Ja, besonders die zerbombten Hochhäuser haben eine Aura des Postapokalyptischen, wie sie in den beliebten amerikanischen Endzeitfilmen immer wider zu sehen sind. Und ich bekomme bei dem Anblick sofort das Gefühl, dass sie auch hier bei uns stehen könnten. Aber wenn Kriege Sinn haben, was ich nicht in letzter Instanz beurteilen kann, nämlich den, Widersprüche aufzulösen, dann müssen sie unter Betrachtung ihrer Vorgeschichte hingenommen werden. Die Vorgeschichte ist das Versagen derer, die diese Widersprüche erzeugt und gepflegt haben. Niemand hat hier im betrachteten Konflikt ein versöhnliches Wort gefunden. Darum bin ich überzeugt, alle beteiligten Mächte inklusive der stillen Teilhaber im Westen haben den Krieg gewollt. Insofern ist alles Bedauern, all das Entsetzen, alle gespielte Solidarität nicht vollständig ehrlich und nicht ohne Heuchelei. Es ist eine Rolle in einer Tragödie, die alle mitspielen. Denn es wurde gemeinsam mit den greinenden Zuschauern inszeniert. Wir alle wissen doch, es gewinnen immer die Guten, im Film allemal. Im Leben werfen sie oft das Handtuch. Die patriotischen Klitschkos und ihr komischer Präsident vertreten einen Grad an Nationalismus, der in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Vielleicht lädt sie in Sachsen mal jemand ein, auf einer Pegida-Demo zu sprechen. Es ist auch naiv, zu glauben, die politischen Haltungen der Flüchtlinge würden innenpolitisch keine Wellen schlagen. Es könnte natürlich sein, dass gerade die weltoffenen Hippis und Europafanatiker dort abgehauen sind. Bürgen wurde ich dafür nicht. Ich bin überzeugt, begeistert von den hiesigen Verhältnissen werden die nicht sein.
Wenn ich das lese, kann ich auch wieder Fernsehen anmachen, die lesen mir vor. Wie schon im Kommentaren bemerkt, es fehlt an Journalisten, die den Namen verdienen.
Ich sehe Parallelen zwischen diesem Krieg und dem Krieg, der am 1. September 1939 begann! Deutschland verlor durch den Versailler Vertrag Staatsgebiet und Staatsbürger. Rußland hat seit dem Ende der Sowjetunion Staatsgebiet und Staatsbürger verloren. Der Völkerbund wollte die deutschen Minderheiten in den abgetretenen Gebieten nicht schützen. Das Minsker Abkommen ist seit dem Abschluss 2014 das Papier nicht wert auf dem es geschrieben steht. Im Donbass herrscht Bürgerkrieg, in Odessa wurde ein Haus angezündet, in dem Russen bei lebendigem Leib verbrannt wurden! All das hätte seit 2014 verhindert werden können, aber man wollte nicht und sicher werden sich nachträglich gute Gründe und Rechtfertigungen dafür finden! Die Geschichte wird wiederholt, weil es vermeintlich wieder genauso ausgehen könnte wie 1945! Es gibt in diesem Spiel jedoch einen großen Unterschied: NIEMAND kann Rußland erobern oder militärisch besiegen, denn dazu ist es zu groß! ALSO STAATSMÄNNER: Setzt euch verdammt nochmal zusammen und findet eine diplomatische Lösung! Dafür werdet ihr bezahlt und nicht dafür, daß Menschen in Kriegen ihr Leben und ihren Besitz für eure Machtspielchen verlieren!
Bei dem, was wir über diesen Krieg hören und sehen, sollten wir nicht vergessen, was Baron Arthur Ponsonby, ein englischer Diplomat, schrieb. Der hatte bereits nach dem Ersten Weltkrieg jene zehn „Prinzipien der Kriegspropaganda“ analysiert, die ihre Gültigkeit bis heute nicht verloren haben sollen: 1. Wir wollen den Krieg nicht 2. Das gegnerische Lager trägt die Verantwortung 3. Der Führer des Gegners ist ein Teufel 4. Wir kämpfen für eine gute Sache 5. Der Gegner kämpft mit unerlaubten Waffen 6. Der Gegner begeht mit Absicht Grausamkeiten, wir nur versehentlich 7. Unsere Verluste sind gering, die des Gegners enorm 8. Künstler und Intellektuellen unterstützen unsere Sache 9. Unsere Mission ist heilig 10. Wer unsere Berichterstattung in Zweifel zieht, ist ein Verräter. Die gelten für beide Seiten. Und wir, genauso wie die Russen erfahren nur das, was nötig ist, damit wir in die gewünschte Richtung denken.
