Die Potenziale des öffentlichen Nahverkehrs und des Fahrradindividualverkehrs sind noch längst nicht ausgeschöpft. In Wien beispielsweise haben mehr Menschen ein „Ticket 365“, mit dem man für 365€ im Jahr den ÖPNV nutzt, als ein Auto. Man baute hier quasi über Nacht Strassenbahnen ab und schickte Millionen Menschen unter die Erde, damit Pappi seinen Käfer in der Sonne fahren kann. Und heute braucht man für eine S-Bahn-Planung Jahrzehnte! Siehe S4 in Hamburg.
Die Schlussfolgerungen des Artikels teile ich; es ist ja offenkundig, dass nach der “Diesel-Krise” der Benziner ins Visier interessierter Kreise geraten wird. Womöglich auch die E-Autos, deren Umweltbilanz alles andere als “grün” ist. Interessant ist natürlich, wer die Vision eines “CO2- und carbonfreien”, deindustrialisierten, kollektivistischen, multikulturellen Landes oder Siedlungsgebietes eigentlich vertritt und vorantreibt. Hier wären einige Hinweise hilfreich. Es ist ja nicht nur das “Lieblingsspielzeug der Deutschen”, das eigene Auto, das seit langem im Fadenkreuz ist. Schon werden Überlegungen laut, ob die Bebauung der Metropolen mit Ein- oder Zweifamilienhäusern noch “zeitgemäß” sei und ob nicht Wohnblöcke mit max. 50 qm Wohnfläche je Einheit ausreichen. Städteplaner fantasieren von begrünten Städten ohne Straßen. Flughafengegner wollen Inlandsflüge abschaffen. Die Stadt als Biotop also, in der dann wohl nur noch Menschen leben, die im Dienstleistungssektor tätig sind. Wer dann noch die Werte schaffen soll, die benötigt werden zur Sicherung des Wohlstandes und zur Ausreichung an alle Mühseligen und Beladenen dieser Welt, bleibt offen.
In 25 Jahren ist sowieso die Hälfte der Biodeutschen mit Rollatoren unterwegs. Bis zur nächsten Suppenküche und zurück. Und zum Friedhof fährt die Straßenbahn.
Sollte es in der kursiv gedruckten Vorschau auf die für morgen angesagte Fortsetzung des Artikels nicht eher lauten: „Mit dem Wegfall des motorisierten Individualverkehrs wird ein wesentlicher Teil des modernen Siedlungsraumes unbrauchbar gemacht.“ ? Denn wenn ich den Arbeitsweg unmotorisiert nicht mit vertretbarem Zeitaufwand bewältigen kann, muss ich näher am Arbeitsplatz wohnen.
Es ist das Kennzeichen dieser Regierung, neben der Zerstörung der gesellschaftlichen Grundlagen auch die der wirtschaftlichen Basis Deutschlands zu betreiben. Die Dieselfrage steht hier nur pars pro toto. Ist das nun abgrundtiefe Dummheit, dann wäre festzustellen, daß diese Bundesrepublik seit den Tagen ihrer Gründung noch nie so miserabel regiert wurde wie heute. Oder soll hier die rotgrüne Grundidee weiter verfolgt werden, dieses “Scheißdeutschland” abzuschaffen, fleißig und unter der Federführung einer vormals konservativen Partei. In jedem Falle wird es unabdingbar den Wähler hierzu zu befragen. Das solche Neuwahlen das Mantra der Etablierten (dient nur der AfD) möglicherweise bestätigen werden ist zu erwarten oder (je nach Standpunkt) zu befürchten, aber, beim besten Willen, man kann diese Gurkentruppe so nicht weiter w(m)erkeln lassen!
Die vielbeschworene E-Mobilität vom Pedelec bis zum Elektroflugzeug wird in Form von alten Akkus zu einem starken Anwachsen des Sondermüllaufkommens führen. Bei der Abfallindustrie reibt man sich wahrscheinlich jetzt schon die Hände.
Mir ist der Author zu eifrig. Er übersieht, dass die Industrie viele Jahre Zeit hatten um die Abgasvorschriften zu erfüllen. Statt die Produktpalette umzustrukturieren, haben sie sich für Betrügereien entschieden um des Profits willen. Und selbst, wenn die heilige Kuh Automobilindustrie untergehen sollt (wird sie nicht…), ist es kein Grund zur Panik. Es sind etliche Schlüsselindustrien in der Vergangenheit zB die deutsche Stahlindustrie, Bergbau, Elektroindustrie, Textilindustrie, Schiffsbau ..... auch praktisch verschwunden und das Land ist nicht untergegangen. Nennt man Strukturwandel. Hievon abgesehen idt fie übermässige Abhängigkeit des Landes von der Autoindustrie eher ein Problem als ein Vorteil.
Wenn ein kluger Sozialwissenschaftler die offenliegenden Zusammenhänge zwischen “Dieselkrise” und Demontage der Autoindustrie beschreibt, wirft das kein gutes Licht auf die Konzernleiter und Ingenieure der deutschen Autoindustrie. Gerade sie müssten doch wegen ihres Sachverstandes und Wissens diesen unhaltbaren Zustand anprangern und Forderungen gegenüber der Politik aufmachen. Der Grenzwert von 40 Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter Luft ist keine wissenschaftlich begründete, sondern eine politisch motivierte Zahl. Schon im Jahre 2008 hätte die deutsche Regierung diesen unsinnigen Wert ablehnen müssen. Für diejenigen, die Prozentzahlen besser interpretieren können, sei gesagt, dass 40 Mikrogramm NO2 pro Kubikmerter Luft 0,0000033 % ausmachen. Der gesunde Menschenverstand kann damit vielleicht etwas anfangen.
Ein guter und sachlicher Blick auf das Autothema. Aber einen Aspekt scheint mir der Autor nicht zu sehen. Es ist ein rein deutsches Thema. In keinem anderen Land der Welt gibt es derart absurde Handlungen und Entscheidungen. Andererseits spielt die Musik in der Autoindustrie längst nicht mehr in Deutschland. Die größten Absatzmärkte und auch die größten Produktionsstätten der ehemals deutschen Automobilindustrie sind längst nicht mehr in Deutschland. Das scheint mir auch der Grund warum die Industrie dem ganzen Treiben anscheinend so gleichgültig gegenüber steht, der deutsche Automarkt wird entbehrlich. Der Aufwand dafür steht in keinem guten Verhältnis zu seiner wirtschaftlichen Bedeutung. Ganz klar zeigt das die Reaktion der Importeure, die nehmen an der Diskussion garnicht erst Teil, es interessiert sie nicht. Daran schließt sich natürlich logisch die Frage an: Welcher Automobilkonzern verlegt seinen Sitz zuerst ins Ausland? Meine Favoriten sind Porsche und Daimler.
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