Schade, dass auch die Achse des Guten ihre Objektivität verloren hat. Uns fehlen Journalisten von Format eines Peter Scholl-Latour.
“So entsteht eine krude Mischung aus „rechtem“ Wagenburgdenken (der Westen wolle Russland „zerstören“) und „linker“ Paranoia (Neonazis würden russische Minderheiten mit Genozid bedrohen)”. Das gibt wieder Geheul ...
Haben Sie in den letzten 8 Jahren zu diesem Thema geschrieben, die Leichen gezählt? Halten Sie den Leser zum Narren? Des Pudels Kern: “Bemerkst du, wie in weitem Schneckenkreise/Er um uns her und immer näher jagt?/Und irr ich nicht, so zieht ein Feuerstrudel/Auf seinen Pfaden hinterdrein.” Zitat: Faust - Goethe
Wieder ein Artikel aus der Abteilung Emotionalkitsch. Es gibt Imperialpolitiker für die Andere lediglich Ressource und Verbrauchsmaterial sind? Standard. Im Krieg wird getötet, zerstört und verstümmelt? Surprise, surprise. Deswegen heißt das Krieg. Findet seit 10.000 Jahren übrigens ständig irgendwo statt, interessiert in der Regel nur niemanden (nein ich finde das nicht gut). Und dann immer dieses Abarbeiten an den eh immer abstrusen Kriegsgründen. Die sind nie ernst gemeint. Denn Kriege werden nicht geführt weil man sie begründen kann, sondern weil man sie führen will. Natürlich hat Reitschuster Recht. Und das Putin die Ukraine und Weißrussland wieder einsacken will und aus seiner Logik sogar muss war allen strategisch Denkenden seit vielen Jahren klar. Schließlich hat Putin da nie einen Hehl draus gemacht. Nur was ändert das? Putin hat sich verkalkuliert? Stimmt. Kommt vor. Aber nicht weil er die Ukraine unter- sondern vor allem weil er sein Potential überschätzt hat und nun mit voller Wucht in die imperiale Überdehnungfalle gerannt ist. Die Welt ist wie sie ist, auch wenn das viele in ihrer infantilen Bullerbü Sicht nicht wahrhaben wollen. Die sind ja inzwischen so Irre das sie daran glauben ihr Geschlecht wählen zu können. Putin ist zwar ein narzistischer Arsch, aber dagegen hoch rational. Wenn hier einer Amok läuft, dann die westlichen Gesellschaften. Was übrigens ein nicht unwesentlicher Grund dafür gewesen sein dürfte warum er die Gelegenheit für ein Hochschalten bei der Umsetzung seiner Pläne für eine gute Idee gehalten hat. Und mir der Ukraine hat die EU dann noch einen völlig kaputten Staat an der Backe. Ich würde mich nicht wundern wenn Putin am Ende eines seiner wesentlichen Ziele am Ende selbst dann erreicht wenn er selbst längst Geschichte ist. Denn selbige wiederholt sich zwar nicht hat aber einige ziemlich schlechte Angewohnheiten.
Wenn ich mich recht erinnere, dann hatte die damalige SU DREI Stimmen im UN-Sicherheitsrat: Eine für Russland, eine für die Ukraine und eine für Belarus. Begründung: Sind schließlich drei souveräne Staaten - wie es eben gerade passt. Zu “... Putins ausgestreckte Hand für eine umfassende Kooperation 2004 vom Westen sträflich ignoriert worden sei – ein Punkt, der im Nachhinein sicher zu bejahen ist.” Die NATO hat den NATO-Russlandrat eingerichtet - und wer blieb alsbald fern? Niemand im Westen hätte jemals etwas dagegen gehabt, wenn sich Russland in Richtung eines anständigen Staates ohne Vergiften und Abknallen unliebsamer Mitbürger entwickelt hätte; die sind doch keine kleinen Kinder, die noch im Erwachsenenalter ihre Eltern beschuldigen, wenn sie, die kids, nichts auf die Reihe kriegen. Die Russen können jederzeit mit der EU, gar mit der NATO kooperieren - aber nicht zu ihren Bedingungen, sondern zu unseren. DAS haben sie bislang nicht begriffen. Vielleicht lernen sie es ja jetzt, durch eigene Dummheit, mit blutiger Schnauze. Nur ein großes Maul bei einem BIP wie das von Italien reicht eben nicht, um interessant zu sein - auch nicht für China mit seiner zehn Mal so großen Bevölkerung und ganz anderer Wirtschaftsmacht. Obama hatte recht: Eine Mittelmacht mit Armee und Großmannsucht. Dabei haben sie als größtes Land des Planeten ein gewaltiges Potential - am besten MIT Europa/EU, nicht dagegen.