“In der Ukraine sind die Rechtsextremen eine unbedeutende Minderheit”. Für die Rußländische Föderation werden sie zusammen mit den Sowjetnostalgikern in dem Artikel als repräsentativ bezeichnet. So einfach ist das ganze nicht. Die “Androhung drastischer Strafen” für russ. Anti-Kriegs-Demonstranten heißt noch lange nicht, daß sie verhängt werden. Von 14 Tsd. “Verhafteten” war die Rede. Nur wurden die meisten von denen nach ein paar Stunden auf der Wache wieder heim geschickt. Selbst die Dame mit dem “Stop War” - Schild in der TV-Nachrichtensendung kam mit einer Strafe in Höhe eines Fünftel Moskauer Monatsgehalts davon. Da ist es hierzulande zehnmal teurer, den Münchener SPD-OB, “Vollpfosten” zu nennen. Natürlich wird jene Moskauer Redakteurin ihren Job verloren haben, genauso wie die Corona-Whistleblower im SWR und ZDF. Nun ist nicht alles, was hinkt, ein Vergleich, aber die “Achse” sollte zu diesem Thema nicht auch noch in Reitschusters (auf dessen Seite überwiegend kritisierten) Haltungsjournalismus verfallen. Krieg ist Krieg und dieser wurde erst scheußlich, weil der russ. Armee seitens der militärischen und politischen Führung rasch nachvollziehbare Ziele ausgingen. Seitdem wird indiskriminiert gebombt, was den Anteil der ukrainischen Rußlandhasser von 70 auf 90% erhöhte. Bessere Lagebilder zum Ukrainekrieg als in den BRD-Medien und hier findet man in den kompakten und nüchtern emotionslosen YouTube-Einspielern des Österreichischen Bundesheeres! Sehr empfehlenswert und weit weg von dem allenortens schon herbei gewünschten “Sieg” der Ukraine. Die von Henryk Broder idolisierten Herren Selenskij (der seine Verständigungsversprechen zusammen mit den Minsker Abkommen brach) und Klitschko werden harte Kompromisse eingehen müssen. Broder sollte sich einmal damit befassen, daß Polen, zu dem einst fast die ganze Ukraine gehörte, sich mit seiner Zündelei durchaus nicht interesselos verhält. Man träumt dort schon davon, ein irlandgroßes Stück im Westen zu protegieren.
Die Kenntnisnahme der Vorgeschichte würde immerhin dabei helfen, eine manichäische Dämonisierung des politischen Gegners zu vermeiden. Denn - außer man sucht nach totaler Annihilierung - mit dem wird man sich am Ende des Tages zusammen setzen müssen. Chronologische Einordnung und Wertung der “Vorgeschichte” unterliegen sowieso immer höchst subjektiver Einschätzung.
