Henryk M. Broder / 21.03.2019 / 12:00 / Foto: Pixabay / 65 / Seite ausdrucken

Rowohlt macht Werbung für Achgut.com

Im Rowohlt Verlag Hamburg ist ein weiteres Buch aus der Reihe „Die Neue Rechte und woran man sie erkennt" erschienen. Die Autoren sind zwei "Investigativ-Reporter" der ZEIT, die über drei Jahre für ihr Werk recherchiert haben, nur um am Ende die Leser um Nachsicht für etwaige Fehler zu bitten. Bitte rufen Sie nicht gleich Ihren Anwalt an, sondern schreiben Sie uns.

Es sind echte Profis, die aus den Fehlern von Claas Relotius gelernt haben. Und auch der Verlag, der auf eine lange und ehrenwerte Geschichte zurückblicken kann, hat die Zeichen der Zeit erkannt. Die Presseabteilung des Verlages hat vorgestern eine "Aktuelle Meldung" zum Buch „Das Netzwerk der Neuen Rechten“ an die präsumtiven Rezensenten verschickt:

Aus aktuellem Anlass möchten wir Sie über die Ereignisse rund um das Buch informieren: Seit dem Veröffentlichungstag vergangene Woche werden die beiden Autoren Christian Fuchs und Paul Middelhoff im Netz bedroht. Sie erhalten Drohungen via Mail und werden in den sozialen Medien diffamiert. Der rechte Blog Philosophia Perennis befragt sein Publikum derzeit danach, ob die Redaktion die Privatadressen von Middelhoff und Fuchs öffentlich machen solle. Nutzer antworten darauf in der Kommentarspalte mit Gewaltaufrufen gegen die Journalisten.

„Das Netzwerk der Neuen Rechten“ hat neben viel Lob in der Presse und aus Leserkreisen auch massive Kritik von Seiten der Neuen Rechten hervorgerufen. Der Publizist Roland Tichy verbreitete falsche Behauptungen über das Buch und der Autor Henryk M. Broder bezichtigte die Autoren der Denunziation politisch Andersdenkender. Er belehrt sie in einem Blog-Beitrag: „Beim RSHA (Reichssicherheithauptsamt, Anm. d. Red.) wäret ihr nicht mal als Pförtner angenommen worden.“

Schon einige Tage vor der Veröffentlichung hatten neurechte Strategen versucht, das Buch juristisch zu stoppen. Seitdem sind ein halbes Dutzend juristische Beschwerden beim Rowohlt-Verlag eingegangen. Bisher konnten den Autoren jedoch keine Fehler nachgewiesen werden.

Herzliche Grüße

Hanna Biresch, Presseabteilung

Aus aktuellem Anlass möchten wir unsererseits darauf aufmerksam machen, dass bisher auch Angela Merkel keine Fehler nachgewiesen werden konnten, sonst wäre sie ja nicht wiedergewählt worden. Bis heute ist ebenfalls unklar, ob der Kapitän der Titanic einen Fehler beging, als sein Schiff mit einem Eisberg kollidierte. Die einen sagen so, die anderen so.

In Hamburg macht derweil das Gerücht die Runde, die beiden Super-Spürnasen würden bereits an einer Fortsetzung ihres Thrillers arbeiten. Möglicher Titel: "Die ganz neue Neue Rechte und wie man sie vermarktet". Die Presseabteilung soll bereits ein paar neurechte Strategen suchen, die mit juristischen Beschwerden dem Buch auf die Sprünge verhelfen möchten.

Foto: Pixabay

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Arnd Siewert / 21.03.2019

Ja, ja die Rassisten und Rechten werden dringend zum polieren des eigenen Heiligenscheins gebraucht. Die Sucht der Selbstbestätigung verträgt keine Kritik und Wahrheit schon garnicht. Das gute Gefühl zählt völlig.

Paul Braun / 21.03.2019

Es ist diese Betitelung “Die Neue Rechte und woran man sie erkennt.”, die mich zweifeln lässt, ob hier demokratische oder liberale Bereitschaft signalisiert wird mit Andersdenkenden zu reden. Wo dieser Diskurs unterbleibt, spaltet sich eine Gesellschaft. +++ Überdies erinnert die Wortwahl für diese Reihe an “Die Malaria und woran man sie erkennt.” und eine Krankheit versucht man nicht zu verstehen, sondern zu bekämpfen.

