem Amt, stimme Deutschland so, um „den Israel-kritischen Tonfall der Resolutionen abzumildern“. Wenn beispielsweise demnächst eine Resolution stattfindet, ob Israel das Mittelmeer vergiftet, würde Deutschland dafür stimmen, um den Resolutionstext so abzuwandeln, dass Israel nur noch palästinensiche Brunnen vergiftet, um Kinder zu töten. Wir wissen schließlich besser, was gut ist für Israel, als Israel.

Gut für Israel ist, so bestimmt Heiko, auch das Atomabkommen mit dem Iran. Nun scheint es erstmal ziemlich Israel-feindlich, dafür sorgen zu wollen, dass die iranischen Obergurus mehr Kohle bekommen, indem man sie nicht sanktioniert. Die wollen Israel schließlich ins Meer treiben, finanzieren islamistische Terroristen im Gaza und im Libanon, die dann wiederum iranische Raketen auf Israel schießen. Naja gut, und sie bauen Atombomben und letztens testeten sie eine Rakete, die Satelliten ins All bringen kann – also zu Deutsch eine Interkontinentalrakete, mit der böse Leute nicht nur Satelliten, sondern vielleicht auch andere Dinge, wie beispielsweise atomare Sprengköpfe, schießen könnten. Und das ist ihnen sogar trotz des Atomabkommens erlaubt.

Der Heiko weiß, wie man mit solchen Leuten redet

Die Atombombe bauen sie eben heimlich. Sagt zumindest der israelische Ministerpräsident und der US-Präsident, aber was können die schon wissen, was unser großer kleiner Heiko nicht weiß? Es gibt ja schließlich internationale Kontrollen, ob der Iran sich auch an den Vertrag hält – gut, die müssen sich zwar vor jeder Kontrolle in Teheran anmelden, aber egal. Der Heiko weiß, wie man mit solchen Leuten redet.

Etwa mit dem chinesischen Regime. Das wies er vor kurzem so in seine Schranken zurück, dass es lange brauchen wird, um sich zu erholen. So ließ er nach einem Treffen mit dem Vize-Präsidenten der größten Diktatur der Erde verlauten: „China ist für uns wichtiger Handelspartner. Wir wollen aber auch, dass China international eine konstruktive Rolle spielt.“ Riechen Sie die Kritik? Riecht nach Wasser.

Aber der Heiko durchschaut die iranischen Pläne. So sagt er: „Der Konflikt um Iran ist einer der großen Konflikte unserer Zeit. Ich habe in den letzten Tagen eine Vielzahl von Gesprächen mit Ländern in der Nachbarschaft geführt. Es ist deutlich geworden: niemand will eine Eskalation.“

Er hat natürlich recht. Wir merken uns: Im nahen Osten hat niemand, wirklich NIEMAND die Absicht, etwas eskalieren zu lassen. Bingo!

Air Tuerkis ist 16 Jahre alt und der Chefredakteur des Schülerblogs Apollo-News, auf dem dieser Beitrag heute erschien.

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Anders Dairie / 11.06.2019

Der militärische Bereich der iranischen Atomindustrie wird doch gar nicht von WIEN aus kontrolliert !  Das war doch die Begründung von TRUMP.  Der President OBAMA hat das Abkommen mit dem IRAN per Dekret inszeniert.  Er hat einen Flieger nach Teheran mit 1 Milliarde Dollars Cash dazuverfügt. Das ist kein Fake ! Im Grunde geht dieses Abkommen am Thema Kriegspotenzial vorbei.  Der Gundsatz muss heissen:  Diktaturen dürfen A-Waffen nicht besitzen.

Georg Dobler / 11.06.2019

Air Tuerkis, Du bist erst 16, hast aber offenbar begriffen wie diese Welt funktioniert. War immer schon so, das mit den Mächtig und den Falken. Und immer wieder finden die einen Naiven der Ihnen glaubt. Siehe Münchner Abkommen 1938. 1939 marschierte Hitler dann in die Tschechoslowakei ein. Und das Unglaublichste, Stalin, der ja wirklich nichts menschliches besaß, glaubte an den Nichtangriffspakt mit Hitler. Er glaubte an die Vertragstreue. Er soll tagelang wie gelähmt gewesen sein, nach dem 22. Juni 41, weil er nicht fassen konnte dass für seinen “Freund” der Vertrag gerade als Klopapier gut genug war.

