Klaus-Dieter Humpich, Gastautor / 07.07.2022 / 06:15 / 72 / Seite ausdrucken

Rettet uns Atomstrom aus dem Osten?

Die kernenergiefreundliche Ukraine könnte Deutschland im Verbund mit Polen und Tschechien eines nicht allzu fernen Tages aus der selbstverschuldeten Energiekrise heraushelfen.

Deutschland rast immer schneller dem Abgrund entgegen. So geht das halt mit dem Interventionismus. Am Anfang stand die – wie immer gut gemeinte – Idee, „Alternative Energien“ nutzbar zu machen. Da diese aber keiner so richtig haben wollte, hat man sie mit Milliarden subventioniert. Das Ganze wurde als Anschubfinanzierung verbrämt, so wie das gute Drogenhändler eben machen. Heute gibt es ein gigantisches Netzwerk von Schlangenölverkäufern und mitverdienenden Politschranzen. Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, verunglimpfen sie das auch noch als Marktwirtschaft. Hätten sie sich doch besser mal mit dem Fluch der Planwirtschaft nach dem Zusammenbruch der „DDR“ beschäftigt. Versuchen Laiendarsteller, den Markt mit Dumpingpreisen und Zwangseinspeisungen auszuhebeln, werden sie zu Zauberlehrlingen. Damit die Illusion aufrechterhalten werden kann, beginnt die Phase der Feinsteuerung: Heizungen sollen (im Sommer) „richtig eingestellt“, das Duschen eingeschränkt werden usw. Gleichzeitig plant man, Kernkraftwerke abzuschalten und damit noch mehr Strom aus Erdgas zu erzeugen. Schöne neue Welt der Deindustrialisierung! Welches Schräubchen sie auch immer drehen mögen, am Ende wird die Industrie ins Ausland abwandern müssen und breite Schichten der Bevölkerung verarmen.

Was kann und soll mit der Ukraine nach diesem Vernichtungskrieg geschehen? Bereits heute sehen große Gebiete wie viele deutsche Großstädte 1945 aus. Um dieses geschundene Land wieder aufzubauen, sind hunderte Milliarden nötig. Wird die „westliche“ Welt den Willen und die Kraft haben, Russland in die Verantwortung für seine Verbrechen zu nehmen und Reparationen verlangen? Eher wohl nicht – eher nur symbolisch. Dafür gibt es viel zu viele „Putinversteher“, wenn nicht gar -Sympathisanten. Andererseits kann man ein so großes Land in unmittelbarer Nachbarschaft nicht einfach zur Wüste erklären. Wohl gemerkt, durchaus im Eigeninteresse. Allein die Ströme der Auswanderer würden Europa an seine wirtschaftlichen Grenzen bringen. Ein Nichtstaat mit all seinen Konsequenzen würde Europa dauerhaft destabilisieren. Es bleibt gar keine Alternative – die Ukraine muss zum Erblühen gebracht werden!

Was kann die Marktlücke sein?

Die meiste Last wird dabei die Bevölkerung selbst tragen müssen, so wie in Deutschland, Japan und Korea einst auch. Der Weg wird auch der gleiche sein. Nur über Exporte kann das benötigte Kapital ins Land kommen. Nur was sind in der Welt von heute noch die Marktlücken? Die reichhaltige Landwirtschaft sicher nicht, da sie schon vorher nicht für breiten Wohlstand reichte. Es kann nur eine – wie auch immer geartete – Industrie sein. Die Orks aus der Steppe können zwar das Land verwüsten, aber nicht die Gehirne der Menschen leeren. Die Basis für eine rasche (Re)Industrialisierung ist mehr als vorhanden. So verfügte die Ukraine z.B. schon vor dem Krieg über eine kerntechnische Industrie.

Wenn Deutschland weiterhin seinem religiösen Wahn folgen will, ein Industrieland nur mit Wind und Sonne betreiben zu wollen, wird es auf seine Nachbarn zur Bereitstellung eines elektrischen Netzes angewiesen sein. Wohlgemerkt, nur, um weiter zu existieren – von Wohlstand wird dann keine Rede mehr sein. Wer von unseren (westlichen) Nachbarn kann aber dafür infrage kommen? Sie alle brauchen Neubauten als Ersatz für ihre alternde Kraftwerksflotte. Zusätzliche Kraftwerke ausgerechnet für die moralinsauren Deutschen, die doch vorangehen wollten? Die ihren Nachbarn (Belgien, Frankreich) immer Verantwortungslosigkeit vorgeworfen haben wegen ihrer „Schrottmeiler“ und „Atomruinen“? Hilfe und Wohlwollen ist nur aus dem Osten zu erwarten. Diese Länder waren immer positiv gegenüber der Kernenergie eingestellt und haben ihr Recht auf Kernenergie immer nachhaltig gegenüber den Bürokraten aus Brüssel verteidigt.

