News-Redaktion / 23.12.2019 / 14:00 / Foto: Kirchentag.de / 14 / Seite ausdrucken

Relotius-Kommission prüft frühere Leyendecker-Recherche

Ausgerechnet zum ersten Jahrestag der Veröffentlichung des Skandals um den Geschichtenerfinder Claas Relotius wurden erneut Zweifel an der Seriosität einer Spiegel-Recherche bekannt. Diesmal geht es um einen bereits 26 Jahre alten – allerdings damals folgenreichen – Beitrag, meldet welt.de. Anders als bei Relotius stehe diesmal ein investigatives Schwergewicht im Mittelpunkt: Hans Leyendecker, der zwei Jahrzehnte beim Spiegel arbeitete und 1997 zur Süddeutschen Zeitung ging. Der heute 70-jährige Leyendecker werde gern als Autorität – auch in Fragen der journalistischen Moral und Ethik – präsentiert. Über den Fall hätte zuerst der Publizist Gabor Steingart in seinem „Morning Briefing“ berichtet.

Konkret gehe es um die Berichterstattung von Hans Leyendecker zum Fall Bad Kleinen im Jahr 1993. „Der Todesschuß. Versagen der Terrorfahnder“ habe das Magazin am 5. Juli jenes Jahres zu dem Anti-Terror-Einsatz getitelt, bei dem neun Tage zuvor der RAF-Terrorist Wolfgang Grams und ein GSG-9-Beamter gestorben waren. Der Autor habe eine „Tötung wie eine Exekution“ beschrieben und sich dabei auf einen Zeugen aus den Reihen des Einsatzkommandos berufen.

In der Folge war damals der Bundesinnenminister Rudolf Seiters (CDU) zurückgetreten und Generalbundesanwalt Alexander von Stahl in den Ruhestand versetzt worden. Die Staatsanwaltschaft habe allerdings später festgestellt, dass Grams Suizid begangen hätte. Das Oberlandesgericht Rostock habe später „grundsätzliche Zweifel“ geäußert, ob Leyendecker „überhaupt jemals in Kontakt mit dem behaupteten Informanten … gestanden hat“. Nun werde die damalige Berichterstattung von der Spiegel-internen Aufklärungsgruppe, die Anfang des Jahres als „Relotius-Kommission“ eingesetzt worden sei, untersucht. Die Nachforschungen zu der alten Geschichte habe der ehemalige Generalbundesanwalt Alexander von Stahl angestoßen.

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Leserpost

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Alois Fuchs / 23.12.2019

Dushan Wegner: “Das Weltbild der Linken ist auf Lügen gebaut.”

Volker Altenähr / 23.12.2019

Wer heute noch Spiegel und glaubt was drin steht, ist selber schuld.

Jochen Lindt / 23.12.2019

27 Jahre her.  Was soll dabei noch herauskommen.  Außer sinkende Auflagen.  Aber dafür brauchen Merkels Claqueure keinen Leyendecker oder Relotius. Da reicht uns allen ein Blick in den Spiegel. Wir sind selbst schuld, wenn wir diesen Mist kaufen.

Peter Holschke / 23.12.2019

Die Fuchskommission untersucht den Hühnermord.

Sabine Schönfelder / 23.12.2019

Wi-der-lich, diese alten verbissenen Kommunisten, die sich so gerne als Moralapostel aufspielen. Überzeugungstäter, die mit viel Menschenverachtung erfüllt, glauben, in manischer Hybris, der Welt mittels ihrer bereits so oft gescheiterten linken Ideologie, etwas Gutes zu tun. Das ist allerdings nur ein billiger Vorwand, um den eigenen Machtanspruch und irrigen Glauben der eigenen scheinbaren Überlegenheit zu demonstrieren. In Wahrheit handelt es sich um alte Schwachköpfe, arrogant, uneinsichtig und überheblich. Weg damit, von mir aus in den Bio- Müll!

Horst Jungsbluth / 23.12.2019

Das Drama von Bad Kleinen hat uns Bürgern mit erschreckender Klarheit deutlich gemacht, dass nicht nur ein großer Teil der Journalisten auf Seiten der Terroristen stand, sondern viele Politiker und   auch die Justizministerin spielten damals eine üble Rolle. Frau Merkel war übrigens nicht dabei. Der ermordete Polizist spielte kaum eine Rolle und man hatte nach der Berichterstattung die Erkenntnis, dass sich Polizisten zuerst erschießen lassen müssen, bevor sie reagieren “dürfen”.  Die bewussten falschen Berichte in den Medien waren damals wohl auf das Heer von Stasi-Einflussagenten zurückzuführen. die sich überall und eben auch gerne in den “Qualitätsmedien” tummelten und wo bis heute die Kunden in Form von Lesern, Hörern und Sehern auf Aufklärung und Entschuldigungen warten. Eines der schlimmstem Schurkenstücke wurde in (West) Berlin kurz vor dem Mauerfall durchgezogen, wobei der mit Hilfe der SED installierte SPD/AL-Senat, die Ämter, die Justiz, die Interessenverbände und die Medien Seit an Seit marschierten, um die Halbstadt als Beute der DDR zu überlassen, da diese restlos pleite war, sich dortige Vermögen aneignen und mit den Bürgern als Geisel Bonn erpressen wollte. Der Fall der Mauer “zur falschen Seite”, wie es insbesondere in der Justiz bedauert wurde, verhinderte das Schlimmste, aber eben nicht alles. Die Stasi ist weg, wer “hilft” jetzt den Journalisten, Lügen zu verbreiten und die Wahrheit mit aller Macht zu unterdrücken? Frohe Weihnachten und ein gesundes Neues Jahr!

Volker Kleinophorst / 23.12.2019

Ich muss immer schon bei dem Begriff Relotius-Kommission lachen. Der Versuch die aktuelle Deutsche/Welt Groteske ernsthaft zu diskutieren, kann mittlerweile nur scheitern. Als Außerirdischer, würdest du hier landen und mal Hallo sagen? Und zu Weihnachten man ganz besinnlich: Gerade wenn dauernd von Frieden geredet wird, ist der nächste “Die Situation eskaliert” schon längst da. “Es ist wie bei einem Schlangenei. Durch ihre dünne Schale sieht man bereits das vollkommen entwickelte Reptil.” (Aus der Erinnerung. Ingmar Bergman. Das Schlangenei.)

Bernhard Freiling / 23.12.2019

Nun laßt doch den Leyendecker in Frieden. Frei nach den FFF-Kids springt der doch demnächst ohnehin in die Kiste. +++ Heute geht es um Clickbaits, im Prä-Internetzeitalter ging es um Druck-Auflage. Der Druck auf die Redakteure war damals nicht geringer als heute. Immer waren die abhängigen Redakteure und sie werden es auch bleiben: die Schreibhuren der Verleger. Zu jeder Erfüllung, im Zweifel bis zur Selbstaufgabe, von noch so gewagten Anforderungen bereit.

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