Matthias Braun / 11.06.2019

” Ämter, Gunst und Beifall der Welt machen manchen Tropf zum Held.” ( Unbekannt )

Manfred Lang / 11.06.2019

@ Petra Wilhelmi: Der große Heiko aus dem Riesen-Saarland mimt den Mega-Außenminister. Kam aus diesem Riesen-Reich nicht auch ein Riesen-Staatsmann, der einmal als Dachdecker versuchte, dem kleinen Ostdeutschland endlich die Weltrevolution hinter einer Mauer mit Todesstreifen zu bringen? Ich hoffe, dass diese Hybris nicht typisch für kleine Männer aus kleinen Staaten ist. Aber vielleicht ist da doch etwas dran. Will nicht das Annegret, das Büttenmädchen aus dem Saarland, unser nächster Bundeskanzler werden? Mir schwant Böses. Halt! Es gibt vielleicht noch Hoffnung. Das Annegret ist kein kleiner Mann. Wie ist das aber mit normalwüchsigen Saarländerinnen, die aus diesem Kleinstaat stammen? Färbt das auch ab?

Volker Voegele / 11.06.2019

‘Sado-Maaso’ mag sich ein bisschen anhören an wie die Seuchenursache für den akuten, unerklärlichen Kräfte- und Geistesschwund bei der SPD und auch bei deren Mitgliedern im Bundeskabinett. Mitnichten, ‘Sado-Maaso’ ist ihr neuer Interkontinental-Marschflugkörper. „Der Heiko weiß,  wie man mit solchen Leuten redet“, also mit den Führern des Iran. Das ist treffend vom Autor des Artikels formuliert. Iran wird nach dem Besuch von ‘Sado-Maaso’ wieder zum Pfad des Appeasement mit all seinen Atomabkommen-Partnern und insbesondere Israel zurückfinden. Angeblich ist Greta Thunberg beim Friedensnobelpreis diesjährige haushohe Favoritin der Londoner Buchmacher – doch diese haben noch nicht mit dem Endspurt des deutschen Außenministers Heiko Maas gerechnet. Er ist „wegen Auschwitz“ in die Politik gegangen. Er lehnt wahrscheinlich auch Plastikgeschirr bei seinen Flugreisen ab.

Anders Dairie / 11.06.2019

AMERIKA hungert den IRAN aus und beide werden, analog des Präventivkrieges 1967,  die iran.  Atomanlagen angreifen und zerstören.  Dazu kommen noch eine Reihe anderer Schlüsselstellungen und Infrastruktur-Elemente.  Es kann nicht anders kommen, und verschiedene israelische Ministerpräsidenten haben es klar gemacht:  Ein Iran mit der A-Bombe erzwingt die bedingungslose Kapitulation, auch ganz ohne Kampf.  Ganz Israel müsste sich auf die USA und Kanada oder Australien zurückziehen bzw. auswandern.  Es wäre auch dort nicht sicher.  Hier läuft ein religiös bestimmter Konflikt,  der in seiner Unerbittlichkeit keine Grenzen kennt.  Der Islam kann einen Gegner wie Israel als Feindbild nicht entbehren.  Israel hat in den Achtzigern (?)  auch die A-Reaktoren im Irak Saddams vernichtet. Was hierbei ein Heiko M.  will und verrichten kann,  aus einem Land mit unzulänglichem militärische Potenzial,  ist mir so schleierhaft wie Wasser auf dem Mars.

Sepp Kneip / 11.06.2019

Klein-Heiko war schon immer ein besonderer Scherzkeks. Mit seiner Großmannssucht wirbelt er die Welt durcheinander. Zum Schaden Deutschlands, denn die Welt lacht über ihn - und über Deutschland. Deutschland hat international keine Reputation mehr. Wie soll es auch bei einem solchen Außenminister, der nicht einmal fähig ist, Freund und Feind zu unterscheiden. Maass ist die fleischgewordene Worthülse. Er hat von seiner Chefin Merkel viel gelernt - nur nichts Gutes. Geht auch nicht, weil sie genau so schlecht ist. Für Maass wie für Merkel gibt es nur eine politische Richtlinie: Gegen Trump zu sein. Alles andere ist zweitrangig. Aber halt, es gibt noch eine Maxime: Politik gegen den deutschen Bürger zu machen und ihn den transatlantischen Strippenziehern auszuliefern. Wann stehen die auf, die diesem Spuk ein Ende bereiten wollen?

Wilfried Paffendorf / 11.06.2019

Bravo, Herr Tuerkis. Eine nette Beschreibung der politischen Aufbläse Namens Heiko Maas. Es ist ein wahrer Genuss zu erleben, dass auch 16-Jährige bereits viel Sinn für die (welt-)politischen Realitäten entwickeln können.

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