Gerd Held / 14.11.2018 / 06:20 / Foto: Wojciech Pędzich / 26 / Seite ausdrucken

Sachpolitik? Die Industrie-Verabschiedungs-Kultur (3)

In den beiden ersten Teilen wurde dargestellt, wie Deutschland über die sogenannte „Dieselkrise“ in einen Prozess hineinschlittert, der auf die Zerstörung eines tragenden Industriezweiges unserer Wirtschaft und auf die Zerstörung eines wesentlichen Teils unserer öffentlichen Infrastruktur hinausläuft. Diese Krise ist keine Wirtschaftskrise, sondern eine politische Krise. Im politischen System haben Kräfte die Oberhand gewonnen, die die Lasten der Großindustrie und großer, verkehrsintensiver Ballungsräume nicht mehr legitimieren will und kann. Die Autokrise ist ein wirklich historischer Einschnitt: Die materielle Zivilisation, die erst die Bedingungen dafür schuf, dass Freiheit und Wohlstand kein Privileg von wenigen sind, wird in Frage gestellt. Das politische Deutschland schafft das moderne Deutschland ab. 

Wie konnte das geschehen? Wie konnte inmitten unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung ein Machtblock entstehen, der die eigenen Grundlagen zerstört? An dieser Stelle müssen wir noch einmal auf den Ausgangspunkt der Dieselkrise zurückkommen. 

Womit hat diese ganze bizarre Krise eigentlich angefangen? Was war der erste Beweggrund, der uns dazu getrieben hat, eine solche Fundamental-Wende zu versuchen? Man schaut, man denkt nach… Ja, es ist kaum zu fassen: Es war ein „Grenzwert“. Diesel-Autos haben einen bestimmten Emissions-Grenzwert nicht eingehalten. Einen Grenzwert, der dem Schutz von Leib und Leben der Menschen dienen sollte. Eine einzelne Norm, die zum Absolutum erhoben wurde und die dann durch weitere Grenzwerte gleicher Bauart, die andere Verbrennungsmotoren treffen, ergänzt wurde.

Grenzwert-Fundamentalismus

Hier wird eine merkwürdige Borniertheit des politischen Entscheidens sichtbar. Die Komplexität der Antriebstechnologien, der Verkehrssysteme und der Siedlungsstrukturen schnurrt zusammen auf eine einzige Messgröße. Mit ihrer Einhaltung steht und fällt auf einmal das ganze, über einen längeren Zeitraum errichtete Gefüge. Soll das „pragmatisch“ sein?  

Und warum geschah diese Grenzwert-Verschärfung? War es vielleicht ein großes Ereignis, das für die Verschärfung des Stickoxid-Grenzwerts zum zwingenden Grund wurde? Eine Katastrophe? Eine tödliche Krankheit, die die Menschen am Straßenrand wie die Fliegen sterben ließ? Nichts dergleichen ist vorgefallen. Die verkehrsbedingten Stickoxid-Emissionen sind in den vergangenen 25 Jahren in Deutschland um circa siebzig Prozent zurückgegangen. 

Die Verschärfung der Grenzwerte ist also nicht die Antwort auf eine äußere, objektive Verschärfung der Lage – etwa, weil einschlägige Erkrankungen der Atmungswege in Deutschland zugenommen hätten oder weil gar die Lebenserwartung in deutschen Städten zurückgegangen wäre. Im Gegenteil findet sie in einem Land statt, in dem die Lebenserwartung nach wie vor steigt. Die Verschärfung geht auf eine neue politische Intoleranz zurück, die die bisherigen Luftverbesserungen mit einem Schlag umgewertet hat. Sie drückt nur eine subjektive Veränderung aus. Die politische Legitimität wurde subjektiviert. 

Wie man ein Massensterben inszeniert 

Wie konnte es dazu kommen? Die verschärften Grenzwerte werden mit einer eigenartigen Mischung aus wissenschaftlicher und radikalisierender Sprache begründet. Man nennt bestimmte „Messwerte“ und spricht zugleich von „verpesteter“ Luft. Oder davon, dass man die Luft in unseren Städten „wieder atmen können muss“. Es wird so getan, als sei hier eine Entscheidung auf Leben und Tod zu fällen. Und dann wird folgende Rechnung gemacht: Die Zahl der durch Stickoxid-Emissionen verursachten Todesfälle sei höher als die der durch Verkehrsunfälle verursachten Toten. Das ist eine abenteuerliche Rechnung.

