Vor dreißig Jahren habe ich eine große China-Reise unternommen. Damals war man gerade dabei, die Mao-Anzüge abzulegen. Autos waren selten. Die Straße zum Flughafen in Beijing war zweispurig: eine Spur hin, eine zurück. Flughäfen anderswo im Lande waren kaum als solche erkennbar. Baugerüste bestanden aus Bambus. Tagsüber schlummerten die Chinesen in ihren Betrieben, Büros oder Universitäten. Aber am Feierabend erwachten sie alle und wurden schlagartig zu ausgemachten Kapitalisten. Da wurden Klapptische in der Straßenmitte oder am Parkrand aufgestellt und alle nur denkbaren Waren (Speisen und Getränke, gefälschte Markenprodukte, echte Seidenstoffe, echte und falsche Antiquitäten, CDs und tausenderlei andere Sachen) verhökert. Es war offenkundig, dass dieses Volk den Westen im Handumdrehen einholen und dann auch überholen würde, sobald man es losließe. Ich denke, das chinesische Modell beruht in erster Linie auf sehr beachtlichem Fleiß und Unternehmungsgeist – Tugenden, die wir ja hierzulande auch einmal gepflegt haben.
Natürlich steht es in vollem Einklang mit der konfuzianischen Staats- und Gesellschaftslehre, wenn der Kaiser von China - oder der Generalsekretär der chinesischen KP - sich als den Herrscher der gesamten Welt betrachtet. Wurde der Herr Xi Jinping in letzter Zeit schon in einer gelben Seidenrobe gesehen?
Sehr geehrter Herr Letsch, das ist ein Märchen: “Ich möchte ergänzen, dass Fehler in Demokratien auch weniger oft in Katastrophen enden, weil neue Regierungen umsteuern können.” Die können nur, umsteuern, wenn sie gelassen werden. Von den Medien und vom Verwaltungsapparat. Fehler in Demokratien, um nicht von Katastrophen zu reden, können gar nicht korregiert werden, weil die Planung immer nur bis zur nächsten Wahlperiode reicht und immer die Angst da ist, beim nächsten Male weg von der Regierungsbank zu sein. Wenn man sich mal die Einwanderungsergebnisse in den europäischen Demokratien ansieht, die eine Katastrophe für Bildung und innere Sicherheit geworden sind, dann könnten nicht mal mehr Regierungswechsel umsteuern. “Nun sind sie halt da!” Diese Leute bekommt man nicht mehr los, die die Sozialsysteme kollabieren lassen, die Geburten- und die Polizeistatistik anführen. Nicht mit gut Zureden. Und andersherum stünden die betroffenen Staaten dann vor dem Problem, daß plötzlich jemand, aus Gründen der Humanität, militärisch interveniert. Demokratie ist zwar ganz nett aber zur Katastrophenminimierung taugt sie überhaupt nicht.
Nicht nur Herr Habeck hat viel Sympathie für diverse Elemente des chinesischen Modells, sicher am wenigsten noch für das kapitalistische. Die Herrschaftsform und ihre Erhaltungsmittel finden mit Sicherheit sein Gefallen, jedes Ziel vermutlich nicht. Aber natürlich können sich die Grünen eine Kungelei, wie heute schon zu besichtigen, mit den Multis und dem Großkapital gut vorstellen, denn irgendwoher müssen das Geld ja kommen und die Funktionäre fürstlich alimentiert werden, pecunia non olet gilt auch für Grün. Außerdem wandelt er mit seiner Sympathie für diverse chinesische Elemente auf den Spuren der Dame aus der Uckermark, die ähnlich wie er mit der Demokratie so ihre Probleme hat. Die sozialistische Volksrepublik dürfte mit allen Kontroll-, Überwachungs- und Sanktionssystemen unter Leitung einer links/ grünen Funktionärsoligarchie und einem Oberfunktionär Habeck nicht allzuweit vom Ideal des Habeck entfernt sein. Zudem bedarf das zukünftige Eurimperium aus Gründen des „ Zusammenhalts „ und wegen möglicher völkischer Unbotmässigkeiten einer ähnlichen Herrschaftsstruktur wie China.
Das einzige, worauf man sich bei den Grünen immer hundertprozentig verlassen kann, ist, daß kein einziges Konzept wirklich zu Ende gedacht ist im Interesse aller Bürger. Es sind immer ungare Lockangebote für dumme, unreife Wähler, die die eigene Versorgung mit Posten sicherstellen sollen, vorgetragen von dilenttantischen Dummschwätzern hinter der Fassade des Weltverbesserertums. Und die “Weisheiten” zur Wirtschaft Chinas können auch nur vorgetragen werden von einem, der genau besehen mehr Talent zum Nachtwächter besitzt als zum Kanzler in Krisenzeiten. Insofern ist ein Gespräch mit Precht schon der richtige Ort und Zeitpunkt. ” Es dämmert schon ganz sacht. .. “
Habeck ist als Grüner ein Anhänger des ÖPNV. Deshalb hat er sich Erdogans Spruch zur Handlungsmaxime gemacht. Die Grünen benutzen die Demokratie wie eine U-Bahn. Ist man am Ziel, der Macht, angelangt, steigt man einfach aus. Haben die Grünen erstmal die Kanzlerschaft inne, dann haben sie auch die Richtlinienkompetenz. Die CDU legt schon mal vor. Wer künftig nicht grün wählt, denkt und spricht, dem werden nach Artikel 18 die Grundrechte entzogen.
Unsere Gutmenschen sehnen schon seit den Tagen von Rudolf Bahro und Jens Reich die Ökodiktatur herbei. Auch die neuen Protagonisten, wie zB “Youtuber” Rezo, erkennen nur noch eine, nämlich ihre Meinung als die “einzige legitime” an. Sie werden, sollten sie die Macht erlangen, mit aller Kraft verhindern, sie wieder abgeben zu müssen. “Klimaleugner” werden dann wohl in Umerziehungslagern landen.
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