Aufstrebendes Polen

Polen ist ein sich weiter entwickelndes Land mit knapp 40 Millionen Einwohnern. Der Stromverbrauch betrug 2013 150 TWh. Er wurde zu rund 48 Prozent aus Steinkohle und rund 24 Prozent aus Braunkohle gewonnen. Polen ist Kohleland. Es verfügt über keine wesentlichen anderen Quellen. Wind- und Sonne sind aus geographischen Gründen nur eingeschränkt möglich. Die Förderung von Kohle ist durch immer ungünstigere Bedingungen und Umweltbelastungen nicht länger zu halten. Die staatlichen Subventionen belasten den Haushalt.

Polen hat sich folgerichtig für Kernenergie entschieden. Es wurde beschlossen, sechs Reaktoren, an drei Standorten, mit einer Leistung zwischen 6 und 9 GW zu bauen. Darüber hinaus gibt es mehrere private Initiativen zum Bau von SMR zur Versorgung von Industrieanlagen. Westinghouse Electric Company führt bereits eine Grobplanung (Front-End Engineering and Design; FEED) auf der Basis ihres AP1000 durch, die von der United States Trade and Development Agency (USTDA) gefördert wird. Daneben sind auch die Franzosen und Koreaner zur Abgabe eines Angebots aufgefordert. Bechtel hat sich mit zwölf polnischen Unternehmen und Toshiba (für Turbosatz und Dampferzeuger) über die Bildung eines Konsortiums für den Bau verständigt. Parallel werden aktuell noch enge Beziehungen zwischen Westinghouse, Hyundai und Korea Electric Power Corp (KEPCO) bezüglich des AP1000 geknüpft. Ein Schelm, wer Zusammenhänge mit der aktuellen politischen Lage sieht.

In Tschechien werden bereits 34 Prozent der elektrischen Energie aus Kernenergie erzeugt. Die Kohleförderung soll aufgegeben werden. Als nördliches Binnenland scheiden Wind und Sonne praktisch aus. Deshalb wurde ein Ausbau der KKW Dukovany und Temelin beschlossen. Auch hier ist Westinghouse mit einer Absichtserklärung vertreten. Man hat sie mit zehn tschechischen Unternehmen zum Bau eines Blocks in Dukovani abgeschlossen.

Erfahrung seit den 70er Jahren

Die Ukraine verfügt über 15 Reaktoren an vier Standorten. Im Jahre 2016 erzeugten sie 153,6 Mrd. kWh. Sie verfügt damit über Betriebserfahrungen seit den 1970er Jahren. Alle Reaktoren sind Druckwasserreaktoren russischer Bauart. Seit einigen Jahren laufen sie mit Brennstäben aus schwedischer Fertigung. Die Bevölkerung ist der Kernenergie gegenüber positiv eingestellt. Das ist umso bemerkenswerter, da sie die schrecklichen Erfahrungen mit Tschernobyl machen musste. Seit einem Monat ist das Netz von Russland abgekoppelt und mit dem europäischen Netz synchronisiert.

Schon vor dem Krieg wollte man die Blöcke Khmelnitsky 3 und 4 mit der Hilfe von Westinghouse fertigstellen. Man wollte dabei auf eingelagerten Komponenten des gescheiterten Projekts V. C. Summer zurückgreifen. Im Juni 2022 führte man mit Westinghouse Gespräche über den Bau von 5 bis 9 Reaktoren des Typs AP-1000. Ferner soll ein nukleares Zentrum errichtet werden, mit einer Brennelementefabrik zur Versorgung aller ukrainischen Reaktoren. Durch den Zubau von 11 GWel könnte der Anteil der Kernenergie von derzeit 53 auf über 70 Prozent gesteigert werden.

Der gedachte Verbund

Fasst man nun die Pläne von Polen, Tschechien und der Ukraine zusammen, kommt man auf rund 20 Reaktoren. Bezieht man den Bedarf von Deutschland an zuverlässiger und preiswerter elektrischer Energie ein, ergibt sich ein Ausbauprogramm wie weiland in Frankreich. Man könnte gestaffelt produzieren: Strom von der Ukraine nach Polen, Tschechien etc. und von dort Lieferungen an Deutschland. So käme man ohne neue Fernleitungen und große Transportverluste aus. Zusätzlich kann man noch die Zeitverschiebung nutzen.