Denn bei den Stickoxid-Todesfällen handelt es sich um „vorzeitige“ Todesfälle, wobei diejenigen, die den Todes-Vergleich machen, nie sagen, was denn ihre Bezugsgröße eines nicht-vorzeitigen Todes ist (in den ja alle anderen, nicht mit dem Stickoxid verbundenen Sterbefaktoren eingehen müssen). „Vorzeitig“ kann „ein Jahr früher“ heißen, aber auch „einen Tag früher“. Eine solche Zahl mit den Unfall-Toten zu vergleichen, deren Tod ohne andere Faktoren allein durch die Unfall-Gewalt eintritt, ist absurd. Aber diese Verwechslung von vorzeitiger (relativer) Tödlichkeit mit absoluter Tödlichkeit ist inzwischen bei Berlastungen durch Umwelt- und Sozialverhältnisse gängige Münze. Würde man einmal all diese Tödlichkeits-Vergleiche zusammenzählen, käme man schnell zum Ergebnis, dass die Zahl der Umwelttoten bei weitem die Kriegstoten der beiden Weltkriege übertrifft.

Es wird so getan, als fände auf deutschen Straßen eine Art Weltkrieg oder eine organisierte Massenvernichtung statt. Es soll ein Klima der Angst und der Empörung geschaffen werden, in dem keine vernünftige Abwägung von Belastungen und Erträgen mehr stattfinden kann. Die Argumentation entzieht sich jeder Verhältnismäßigkeits-Vernunft. Auf diesem Weg kann jeder industriellen Aktivität die Legitimität entzogen werden. 

Denn es gehört zu den Eigenheiten der Industrie, dass hier – im Vergleich zu anderen Aktivitäten – Lasten und Erträge beide auf einem höheren Niveau liegen. Wer hier die Legitimität nicht in der Relation Lasten/Ertrag begründen will, ist prinzipiell zu keiner Industrie fähig. Die Autokrise zwingt uns also, noch einmal prinzipiell über die Legitimität der Industrie nachzudenken.

Industrielle Toleranz und tätige Freiheit

Um diesem neuen Bedrohungs-Fundamentalismus zu begegnen, ist es zu kurz gegriffen, wenn man jede Belastung überhaupt bestreitet. Der Fundamentalismus besteht ja darin, dass er schon begrenzte einzelne Belastungen für „unerträglich“ und damit für illegitim erklärt. Er bricht damit mit der Form der Legitimität, die für die Ära der Neuzeit typisch und grundlegend ist. Diese Form bejahte Belastungen, wenn sie neue Reichweiten des Handelns und neue Lebensmöglichkeiten eröffneten. Er verband als also Toleranz und Freiheit. Freiheit war hier nicht einfach eine Funktion von Stärke und Mut der Menschen. Die Moderne gründete sich nicht auf eine menschliche Kraftmeierei, sondern auf die Entwicklung großer Hebel.

Wirtschaft und Staat basierten nun nicht auf personaler Macht, sondern auf der Macht von „Anlagen“ (Maschinerie, Infrastruktur). Der Aufbau und die Arbeit in diesem „stählernen Gehäuse“ (Max Weber) verlangten eine ganz neue Anpassung der Menschen, eine Akzeptanz „fremder“ und „verdinglichter“ Situationen. Mit einem Wort: Sie verlangten Toleranz. Die neuen wirtschaftlichen und politischen Freiheiten waren ohne die Fähigkeit zur Toleranz nicht denkbar, einer Toleranz, die viel stärker Sachtoleranz als zwischenmenschliche Toleranz war. Es ist nicht ganz übertrieben, wenn man diese Sachtoleranz als das geschichtlich Neue – den eigentlichen „Clou“ der Moderne – bezeichnet. Nur so konnte die Industrie mit ihrer Steigerung der Arbeitsteilung und ihrer Ausdifferenzierung (und Vereinseitigung) der Berufe und Unternehmen zur dauerhaften, gesellschaftlichen Norm werden. 

