Gerd Held / 01.04.2019 / 06:00 / Foto: Ruslan Krivobok / 53 / Seite ausdrucken

„Respektrente”, „Willkommens-Kultur”, „Rassismus”...

Der Begriff „framing“, den man wörtlich mit „Rahmung“ übersetzen müsste, ist in Deutschland einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden durch eine „Studie“ im Auftrag der ARD, die die Möglichkeit der Lenkung der öffentlichen Meinung durch bestimmte Wort- oder Satzprägungen zeigte und Vorschläge, wie die ARD das nutzen sollte. Wenn „framing“ hier also ganz offiziell zum Programm erhoben wurde, so findet es schon länger in mehr oder weniger verdeckter Form statt, indem es einfach in den normalen – mündlichen oder schriftlichen – Sprachfluss eingebaut wird.

Es gehört zu der großen Verschiebung, die in Deutschland und anderen Ländern, die sich der freien Welt zurechneten, festzustellen ist: Die unabhängige Öffentlichkeit, basierend auf der Freiheit der Meinung und der Freiheit, sie öffentlich zu verbreiten, wird zur gelenkten oder formierten Öffentlichkeit. Dabei herrscht nicht direkt Zensur und Diktatur, sondern ein subtilerer und intimerer Eingriff in das Denken, indem die Sprache (auch die Bildersprache), die das Denken braucht, in einer bestimmten Richtung zugeschnitten wird. Ähnliches geschieht auch, wenn gefordert und versucht wird, dass man für diesen oder jenen politischen Zweck (zum Beispiel „Europa“) eine „große Erzählung“ braucht.

Wir stellen tatsächlich heute bei zahlreichen Ereignissen mit Erstaunen und Erschrecken fest, dass sie völlig einseitig dargestellt werden und dass dies orchestriert – in einem fast blinden Zusammenspiel verschiedener Akteure ohne obersten Dirigenten – geschieht. Die Formierung der Sprache tut hier ihr Werk. Und diese „kulturelle Hegemonie“ ist heute salonfähig geworden und wird vielfach als „moderner“ Ersatz für die Konkurrenz politischer Parteien angesehen. Man kann die große Verschiebung daher auch als Verwandlung der freiheitlichen Demokratie in eine hegemoniale Demokratie bezeichnen.

In diesem Kontext ist „framing“ eine hegemoniale Aktivität. Dabei ist das Wort „framing“ beschönigend, weil es nicht nur um einen bloß äußerlichen „Rahmen“ für einen Inhalt geht, sondern der Inhalt selber verändert wird. Zugleich erweckt das englische Wort den Eindruck einer höheren Wahrheit, die von internationalen „Playern“ in einer Art „champions league“ gewonnen worden wäre. Das Wort „framing“ ist also schon selber geframt. 

„Respekt-Rente“, „Willkommenskultur“, „Rassismus“ 

In diesem Beitrag geht es um die Frage, was man dem entgegensetzen kann und soll. Um diese Frage zu beantworten, müssen wir genauer beschreiben, was Framing ist und wie es funktioniert. Innerhalb meines Vortrags machte ich mit den Zuhörern eine kleine Übung. Ich gab Ihnen eine Reihe von Framing-Worten, und sie sollten versuchen – nach einer kurzen Denkpause – zu sagen, um welchen Sachverhalt es geht und in welcher Weise er sprachlich gesteuert wird. Folgende Worte wurden gegeben: „Respekt-Rente“, „Willkommenskultur“, „Rassismus“, „Aktivist“, „Populismus“, „Abschottung“, „Klima-Leugner“, „Man muss auf den einzelnen Menschen sehen“, „Ich bin erschüttert“, „Die Europa-Parteien“.

Die Beiträge zu den einzelnen Worten, die trotz der kurzen Bedenkzeit sehr zahlreich und ideenreich waren, können hier nicht so wiedergegeben werden, dass ich ihnen wirklich gerecht werde. Aber es zeigte sich, dass die Mechanismen des Framing, sobald man tatsächlich ein Wort genau ins Visier nahm, sich sehr konkret beschreiben ließen. Die Teilnehmer konnten sehr gut beobachten, und die einzelnen Beiträge animierten sich gegenseitig. Es zeigte sich auch, dass jedes Framing-Wort einzeln betrachtet werden muss und jeweils seine Besonderheit hat. Würde man nur nach einer Gesamtideologie suchen, die „dahinter steht“, würde die kritische Betrachtung stumpf und zäh.

