Gestern abend im Autoradio den Nachrichtensender SWRinfo eingeschaltet. Fußball live. Der Reporter: “Schlimme Nachrichten aus London, es gab Tote und Verletzte. Aber die englischen Fans, mit denen ich gesprochen habe, waren recht entspannt. Angst ist ja auch ein schlechter Ratgeber, im Fußball wie auch sonst im Leben.”
Weil das ein “Einzeltäter” war, sind ja auch sieben weitere Verdächtige festgenommen worden (N-tv von heute vormittag)
„Einzeltäter“ gibt es unter den islamisch motivierten Mördern sowieso nicht. Sie können sich immer auf die wohlwollende Rückendeckung durch den Koran, Mohammed und Allah berufen. Wir haben es hier immer mit “Teamwork” zu tun.
Ich habe keine Angst vor Robotern. Schon eher vor “phantasievollen” Journalisten. Solchen, die aus einem längeren, differenzierten Trump-Interview eine Schlagzeile basteln wie “Trump hält Nato für überflüssig”. “Gauland beleidigt Boateng.” Oder ähnliches. Wenn man wissen will, was ich meine, muss man nur seine tägliche Zeitung aufschlagen. Unsere Journalisten sind viel zu phantasievoll. Wären sie etwas mehr voller Ratio und voller journalistischer Kompetenz, wäre das Zeitunglesen heute viel weniger mühsam. Denn es würde uns der Aufgabe entheben, die “Nachrichten” anhand anderer Quellen auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Nun ja, Ex-DDR-Bürger sind das ja gewöhnt. Die spannende Frage ist, wie konnte der Journalismus in Deutschland so verkommen? Sind wir einem grossen Märchen aufgesessen? Ist 1989 nicht etwa die DDR, sondern die BRD untergegangen? Ich glaube, es ist eine Zeitgeistfrage. Heute will sich jeder selbst verwirklichen - Dienstleistung ist out. Und deshalb ziehen Medien kleine, eitle, von sich überzeugt Selbstverwirklicher an, die man leider (so ihr Selbstbild) nicht an die politischen Machthebel lässt. Also machen sie eben Politik über die Medien. Indem sie den Leser nicht informieren, sondern belehren. Das Problem, dass sie in den meisten Fällen dazu nicht das Wissen haben, ist keines. Denn Faktenwissen ist elitär, also undemokratisch. Möglicherweise sogar faschistoid. Gesinnungsethik ist doch viel wichtiger. Motto: Und wenn ich auch ein Trottel bin - ein besserer Mensch als der Leser bin ich allemal.
Werden Texte von Robotern geschrieben, dann braucht es auch Roboter, diese zu lesen. Und Roboter, die Roboterjurnos zu erkennen. Und Roboter, die Meldungen auch doch Relevantes zu analysieren. Und am Ende steht dann immer noch so ein dummer Mensch, der sich daraus seinen eigenen Reim zu machen sucht und/oder der dann vielleicht noch einen Kundschafter seines Vertrauen zum Ort des Geschehens schicht um vielleicht selber Zeugen zu befragen. Die Frage nach der Wahrheit jedoch wird wie bisher weiterhin unbeantwortet bleiben.
Kommt einem irgendwie alles bekannt vor. Sie haben noch vergessen, daß von islamischen Terroranschlägen nicht mehr, sondern nur noch von Amokläufen gesagt und geschrieben wird. Und die gab es ja in Europa schon immer.
Sollte es irgendwann echten Roboter-Journalismus geben, der über unsere aktuelle Roboter-Politk schreibt, dann wird es auch bald darauf Roboter-Leser geben. Diese können dann unermüdlich lesen, was unermüdliche Roboter schreiben - und es dann, von mir ungelesen, entsorgen. Ich wähle und lese dann weiterhin, was echte Journalisten schreiben. Z.B. hier in der Achse. Oder Tichy. Oder Cicero. Oder PS, oder oder oder. Es werden ständig mehr. Für die Achse und Tichy zahle ich eine Patenschaft. Tichy und Cicero kaufe ich außerdem z.Zt. am Kiosk.
Roboter ? Brauche ich nicht, das kann mein Winword schon. Vor jeden Täter (Autotext - mutmaßlich), vor jedem Terrorakt (Autotext - mutmaßlich) ....geht doch billiger !
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