Die Form der Legitimität musste also umgebaut werden: Ob etwas legitim ist, war in der Moderne nicht von vornherein feststellbar, sondern musste in einer Abwägung von Belastungen und Erträgen abgewogen werden, um realitätstauglich zu sein. Denn „real“ zu sein, ist nun ein wesentliches Kriterium, damit etwas legitim ist. Nur dann handelt es sich um eine Legitimität für tätige Menschen. Nur dann ist die Menschenwürde eine Tun-Würde und nicht bloß eine Haben-Würde. Für tätige Menschen ist das Abwägen von Belastungen und Erträgen selbstverständlich, um zu entscheiden, was legitim ist und was nicht. Nur in diesem Sinn hat die Rede von der Säkularität der Neuzeit wirklich Hand und Fuß.   

Eine Politik, die Industrie nicht mehr kann

Wenn wir die gegenwärtige Autokrise in diesem Maßstab betrachten, muss man von einer neuen Naivität sprechen. Also von einer Regression des politischen Handelns. Hier wurde nicht nur eine einzelne Fehlentscheidung getroffen, sondern hier wurde das ganze System der Legitimierung verändert. Die Abwägung von Lasten und Erträgen, die Verbindung von Toleranz und Freiheit wurde aufgegeben. Die einschneidenden, verheerenden und oft geradezu bizarren Konsequenzen sind bekannt. 

Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte ist das, was politisch legitim ist – welche Entscheidungen überhaupt politisch getroffen werden dürfen – stark verengt worden. Die vorherrschende Debatte kennt nur noch das absolut „Unerträgliche“ und das absolute „Gute“. Die Debatte bewegt sich zwischen Horrorszenarien und Heilsversprechen und ist deshalb wohlfeil: Wenn es auf der eine Seite nur Weltuntergang, Rassismus und Krieg gibt, und auf der anderen Seite „die Natur“ (wie sie gewachsen ist) und „die Gesellschaft“ (egalitär) warten, gibt es nichts abzuwägen. In diesen naiven Absoluta von Böse („verpestete Luft“) und Gut („das E-Mobil“ und die „Fahrradstadt“) bewegt sich die Verkehrsdiskussion, und ähnliches lässt sich auch bei Energie, Chemie und Landwirtschaft beobachten. Im Grunde wird in dieser neuen, verengten politischen Landschaft jeglicher Industrie die Legitimation entzogen. 

Und wir sind inzwischen soweit, dass selbst Politiker, Wissenschaftler und Journalisten, die für sich beanspruchen, in der bürgerlichen Tradition zu stehen, nur noch mit halbherzigen und hinhaltenden Argumenten die Belange der Industrie vertreten.

Ein epochaler Rückschritt

Das ist, historisch gesehen, ein bemerkenswerter Einschnitt. Man denke etwa an die Situation bei Eintritt ins 20. Jahrhundert, als ein Max Weber sich in seinen Sozialstudien über die Arbeiterschaft dafür interessierte, wie die Vereinseitigung und Fremdbestimmung der Tätigkeit ausgehalten wurden. Oder als ein Georg Simmel nach den Schutzmechanismen fragte, mit denen Großstädter den Stress von Dichte und raschem Wandel bewältigten. Beide taten dies, weil sie die neuen Freiheitsmöglichkeiten von Industrie und Großstadt sahen, aber auch die geschichtlich ganz neuartigen Belastungen nicht beschönigten. In ihrem Werk ist das Interesse an einer abwägenden Legitimität deutlich präsent.

Wenn man noch weiter ins 19. Jahrhundert zurück geht, sieht man, wie wichtig hier die Durchsetzung einer realpolitischen und realwirtschaftlichen Legitimität war und wie mühsam und widersprüchlich diese Durchsetzung in Deutschland war. Aber sie erstarkte im Lauf dieses Jahrhunderts. Die Diskussion über „Entfremdung“ und „Verdinglichung“ wurde zweitrangig. Die Entstehung des industriellen Deutschlands – diese Jahrhundertleistung – lässt die Rolle Preußens in einem neuen Licht erscheinen: Sie war nicht einfach militaristisch-autoritär und „abgehoben“, sondern in Dingen der Wirtschafts- und Staatsentwicklung realitätsnäher als die vielbeschworenen 1848er mit ihren großdeutschen Träumen und ihrem Misstrauen gegen die Gewerbefreiheit. 