Das Problem mit dem „Respekt“

Die Übung hat gezeigt, dass es sich lohnt, sich wirklich im Einzelnen mit dem Framing zu befassen. Daraus gewinnt man die Stärke, um den „Rahmen“ aufzubrechen und ihm tatsächlich zu entkommen. Zwei Komplexe erscheinen mir für die Beobachtung besonders wichtig, wenn sie den Scheuklappen, die das Framing installiert, nicht unterliegen will.

Der Sachverhalt:

Jedes Framing behandelt einen bestimmten Sachverhalt und knüpft an wirkliche Phänomene an. Es ist nie völlig frei erfunden. Es enthält daher immer auch ein Stückchen Wahrheit, aber eben nur ein Stückchen. Es ist daher wichtig, sich den Sachverhalt klarzumachen, um den es geht. Bei der „Respekt-Rente“ geht es um eine Sonderzahlung über die beitragsbasierte gesetzliche Rente hinaus. Es werden Fälle erzählt von Menschen, die „40 Jahre lang hart gearbeitet haben und am Ende von ihrer Rente nicht leben können“. Hier beginnt die Verfälschung. Es wird der Eindruck erweckt, es stimme etwas nicht mit der beitragsbezogenen Rente, und es müsse daher neben dieser Rente ein anderes Prinzip zur Begründung von Rentenansprüchen eingeführt werden. Wenn aber trotz „40 Jahren harter Arbeit“ keine ausreichenden Rentenansprüche durch Beitragszahlung erworben wurden, dann war der Lohn (ergo die Beitragszahlung) zu gering, und das hat nicht zuletzt mit der Ertragslage in bestimmten Unternehmen und Branchen zu tun.

Die Einführung einer Respekt-Rente behandelt nicht die Lohn- und Ertragsfrage, sondern führt eine reine Zuwendungsrente ein, die mit einer Bedürftigkeit begründet wird. Indem das Beitragsprinzip umgangen wird, wird die Rente zur einseitigen Gabe, zur Sozialhilfe. Die Selbstständigkeit und Würde des Arbeitsnehmers, die auf dem Prinzip „Lohn für Arbeit“ beruhte und mit der Beitragsrente auch nach dem Berufsleben erhalten bleibt, wird mit der Respekt-Rente untergraben. Auch wenn es sich bei der Respekt-Rente zunächst um eine begrenzte Zahl von Fällen handelt, ist hier doch das Tor zu einem Systembruch geöffnet. Aber diese Tatsache wird erst deutlich, wenn man sich den Sachverhalt, um den es hier geht, vor Augen führt – und zwar den ganzen Sachverhalt der Altersrente und nicht nur Härtefälle, mit denen man den Ruf nach „sofortiger Hilfe“ auslösen kann. Es geht also beim Framing um einen Verstoß gegen eine Verletzung der Pflicht, die „ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit“ zu sagen (um es mit einer juristischen Formel auszudrücken).  

Die Semantik der Worte: 

Im Fall der Respekt-Rente könnte man sagen, dass damit der Respekt, der in der lohnbasierten, beitragsbezogenen Rente enthalten ist, entwertet wird. Die Respekt-Rente wäre also eine Respekt zerstörende Rente. Aber es gibt einen Haken beim Wort „Respekt“ (einige Seminarteilnehmer haben darauf hingewiesen): Mit dem Wort „Respekt“ verbinden wir die Vorstellung einer einseitigen und subjektiven Zuwendung. Es heißt „Wir erweisen jemandem Respekt“, und die Handlung und das Ermessen liegt bei uns – nicht bei dem, dem Respekt erwiesen wird. In dem Wort „Respekt“ ist also gewissermaßen der Charakter einer Zuwendung schon eingebaut. Man könnte auch sagen, dass derjenige, der da so großzügig Respekt verteilt, auf dem hohen Ross geritten kommt. Der Lohn und die gesetzliche Rente sind aber objektive Realitäten, die gerade nicht erst dadurch zustande kommen, dass jemand einem anderen etwas „erweist“. Stellen Sie sich vor, Sie erhalten ihre Monatsabrechnung aus dem Lohnbüro, und diese fängt mit den Worten an: „Aus Respekt vor ihrer Leistung überweisen wir Ihnen diesmal…“ 

