Im Gegensatz zu meiner Einschätzung von Parteibonzen allgemein und von denjenigen Rot-Rot-Grüns im Besonderen hatte ich von Herrn Sarrazin bisher eine eher positive Einschätzung. Der vorliegende Artikel ist allerdings geeignet, dieses Bild in Frage zu stellen. Insbesondere ist mir nicht klar, was jemanden wie ihn veranlasst, einen Platz im Allerwertesten der GRÖKAZ anzustreben. Er muß doch wissen, daß viele der ‘Erfolgsmeldungen’ getürkt sind. Was die Zahl der Arbeitslosen angeht; es gibt knapp 8 Millionen HartzIV Empfänger, davon eine erhebliche Zahl Neubürger seit 2015. Hierbei handelt es sich nach meiner Meinung um einige Millionen verdeckte Arbeitslose, die aus anderen Töpfen bezahlt werden, um die Statistik zu schönen. Was die Exportüberschüsse angeht: wie viele davon aus ‘Geschäften’ mit unseren Europartnern wurden denn bezahlt? Die Bundesbank sitzt auf Target 2 Forderungen von ca. einer Billion aus dem Eurosystem. Und schließlich, wer hat die Zinsersparnisse des Finanzministes bezahlt? Der deutsche Sparer, direkt und indirekt, nicht eine seriöse Finanzpolitik.
Bei der (ehem.) Konkurrenz brachte man das mit einer verbalen Effizienz, die ihresgleichen sucht, auf die prägnante Formel vom “besten Deutschland aller Zeiten” (man beachte auch die extreme Sparsamkeit in sprachlicher Hinsicht: der Subtext zur Kehrseite der Medaille, also gewissermaßen das “Aber”, musste nicht ausgesprochen werden, es kam dem erstaunten Auditorium spontan von selbst in den Sinn und liegt ihm seither auf der Zunge).—Die karge, wie auch Ihre wortreiche Variante des nämlichen Befundes, sehr geehrter Herr Sarrazin, ändert nichts an der Tatsache, dass die Abrissbirne GroKo den Job inzwischen so gut wie erledigt und längst begonnen hat, das Geld, das zu sinnvollen Baumaßnahmen bei Weitem nicht ausreichen würde, gleich ganz zu verjubeln…
“Auch 2019 exportierten die Deutschen für 245 Mrd. € mehr an Waren und Dienstleistungen ins Ausland, als sie ihrerseits von dort in Anspruch nahmen.” Hallo Herr Sarrazin, dazu gehört aber auch die Ergänzung: ...... und blähten damit die Targetsalden weiter auf. Die Firmen in Deutschland haben zwar ihr Geld bekommen aber von der Bundesbank. Bei der dt. Bundesbank sind keine Ausgleichszahlung der Landesbanken der fremden Länder eingegangen (vereinfacht). Die Ansprüche oder Verpflichtungen wurden nur auf Papier geschrieben = dem digitalen Targetkonto hinzu gefügt. Es gibt auch noch eine Neuerung über die berichtet werden muss: es galt schon immer weil logisch, dass Aufwendungen, die zur Erzielung von Einnahmen führten, steuerlich abzugsberechtigt waren. Sinnrichtig dazu gehört, dass Erträgen aus Aktiengeschäften vor der Versteuerung Verluste aus Aktiengeschäften gegengerechnet werden konnten. Zu versteuern waren also nur die tatsächlichen Gewinne. Scholz hat in einer “Weihnachtsabstimmung” ein Gesetz durchgebracht nach dem Verluste nur noch zur Hälfte abgezogen werden dürfen. Das widerspricht jeder normalen Hirnfunktion, praktisch versteuert man also 50% von seinen Verlusten als wären es Einnahmen. Das trifft jeden, als hätte er meinetwegen mal Telekom gekauft weil die Aktie sicher erschien oder RWE oder EON. Die geistige Weitsicht dieses Herren entspricht der eines überheblichen Dilettanten. - keine Zinsen für das Volk - keine faire Möglichkeit am Aktienmarkt auch einmal schief zu liegen .... aber für unbegleitete jugendliche Flüchtlinge, für die Kosten bis zu 8.460 €/Monat (Hessen) aufgewendet werden müssen, entfällt jede Altersprüfung !? Diese Zahl ist amtlich = 8.460 €/Monat. Ich weiß keinen besseren Beweis für Idiotie!