Und das 20. Jahrhundert? Es wäre gerade jetzt wichtig, vor dem Hintergrund der herrschenden Industrie-Verabschiedungskultur, eine Geschichte des industriellen Deutschlands zu schreiben, die die Rolle der Ressentiments gegenüber diesem Deutschland schärfer in den Blick nimmt. Da wäre die Rolle der „Deutschen Ideen“ und des konstruierten Gegensatzes „Kultur gegen Zivilisation“ beim Hineinschlittern in den ersten Weltkrieg noch einmal neu zu betrachten. Die Bedeutung der „Technikkritik“ und die Horror-Vision von der „großen Maschine“ (die Wiederkehr des „Babylon“-Mythos), die – unter anderem – den deutschen (und europäischen) Antiamerikanismus genährt hat.  

Und wie wäre der „plötzliche“ Höhenflug der Grünen und überhaupt die „plötzliche“ Grün-Verschiebung des herrschenden Parteienblocks zu erklären, wenn nicht durch das Aufwachen eines in Deutschland nie ganz erledigten antiindustriellen Ressentiments? Es gibt gute Gründe, sich über einen Fundamentalismus Sorgen zu machen, der im Zuge dieser Grün-Verschiebung jetzt Maß und Mitte der Gesellschaft angreift.

Das „Zurück zu den Sachen“ ernstnehmen

Das alles ist in der „Dieselkrise“ enthalten. Es wäre daher verheerend, wenn in der aktuellen politischen Diskussion, die durch den halben Merkel-Rücktritt nun Platz für Richtungsfragen hätte, diese Industriekrise ausgeblendet würde. Diese Krise zeigt exemplarisch die Handlungsblockaden, in die sich die Politik im Laufe der letzten Jahrzehnte begeben hat. 

Aber wie lässt sich eine solche Blockade auflösen? Wer hätte den Mumm, dem Diktat des Grenzwert-Fundamentalismus entgegenzutreten? Aber die Wer-Frage ist hier die falsche Frage. Die Lösung liegt nicht in einer neuen Lichtgestalt, die mit ihrem persönlichen Charisma alle Widerstände überwindet. Die Politik braucht einen äußeren Hebelpunkt. Nur in einer strikten Orientierung auf die Sachen und einer freimütigen Anerkennung der Sachprobleme mit ihren unvermeidlichen Härten lässt sich der Hebel gewinnen, um aus der Sackgasse blockierender Ansprüche herauszukommen.

Für eine Wiederherstellung dieser Sach-Legitimität, dem Markenzeichen der politischen Moderne, braucht es keinen übermenschlichen Heldenmut, sondern ein freimütig-nüchternes Abwägen von Erträgen und Belastungen. Aber vielleicht braucht es auch ein „Charisma der Sachen“, das die Geschichte der Industrie immer begleitete und das die Menschen dazu befähigte, sich dauerhaft an Zwänge und Belastungen anzupassen. Auch heute sind solche industriellen Tugenden und das Charisma der Sachen an vielen Orten vorhanden, ohne im Licht der Öffentlichkeit zu stehen. Freilich ist das heutige politische Milieu dem so entfernt, dass es an das höfische Milieu früherer Zeiten erinnert. 

Das in diesen Tagen vielfach zu hörende „Zurück zur Sachpolitik“ hat also eine tiefere Wahrheit. Deutschland befindet sich, ebenso wie andere Länder, in einem fortschreitenden Zerstörungsprozess der sachlichen Grundlagen seiner Freiheit und Demokratie. Mit der Autokrise wird diese Sachzerstörung noch deutlicher als sie es in der Migrationskrise schon war. Wenn die industrielle Identität eines Landes gefährdet ist, wird der aktive, säkulare Kern einer modernen Nation angegriffen. 

Die jetzige Übergangskrise enthält die Gefahr, dass die ganze politische Debatte im Land zur Personaldebatte wird. Die wirkliche Opposition im Lande muss bei der Sache bleiben. 

Den ersten Teil dieses Beitrages finden Sie hier.

Den zweiten Teil dieses Beitrags finden Sie hier.

