Manuel Freund, Gastautor / 05.05.2020 / 06:20 / Foto: Rewinside / 70 / Seite ausdrucken

Rezo und das Corona-Abitur

Nachdem sein erstes politisches Video „Die Zerstörung der CDU“ in Deutschland viral ging, hat der gute Rezo sich dazu entschieden, nun zu der aktuellen Problematik Corona ebenfalls ein Video zu veröffentlichen, in dem er seine Meinung dazu kundtut. Genauer gesagt, geht es Rezo um den langsam wieder startenden Schulbetrieb und die diesjährigen Abiturprüfungen. Darin kritisiert er die aktuelle bildungspolitische Arbeit in ganz Deutschland mit teilweise schlechten Argumenten, verdrehten Fakten und vor allem mit sehr wenig Sachlichkeit. Da ich vor kurzem bereits meine zweite schriftliche Abiturprüfung geschrieben habe und nicht ertrage, dass ein YouTuber – mit einem Zuschaueralter-Durchschnitt von realistisch geschätzt 15 Jahren – so viel politischen Unfug in die Welt setzt, schauen wir uns das ganze mal genauer an.

Zum Anfang des Videos erklärt er einige politische Zusammenhänge – sehr runtergebrochen, aber zumindest richtig. Er erklärt, dass sich diverse Verbände von Lehrern, Schülern und Wissenschaftlern gegen das Stattfinden der Abiturprüfungen ausgesprochen haben und erläutert die entsprechenden Argumente.

Zuerst stellt er fest, dass es noch keine Zahlen zum Ansteckungsrisiko von Corona innerhalb der Schulen gibt und behauptet daraufhin, dass die Entscheidung der Kultusministerkonferenz, die Prüfungen stattfinden zu lassen, auf absolut keiner Grundlage basieren würde. Zuerst mal, solange wir die Schulen nicht wieder teilweise öffnen, werden wir auch nie entsprechende Zahlen haben, wobei ich mich sowieso frage, inwiefern das Ansteckungsrisiko bei den Abiturprüfungen höher sein soll als woanders. Außerdem gibt es Zahlen, auf denen die Entscheidung beruht. Die Durchschnittsmeinung der Wissenschaftler war, dass man die Maßnahmen langsam wieder lockern könne, sobald die Verdopplungsrate bei über 14 Tagen liegt. Inzwischen liegt diese in Deutschland bei 53 Tagen. Da die Abiturprüfungen definitiv hohe Wichtigkeit haben, sollte der Ausfall der Abiturprüfungen eine der ersten Maßnahmen sein, die man wieder lockert.

Schwer nachzuvollziehen, worüber er eigentlich spricht

Im Folgenden kritisiert er die Hygienestandards an Schulen. Diese waren normalerweise auch sehr schlecht, jedoch hat er überhaupt nicht bedacht, dass diese nun aufgrund von Corona viel höher sind. Wir müssen uns jedes Mal die Hände desinfizieren, wenn wir das Schulgebäude betreten, den Prüfungsraum betreten, wir die Toilette verlassen und uns ein Wörterbuch oder mehr Papier holen. Außerdem achten sämtliche Lehrer pingelig auf den Mindestabstand, und wir müssen nach Abgabe der Prüfung umgehend das Gebäude und das Schulgelände verlassen, Unterhaltungen über die Klausur sind nicht erwünscht. Es stehen sogar sämtliche Türen im ganzen Gebäude dauerhaft offen, damit wir auch definitiv keine Türklinke anfassen – sogar die Eingangstüren zu den Toiletten.

Laut Rezo gebe es nicht für jede Klasse ein Waschbecken und selbst wenn, dann bräuchten 30 Schüler in einer Klasse, die alle 30 Sekunden die Hände waschen, insgesamt schon 15 Minuten zum Händewaschen, also würde ein Drittel der Stunde wegfallen. Erstens brauchen die Schulen auch nur ein Waschbecken für jede Prüfungsgruppe, zweitens kann man dafür notfalls auch auf die Toilette gehen, dort gibt es für gewöhnlich sogar zwei bis drei Waschbecken. Außerdem muss man sich nicht jede Stunde die Hände waschen, immerhin schreiben wir 300 Minuten durch. Des Weiteren weiß ich auch nicht, woher er die Zahl von 30 Schülern pro Klasse nimmt, das ist vielleicht die normale Größe einer fünften Klasse. In unseren Prüfungen sitzen 7–21 Schüler, wobei größere Gruppen sogar noch auf zwei Räume aufgeteilt werden.