@ john.kelsh “... wertschöpfenden Arbeit…” ?!? Wenn es darüber verlässliche Zahlen gebe, die die Realität tatsächlich abbilden würden, wären sie einfach zu desillusionierend! Könnte man in taka-tuka-land niemand zumuten.
@ Karla Kuhn: Es ist in der Tat kein Ruhm, von einem Toten den tritt in den Hintern zu bekommen, weil man es sich unter den vital Lebenden nicht verdient hat. Allerdings hat der Autor auch über Jahre hinweg es nicht geschafft das Unternehmen SPD selber zu übernehmen, oder eine alternative Firma aufzuziehen - und damit meine ich nicht die Hundekrawatten - AfD. Sarrazin hat die Agenda mit getragen, den Sozialismus auf Raten, jetzt bekommt er die Früchte vor Augen gehalten. Das ist ein - für mich legitimes Scheitern an sich selbst. Man kann nicht den Arbeiter vertreten wollen und dabei in einer Bank sitzen. Das macht keinen Kredit. Schon der Genosse der Bosse war das Programm vom Ende. Die SPD war die selbstgerechte Antwort auf den Untergang 1945 - sie war die: “Nicht alle Deutschen wollten Auschwitz - Partei”. Sie ,war eine Marionette der Staatsicherheit in vielen Bereichen und für die Nato ein Flusensieb linker Kräfte, die man bequem kontrollieren konnte. Man sollte die Dinge historisch sehen und eher nach soziologischen Funktionsweisen fragen - und damit meine ich nicht die seichte Sofaintellektualität dieses Faches, sondern seine mathematische Seite. Das Land macht seinen Weg in den sozialen Abgrund, es vollendet seine Formel nur: “Kämpfen - Siegen - und Untergehen”. Da ist die Detailbetrachtung der berstenden Waschmaschine eigentlich belanglos.
Die Arbeitslosenstatistik ist nur EINE der verschiedenen Statistiken, die man sich ansehen muss, um zu bewerten, wie die Arbeitsmarktsituation aussieht. Schaut man nur auf diese eine Statistik, kann man solch einen Schmarrn schreiben wie Sie, Herr Sarrazin. Schaut man sich dagegen auch die HARTZ4-Zahlen, die (geringe) Anzahl an offenen Stellen, die zig Millionen Unterbeschäftigten und ausschließlich im Niedriglohn Beschäftigten an - dann ist man im echten Leben angekommen. Kleiner Tipp: Bevor Sie das nächste Mal solchen Unfug schreiben, einfach mal die für jeden einsehbaren Statistiken der Arbeitsagentur ansehen.
@ Fred Anton: “....Die Schwäche des Rechtsstaats wird auch noch von der Regierung missbraucht.” Nicht nur das, diese Schwäche wurde und wird ja gerade von dieser erzeugt!!!
Das Problem bleibt vor Allem die EU und EZB. Hier wird sich bedenkenlos weiter verschuldet, und D ist haftbar. De facto ist es keine schwarze Null, wenn Target2-Salden (= uneintreibbare Forderungen) und weitere EU-bezogene Haftung und Zahlungsverpflichtungen einpreist - soweit zum Leistungsbilanzüberschuss: D liefert ins Ausland und bekommt nicht eintreibbare Schuldtitel zurück. Das Land wird ausgeplündert. Und die SPD macht sich mit dem Sarazinausschluss noch lächerlicher ... schlimmer geht immer.
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