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Frank Just / 14.11.2018

Eine Verschwörung der Politik gegen die Industrie oder das Automobil? Gerade die sog. „Dieselkrise“ legt doch wohl eher das genaue Gegenteil nahe. Wird auch nur ein einziger Verbrennungsmotor aus den Innenstädten entfernt ? Auch nur ein einziger Kilometer weniger einfach nur so zum Spass gefahren? Wird der Absatz der Automobilindustrie durch die aktuellen Geschehnisse gebremst oder angekurbelt ? Ein Tip: Schauen Sie sich die Aktienkurse von VW, BMW und Daimler an. Allen voran die Bundeskanzlerin und der jeweilige CSU Verkehrsminister aber ebenso der grüne Landesvater Kretschmann tun doch alles , um auch nur den kleinsten Nachteil von der Autoindustrie abzuwenden. Sie haben betrogen, und zwar nicht nur ihre Kunden sondern auch den Staat um die entgangene KfZ Steuer. Strafrechtliche Konsequenzen? Fehlanzeige. Im Gegenteil, die Politik sorgt dafür, dass die Jungs auch noch die Gewinne behalten dürfen, die sie mit ihren kriminellen Machenschaften erwirtschaftet haben. Prvatrechtliche Konsequenzen? Ebenfalls Fehlanzeige. Die betrogenen Kunden werden im Regen stehen gelassen und der Verkehrsminister betätigt sich als oberster Autoverkäufer indem er faule Kompromisse zu Lasten der Betrogenen an den Mann bringt und öffentlich Rabatte als Wiedergutmachung anpreist, die sowieso schon seit Jahren in der Branche üblich sind. Als i-Tüpfelchen hilft der Staat dabei, die Betrugsopfer zu nötigen und zu erpressen, indem widerborstigen Geprellten die Betriebserlaubnis für ihr Fahrzeug entzogen wird. Der Staat macht sich zum Komplizen krimineller Manager, indem er das Recht zu Gunsten der Industrie und zu Lasten der Bürger teilweise ausser Kraft setzt. Eine Frage zum Abschluss: Glauben Sie wirklich, dass Claudia Roth ab morgen oder auch nur irgendwann bereit sein wird, sich zu Fuß oder mit dem Rad oder mit Öffentlichen zu ihrem fett dotierten Vizepräsidentenjob in den Bundestag zu begeben ? Wenn morgen ein Grüner Bundeskanzler wird ändert sich genau NICHTS. Alles nur heisse Luft.

Dr. Volker O. Rachui / 14.11.2018

Man kann einen großen philosophischen Bogen schlagen. Man kann aber auch ganz einfache Fragen stellen, die jedem verständlich sind: 1. Wie ist der Grenzwert begründet? 2. Wer hat einen solchen Grenzwert ins Spiel gebracht? 3. Wem nützt die Nichteinhaltbarkeit dieses Grenzwertes? 4. Was ist dann mit dem CO2? Was mit dem Feinstaub? Was mit dem Lärm? Was mit den Vibrationen? u.s.w. Für wahr, die großen Medien vervielfältigen den Eindruck, moderne Dieselfahrzeuge seien “Dreckschleudern” und vergiften unsere Atemluft (die armen Kinder!). Zu diesem Zweck erscheint als Hintergrundbild (TV) seit Anbeginn der Berichterstattung in größter Vergrößerung, ein Qualm ausstoßendes Auspuff-Doppelrohr. Wer möchte schon so etwas einatmen - igittigitt! Die “Grüne Welle”, die derzeit über Westdeutschland (also Deutschland, denn im Osten sieht das ganz anders aus!) schwappt hat schon vieles bewirkt bzw. verboten. Fischer, Schäfer und Raucher können ein Lied davon singen. Haltet sie auf!

M.Friedland / 14.11.2018

Man mag von irgendwelchen Grenzwerten halten, was man will - aber der Hinweis auf deutlich höhere Arbeitsplatz-Grenzwerte (MAK) ist unberechtigt. Diese sind geschaffen für dezidierte zeitlich umrissene Situationen, die auch meist jederzeit unterbrochen werden können, und eingeschränkte Kreise von Betroffenenen, außerdem stehen diesen Grenzwerten wirtschaftliche Aufwand/Nutzen-Betrachtungen entgegen. Die allgemeinen Grenzwerte beziehen sich dagegen auf zeitlich unbefristete Exposition für alle Menschen, vom Kind bis zum Greis, krank oder gesund. Selbstverständlich sind derartige allgemeine Grenzwerte immer deutlich niedriger als MAK-Werte. Und das ist gut so…

Harald Peters / 14.11.2018

Noch ein Punkt zur Grün-Verschiebung der Politik: Sozialer Fortschritt basiert auf materiellem Fortschritt, aber sozialer Fortschritt kompliziert auch das Regieren. So muss man materiellen Fortschritt bremsen wenn man überalterte Regierungssysteme erhalten will.

