Seit Freitag beschäftigt sich das Landgericht Dortmund mit einer Klage des Lensing Verlages gegen die Stadt Dortmund. Lensing, in dem die Ruhr Nachrichten erscheinen, will verhindern, dass die Stadt Dortmund ihre Internetseite weiter ausbaut und so in Konkurrenz zu den Verlagen tritt. Auf „Ruhrbarone“ erklärt Stefan Laurin, warum der Prozess für die Zukunft der freien Medien wichtig ist:
„Egal ob Städte, Länder oder der Bund: Sie alle verfügen über das Geld und das Personal, eigene, attraktive Medien aufzubauen – und neben Servicemeldungen, bunten Bildern von im Zoo geborenen Tierbabys und Kulturmeldungen für den Oberbürgermeister, die Ministerpräsidentin und Kabinett und Kanzlerin zu werden. Das ist eigentlich ein Verstoß gegen das im Grundgesetz verankerte Prinzip der staatsferne der Medien. Bleibt zu hoffen, dass die Richter das auch so sehen – denn ein von Steuergeldern finanziertes Oberbürgermeisterwerbeinternet wäre nichts anderes als ein Angriff auf die Pressefreiheit und eine massive Wettbewerbsverzerrung: Denn wenn Verlage kein Geld haben, müssen sie ihr Geschäftsmodell ändern. Wenn Städte kein Geld haben, greifen sie dem Bürger in die Tasche.“