Brigitte Ernst / 21.03.2019

Aber Herr Broder! Als was würden Sie sich denn bezeichnen? Als Mitglied der neuen Linken? Stehen Sie doch tapfer zu Ihrer politischen Haltung. In unserem Rechtsstaat kann Ihnen doch außer ein paar fiesen Mails nichts passieren. Sie dürfen Ihre Hetzereien gegen jede(n), der/die nicht Ihrer Meinung ist, frohgemut verbreiten, ohne ins Gefängnis zu kommen oder von der Welt als Kommentator abgelehnt zu werden. Das ist übrigens der Unterschied zwischen der DDR und der BRD.

Alexandra Schneider / 21.03.2019

Kommen wir zur Sache, Verlag hin und zurück! Sie haben sich zum Begehren der Jugend geräuspert und sie als Fruchtzwerge bezeichnet. (Naja, mit 1,59 Meter gelten Sie dann als Fruchtriese). Morgen ist Frau Greta Thunberg in Berlin. Da könnten Sie wieder „rein zufällig“ mittendrin sein. Vielleicht mit einer Burka verkleidet, die Sie schon beim Statthalter Grenell trugen. Wenn nicht, so böte sich anlässlich der Verleihung der Goldenen Kamera an Frau Greta Thunberg Gelegenheit, auf einem Sperrsitz zu klatschen.

Hans-Peter Dollhopf / 21.03.2019

Als ich noch der blutrote Junge war, hielt ich es nicht für nötig, Rechte auseinander zu halten. Weil Faschist ist Faschist, basta! Wirklich interessiert hat mich dagegen die Abgrenzung der eigenen Blutrotheit von der anderer Linker. Man wollte reiner sein im Rot (im Blut). Von Tajfel lernte ich später, dass man die outgroup als homogen wahrnimmt und die ingroup differenziert: Die Gruppenmitglieder der Anderen sind alle gleich, die Eigenen erscheinen individualistisch. Inzwischen bin ich alt geworden, aber durch dieses sozialpsychologisch erklärbare Desinteresse von früher weiß ich bis heute nicht, wie man die Rechten kunstgerecht in Neue und Alte unterscheiden kann. Weil genau die hatten mir immer nur gereicht, mich aber nie persönlich interessiert. “Neue Rechte”? Verdammt auch, ausgerechnet heute ist Wiki nicht verfügbar! Lege ich mir heute junge Linke unters ideologische Rasterelektronenmikroskop, etwa die Annalena mit dem Speicher, die Manuela aus MeckPom, den YouSo-Kevin ..., dann wird mir klar, dass ich Alt-Marxist diese Exemplare schon immer in die Tonne getreten hatte! Weil die tatsächlich nur die Scheiße wiederkäuen, die unterbelichtete Linke zu meiner Zeit produzierten. Und irgendwann taucht der Gedanke auf, dass die Neue Rechte vielleicht die Alte Linke ist? Der es mit euch Affen so was von reicht?

Frank Holdergrün / 21.03.2019

Bedroht werden der Verlag und die beiden Autoren durch echte, vernünftige Argumente. Nachzulesen u.a. am Stammtisch Amazon. Das kann natürlich nicht hingenommen werden, deshalb wird zurück argumentiert, mit bekannten Mitteln der sozialen Hysterisierung und schwindligen Heulsusenarien.

von Kullmann / 21.03.2019

Die alte populistische Linke will mal wieder der ausgemachten neuen populistischen Rechten einschenken. Prost!

Albert Pflüger / 21.03.2019

Ich lese des öfteren bei philosophia perennis und habe soeben versucht, dort eine Umfrage zur Adressveröffentlichung zu finden. Mir ist das nicht gelungen. Hat sonst jemand davon Kenntnis oder ist das einfach gelogen? Normalerweise kennt man solche Aktionen, verbunden mit klammheimlicher Freude, wenn die Antifa dann tätig war, eher von Linken.

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