Ein großes Problem in dem Video ist zudem, dass er teilweise, ohne dies zu sagen, Argumente gegen die Wiederaufnahme des gesamten Schulbetriebs und nicht gegen das Stattfinden der Prüfungen vorträgt. Das macht es für den Zuschauer unglaublich schwierig, nachzuvollziehen, worüber genau er eigentlich redet. Er spricht sich zum Beispiel gegen die Wiederaufnahme des Schulbetriebs für die vierten Klassen aus. Darüber kann man mit Sicherheit diskutieren, jedoch bestärkt das nicht den Standpunkt, dass die Abiturprüfungen nicht stattfinden sollten.

Kindergarten mit Abitur verwechselt

Sein nächster Argumentationsblock besitzt absolut gar keine Stringenz mehr. Er stellt fest, dass das Schulministerium NRW wegen geringer Effizienz das Benutzen von Masken und Handschuhen für die Lehrer untersagt, vergisst dabei jedoch die Begründung, dass entsprechende knappe Ressourcen lieber an dringenderen Orten wie Krankenhäusern benutzt werden sollten. Daraufhin sagt er, dass deswegen in einzelnen Bundesländern pensionierte Lehrer, die zur Risikogruppe gehören, gebeten würden, wieder zu unterrichten, da durch Corona Lehrermangel entstehe. Liest man sich die von ihm gezeigte Quelle jedoch durch, merkt man erstens, dass in dem Artikel von den pensionierten Lehrern von Bayern – also einem gänzlich anderen Bundesland – die Rede ist und zweitens, dass der Artikel nicht einmal behauptet, dass Corona Lehrermangel erzeuge. Vielmehr herrscht grundsätzlich Lehrermangel und der Artikel kritisiert nur, dass man ausgerechnet in Zeiten von Corona versucht, diesen dadurch zu beheben, dass man pensionierte Lehrer anfragt.

Im Folgenden behauptet Rezo, dass in der aktuellen Zeit besonders viele Menschen unter psychischen Schäden leiden würden. Menschen verlieren ihren Job und Ehen zerbrechen. Die Scheidung der Eltern ist übrigens ein triftiger Grund für ein ärztliches Attest, sodass man die Prüfung nachschreiben kann. Er zeigt Tweets, in denen von depressiven Kindern, Kinder schlagenden Eltern und zerbrechenden Ehen die Rede ist. Schade nur, dass es sich in den Tweets eigentlich um Kritik an der Schließung der Kindergärten handelt. Und auch ansonsten bezweifle ich, dass die psychischen Schäden so stark sind, dass man deswegen in der Prüfungstauglichkeit relevant eingeschränkt ist.

Auch das Argument, dass viele Schüler psychisch eingeschränkt seien, weil Verwandte an Corona sterben, ist schwach. In Deutschland sterben im Jahr circa 1 Millionen Menschen, die Todesstatistik wird durch die aktuell knapp 6.000 Corona-Tote in Deutschland also nicht relevant erhöht. Und selbst wenn ein Verwandter an Corona sterben sollte, könnte sich der Schüler in dem Fall mit Sicherheit ein Attest ausstellen lassen.

Abiprüfungen oder Leben unserer Verwandten?

Rezo betrauert fast im gleichen Atemzug, dass die Abiturienten psychisch stark geschädigt würden, weil sie durch das Ausfallen der Mottowoche und das abrupte Schulende ja keinen Abschied nehmen konnten. Er hält uns Abiturienten anscheinend alle für komplett psychisch debil. Natürlich ist das schade, aber mehr dann auch nicht.

