Achgut.tv / 16.09.2022 / 06:00 / 89 / Seite ausdrucken

Rückspiegel: Europa hilft Armenien nicht

Aserbaidschanische Angriffe brachten den Krieg nach Armenien zurück. Aus Berlin und Brüssel kommt keine Hilfe für das bedrängte Land. Aserbaidschan wird von unserem NATO-Partner Erdogan unterstützt und keiner steht Armenien bei. Früher sprang manchmal Putin ein.

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Burkhard Mundt / 16.09.2022

Das christliche Armenien liegt eingeklemmt zwischen den beiden islamischen Bruderstaaten Türkei und Aserbaidschan. Armenien hat im Gegensatz zu Aserbaidschan keine Erdöl- und Gasvorkommen. Die Türkei, ein Nato-Staat, unterstützt Aserbaidschan. Und den für die Armenier heiligen Berg Ararat, auf dem die Arche Noah gelegen haben soll, verleibte sich die Türkei durch Friedensdiktat im Jahr 1921 gegen den Willen der Armenier ein. Armeniens Schiksal interessiert in der EU niemanden. Genauso wie das Schicksal des von China annektierten Tibet. Warum wohl?

Nathalie Nev / 16.09.2022

Charles Aznavour war Armenier und hat viel fuer Armenien getan.

giesemann gerhard / 16.09.2022

@Ulrich B. Nato gab es damals noch nicht, wohl aber deutsche Unterstützung des Reiches für die “Jungtürken”.  Das sind die mit dem Völkermord. Die West- Phobiker fordere ich auf, hier zu verschwinden - und niemals zurück zu kehren. Ich mag den Cackshit nicht mehr lesen müssen. Mannomann.

Norbert Reuther / 16.09.2022

@Christian Steinberger Ich fand in Sanliurfa viele, erschütternde Relikte des Völkermordes an den Armeniern. Auch den Nachfahren der Überlebenden bin ich begegnet. Deren Leben und Wirtschaften unterscheidet sich wohltuend von dem sie umgebenden orientalischen Schlendrian, wenn auch seiner Zeit wenig Enthusiasmus bei den Armeniern im Spiel war beim Besuch einer Gruppe Deutscher und Türken, was mir auch irgendwie verständlich schien. Herr Steinberger, Ihr intellektuelles Schaulaufen angesichts der tragischen Geschichte der Armeniern (und an der Tragik waren ausgerechnet wieder mal Deutsche beteiligt) ist nichts als bornierter Zynismus. - Danke für Ihre klaren Worte Herr Broder.

giesemann gerhard / 16.09.2022

“Helfen kann man sowieso nicht überall.” Klar, @Friedrich R.: Aber deshalb gilt. L’ami de tout le monde n’est ami de personnne. Also: Der Freund von jedermann ist der Freund von niemandem. Verweise auf meine Einlassung weiter unten. Jedenfalls sind die Moslems nicht unser Freunde. DAS haben sie uns schon oft erklärt, als Kriegserklärung. Wir müssen endlich den Fehdehandschuh aufheben, es hilft nichts. Sonst drehen sie uns den Hals um - Allah will es so. Den Uiguren helfen? Den Rohingas? Den Jemeniten? Den Afghanern? Den Syrern? Den Türken? Nur wenn wir absolut blöd sind. Usw.

Ilona Grimm / 16.09.2022

@Ulrich Pohl: »Ein führender amerikanischer Politiker drückte es klar aus. „Die Nato ist wie ein Passagierflugzeug, die Europäer sitzen im Passagierraum und wir im C[o]ckpit.”« Präziser: Europäer im Passagierraum und die Deutschen im Frachtraum und stellen die Stewards und *essen. Die Brits sitzen als Navigatoren mit im Cockpit.

Wilhelm Rommel / 16.09.2022

Haben Sie Dank, verehrter Herr Broder, für diesen ebenso eindringlichen wie besorgten „Rückspiegel“. Die vertrackte Bündnis- und Interessenlage („Freundschaften“ zwischen Staaten gibt’s bekanntlich nicht!) will ich gerne einräumen; das dröhnende Schweigen des Auswärtigen Amtes mit der „größten Völkerballerin aller Zeiten“ an der Spitze ist allerdings ebenso ein politisches Skandalon der besonderen Art wie der plötzliche „Sprachverlust“ der Mainstream-Medien. Ich wagte es dieser Tage, auf die Doppelmoral des Westens und vor allem D’lands hinzuweisen (und bekam prompt eins zwischen die Hörner): Einerseits ein jahrelanges, lautstark-tränenreiches polit-mediales Geweimer, wenn es etwa den armen Rohingya in Myanmar oder den bedauernswerten Uiguren im Westen Chinas zu Leibe geht (beides schlimm genug, da gibt es kein Vertun!) – andererseits und mit Blick auf Armenien aber: Nix, Nada, Niente! Das ist dieses fatale Messen mit zweierlei Maß – in dessen Hintergrund sich “passend” zweierlei Motivstränge erkennen lassen, nämlich erstens die feste Absicht, potentiell rohstoffliefernde Ganovenstaaten um jeden Preis zu schonen, sowie zweitens den “Wahren Gläubigen” um keinen Preis der Welt Steine in den Weg zu legen, wenn es um das ach so hehre Ziel geht, das „Haus des Friedens“ ein bisserl zu erweitern. Würde D’land beispielsweise den Armeniern waffenliefernd beistehen; der Aufschrei in der mohammedanischen Welt wäre schrill und unüberhörbar laut. Und nicht nur das: Der Möchtegern-Kalif am Bosporus würde nicht zögern, die nächste „Welle“ in Richtung Europa loszulassen: Na, Masel tov…

Arthur Sonnenschein / 16.09.2022

Ergänzung: Die Europäer betteln die Azeris um Gas an und Ankaras militärische Wunderdrohne TB2 verwendet neben amerikanischen und kanadischen Komponenten vor allem ein deutschen Zielerfassungssystem der Firma Hensoldt aus Taufkirchen bei München. Die Armenier sollten wirklich nicht auf die Hilfe des Westens bauen.

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