@Gabriele Klein: Daß man versucht, für die “prophezeiten” Clashs zu sorgen, fiel mir schon seinerzeit auf, als “Experten” sich “sorgten”, daß es bald auch in Rumänien so kommen müsse wie in Jugoslawien. Was zum Glück nicht gelang zu initiieren. - Aber ansonsten: Kommt niemandem der Anhänger der Ost-vs-West-Sicht auf diesen Krieg das Script bekannt vor? So das Bestreiten, es handele sich um einen Krieg - das hatten wir doch jahrelang bei Afghanistan! Und die Legende von “chirurgisch sauberen” Schlägen unter maximaler Schonung der Zivilbevölkerung. Ein Bär, den uns die Amis lange aufbanden, der nur nichts mit der Realität zu tun hatte. So nun Rußland seit Kriegsbeginn: es würden Waffendepots und strategische Knotenpunkte zerstört - aber Bilder gibt es fast ausschließlich von zerschossenen Wohn- und Bürogebäuden, gern auch Krankenhäuser. Die werden dann oft nachträglich zu getarnten Militärobjekten deklariert, mit dubiosen Belegen, oft auch ganz ohne. Bei der Krimbrücke aber gab es etliche Videos, in denen man das Geschehen nachvollziehen konnte. Sollten da die Russen schlicht keinerlei Möglichkeiten haben, die Belege auch für ihre “legitimen militärischen Ziele” wenigstens ab und zu vorzulegen? Wahrscheinlicher ist da doch, daß die Unzahl der Bilder und Videos aus der Ukraine, aus ganz unterschiedlichen Quellen, doch ein recht korrektes Bild liefern. Wie übrigens die Angaben über die Frontverläufe beider Seiten sich mit entsprechendem Kartenmaterial nachvollziehen lassen und im Wesentlichen übereinstimmen. Also: ob Putin die Rede vom Nicht-Krieg und der Schonung der Zivilisten nun raubkopiert hat oder ob er lizensiert demselben Script folgt, eine Alternative zu westlichen Untaten würde ich mir doch anders vorstellen. Ähnlich ist es ja bei Corona, Digitalgeld und Überwachung. Auch Cyberpolygon, die 2019-2021 von Rußland und WEF gemeinsam veranstaltete Übung zur Cyber Security, sollte bedacht werden: paßt schlecht zum Märchen der “bösen russischen Hacker”.
Auch in diesem Krieg werden sicherlich viele Reiche reicher und viele Mächtige mächtiger. Wahrscheinlich werden die allermeisten beteiligten 08/15-Menschen ärmer und ohnmächiger. Die Reichen und Mächtigen haben in den letzten 30 Monaten deutlich demonstriert, dass sie (fast) keinerlei Furcht oder Respekt vor uns normalen Menschen haben. Ich betrachte Putins Krieg als einen Teil des Great Reset, weil die spürbaren Konsequenzen dieses Krieges sehr gut zu den erwünschten Zielen des Great Reset passen. Ich bin ganz und gar nicht der Meinung, dass Putler gegen den Great Reset und für die Freiheit kämpft. Falls die Brüsseler EU durch diesen Krieg zugrunde geht, dann wäre das eine ganz wunderbare Chance, Freiheit und nationale Souveränität zurückzugewinnen. Denn normale Menschen wissen, wie man ein normales Leben aufbaut und führt. Aber das wird wohl nur ein Traum bleiben. - Si vis pacem, para bellum. Friede den Hütten!
wir sind hier wie bei einem Schachspiel mitten in der Spieltheorie. Wenn Putin eine Atombombe in die Ukraine wirft, hat das Auswirkungen. Wenn er eine Atombombe auf eine europäische Stadt wirft, hat das Auswirkungen. Die Amerikaner warten nur darauf, die Russen endlich zu einer unbedeutenden Regionalmacht zu degradieren. Putin hofft immer noch auf einen kleinen Platz in den Geschichtsbüchern. Wenn er nicht aufpasst, besteht sein Verdienst darin, dass das russische Reich für Jahrzehnte untergegangen ist.
