Lieber Herr Grimm, dem Oberschleuser war es natürlich nicht unrecht, wie Relotius ihn zum Heiland hochschrieb. Und den Co - Autoren war es auch komplett wurscht, was aus ihren Recherchen gemacht wurde. Für Herrn Reisch bietet sich übrigens ein neues Betätigungsfeld. Die ‘Bootsflüchtlinge’ (Bezeichnung aus dem Teletext eines ÖR vor ein paar Tagen), welche vor den Gelbwesten in Frankreich (kein sicheres Drittland) nach England’ flüchten’, aufnehmen… Nur wohin mit denen? Berlin oder London?
Relotius war dazu da, um jeder Fehlinformation den emotionalen Überbau zu verleihen. Das fördert zwar nicht die Glaubwürdigkeit , aber es kopiert die aus dem Monopoly-Spiel bekannte Floskel ” gehen Sie nicht über Verstand, gehen Sie direkt nach Bauchgefühl’, lassen Sie sich jeden Mist erzählen, das Renommee unserer Zeitung ist Glaubwürdigkeit genug! Was müssen wir feststellen? Relotius ist die Spitze des Eisbergs, die Medien Handlanger linker Propaganda, Co-Autoren und die Redaktion Mitwisser, und der Verdacht der Bürger zum Begriff ‘Lügenpresse’ eine Tatsache. Schande!
Der Vorgang beweist, dass es sich bei SPIEGEL-Gate eben nicht um einen Einzelfall bzw. nur um einen bösen Journalisten handelt, sondern um ein ganzes Betrugs-System, gefördert von der Chefredaktion.
Es ist gut, dass einer wie Relotius aufgeflogen ist. Damit sollte aber das grosse Aufräumen beim Spiegel und anderswo noch lange nicht zu Ende sein! Mittlerweile ist Relotius ja für alles verantwortlich, was so an Ungereimtheiten ans Tageslicht kommt. Dabei gehen die vielen anderen Schummeleien unter, die sich viele andere Journalisten auch geleistet haben. Ich denke da an einen Artikel von Hans-Jürgen Schlamp, in dem er “Gefälschte Fotos, verdrehte Zahlen und erfundene Vorfälle” anprangert (mit Recht!). Aber ausgerechnet im gleichen Artikel hantiert er selber mit verdrehten Zahlen und Fakten! Einen Journalisten, der diesen Artikel auf einer anderen Plattform veröffentlichte, darauf angesprochen, meinte, Schlamp sei einer der renommiertesten Journalisten von SPON und es sei ungehörig solche Vorwürfe zu machen. Ohne überhaupt zu kontrollieren ob meine Kritik berechtigt war (was in kurzer Zeit einfach nachzuprüfen gewesen wäre), verteidigte er Schlamp mit seinem Renommee, Autorität und einer “hochstehenden Moral”. Kein Wunder also kommen viele Artikel mit solchen Schlamp-ereien durch, sofern sie der allgemeinen Moral, oder was dafür gehalten wird, genügen. Kein Wunder konnte sich selbst ein Relotius so lange halten, wenn faktenbasierte Kritik wirkungslos abprallt. Und so wird es sicher noch eine lange Zeit weitergehen…
Zur Glanzzeit der volksdümmlichen (nicht volkstümlichen) Musik wurden Marianne und Michael, Patrick Linder und Stefanie Hertel kritisiert, weil sie die Welt verkitscht dargestellt haben. Eigenartig, dass man das damals noch nicht als “Haltung” bezeichnet hat.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.