Der volkswirtschaftliche Sinn für die Ukraine läge in der kurzfristigen Schaffung eines immer mehr gefragten Exportprodukts: Elektrische Leistung und Energie. Man könnte kurzfristig mit der Lieferung aus dem bestehenden Kraftwerkspark beginnen und alte Kraftwerke schrittweise durch den Zubau ersetzen. Wichtig dabei ist, dass möglichst schnell selbstverdiente Devisen ins Land fließen. Devisen, die dringend für den Wiederaufbau von Industrie und Infrastruktur (nach dem Ende des Krieges) gebraucht werden. Gleichzeitig schaffen die Arbeitsplätze der Exporte weitere Nachfrage im Inland. Man entsinne sich mal der Situation in Deutschland nach 1945: Zehntausende bauten den „Käfer“, einen Exportschlager, der ganze Regionen zum Wiedererleben erweckte. Jeder Reaktor erfordert schon während der Bauzeit mehrere tausend Arbeitskräfte vor Ort, die irgendwo schlafen und essen und mit den Dingen des täglichen Bedarfs versorgt werden müssen. Solche Großbaustellen sind überall auf der Welt Oasen der Prosperität, die weit in ihr Umland ausstrahlen. Hinzu kommt, dass die Arbeitsplätze in der Kernenergie „gut bezahlt“ sind – bezogen auf das landesübliche Niveau. Die Frage ist nur, wieviel Kapital erforderlich ist und wie es beschafft und finanziert werden kann.

Overnight Capital Cost

Dies ist ein Begriff aus der Anlagentechnik, auch EPC-Kosten (Engineering, Procurement and Construction) genannt. Das ist der Preis für eine „Errichtung über Nacht“, also ohne Finanzierungskosten über die Bauzeit. Für den AP1000 gibt es Daten aus den Projekten Sanmen 1 und 2 FOAK (First Of A Kind) und Haiyang 1 und 2 in China und Vogtle 3 und 4 in USA. Die „Kosten über Nacht“ betrugen 2.000 USD/kW in China und 4.300 USD/kW in den USA (Basis 2018). Auf den ersten Blick erkennt man die Unterschiede im Lohn- und Materialpreisniveau zwischen China und USA. Vereinfachend werden hier einfach der Mittelwert und eine Netto-Inflation (Differenz zwischen Inflation und Einsparung durch Serienfertigung) von 20 Prozent angesetzt. Man kann so von 3.800 USD/kW ausgehen.

Irgendjemand muss für die Projektentwicklung, das Management der Baustelle mit all ihren Einrichtungen, der Organisation der Finanzierung, den Gebühren, den gegenseitigen Verbindungen usw. aufkommen. Letztendlich bezahlt das alles der Kunde. Diese Kosten können je nach Projekt und Land sehr unterschiedlich ausfallen. Aus Erfahrung im Kraftwerksbau wird hier ein Prozentsatz von 40 Prozent der EPC-Kosten angesetzt. Das ergibt rund 1.500 USD/kW. Sodass man von Errichtungskosten von rund 5.300 USD/kW (ohne Finanzierung) ausgehen kann.

Die Finanzierung

Rechnungen werden über das gesamte Projekt ständig geschrieben. Sie müssen fristgerecht bezahlt werden. Es muss deshalb eine Kreditlinie für die gesamte Bauzeit aufrechtgehalten werden. Jeder ausgezahlte Betrag muss mit Zins und Zinseszins bis zur Fertigstellung und Übergabe an den Kunden aufsummiert werden. Hier spielt die Bauzeit eine entscheidende Rolle: Laufen Projekte wie Vogtle völlig aus dem Ruder, kommt es zu sehr viel höheren Kosten. Bauzeiten zwischen 60 und 100 Monaten erscheinen realistisch. Es liegen bisher schon die Erfahrungen von vier Reaktoren vor, und weitere zwei in den USA und vier (CAP1000) in China befinden sich noch im Bau. Baut man zeitlich versetzt (immer eine Doppelanlage) und hat erst einmal qualifizierte Teams für alle Gewerke zusammen, sind Bauzeiten unter fünf Jahre leicht erzielbar. Wie gesagt, wirkt sich das ganz entscheidend auf die nötigen Investitionen aus.