Werner Geiselhart / 14.11.2018

Das ganze erinnert mich an eine Sekte, die ihre Mitglieder in den kollektiven Selbstmord treibt. Sektenmitglieder sind 80% der Bevölkerung, die diesem Treiben teilnahmslos zusehen.

Gernot Radtke / 14.11.2018

Exzellenter Dreiteiler, dem man außer all seinen fein herausgearbeiteten Sachhinweisen und Argumenten entnehmen kann, daß die Grünen als die derzeit schlimmsten (ökonomischen, zivilisatorischen, politischen) Reaktionäre der deutschen Gesellschaft anzusehen sind. Reaktionär und freiheitsfeindlich durch und durch. Deswegen finden sie sich auch immer ganz leicht zu Bündnissen mit anderen Reaktionären zusammen: den Roten und den Islamisten - alles repressive Freiheitsvernichter mit überwiegend schmarotzender Lebensart. Warum ausgerechnet die Jugend den Verheißungen dieser Freiheitsvernichter ohne Not hinterherläuft, ist mir ein Rätsel. Es wird wohl an der mangelnden Urteilskraft und einem Hormonüberschuß dieses Lebensalters liegen, das noch zu wenig weiß, nur alles besser.

Rainer Hanisch / 14.11.2018

@Frau Maack:”...weil Journalisten von Technik überhaupt keine Ahnung haben. ...Dafür durfte Herr Pininfarina minutenlang über seinen tollen Kabinenentwurf schwafeln. Das war bestimmt kein böser Wille, sondern lag daran, dass Design gerade noch in den Horizont eines Journalisten passt. Mehr war nicht drin.” Das deutsche Bildungswesen verkommt zusehends. Nach der “Wende” sagte mir ein Lehrer (vordem in einer “sozialistischen” POS tätig) wörtlich, dass wir einem Bildungsnotstand entgegen gehen. Nicht ohne Grund hatten ehemalige DDR-Fachkräfte beste Chancen auf einen Job in den Alt-Bundesländern. Ich selbst habe vor einigen Jahren die Erfahrung gemacht, dass ein Diplomingenieur (Elektronik) nicht in der Lage war, den Leitungsvorgang in einer Halbleiterdiode zu erklären! Nun ja, es wird ja emsig an der künstlichen Intelligenz gebastelt, wozu braucht’s dann noch natürliche?

Wieland Schmied / 14.11.2018

Schreiben, schreiben, schreiben und wieder schreiben. Probleme aufzeigen - und wofür? Für Nichts und wieder Nichts. Wann kommt die allgemeine Einsicht auch bei den progressiven Schreibenden in der Medienwelt hierzulande, daß dieser Staat auftragsgemäß das Land, in dem er agiert, zu Tode zu bringen hat. Dafür ist er da, hat zu funktionieren und tut dieses mit der nur den Deutschen zu eigen scheinenden Gründlichkeit. Der Franzosenkaiser Napoleon hat das bereits zu seiner Zeit, dem 19. Jahrhundert, exakt erkannt und weidlich genutzt: “Es gibt kein gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk als das deutsche. Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden, die Deutschen glauben sie. Um eine Parole, die man ihnen gab, verfolgen sie ihre Landsleute mit größerer Erbitterung als ihre wirklichen Feinde.“ Und Winston Churchill, der Engländer hat im folgenden 20. Jahrhundert noch draufgesetzt: „Das ist der größte Vorwurf an die Deutschen:       Dass sie trotz ihrer Intelligenz und trotz ihres Mutes immer die         Macht anhimmeln.“      Und im 21. Jahrhundert setzt der seit langer, langer Zeit vorbereitete   ‘Endsieg’ der Selbstzerstörung dieses unsäglich Deutschlands endlich ein. Aber alles natürlich nur Verschwörungstheorie, Hirngespinste, krankhafte Phantastereien. Wohlan, dann soll die Reise dahin gehen.

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