Bei seinem nächsten Argument wird es echt wüst. Er behauptet, dass durch das Stattfinden der Prüfungen Menschen sterben werden. Bei jungen Menschen würden sich eventuell nicht einmal Symptome zeigen. Das hieße, dass das Virus eventuell weitergetragen würde und sich somit eventuell Verwandte der Schüler anstecken könnten, die eventuell zu der Risikogruppe gehören und deswegen eventuell sterben. Und Rezo tut so, als müssten wir uns zwischen der Abiprüfung und dem Leben unserer Verwandten entscheiden. Dann behauptet er, dass die Entscheidungsträger wüssten, dass die Prüfungen Menschenleben fordern würden und zeigt einen aus dem Zusammenhang gerissenen Videoausschnitt, in dem die Schulministerin von NRW darüber redet, dass Schüler, aus deren Umfeld jemand stirbt, Hilfe von Schulpsychologen in Anspruch nehmen können. Es ist jedoch in keiner Weise die Rede davon, dass durch die Prüfungen Leute sterben werden.

Rezo, der alte Zerstörer, ist jedoch professionell und bringt deswegen natürlich nicht nur Argumente, die gegen die Abiturprüfungen sprechen. Er stellt tatsächlich auch die Argumente der Gegenseite vor und entkräftet diese – oder zumindest versucht er es.

Das erste große Gegenargument betitelt Rezo als „Man kann doch lockern“. Er erzählt davon, dass alle nicht notwendigen Veranstaltungen mit großen Menschenmengen abgesagt und viele Orte, an denen sich Menschen sammeln, geschlossen wurden. Da diese Maßnahmen gewirkt haben, sollen sie nun wieder gelockert werden. Rezo hält dies jedoch für idiotisch und stellt einen Vergleich auf, der nicht nur hinkt, sondern gar nicht läuft. Er sagt, die Maßnahmen gegen Corona wären vergleichbar mit der Verhütung beim Geschlechtsverkehr. Nur, weil man einmal verhütet habe und dies funktioniert habe, müsse man doch beim nächsten Mal trotzdem verhüten. Das stimmt schon, jedoch handelt es sich beim Verhüten um eine akute einmalige Maßnahme, die Maßnahmen gegen Corona haben jedoch einen längerfristigen Effekt. Das heißt, durch die Maßnahmen ist die Gefahr gesunken, und deswegen kann man diese lockern.

Nicht alles glauben soll, was in der Zeitung steht...

Als nächstes wirft Rezo die Heinsberg-Studie auf. Die Studie lieferte Ergebnisse über die Letalitäts- und die Immunitätsrate, die auf Lockerung hoffen ließen. Circa 15 Prozent der Bevölkerung im Corona-Hotspot Heinsberg seien bereits immun, und die bisherige Letalität liege bei ca. 0,37 Prozent, also innerhalb des von Wissenschaftlern angenommenen Intervalls von 0,1 bis 1,3 Prozent. Jedoch gibt es viele Wissenschaftler, die die Studie, auf die sich Laschet in seiner Lockerungsforderung gestützt hat, scharf kritisieren. Sie sei intransparent, nicht repräsentativ und von einer PR-Firma geschönt. Dies ist ein wissenschaftlicher Streit, und es gibt Wissenschaftler, die auf beiden Seiten stehen. Die Studie jedoch als faktisch falsch zu bezeichnen, wäre nicht korrekt. Dass in der Politik mit nicht gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen argumentiert wird, ist zugegebenermaßen zu kritisieren. Witzig ist jedoch, dass Rezo zu der Heinsberg-Studie sagt, dass man nicht alles glauben soll, was in der Zeitung steht und wenige Sekunden später aus Zeitungsartikeln gegen die Studie zitiert. Und am Ende des Argumentationsblocks sagt er sogar selbst, dass die Ergebnisse ungefähr so aussehen, wie man im Vorhinein vermutet hat. Und was hat man davor vermutet? Dass wir lockern können.