Die teuerste Finanzierung ist eine ausschließlich über Fremdkapital. Dies ist der (gescheiterte) Weg von Hinkley Point C. Die Banken verlangen hohe Risikoaufschläge. Bei der Übergabe an den Auftraggeber hat sich ein riesiger Schuldenberg (Zinseszinsen) angesammelt. Dieser Schuldenberg belastet bis dahin den Generalübernehmer (GÜ), der infolgedessen nur wenige Projekte gleichzeitig durchstehen kann. Am Ende ergibt sich für den Stromkunden ein unnötig hoher Preis. Er zahlt mit seiner Stromrechnung hauptsächlich für den Schuldendienst. Aus diesem Grund kehrt man in Großbritannien bei dem Projekt Sizewell C wieder zu einem Bauherrenmodell zurück. Die angefallenen Baukosten werden zu vereinbarten Fertigstellungsterminen von dem Energieversorger bezahlt. Dem GÜ wird ein gewisser Prozentsatz für seine Leistungen eingerechnet. Dies entspricht einer Investition in Eigenkapital durch alle Stromkunden in ein Kernkraftwerk. Vorteil für die Stromkunden ist der Wegfall der enormen Finanzierungskosten. Nachteil ist die „Vorkasse“.

Im Zusammenhang mit der Situation in Deutschland könnte das Mankala-Modell, wie beim finnischen Kernkraftwerk Hanhikivi, besonders lukrativ sein. Dabei bilden mehrere Unternehmen eine Zweckgesellschaft zum Bau eines Kernkraftwerks. Sie übernehmen die Baukosten anteilig. Geht das Kraftwerk ans Netz, bekommt jeder Anteilseigner einen seiner Beteiligung entsprechenden Anteil elektrischer Energie zu einem Preis, der nur die angefallenen Kosten deckt. Er kann diese (kostengünstige) Energie selbst nutzen oder aber weiterverkaufen. Solche Anteile können auch sehr verlockend für z.B. Pensionskassen sein. Man erhält für seine Anlage einen stetigen, gut kalkulierbaren Zahlungsstrom über den Verkauf der Strommenge, an den Strombörsen oder an Stadtwerke etc.

Zusammenfassung

Es geht hier nur um einen Weg aus der verbockten Energiewende. Die Betonung liegt dabei auf „einen Weg“. Es gibt sicher noch viele andere, wenn man sich nur von der religiösen Fixierung auf Wind und Sonne freimacht. Würde man 20 AP1000-Reaktoren bauen, käme man gerade auf den Betrag, den allein Deutschland als „Sondervermögen“ in die Bundeswehr steckt. Auf europäischer Ebene eher ein Trinkgeld. Bezüglich der Ukraine könnte „Der Westen“, vertreten durch USA, Korea, Japan und wer sonst noch will, seine Verbundenheit deutlich machen. Die Ukraine könnte – wie einst West-Berlin – zum Schaufenster der freien Welt gemacht werden – langfristig mit dem gleichen Effekt.

Man sollte auch die Binsenweisheit, dass die Ausgaben des einen die Einnahmen der anderen sind, dabei nicht aus den Augen verlieren. Es wäre ein gigantisches Konjunkturprogramm für Osteuropa mit der Ukraine. Es liefert nicht nur preiswerte elektrische Energie, sondern schafft auch gutbezahlte Arbeitsplätze mit Zukunftsgarantie in einer Hochtechnologie-Branche.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf dem Blog NukeKlaus.

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A. Ostrovsky / 07.07.2022

Ex Oriente Flux. Das größte AKW Europas in Saporishia/Saporoshije ist faktisch tot, Tschernobyl ist eine Ruine und in den anderen ist noch die aktuelle Befüllung von Rosatom in den ehemals sowjetischen AKW. Keins davon ist jemals wirklich ukrainisch gewesen. Die Idee, dass die uns Strom liefern ist einfach absurd. Das ist genauso, wie bei dem geplanten Neubau in England. Mit dem Brexit und der Ablehnung der Produktstandards der EU müsste das vollständig aus Teilen zusammengesetzt werden, die in UK hergestellt wurden. Guter Witz, in UK hergestellt. Die haben dort Maden in holzigen Äpfeln, aber die sind nicht brauchbar. Wer damals gewarnt hat, nach Thatcher wäre Stillstand, ist laut ausgelacht worden und man hat auf die City of London gezeigt, den Nabel der Welt. Dabei ist vergessen worden, dass in der City noch niemals auch nur ein Türschloss hergestellt worden ist. Die handeln dort mit Fürzen und anderen warmen Luftzügen und lügen sich in die Taschen, wie reich sie sind. Wenn niemand deren Wahnideen anerkennt, sind die am Ende. Es geht um Respekt und Akzeptanz und genau das haben die alles verspielt.

