Roger Letsch / 17.08.2018 / 08:50 / 38 / Seite ausdrucken

„Rein geht immer, raus geht nimmer“

Wir haben den Verstand verloren! Und ich kann es anhand zweier Nachrichten beweisen! Hausaufgabe am Ende des Textes!

Erste Nachricht: Der lange Aufenthalt von Sami A. in Deutschland beruhte bis vor kurzem auf der Annahme, ihm drohe in Tunesien Folter, Seife aufheben und der Verlust kostenlosen WLANs. Seine „versehentliche“ Abschiebung zeigte jedoch, dass ihm in seiner tunesischen Heimat nichts droht – außer vielleicht der Verlust des kostenlosen WLAN. Er muss nun nach Deutschland zurückgeholt werden, wo man seinen Fall dann neu aufrollen würde und sich bei der Einschätzung der Gefährdungslage für den Gefährder Sami A. nicht mehr auf Annahmen, sondern auf echte Fakten stützen könnte: Tunesien ist sicher für ihn – das einzige was ihm droht, ist, dass die GSG9 ihn dort abholt, um ihn zurück in deutsche Vollpension zu schaffen.

Ein erneutes Asyl-Verfahren müsste also zwangsläufig mit seiner Ausweisung enden und er könnte dann wirklich wirklich wirklich rechtmäßig abgeschoben werden. Man begründet das absurde Vorgehen der deutschen Justiz mit der Tatsache, dass dem Gesetz genüge getan werden muss, dass es eben formal so laufen müsse und man sich nicht aussuchen könne, was man in welcher Reihenfolge tun kann.

#mussManNichtVerstehen
#isHaltSo
#deutscheJustiz_gruendlicheJustiz
#rechtMussRechtBleiben
#wokommenWirDennHinWennDasJederSoMacht
#ordnungMussSein

Zweite Nachricht: Die Bundesregierung prüft, wie man sogenannte „Spurwechsel“ ermöglichen kann. Jemand, dessen Asylantrag abgelehnt ist, soll von der Spur „Asyl“ auf die „Spur“ Arbeitsmigration wechseln können, weil er oder sie ja „ohnehin schon hier sei“. Während in Fall 1) also eine Neubeurteilung der Lage ausgeschlossen sein soll, will man sie in Fall 2) ermöglichen? Diese beiden Meldungen werden aktuell in allen Nachrichtensendungen direkt hintereinander beklingelt und jedes Mal äußern sich schlaue Juristen und behaupten, dass es nur so ginge.

Während man sich also im Fall Sami A. in Rechthaberei und Formalien verbeißt, handelt man in allen anderen Abschiebungs-Fällen so, als gäbe es bereits andere Gesetze und die aktuellen müsse man nicht so ernst nehmen. Wer jedoch im Fall Sami A. darauf besteht, dieser müsse nun zurück nach Deutschland, obwohl der ursprüngliche Grund seines Aufenthaltes sich als fixe Idee oder gar Lüge erwiesen hat, der müsste konsequenterweise auch jeden gutintegrierten, gut deutschsprechenden Afghanen aus Abiturprüfungen zerren und ins Flugzeug setzen, wenn dessen Duldungsstatus erlischt.

#mussManNichtVerstehen
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#wokommenWirDennHinWennDasJederSoMacht
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Doppelstandards wohin man schaut. Richard Wagner sagte einst, „Deutsch sein heißt, eine Sache um ihrer selbst willen tun.“ Was in diesem Land passiert ist der Versuch, zu beweisen, dass die Division durch Null doch irgendein verwertbares Ergebnis hat. 

Hausaufgabe: Widerlege anhand der Fälle (1) und (2) die These, dass Deutschland in Sachen Asyl, Zuwanderung und Migration nicht nach aktuell geltendem Recht vorgeht, sondern ausschließlich nach dem Prinzip „Rein geht immer, raus geht nimmer“ handelt.

Dieser Beiitrag erscheint auch auf Roger Letschs Blog Unbesorgt

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Leserpost

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Bernhard Freiling / 17.08.2018

Recht so, Herr Letsch. Allerdings wehre ich mich gegen die Feststellung: “WIR haben den Verstand verloren”.  Weil: “wir” schlösse mich ein. Definitiv kann ich behaupten: Ich besitze meinen Verstand noch. “Die Idioten”, die uns lt. Milos Zeman regieren, müssen den ihren verloren haben. Vielleicht haben sie ihn ja auch nur verlegt und Mutti hat ihn dann beiseite geräumt. Die räumt ja auch sonst immer Alles weg und vergißt dann, unter welches Hempelsche Sofa sie’s geschoben hat. Obwohl, so richtig daran glauben kann ich nicht. Wir spechen hier ja nicht von Einzelfällen. Hier liegt ein Landes- Bundes-Justizübergreifender kollektiver Verlust des Verstandes vor. Vielleicht hat Zeman doch nicht Recht mit seinen “Idioten”. Möglicherweise sind es ja ganz klarsichtige, nur “dem Wahn verfallene und völlig durchgeknallte Irre”. Was im Endeffekt aber auf genau das gleiche Resultat rauskommt.

Peter Müller / 17.08.2018

Meiner Meinung nach sollten die zuständigen tölpelhaften Behörden Sami A. und seiner Familie nunmehr die deutsche Staatsbürgerschaft in einer kleinen Zeremonie im Bochumer Rathaus überreichen - um sich nicht noch lächerlicher zu machen als ohnehin schon. Gleichzeitig sollte man ihm und den Seinen - “Mutter Merkel baut uns Häuser und Wohnungen” - ein schmuckes Einfamilienhaus zur Nutzung überlassen. Und dieses tägliche Melden bei der Polizei muss auch nicht sein. Er gehört auch zu Deutschland. Die zu erwartende Klage von Sami wegen unberechtigter Abschiebung und weiterer erlittener Unbilden in Tunesien sollte großzügig im Sinne des Klägers (und seiner Anwältin) entschieden werden. Ist ja nur Geld. Was den sogenannten “Facharbeitermangel’ anbelangt, den Herr Günther und Frau Merkel nebst einer Koalition der Willigen mithilfe von abgelehnten Asylbewerbern (und zusätzlicher Einwanderung) lösen wollen:  es stehen doch bereits circa 800.000 “Schutzsuchende” unserem Arbeitsmarkt “zur Verfügung”, wie zu lesen war? Wieviele davon sind denn bereits in Lohn und Brot? Welche Tätigkeiten üben diese aus? Oder haben die alle doch nicht die ‘“passende Qualifikation” und ausreichende Sprachkenntnisse (trotz der teuren Deutschkurse)? Sicherlich werden asiatische, europäische und sonstige Spezialisten und Fachleute nun zuhauf nach D strömen. Oder sind die gar nicht gemeint und wir decken unseren Bedarf weiterhin aus Afrika und Arabien? Im Ergebnis steht jedenfalls fest: die Zahl der Zugereisten (aus ganz bestimmten Regionen) wird weiter steigen.

Franck Royale / 17.08.2018

Man muss es so sehen: die meisten Touristen kommen ja heute nicht wegen der englisch nuschelnden Hippster-Bärte und grünen Latte-Muttis nach Berlin, sondern wegen Adolf und Walter. Das Grauen zieht die Menschen an, nicht der weichgespülte Pullover. Insofern hat der von Angela & den Grünen ausgelöste neue deutsche Wahnsinn durchaus das Potential, auch in Zukunft die Übernachtungszahlen in Berlin auf hohem Niveau zu halten. Es wird Ausstellungen, Führungen, Gedenktafeln geben - eben das volle Programm.

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