Sein nächstes großes Argument für die Abiturprüfungen: Keine Vergleichbarkeit ohne Prüfungen. Rezo meint jedoch, auch dieses Argument sei ungültig. Die Prüfungen würden ja nur 25 Prozent der Abschlussnote ausmachen, der Großteil der Note stehe somit schon fest, also könne man die Prüfung doch freiwillig machen. Nach der Argumentation wäre es doch auch okay, wenn ich Rezo 25 Prozent seines Vermögens klauen würde, den Großteil hat er ja noch. 25 Prozent sind vielleicht nicht der Großteil, aber das ist immer noch ein Viertel der Note und kann somit noch einen Unterschied von 4 Notenpunkten ausmachen.

Dann spricht Rezo die Problematik an, dass Abiture ohne Prüfung in anderen Bundesländern und dementsprechend an deren Unis nicht anerkannt werden. Dies ist, wie Rezo richtig sagt, rechtlich offiziell nicht möglich, ansonsten wären auch Ehen, die in Bayern geschlossen wurden, in Berlin nicht gültig. Jedoch wird es mit ziemlicher Sicherheit bei vielen Auswahlverfahren so sein, dass Personen, die entscheiden müssen, wen die Unis annehmen, ein Abitur ohne Prüfung im Zweifel als schlechter ansehen. Außerdem gibt es auch Personen, die im Ausland studieren wollen, und Harvard oder das MIT werden vermutlich eher ungern Abiturienten ohne absolvierte Prüfungen annehmen.

Da wäre sogar die SED neidisch

Daraufhin reklamiert er, dass es doch auch so sei, dass man die mittlere Reife in einigen Bundesländern ohne Prüfung bekommt. Aber Rezo, du kannst doch nicht das Abitur mit der mittleren Reife vergleichen. Wenn man letzteres abgeschlossen hat, dann macht man eine Ausbildung, aber nach dem Abschluss des Abiturs fängt man für gewöhnlich ein Studium an.

Des Weiteren merkt Rezo an, dass Corona das Abitur unvergleichbarer machen würde. Einige Bundesländer haben schon vor dem großen Ausbruch die Prüfungen geschrieben, einige schreiben sie erst in einem Monat. Direkt darauf nennt er komischerweise selbst das Gegenargument, das mir sofort dazu eingefallen ist: Das Abitur ist grundsätzlich nicht vergleichbar. Der Schnitt wird stark von deiner sozialen Herkunft, dem Bundesland, in dem du Abitur machst, G8 oder G9 und sogar von deiner Tagesform an den Prüfungstagen bestimmt. Rezo kann gerne ein Video machen, in dem er das Prinzip des deutschen Abiturs kritisiert und alternative Wege vorschlägt, aber mit Corona hat dieses Argument leider nichts zu tun. Und überhaupt, will Rezo wegen der Unvergleichbarkeit die Prüfungen jetzt einfach komplett abschaffen? Oder, weil die sonstigen Noten auch nicht vergleichbar sind, einfach das ganze Abitur?

Daraufhin führt er an, dass andere Länder wie Großbritannien, Frankreich, Belgien und die Niederlande die Abschlussprüfungen auch gekippt hätten. Erstens gibt es in diesen Ländern überall eine höhere Infiziertenrate, Auslastung von Krankenhäusern und Letalitätsrate, zweitens ist Bildung in diesen Ländern auch Sache des Staates und nicht der Provinzen etc. und drittens kann es auch sein, dass ebendiese Länder mit der Entscheidung voll auf die Schnauze fallen. Nur, weil andere Länder so entschieden haben, heißt das noch nicht, dass es die richtige Entscheidung ist. Und, ja Rezo, Deutschland wird diese Abschlüsse anerkennen, aber hier gilt wieder das gleiche wie bei dem Abitur ohne Prüfungen aus anderen Bundesländern. Außerdem werden einige Staaten – vor allem außerhalb der EU – solche Abschlüsse nicht anerkennen.

Zum Schluss blendet er eine Liste der Kultusminister und deren jeweilige Partei ein und fordert die Zuschauer mit dem Satz „Behaltet immer im Hinterkopf, wer euch wann gefickt hat“, dazu auf, diese Parteien nicht mehr zu wählen. Somit dürfen wir laut ihm nicht mehr die FDP, CDU, SPD, Linke und sogar die Freien Wähler wählen. Schlussfolgerung: Wählt Grüne oder AfD? Gut, ich glaube, dass er letztere Partei bereits ausgeschlossen hat. Das ist äußerst undemokratisch, vor allem wenn man bedenkt, dass die Grünen zwar keinen Kultusminister stellen, aber trotzdem in 11 von 16 Landesregierungen sitzen und somit essenziell mitverantwortlich für die Entscheidung, die Prüfungen schreiben zu lassen, waren.

