Ein Frachtschiff unter kamerunischer Flagge, welches einer chinesischen Reederei gehört, hat anscheinend ein wichtiges Datenkabel, das Taiwan mit dem weltweiten Telekommunikationsnetz verbindet, beschädigt.
Die taiwanische Küstenwache hat ein stark rostiges Schiff, die «Shunxing 39», entdeckt, das einer Firma aus Hongkong, Jie Yang Trading Limited, gehört, berichtet NZZ. Das Schiff fuhr einen auffälligen Zickzackkurs in dem Gebiet, wo viele Datenkabel liegen, und auf einem Foto war zu sehen, dass der Anker unter Wasser war. Es wird vermutet, dass die Störung absichtlich durch China verursacht wurde, da es in jüngster Zeit ähnliche Vorfälle gab. Das Schiff konnte wegen des starken Seegangs nicht von der Küstenwache kontrolliert werden und befindet sich mittlerweile ausserhalb der Hoheitsgewässer von Taiwan auf dem Weg nach Südkorea.
Kamerun wäre eigentlich dafür verantwortlich, den Vorfall aufzuklären, da es das Flaggenland ist. Allerdings hat Kamerun einen schlechten Ruf im Schifffahrtsbereich und steht auf der schwarzen Liste der Hafenbehörden in Europa und Asien, die im Rahmen des „Paris Memorandum of Understanding“ (MoU) und „Tokyo MoU“ arbeiten. Laut „Lloyd’s List“, einer Fachzeitschrift für Schifffahrt, ist Kamerun mit der Schattenflotte verbunden, die Russland hilft, westliche Ölsanktionen zu umgehen.
Taiwan ist auf Unterseekabel angewiesen, um seine Telekommunikation aufrechtzuerhalten, arbeitet aber an einem Alternativplan mit Satelliten, um im Notfall verbunden zu bleiben. Ein eigenes Netz von Satelliten ist bis 2030 geplant, um die Abhängigkeit von Kabeln zu verringern.