@ Werner Arning: Dieses Bündnis existiert schon: Es ist die “Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit” oder englisch auch “SCO”. Auf Youtube finden Sie unter “Mit offenen Karten” von “ARTE” eine 10-minütige, gute und neutrale Beschreibung dieser Organisation. Die Politisierung der Geldströme und des SWIFT-Systems durch den Westen und der US-Einfluss auf die Weltbank und den IWF beschleunigen den Prozess der Entkoppelung der Nicht-Weststaaten massiv. China weiss, dass es als nächstes Land angegriffen wird, wenn das rohstoffreiche Russland den Krieg gegen die NATO verliert. Es verhält sich relativ ruhig, hat aber angekündigt, grosse Teile seiner Dollarreserven auf den Markt zu werfen (offiziell wegen innenpolitischer Schwierigkeiten - aber das Timing ist interessant). Mohammed bin Salman von Saudi-Arabien und andere OPEC-Staaten haben mit ihren doppelten Stinkefingern gegenüber den USA (Akzeptanz der chinesichen Währung für Ölkäufe und die Weigerung, die Ölförderung zu erhöhen) gezeigt, wen sie sich als Sieger wünschen oder auch schon sehen. Diese Koordination erfolgte vermutlich bei der SCO-Konferenz von Samarkand im September dieses Jahres. Putin hat sich dort in die Karten schauen lassen - und seine SCO-Partner glauben wohl an seinen Sieg. Es war zwar immer klar, dass der Westen eines Tages von China überflügelt würde. Aber m.E. hat das idiotische Ukraine-Engagement unseren Niedergang um mindestens 20 Jahre beschleunigt. Die USA ist Rohstoff- und Energie-autark. Wir Europäer werden hingegen untergehen. LNG-Gas ist schlicht keine Alternative zum Russengas, und Alternativenergien sind Science-Fiction. Deutschland schafft es nicht einmal, einen ICE von Hamburg nach Basel-Badischer Bahnhof halbwegs pünktlich ankommen zu lassen. Wie man in zwei Jahren eine Energiewende schafft, ist mir ein Geheimnis. Vielleicht erbarmt sich Putin unser - aber dann wird Europa die NATO auflösen und die US-Armee nach Hause schicken müssen.
Das ist natürlich weiterhin bedenklich: Die russophilen Deutschen, die Russlanddeutschen, die dummdeutschen Sozialisten und FDJ-Fähnchen-Schwenker, Merkelbegeisterte, vermutlich viele Zeit-Leser_Innen und die ganzen russischen Trolle und Bots, denen die Achse des Guten leider eine willkommene Bühne ist! Fehlen nur noch die Feministinnen und Spezialistinnen des Völkerrechts, die eine rasche Unterwerfung unter die friedliebenden Russen empfehlen.
Klar, dass die Ukraine gegen Russland gewinnen werden und dass Putin wechselweise ein paranoider Kiegsverbrecher und imperialer Abgleiter ist. Gibt es nicht mal etwas sachliches, Herr Osthoff? Dies Zeug liest und hört man doch überall im Mainstream.
@ Ludwig Luhmann: Die USA haben ca. 3 Billionen (= 3000 Mrd.) Dollar für den Irakkrieg und den Afghanistankrieg ausgegeben. Das ist der Gegenwert von ca. 2500 Top-Spitälern oder Tausender von km erneuerter Autobahnen oder Stromleitungen. Oder zehntausende Psychotherapien für US-Kriegsveteranen (Mittlerweile sind mehr US-Soldaten durch eigene Hand als durch Feindeinwirkung im Irak oder Afghanistan gestorben) In meinen Augen sind diejenigen Anti-Amerikaner, die die Kriege der letzten 20 Jahre zu verantworten haben. Der Ukrainekrieg heute folgt demselben Muster wie alle anderen vier verlorenen Kriege der letzten 20 Jahre: Man findet jemanden unsympathisch, schlägt ihm die Fresse ein oder provoziert ihn zum Krieg - und hat nicht eine Sekunde seine Kultur, seine Lebenswelt oder die politischen Verhältnisse studiert. Man weiss einfach, dass man ihn weghaben will. Mehr nicht. Und dann verhält man sich wie die Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg und ist ganz verwundert, dass der Widerstand mit jedem Jahr grösser statt kleiner wird - und verliert dann das Interesse und schlussendlich den Krieg. Dass in den USA ein Krieg nach dem anderen angezettelt wird und alle Niederlagen keinerlei Konsequenzen haben, lässt eigentlich nur den Schluss zu, dass dort Kriege nicht einen Zweck verfolgen, sondern nur dem MIK dienen. Mehr nicht. In dem Sinne ist der verlorene Ukraine-Krieg ein senstationeller Erfolg: Die Waffenbestände der Osteuropäer sind geleert (alle alten Sowjetwaffen sind in der Ukraine), die Westeuropäer sind zu Tode geängstigt und wollen mehr Waffen - und für die Werbung in der Ukraine ist kein einziger US-Soldat gestorben (zumindest nicht solche auf der Lohnliste des DoD). Und Europa wird dank der Energieknappheit als US-Konkurrenz verschwinden. Um mehr geht’s den US-Politikern nicht… da ist mir mittlerweile Russland sympathischer.
@ T. Schneegaß Ich nerv die Jünger des Halbwissens zu gern, Niemals zurückweichen, niemals aufgeben. ;)
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