Lieber Herr Zimski, die Ukraine ist ein ultra- nationalistischer Staat. Auch die mit Kriegswaffen ausgerüsteten Milizen, finanziert von Oligarchen wie in Russland, passen ja wohl kaum zum Diktum der EU. Sie sind die absolute Anti- These wofür Europa heute stehen will ! Russland natürlich ebenso. Wenn sie das Z auf russischen Einheiten jetzt als Nazi- Rune interpretieren, so sollten sie sich besser über die ukrainische Seite informieren. Warum in einem doch eigentlich ethnisch- kaukasisch homogenen Land WHITE- POWER- Supremacist- Bewegungen existieren, ist mir selbst schleierhaft, aber es gibt sie massenhaft und sie haben sogar internationales Sendungsbewusstsein und ziehen Anhänger vor allem aus Skandinavien an. Stepan Bandera als geplanter und durch internationalen Druck gescheiterter Nationalheld und sein damaliges Umfeld mit Hass auf alles nicht- ukrainische und Morden an hunderttausenden sind eben kein Randphänomen. Die Ukrainer agierten so brutal, das sich sogar die SS abwandte, was man sich eigentlich bei diesen Verbrechern nicht vorstellen kann. Peinlich für unser Land, das Bandera nach dem Krieg wie viele Schergen in München Unterschlupf fand, bevor der KGB in dort aufspürte. Vielleicht wäre es besser erst mal vor der eigenen Haustür zu kehren und sich daran zu erinnern, das der Westen alle Absprachen mit Russland gebrochen hat, während er selber Angriffskriege führend bombend um die Welt zog, statt jetzt immer wieder zu behaupten Putin mache dies alles aus Entnazifizierungsgründen. Unsere Moral ist nicht besser, keinen Deut ! Die vom Westen bombardierten, konnten nicht mit Atomwaffen drohen, antworteten mit Migrationswellen. Und Selensky ist kein Argument, das es keinen nennenswerten Neo- Nazismus in der Ukraine gäbe. In der Knesset kam er mit seinen Reden nicht gut an. Und dann könnte man auch glatt behaupten unter Obama hätte es keinen Rassismus in den USA gegeben und als Friedensnobelpreisträger hatte jede Drohnenbombe einen pazifistischen Hintergrund.
Werter Herr Zimski, wenn dem alles so ist, wie Sie schreiben, warum gibt es die NATO dann überhaupt noch? Ist die NATO nicht vielmehr ein Angriffs-Bündnis, um politische Interessen, vordergründig die der USA durchzusetzen? Mich ekeln meine Landsleute an, die nur durch eigene Betroffenheit (geographische Nähe) einen Krieg wahrnehmen und denen andere Kriege, Afghanistan, Jemen, Syrien, Libyen, Israel am Allerwertesten vorbeigehen. So gesehen haben wir für unsere Ignoranz diesen Krieg sogar verdient. Bei den Ukrainern ist dies nicht anders. Wer hat denn dort diejenigen gewählt, die Minderheiten verbieten, russisch oder ungarisch zu sprechen?
Gut geschrieben, jede Menge richtige Beobachtungen und Argumente und trotzdem mit dem Zug der selbstbestätigenden Propaganda. Klar gibt es auch dumme Putin- Unterstützer, sie aber pauschal als Propagandaopfer der anderen Seite hinzustellen, was hier insinuiert wird , ist eben selbst nur Propaganda. Wer sagt, es sei ein Fehler gewesen, Russland (nicht nur Putin!) immer wieder zu demütigen und ihm gewissermaßen auf den Pelz zu rücken, negiert doch nicht etwa (Teil-) baltische Sicherheitsinteressen. Und Panzerschlachten, Flächenbombardements? Das ist doch Quatsch! Ebenso ist es eine freche Lüge zu behaupten, ukrainische Neonazis hätten keinen Einfluss in der Regierung, das Gegenteil ist zigfach bewiesen. Dass die russische Staatsführung ein Haufen Krimineller ist und nationalistisch zuspitzt, beweist eben nicht, dass alle ihre Argumente NUR vorgeschoben sind. Ganz offensichtlich versuchte man ja auch einen „schonenden Krieg“ (soweit man sowas sagen kann) und eben nicht einen Genozid oder eine völlige Umterwerfung- beides technisch möglich. Und wieder wird der Putsch des Westens 2014 und der anschliessende Krieg der Ukraine gegen eine eigene Bevölkerungsgruppe weggelassen. Mal sehen, was in Sachen Biolabore, Biden, Sorosz und Co noch so ans Tageslicht kommt- vieles ist noch reine Behauptung,anderes bereits gut belegt. Nein, Putin ist kein Guter, aber die USA und ihre Vasallen eben auch nicht ( und Selensky erst recht nicht)und im Moment finde ich denGreat Reset immer noch bedrohlicher als den wilden Russen, ja aktuell könnte er vielleicht sogar unfreiwillig mein bester Verbündeter werden/ Sie kennen das ja: Ein Hurensohn, aber unser Hurensohn… Russland in die Arme Chinas zu treiben, könnte jedenfalls der Fehler des Jahrtausends sein. Vielleicht finden wir mal schlimmer als sein Einmarsch in die Ukraine war sein Nicjteinmarsch in Deutschland. Wer das völlig absurd findet, hat einfach mehr Schaum vor dem Mund als Hirn im Kopf.
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