Nicht alle Framings sind geplant

Man sieht an diesem Beispiel, dass es auf Sprachgefühl ankommt, um die Wirkungsweise von Framing zu verstehen. Worte haben immer eine bestimmte Bedeutung und eine bestimmte moralische „Färbung“ (Konnotation). Oft hat ein Wort recht unterschiedliche Bedeutungen und belegt ein ganzes Bedeutungsfeld. Worte transportieren oft bestimmte Beziehungen und Verhältnisse – Sachverhältnisse und soziale Verhältnisse. Oft sind sie mit bildlichen Vorstellungen verknüpft, die diese Verhältnisse ausdrücken. Wir sind uns dieser Fracht der Worte oft nicht bewusst, aber sie ist trotzdem da.

Die ARD-Studie, die den Vorgang des Framings publik gemacht hat, kann zu der Schlussfolgerung führen, es gehe um eine geplante Strategie. Deshalb käme es vor allem darauf an, die Strategen zu identifizieren und zu bekämpfen. Ich sehe das etwas anders. Meine Beschreibung konzentriert sich sehr stark auf „die Sache selbst“. Ich befasse mich recht wenig mit den Personen oder Instanzen, die ein bestimmtes Framing in die Welt setzen. Es ist für die Identifikation von Framing und für die Auseinandersetzung mit ihm nicht so wichtig zu wissen, von wem es kommt. Ich bezweifle auch, dass Framing-Worte immer von jemandem erfunden oder von sogenannten „think-tanks“ hergestellt werden.

Eher entsprechen sie der Sichtweise bestimmter sozialer Milieus oder einem bestimmten Zeitgeist. Die „Respekt-Rente“ ist zweifellos in der Blase des billigen Geldes und der dort wuchernden Zuwendungspolitik geboren. Oft übernehmen wir auch ein bestimmtes Framing, ohne uns dessen bewusst zu sein und ohne gewahr zu werden, wie dadurch unser Denken (und eventuell ein Text, den wir schreiben) gesteuert wird. Da liegt die anspruchsvollere Aufgabe der Aufklärung, die wichtiger ist als die Kritik der Manipulateure – so dummdreist manche auch aus der Wäsche gucken.  

Die Wirklichkeit ist bloß eine Konstruktion

Es geht ja auch nicht nur um die Abwehr von Framing, sondern es geht – gerade hier in diesem Kreis junger Publizisten – darum, was man dem eigentlich entgegensetzen soll. Ich sehe da zwei Möglichkeiten:

  1. Man könnte eine Art „Gegen-Framing“ machen. Man könnte also seinerseits versuchen, bestimmte Worte zu prägen – Gegen-Worte eben. Das hätte den Vorteil der Schlagfertigkeit. Man könnte schnell reagieren. Und das könnte auch witzig sein. Zum Beispiel, wenn man die in Umlauf gesetzten Wortprägungen ad absurdum führt und dadurch die Infamie der lenkenden Absicht bloßstellt. Das ist die Kunst der Satire. Der Nachteil wäre, dass auf diese Weise wirkliche Gegenpositionen nicht entwickelt werden. In der Sache kommt man nicht wirklich voran. Wenn es ganz schlecht läuft, landen wir bei einem reinen Kampf der Worte – in einem leeren Raum, der von jeder Seite beliebig mit Worten besetzt wird. In einer Art Manipulations-Wettbewerb.
     