Ersetzt man Russland in diesem von antirussischen Gedanken triefenden Artikel durch Deutschland, dann sieht man was Frankreich, Polen, Österreich, Tschechien, Niederlande, Dänemark und die meisten anderen EU-Länder von der Vorherrschaft des Deutschen Kolosses in der EU halten oder eher befürchten. Polen hat das Pech, zwischen Deutschland und Russland zu liegen. Das Russland sich durch den Westen in die Enge getrieben sieht und sich in die Arme Chinas wirft ist ein Desaster für Europa.
Guter Artikel. Das ist auch mein Hauptvorwurf an Putin: Dass er in einer Zeit in der eine kleine, globalistische Wirtschaftsclique die Weltregierung an sich reissen möchte, diese Situation ausnutzen möchte und er jetzt mit seiner Zeitreise in den Kalten Krieg daherkommt als ginge es noch um ukrainische Kosakenaufstände wie zu Katharinas Zeiten. Putin ist dermassen retro, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt, weiss nicht, wo der wirkliche Feind steht, nämlich nicht in Kiew. Und damit völlig kontraproduktiv. Er hilft sogar unseren Linken und Grünen noch, die westlich-europäische Kultur weiter zu destabilisieren. Das ist der kulturell-gesellschaftliche Aspekt. Die militärische Seite ist noch einmal eine andere. Mich erinnert das Ganze an 1914-16. Zuerst durch Überraschungseffekt russische Blitzsiege in Ostpreussen und Galizien. Danach komplettes Versagen einer antiquierten Führung, genau wie heute. Oder warum sind schon 6 oder 7 russische Generäle gefallen ? Nicht, weil sie von vorne führen wollen, sondern weil sie es müssen. Wegen mangelnder Kommunikation, miserabler Truppenmoral und natürlich auch aufgrund allgemeiner Führungsschwäche. Und was wir gerade mit den verzweifelten Raketen- und Marschflugkörperangriffen auf Wohnblocks erleben, entspricht dann der Brussilow Offensive 1916. Danach der Zusammenbruch der russischen Armee. Ich halte es für sehr gut möglich, dass sie diesen Krieg verlieren werden und die Ukrainer sie wieder komplett aus dem Land vertreiben. Nur, was wird geschehen, wenn die Ukrainer dann vor den übrigens immer noch ukrainischen Städten Luhansk und Donezk stehen? Was will er dann machen, der Putin ? Atom- oder Chemiewaffen ? Zum zutrauen ist es ihm. Deppat und retro genug wäre er. Putin - ein politischer Anachronismus.
Witzige Situation. Trotz Nato und den ganzen Mitgliedsstaaten soll wieder alles von den Deutschen abhängen. Nun haben die irgendwie nicht so richtig Kontakt zum Problem, weil ‚der Russe‘ mindestens 2 Pufferländer in jede Richtung entfernt steht, was eine zünftige Landpartie etwas umständlich gestaltet und man die wichtigen Fragen zum Bündnis in den letzten 30 Jahren niemals diskutiert hat. Warum sollten sich Bündnisgarantien auf Nicht-Bündnispartner erstrecken? Ist es souverän, militärische Garantien auf instabile Randerscheinungen wie Nordmazedonien auszuweiten? Soll man Polen weiter vermitteln, es könne auf irgendjemanden westlich des Harzes bauen, weil das in den letzten 200 Jahren ja bereits super funktioniert hat? Ist die EU vielleicht ein Friedensprojekt, weil die grössten Gegner Berlins traditionell in Paris, London, Rom, Wien usw sitzen und gar nicht in Moskau? Gibt es gar Interessenkonflikte zwischen Nato und EU, die das eine, das andere oder beide Bündnisse zu Fall bringen könnten? Sollten wir den ‚Russen’ nicht nach Mitteleuropa zurückholen, weil die Nachmauerfall-Ordnung aus 4+2 geboren wurde und nicht aus 4+1? Und wie bestimmen wir den richtigen Partner in diesem Konflikt, wenn der Führer der grössten Bündnismacht in seinen Reden noch zwischen Ukrainern, Iranern und unverständlich schwankt? Wird die Schliessung der Kommentarspalten diese Fragen einfach verschwinden lassen? Frage für einen Freund.
Hi, das russische Problem liegt letztlich am Islam, genauer: der Eroberung Konstantinopels. Die Russen haben einen Sprung in ihrer Basis, der nach oben durchgeht.
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