Vera Lengsfeld / 08.01.2023 / 14:00 / Foto: Imago / 14 / Seite ausdrucken

Repressions-Erinnerungen in der „Covidnovelle“

In seinem Buch „Covidnovelle“ erzählt Wulf Bennert Geschichten von Menschen, die von den übergriffigen staatlichen Corona-Maßnahmen betroffen waren. Ein spannendes und beklemmendes Stück Literatur.

Zwar ist die Pandemie längst endemisch geworden, aber noch nicht vorbei. Die Maskenpflicht gilt an vielen Orten nach wie vor, obwohl ihre mangelnde Wirksamkeit längst bewiesen ist. Die Impfpropaganda läuft weiter, ist sogar vor Kurzem noch erweitert worden auf Kinder ab 6 Monaten, obwohl sich international längst herumgesprochen hat, dass die Impfungen weder vor Erkrankung noch vor schweren Verläufen schützen und die Nebenwirkungen schwerer zu sein scheinen als eine Covid-19-Erkrankung. 

Seit September letzten Jahres haben wir eine Übersterblichkeit von 10 bis 19 Prozent monatlich. Über deren Ursachen wird gerätselt, als handle es sich um ein Phänomen, das aus dem Nichts kam. Es soll davon abgelenkt werden, dass man auf den Gedanken kommt, die politisch verordneten Coronaschutzmaßnahmen, deren Wirksamkeit nie evaluiert wurde, könnten mit der Übersterblichkeit in Zusammenhang stehen. 

Besonders krankheitsanfällig sind unsere Kinder, deren Immunsystem über drei Jahre durch Kontaktverbote, Maskenpflicht, Ausgehverbot, Sport- und Spielverbot ruiniert wurde.

Und doch beginnt die Erinnerung an die unfassbaren Freiheitsberaubungen und Übergriffigkeiten durch den Staat zu verblassen. Wer denkt noch an die Polizisten, die Kinder am Rodeln hinderten, das Sitzen von Einzelpersonen auf Parkbänken ahndeten, Menschen, die vor einem Imbiss Kaffee tranken, anherrschten, das schneller zu tun, damit die Maske wieder aufgesetzt werden kann. Wer denkt noch – außer den Betroffenen – an die Eltern oder Großeltern, denen man in den Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen beim Sterben keinen Beistand leisten durfte, wer an die Kontrollen in Wohnungen, auch an Weihnachten, ob es mehr Anwesende bei privaten Feiern gab, als die aktuelle politische Festlegung erlaubte? Das Infektionsschutzgesetz, das dafür die Grundlage bot, ist übrigens immer noch gültig.

Staatsanwaltschaft verfolgt Familienrichter

Der Autor Wulf Bennert, der nach einem langen, sehr erfolgreichen Leben als Retter historischer Gemäuer mit knapp 80 Jahren sein schriftstellerisches Talent entdeckt und seitdem mehrere Bücher geschrieben hat, hat nun eine „Covidnovelle“ vorgelegt. Dafür hatte Bennert viele Menschen gebeten, ihm ihre Erlebnisse in der Coronazeit zu berichten. Aus diesen Erzählungen hat er ein spannendes und beklemmendes Stück Literatur geschaffen. 

Gerhart Hauptmann oder Friedrich Wolf könnten dafür seine Vorbilder gewesen sein. Seine Gesellschaftskritik steht den Webern oder Professor Mamlock in nichts nach.

Ein Beispiel gefällig?

Ein erfahrender Weimarer Familienrichter wagte es nach Einholung von drei Gutachten, die Maskenpflicht für Grundschüler einer Weimarer Schule für unzulässig zu erklären. Auf diese Entscheidung reagierte die Staatsanwaltschaft, die gegen den Richter ein Ermittlungsverfahren wegen Anfangsverdachts auf Rechtsbeugung einleitete. Er habe sich „bewusst und in schwerwiegender Weise von Recht und Gesetz entfernt“, wurde ihm vorgeworfen. Zeitgleich wurden sein Büro, sein Haus und sein Auto durchsucht, Handy und Laptop einbehalten. Wenige Wochen darauf folgte eine zweite Durchsuchung. Insgesamt gab es vierzehn Durchsuchungen, bei denen man nach Beweisen für illegale Absprachen fahndete. Betroffen waren: die Gutachter, der Anwalt der Klägerin, die Klägerin selbst und verschiedene Zeugen. 

Das Verfahren gegen den Richter läuft heute noch, obwohl seine Entscheidung schon über zwanzig Monate zurückliegt. Die nötigen Beweise für ein Verurteilung scheint die Staatsanwaltschaft nicht gefunden zu haben. Ich überlasse es meinen Lesern, zu beurteilen, wie rechtsstaatlich sie diese Vorgehensweise nennen wollen.