  2. Die andere Möglichkeit bestände darin, nach Worten zu suchen, die besser den tatsächlichen Sachverhalt treffen. Das setzt eine nähere Beschäftigung mit der Wirklichkeit voraus. Man muss fachliches Wissen entwickeln und eine Position aufbauen, von der aus man urteilen kann. Der Nachteil ist klar – es dauert länger und geht auf Kosten der Schlagfertigkeit. Und doch gibt es einen gewichtigen Grund, diese zweite Variante gegen das Framing stark zu machen. Denn nur so begegnet man jener größeren Gefahr, die das Framing verdeckt mit sich führt:

    In dem Maße, wie die „Lenkung durch Worte“ sich durchsetzt, verliert die Gesellschaft ihren Sinn für die Wirklichkeit. Die Welt wird dann zu einem völlig offenen Spielfeld, auf dem man beliebig seine eigenen Realitäten erfinden („konstruieren“) kann. Heute geht man ja schon daran, das Geschlecht der Menschen als ihre eigene Konstruktion anzusehen. Nur wenn man davon ausgeht, dass es eine Wirklichkeit gibt, die unabhängig von jedem Framing schon da ist und der man mit den Möglichkeiten einer gegebenen Sprache gerecht werden muss, kann man der Gefahr entgehen, sich in einem Spiel willkürlicher Macht (und willkürlicher Sprache) zu verlieren. Die beiden oben angeführten Punkte „Der Sachverhalt“ und „Die Semantik der Worte“ zielen auf diese unabhängigen Größen. Weder die Dinge dieser Welt noch die Worte dieser Welt sind frei erfunden und beliebig zu ändern. Erst durch diese unabhängigen Größen geht unsere Freiheit über eine bloße Ego- oder Wir-Freiheit hinaus.

Die Tugend eines wohlverstandenen Realismus

Hier ist eine Fußnote zum Weiterdenken angebracht: Man kann „die Wirklichkeit“ nicht als eine feste, ewig gleiche Instanz beschwören. Sie ist ebenso im Wandel wie die sprachliche Ordnung. Dieser Wandel ist sehr interessant und auch anstrengend. Ja, man braucht durchaus Orientierungen, aber diese Orientierungen müssen sich auf „etwas“ beziehen – auf eine sperrige Welt, auf Gegenstände, die wirklich Gegen-Stände sind. Das ist der tiefere Kern der Kritik an der heutigen Konjunktur des „framing“: dass hier versucht wird, den Wandel der Wirklichkeit so zurecht zu schneiden, wie er einem am besten passt. Mit anderen Worten: Dass „framing“ eine allzu selbstgewisse und daher bequeme Aktivität ist.                     

Es geht um die Tugend eines wohlverstandenen Realismus. Sie ist auch ganz aktuell politisch gefragt. Gegenwärtig hört man einen vielstimmigen Chor, der das Lied der „richtigen Werte“ singt. Es käme vor allem darauf an, „die richtigen Werte zu haben“. An ihnen sollen sich Gut und Böse scheiden. Aber es ist recht wohlfeil, für das Gute und Schöne zu sein. Der kritische Punkt liegt dort, wo die Werte mit der Realität konfrontiert sind. Denn sie können dort nicht einfach „umgesetzt“ werden, sondern sie werden von der Realität gebrochen. Mit anderen Worten: Handelnde Menschen müssen sich von den „reinen Werten“ zu einem erheblichen Teil verabschieden. Das sind sozusagen die Arbeitskosten (und manchmal auch die Kriegskosten) dieser Welt. Ob man diese Kosten tragen will, ist die eigentliche Tugendprobe: Haben wir den Mut, die Widrigkeiten und Einschränkungen der Wirklichkeit auf uns zu nehmen? An diesem Mut – und nicht an der Reinheit der Werte-Bekenntnisse – scheiden sich heute die politischen Lager. Das gilt für Migration, Klima und Euro, aber auch für das oben angeführte Framing-Beispiel der Rente.

Dieser Beitrag basiert auf einem Vortrag, den der Autor beim Juniorenkreis Publizistik hielt, veranstaltet von der Friedrich A. von Hayek-Gesellschaft in Kooperation mit der Achse des Guten und Apollo News vom 8. bis 10. März 2019 in Berlin.