Berns Simonis / 07.07.2022

Die Zukunft ist immer offen, aber was uns bevorstehen könnte kann man sich gar nicht mehr ausdenken. Völlig irre das alles.

ricardo sanchis / 07.07.2022

Retten kann uns nur der Austausch des völlig verantwortungslosen ( und ideologisch verblödet wirkenden ) Personals in Regierung und Bundestag. Da wir die voraussichtlich nicht schnell genug los werden sind Armut, Hunger, Frieren, Not, Massenarbeitslosigkeit und wirtschaftlicher Untergang offenbar unausweichlich.

Stephan Bujnoch / 07.07.2022

Das Bedrohenste ist der Fakt, daß unsere “Planer” denken an Schrauben zu drehen, es sich aber leider um Schräubchen handelt. Große Schrauben haben die Grünlinge, gleich welcher Partei, kollektiv locker. Plausibilitätsprüfungen im Sinne, ... kann diese Planung das Problem lösen, und zwar systemisch u n d größenordnungs-technisch, .... Fehlanzeige. Hauptsache die Haltung stimmt. Es müsste eigentlich auch zu den verbohrtesten Grünjüngern durchgedrungen sein, daß die Energiewende n i e erfolgreich sein kann, da sie konzeptionell falsch gestaltet ist:  in einem Strom Nachfragemarkt muß die Grundlast permanent vorgehalten werden können. Deswegen ist die prioritäre Einspeisung von “Erneuerbaren” - abgesehen von Fließwasserkraftwerken - grundlegend falsch, es ist der Versuch daß der Schwanz mit dem Hund wedelt. Punkt.

Ursula Hentschel / 07.07.2022

Es ist einfach nur unglaublich, als ob der Herr Habeck einen Eid auf die USA geschworen hat “Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat am Mittwoch die Möglichkeit ausgeschlossen, die Pipeline Nord Stream 2 (NS2) in Betrieb zu nehmen, um die Gasknappheit in der EU abzumildern.” Es könnte so einfach sein nur müsste man dann mit der USA brechen aber dafür seine Wirtschaft und die Bevölkerung zu opfern, er sieht doch genau die Wand auf die er mit 200km/h zufährt…und das traurige ist das seine Jünger ihm mit hohen Beliebheitswerten dabei noch zujubeln. Das wird bald ein böses Erwachen geben wenn der Strom fehlt wegen ausbleibendem Gas, braucht man sicher nicht einmal bis Winter warten.

RMPetersen / 07.07.2022

Statt Gasabhängigkeit von Russland also Stromabhängigkeit von Polen und der Ukraine. Polen wird von deutschen Politikern und der EU.Kommission regelmässig wegen seiner konservativen gesellschaftlichen Vorstellungen angeschossen, und die Ukraine lässt fast täglich ihren Botschafter uns unflätig attackieren. Und der große Witz: Es ist Atomstrom, auf den wir Deutschen unbedingt verzichten müssen, der Gefahren der deutschen Kraftwerke (- und wahrscheinlich der schlechten deustchen Ingenieure) wegen.

Albert Schultheis / 07.07.2022

Liebe GrünRote Khmer, nach Tschernobyl ist es einfach moralisch nicht vertretbar, Atomstrom aus der Ukraine oder aus einem anderen Land, das Vasallenstaat der ehemaligen Sowjetunion war, zu beziehen. Mit ihren maroden Meilern aus kommunistischen Zeit gefährden sich diese Länder auf unvertretbare Weise. Wer Kinderproduktion von Kleidern 8n Bangla Desh ablehnt, der kann nicht für die Lieferung von Atomstrom aus der Ukraine stimmen. Deutschland muss seine eigenen, weltbesten Atomanlagen nutzen, um die selbstverschuldete Energiekatastrophe abzuwenden.

A. Buchholz / 07.07.2022

Sehr guter Artikel. Es wurde die richtige Nomenklatur verwendet (“Putinversteher”, “Orks aus der Steppe”) und das richtige alternativlose Ziel definiert (“Es bleibt gar keine Alternative – die Ukraine muss zum Erblühen gebracht werden!”). Und es wurde vermittelt, daß maßgeblich Deutschland finanziell für den Wiederaufbau der Ukraine verantwortlich ist: Schon aus reinem Eigeninteresse muss die deutsche Erbschuld abgetragen werden. Das alles muss möglichst schnell gehen. Denn es könnte sein, dass der zunehmend muslimische Anteil an der deutschen Bevölkerung mit der deutschen Erbschuld gar nichts anzufangen weiß und das propagierte Frieren und Hungern für die Ukraine nicht für sinnvoll hält.

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