Zurzeit wird in Deutschland eine Aufarbeitung der Coronapolitik gefordert, die aber nicht stattfinden wird. Allerdings sieht das in anderen Ländern anders aus, und die Ergebnisse werden auch in unserem Land bekannt werden. Bennerts Covidnovelle ist ein Stück gegen das Vergessen. Es sollte weite Verbreitung finden. Dazu kann jeder beitragen, der das Bändchen kauft und verschenkt. 

Das hilft dabei, solche staatlichen Übergriffe in Zukunft schwerer zu machen. 

Wulf Bennert: „Covidnovelle“, kaleidoscriptum-verlag.de19,30 Euro.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf der Homepage von Vera Lengsfeld.

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Gerd-Peter Leube / 08.01.2023

Am Anfang der “Aktion”  hörte ich Kanzlerin M. einmal verkünden:  ” Nach der Pandemie wird die Wertschöpfung eine andere sein”. Das erschien mir so, als wüsste sie mehr über das wahre Ziel dieser “Pandemie”. Ich ließ mich also nicht impfen und blieb auch gesund. Aber es ist nicht leicht, wenn massenhaft “Heil ...” oder ähnliches verkündet wird, nicht mitzumachen.

Leo Hohensee / 08.01.2023

Es waren und sind verbrecherische Zustände. Diese reichten / reichen in Verwaltungen, Politik, Pharmaindustrie, in die Ärzteschaft und in die Medien. Hirnverbrannte sonstige Verunsicherte und Mitläufer gab / gibt es überall noch. Die Rolle mit der größten Schadenswirkung kommt den Medien zu !! Auch heute noch. Verschweigen, weglassen, verdrehen, fälschen, denunzieren, diffamieren, beleidigen, diffamieren, hetzen und verächtlich machen ......  Das Maß an Verrat an den Grundsätzen des Journalismus (Hajo Friedrichs) ist beschämend! Es gibt keine ehrliche Auseinandersetzung mit den Themen mehr aber jede Menge marktschreierisches Herumgetöne. Den Leuten die Hirne verblasen mit dummdreistem Ideologiequatsch von morgens bis abends. Und auch öffentlichen Einfluss nehmen latent / anhaltend gegen jegliche Kritik. In der Tat, wir dürfen ihre Namen nicht vergessen. Wir dürfen ihre Gesichter nicht vergessen. Und schon gar nicht dürfen wir vergessen was sie alles so gesagt und angerichtet haben.

S. Andersson / 08.01.2023

Welche Pandemie?? Das ist und war eine Plandemie. Wer ehrlich sich selber gegenüber ist sollte das begriffen haben. Ich habe am Anfang dieser Volksverarschung einige gehört die es geil fanden und raus posaunt haben: ich hab C19 …??? Einige hat auch ein Grippaler Infekt erwischt. Jetzt sehe ich das fast alle gepimpten es mehr oder weniger schwer erwischt hat! Komisch! Und die Gehorsamen haben es möglich gemacht… dafür brauche ich kein Buch. Es ist Zeit die Täter zu benennen und vor einen anständigen Kardi zu bringen… also der weiss was Recht, Anstand und Respekt ist. Es ist höchste Zeit…

Gudrun Meyer / 08.01.2023

Erwähnt Bennert auch, wie vollständig die Kirchen versagt haben? Die Priester und Pfarrer haben nicht “nur” achselzuckend hingenommen, dass die Kinder schwerst belastet und die Einsamen, Kranken und Alten noch einsamer und hilfloser wurden. Sie haben die Menschen sogar allein sterben lassen! Und das ist nicht während einer Pest- oder Ebola-Epidemie passiert, nicht in einer Situation, in der die Geistlichen selbst Todesangst gehabt hätten! Sie hatten keine Lust darauf, irgendwelchen vielleicht auch nur sehr mäßigen, Ärger zu bekommen, und sie hetzten fröhlich mit dem Politiker- und Fernsehmob gegen die “Impfverweigerer”. - Eine Aufarbeitung, die den Namen verdient, wird es auch in anderen Ländern wohl nicht geben. Aber es darf nie vergessen werden, was drei Jahre lang gelaufen ist. Für Achgut werden neue Themen wichtiger sein, so ist das im Journalismus. Aber außer der literarischen Abrechnung eines Wulf Bennert sollte es auch eine als Buch erhältliche Zusammenstellung der wichtigeren Achgut-Artikel gegen den Pandemie-Wahn geben.

Wilfried Cremer / 08.01.2023

Hi, diesen Wahnsinn gab (und gibt) es in den Ländern, wo die Menschen an das glauben, was im Fernsehen gesagt wird. Niemals war ein Aberglaube (als der Feind der Freiheit) mächtiger als dieser.

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