Weitere Texte von Gerd Held finden sich auf der Webseite www.gerdheld.de 

Foto: Ruslan Krivobok/RIA Novosti CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

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Leserpost

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Linda Martin / 01.04.2019

Ein großer Teil der Gesellschaft und ein noch größerer Teil der Politiker hat meiner Ansicht nach schon lange den Bezug zur Realität verloren. Wind und Sonne können hierzulande derzeit nur einen Bruchteil des Energiebedarfs decken, trotzdem wird die “Energiewende” ohne Rücksicht auf Verluste vorangetrieben. Von der Informationstechnik sind wir inzwischen so abhängig, daß man bei einem längeren Ausfall nicht mal einen Liter Milch kaufen könnte. Nicht nur im Niedriglohnsektor Beschäftigte werden u.a. aufgrund der Mietenexplosion und einer verantwortungslosen Nullzinspolitik keine Rücklagen fürs Alter bilden können. Und so weiter und so fort. Es wird gelogen, verschwiegen, verharmlost, beschönigt, manipuliert. Respekt-Rente, Gute-Kita-Gesetz, Starke-Familie-Gesetz, die Inklusion ist, wie es aussieht, auch in die Regierung eingezogen und erfordert einfache Sprache für intellektuell schlicht strukturierte Geister. Und jetzt wird auch noch ein augenscheinlich krankes Mädchen benutzt und als “Klimaaktivistin” wie ein Popstar gefeiert und soll den Friedensnobelpreis erhalten. Ich fühle in mir immer stärker den Drang, aufzustehen und ganz laut zu schreien: “Aber der Kaiser ist doch nackt!”

Dieter Kief / 01.04.2019

Herr Giesemann Framing= Asberger ist eine ranzige (= im Kern unmenschliche) Behauptung.

M.Kaiser / 01.04.2019

“in einem fast blinden Zusammenspiel verschiedener Akteure ohne obersten Dirigenten – geschieht.” Das ist der Denkfehler.Natürlich gibt es einen obersten Dirigenten.Er ist bloß anonym.

Stefan Zander / 01.04.2019

Sehr schöner Beitrag. Ein Anmerkung erlaube ich mir noch: “Gegenframing” kann nicht funktionieren, solange die meisten großen Printmedien sich einig sind (Zeit, Süddeutsche, FAZ, TAZ, Spiegel). Damit sind 80 % der Leser abgedeckt. Und diese sind nunmal links, zumindest solange es nicht ihren Geldbeutel betrifft.

Norbert Rahm / 01.04.2019

Der Zusammenhang von Sprache und Denken - und umgekehrt - wurde wiederholt in Psychologie und Hirnforschung als auch und gerade in Politwissenschaften und der Sprachsoziologie erforscht. Framing ist bewusste Manipulation, es klingt aber neutraler, besser als das negativ konnotierte Wort Propaganda. Leider wird Framing in der Presse viel zu oft zur Schönrednerei politisch unerwünschter Vorfälle verwendet. Der Name eines Migranten wird so gut wie nie erwähnt, aber wenn Mohammed mittlerweile einen deutschen Pass hat, wird er sofort als “Deutscher” bezeichnet. Davor ist er gerne eine “Jugendlicher” bei einer “Auseinandersetzung unter Jugendlichen”, nicht der “Mörder bei einer Messerstecherei”. Es ist genauso auffallend, wie wenig Zweifel im Falle von nicht-moslemischen Attentätern bestehen, während man sich selbst bei wiederholten “Allahu Akbar!” Rufen und IS-Pamphleten sichert ist, ob es sich bei dem “mutmaßlichen Täter” um einen Terroristen handelt. Letzes Beispiel? “Messertäter heißen Michael, Andreas oder Daniel”. BILD und Spiegel machen gar “Die meisten Messer-Täter heißen Michael” daraus, die Wirkungsabsicht ist klar: Die “Mohammeds” sind gar nicht so schlimm! Framing, oder wie auch immer man es nennen mag, ist der Versuch der geistigen Umerziehung oder gar Gleischaltung, wie manch Kommentator es bereits nannte. Der andere Angriff auf die Sprache ist die Internetzensur auf Facebook und anderen Foren. Da darf man nichts “falsches” sagen, sonst ist man sofort ein Volksverhetzer. Die Amerikaner nennen es “Freedom of Speech”, “the right to express information, ideas, and opinions free of government restrictions based on content and subject only to reasonable limitations”. In Deutschland wird schöngeredet und freie Rede unterdrückt. Denn was man sagen kann und darf, oder in welcher Form, ist mittlerweile extrem eingeschränkt. Wer auf Achgut schreibt, als Autor oder Kommentator, muss bereits mit sozialer Ächtung als “Rechter” mit den oft beschriebenen Folgen leben.