Abschließend würde ich gerne nochmal betonen, dass ich das Video unverantwortlich finde. Er beeinflusst mit diesem Video viele junge Menschen, und ich bin mir ziemlich sicher, dass ihm das bewusst ist. Ich halte es sogar für möglich, dass er solche Video gerade deswegen macht, weil seine Zielgruppe hauptsächlich aus jungen Menschen besteht, die sich noch nie über politische Themen umfassend informiert haben. Nun erzählt deren großes Idol ihnen, dass sie die Grünen wählen sollen, das ist Indoktrination – da wäre sogar die SED neidisch.

 

Manuel Freund (20) ist Student aus Bremen und schrieb diesen Beitrag zuerst für den Jugendblog  Apollo-News.

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Leserpost

netiquette:

Volker Kleinophorst / 05.05.2020

@ L. de Geer: Rezo “heißt in Wahrheit Yannick Frickenschmidt und ist Pfarrerssohn”. Made my day. Mit dem Namen wärs anders gelaufen mit dem Nannenpreis.  Und wenn man erst mit Namenswitzen anfängt… Pfarrerskind, da gebe ich Ihnen recht, ist auch Schicksal. Muss man sich mal vorstellen, Papa ist Pfaffe und nennt dich Yannick. Da ist Vatis Gehirnmöblierung schon klar. Mitleid ist bei Pfarrerskindern allerdings unangebracht. Denk ich an Merkel in der Nacht… Irrsinn hat im evangelischen Pfarrhaus Tradition, auch bei der RAF waren sie gut vertreten. Ich fand immer für ihre Darstellung “selbstgerechte Fanatikerin” hatte Gudrun Ensslin einen Oscar verdient. Man muss froh sein, dass es das Zölibat gibt. Sonst hätte man das Gleiche nochmal in katholisch. Empfehlung: “Fanny und Alexander” von Ingmar Bergmann. An alle Youtuber: Ist ein Film also keine Angst. Niemand muss was lesen. PS.: Bin evangelisch getauft. Ich habe den Konfirmadenunterricht durchlaufen. Ich kann noch immer Teile des Heidelberger Kathechismus (Frage 60: Wie bin ich gerecht vor Gott.) auswendig und weiß, wovon ich rede, wenn es um die Evangele geht. Und warum ich ausgetreten bin, als ich alt genug war, weiß ich auch. Religionen sind Unsinn, Aberglauben für die Massen, ein ungedeckter Scheck für die “Ewigkeit”. Glauben kann man Alles oder eben auch nichts. Glaube ist die Matrix. Nun kann man sicher auch sagen, Religionen haben “was bewegt”. Doch wenn die Hypothese eine Lüge ist? Ich weiß, passt nicht jedem. Bitte keine Bibelzitate.

Dolores Melber / 05.05.2020

Als Arbeitgeber würde ich jede Bewerbung eines „ungeprüften“ Abiturienten ungeprüft in die graue Rundum-Ablage befördern.

Ilona Grimm / 05.05.2020

@Sabine Lotus zu Dr. Brunsch: Ich habe auf diesen Beitrag von Manuel Freund ähnlich reagiert wie Dr. Brunsch: Muss diesem Idioten [Reezo] auf der Achse ein Forum für seinen Müll geboten werden, noch dazu aufbereitet von einem Abiturienten, der seine Zeit doch eigentlich viel gewinnbringender investieren könnte?—- Aber Ihr Kommentar hat mich zum Umdenken gebracht. Sie haben völlig recht, wir müssen wissen, womit und von wem die Jugend gründlich wie nie zuvor versaut wird. Den Gagstarap, den Sie erwähnen, habe ich bisher ebenfalls geflissentlich ignoriert. Der Dreck ist unerträglich, bildet aber das besungene (und romantisch verklärte) Milieu mit Sicherheit hervorragend ab. Und davon lassen sich nicht wenige Jugendliche inspirieren, zumindest in den großen Städten. Den Anfängen zu wehren, ist es längst zu spät. Aber jede Möglichkeit zur Aufklärung wahrzunehmen, ist immer möglich. Danke für Ihren Hinweis.

Friedrich Richter / 05.05.2020

Beruhigend zu sehen, dass es junge Leute mit der Einstellung des Autors gibt. Die Abiturprüfungen gehören dazu, die harte Zeit der Prüfungsvorbereitung, der Angstschweiss, die Freude am Erfolg - das muss einfach sein. Das formt den Charakter und damit lernt der Abiturient seine Qualifikation wertschätzen und kann stolz auf seine Leistung sein. Wer das geschafft hat, der wird wahrscheinlich auch sein Studium und seine Arbeit ernst nehmen. Jemand, dessen Stehvermögen gerade mal dazu ausreicht, sich die Haare bunt zu färben und das Internet mit seinen Absonderungen zu verschmutzen, braucht so was natürlich nicht.

Gabriele H. Schulze / 05.05.2020

Ich habe nur mitbekommen, daß es einen Typen dieses Namens gibt, und daß er blaue Haare hat. Zeit ist nicht nur Geld sondern eben auch Zeit. Und das Coole am Älter-, wenn nicht gar Altwerden ist, daß man sich erlaubt zu zwitschern “Who the fuck is Alice, or Rezo” und so manches andere. Oder, um mit Mark Manson zu sprechen: “Fucks don’t grow on trees” - also sparsam damit umgehen.

Juliane Mertz / 05.05.2020

Die erledigen sich jetzt alle selbst, nur sie merken es natürlich noch nicht. Ist halt so wie wenn der FDJ-Sekretär im September 1989 noch mal richtig im Klassenkampf zuschlägt.

Wolfgang Nirada / 05.05.2020

Ich bin ja völlig von den Socken daß einer wie diese Blaumeise überhaupt weiß was ein Abitur ist… Bis ihm das jemand verraten hat dachte er sicher das wäre ein neues Haargel - also irgendwas was er sich in die Haare schmieren kann…

Ulla Schneider / 05.05.2020

Hallo Herr Freund, guter Artikel. Abi muss man natürlich haben, es sei denn das Kriegsrecht wäre ausgebrochen. Aber bitte, sagen Sie mir doch nicht, dass Sie während der Prüfungsphase noch etwas dazulernen, ausser Angstschwitzen und Durchhaltevermögen. Wenn Sie dass in den 4 Semestern vorher nicht gelernt haben, nützt es auch nichts. Wäre das jetzt ein Problem mit den Prüfungen geworden, hätte man sie im Onlineverfahren oder in Form einer vorbereitenden mündlichen kleinen Wissenschaftsarbeit machen können. Über Hygienevorstellungen schreibe ich nicht. Es würde Ihnen schlecht werden. Da liegt ganz viel im Argen. Möglich, dass sie jetzt wie die Weltmeister putzen, aber wie lange?? JAAAA, auch hier erkannte man die 2. Staatsexamina in einigen Bundesländern nicht an, was sich in der Rentenberechnung negativ niederschlug. Die Jungs und Mädels der Juraabteilung hatten aber erfolgreich geklagt. Ich denke, der junge Mann hat einiges durcheinander gebracht oder durcheinanderbringen wollen. Sicher ist, zur Enttäuschung der hier Anwesenden, das ist der DurchschnittsIQ der Youngster, leider. Schule eben, Ganztags…... da kann man einiges beeinflussen ....... @ Frances Johnson: Hallo Frau Johnson, wussten Sie, dass Apple zum größten Teil in China produzieren lässt und trotzdem so teuer geblieben ist? Leider. Wir hatte die Ersten von Jobs. Sie funktionieren immer noch. Mein Letzterer, ein Laptop, 9 Jahre und top. Einmal die Tastatur selbst repariert. Die Neuen sind leider empfindlicher.

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