Paul Diehl / 01.04.2019

Ich schließe mich einigen Vorkommentatoren an. Das Wort framing werde ich hier zum ersten und letzten mal benutzen. Es erklärt nicht, es verschleiert und vernebelt. Es geht um Propaganda, Schurkenjournalismus und totalitäre Gehirnwäschepraktiken. Was wir gerade erleben dürfen ist ein neuer totalitärer Angriff auf die Freiheit des Einzelnen und nichts anderes als die Fortführung faschistischer Ideologien des 20gsten Jahrhunderts mit anderen Mitteln. Der links-grüne Mediensumpf ist voller Alligatoren und Würgeschlangen. Das komische F-Wort mit raming hinten dran kaschiert nur den links-faschistischen Geist dahinter.

Dr. Gerhard Giesemann / 01.04.2019

Bei “Abschottung” fallen mir nicht so sehr die Schotten ein, sondern eher Josef Stalin: “Ein Mensch, ein Problem - kein Mensch, kein Problem”. Und ab in den GULAG. Gut, der war krass drauf und ob die Schotten wohl aus UK austreten, wenn der BREXIT kommt? “Framing” soll die Leute daran hindern, mal über den Tellerrand hinaus zu denken - jemand mit Asperger-Symptomatik ist das perfekte Produkt daraus. Alles bleibt im Rahmen, das dann als “das ganze Bild” wirkt, jede/r ist voll im Bilde und merkt gar nicht, wo der Rahmen hängt. Viele gerahmte Bilder nennt man/frau gerne Galerie, vulgo Weltbild. Ziemlich altmodisch “Ideologie”, obwohl es doch nur Weltanschauung ist ... . Greta hat den Rahmen ihres Denkens in CO2 verlassen und ein Bild mit AKW gemalt: Erste Anzeichen, der Rahmen bröckelt. Habeck gestern bei Will (31.03.2019): Woanders werden WENIGER KKW gebaut als geplant! Er weiß inzwischen: Die Deutschen mit ihrem 1%-Anteil an der Weltbevölkerung und 2,2%-Anteil an der CO2-Produktion brauchen gar nicht erst anfangen ... . Da wollte er sich was einfallen lassen. Das Klimaziel 2° wärmer maximal, besser 1,5°C bis was weiß ich wann erinnert mich diritissime an die Agenda 2100 der UNO: Bis 2100 soll die Weltbevölkerung auf etwa 4 Mill. verkleinert werden - immer noch viel mehr als 1950 (damals meine Gnadengeburt, bei ca 2 Mill. Erd ... , die den Planeten damals schon ordentlich versauen konnten) - leicht erreichbar, wenn es alle, also ALLE so machen wie die Europäer, die Japaner mit ihren 1,5 Kinderchen pro Frauenleben im Durchschnitt. Das an die Hyperfertilen dieser Welt. Fazit: 1,5 Kinderchen = 1,5°C. Könnten sich die Kids auf ein Schild malen und die Anderen rätseln lassen, am Freitag ... .

Renate Bahl / 01.04.2019

Ich war 22 Jahre Lufthansa-Angestellte (immer am Boden, Eintritt 1971) und bin mit Kollegen, die auch Freunde waren, in den 1970ér Jahren nach Israel geflogen. Damals flog auf jeder El-Al-Maschine ein Sicherheitsoffizier mit, das wussten wir als Insider. Beim Rückflug ging ein Herr mit Anzug und Kravatte an unseren Sitzen vorbei und ich fragte, ob er “DER” sei. Er war verdutzt, da es die “normalen” Passagiere eigentlich nicht wussten, dass es so war.  Und damals prophezeite er uns, dass wir an unserer “übertriebenen” Demokratie untergehen würden. Er hatte keinen Groll gegen uns Deutsche - aber Zweifel, mit der Gechichte umzugehen. Daran denke ich noch heute im Jahr 2019 - und er hat recht behalten!! Was für ein vorausschauender toller Mann…. Dieses Gedanken kann ich mich nicht erwehren…..

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