Lisa Marie Kaus, Gastautorin / 11.12.2021 / 10:00 / Foto: Pixabay / 36 / Seite ausdrucken

Regierungskritik aus dem Blätterwald? – Wo es das noch gibt

Warum herrscht in Deutschland mal wieder Presse-Monokultur? Zeitungen jenseits der Alpen und westlich von uns kritisieren sogar – ich verschütte fast meinen English Breakfast Tea – die Regierung.

Da reisen – wegen der Corona-Einschränkungen – keinen Spaß macht, oder dort, wo es keine starken Einschränkungen gibt, so teuer ist, dass es keinen Spaß macht, reise ich seit einiger Zeit durch meine Zeitungslektüre. Mit einer Tasse Tee und dem Schneetreiben draußen beginne ich meine morgendliche Tour zunächst im deutschen links-grünen Establishment, richtig, ich lese als erstes die FAZ. Dann überquere ich, ohne Elefanten, die Alpen und schaue mich in Zürich um, was die NZZ so für wichtig hält. Während mein Privatjet schon mal leer vorfliegt, reise ich dann medienwirksam klimafreundlich mit dem Zug nach Paris, wo mich Le Figaro empfängt. Um Zeit zu sparen, der werte Leser möge es mir nachsehen, muss ich dann doch ins Flugzeug einsteigen, um rechtzeitig in London, bei meinem Termin mit The Telegraph zu sein. Zu guter Letzt steige ich in New York aus – die Frisur sitzt, als wäre ich eben aufgestanden – es geht an die Wall Street, Geschäfte, Sie wissen schon.

Warum ich Ihnen meine für Sie weder relevanten noch interessanten Morgenabläufe mitteile – die, zugegeben, am Rande von Annalena Baerbocks Amtsantrittsreise als Außenministerin in meiner Schilderung inspiriert wurden? Nun, man sagt ja nicht umsonst, Reisen bildet, und auf meiner morgendlichen Tour durch verschiedene Presselandschaften stelle ich mir jedes Mal dieselbe Frage und finde keine Antwort: Warum eigentlich immer wir? Warum ist es in den anderen Zeitungen (die ebenfalls nicht neutral sind, ich glaube nicht, dass es neutralen Journalismus geben kann,) selbstverständlich, unterschiedliche Meinungen in als Kommentaren deklarierten Artikeln zu lesen?

Zeitungen jenseits der Alpen und westlich von uns kritisieren sogar – Gott bewahre, ich verschütte fast meinen English Breakfast Tea – die Regierung, und zwar nicht, weil sie zu wenig gegen wahlweise Corona oder den Klimawandel tue, sondern zu viel und das Falsche. Während ich also auf meiner Reise außerhalb Deutschlands eine vielfältige Sicht angeboten bekomme – zugegeben konservativ, aber für die linke Sicht, die mir sonst Le Monde, The Guardian oder The New York Times geben würden, lese ich ja die FAZ und ewig Zeit habe ich morgens leider auch nicht – ist der deutsche Blätter- und auch Medienwald eine Monokultur. Warum eigentlich immer wir?

Übersetzen Sie das mal!

Die Monokultur der deutschen Medien geht mit einer ebensolchen Einheitsmeinungswüste bei den etablierten und von der veröffentlichten Meinung akzeptierten Parteien einher. Die Frage, was zuerst da war, ist wohl das berühmte Henne-Ei-Problem. Dass sich unser Bundestag gerne selbst entmachtet, ist nicht erst seit Corona klar. Erinnern Sie sich noch an das im Eiltempo durchgepeitschte Abnicken der Griechenlandrettung? Vielleicht spüren einige FDP-Abgeordnete bei dem Gedanken ein leichtes Ziehen in der Magengegend, war es doch vielleicht dieses Verhalten, das sie in der folgenden Legislaturperiode kurzzeitig in die Arbeitslosigkeit schickte. Vielleicht spüren sie aber auch nichts, was wiederum das aktuelle Bild erklären würde, das die angeblich liberale Partei abgibt.

Wer als Parlamentarier das Haushaltsrecht aus der Hand gibt, dem würde ich weder ein Auto abkaufen noch meine Grundrechte anvertrauen. Das Schöne ist ja eigentlich, dass ich meine Grundrechte niemandem anvertrauen muss, sind sie doch keine Frage der politischen Gönnerhaftigkeit – so wie Karl Lauterbach es zu sehen scheint, wenn er engelsgleich verkündet, Weihnachten im Kreise der Familie möglich machen zu wollen – noch eine Frage der Expertenmeinung, wie es die Öffentlich-Rechtlichen darstellen. Sie sind eine Frage des Rechts und der Rechtsordnung. Vom Bundesverfassungsgericht, das einen Freifahrtschein an die Politik und damit das Primat der Politik über das Recht ausruft, blicke ich neidisch Richtung angelsächsischer Rechtskultur. Sich der Regierung beugen, übersetzen Sie das mal ins Amerikanische oder versuchen Sie das mit einem Cockney-Akzent auszusprechen.  

In GB gibt es sogar Rücktritte

Nach 16 Jahren Merkel scheint dieses Deutschland – warum eigentlich immer wir? – verinnerlicht zu haben, dass Demokratie Konsens ist. Was Demokratie wirklich ist, der Wettstreit von Ideen, die durch Wahlen unblutig ausgetauscht werden, zeigt mir aktuell zum Beispiel meine tägliche London-Reise. Boris Johnson erlebt gerade seine größte Regierungskrise und auch sonst, halten Sie sich fest, treten dort Minister und Funktionäre zurück. Mal wegen Reisen, mal wegen Affären, mal wegen Weihnachtsfeiern.

In Großbritannien ist es ein Skandal, wenn Gardinen im Amtssitz des Premierministers aus unzulässigen Quellen finanziert werden. Der Covid-Plan-B von Downing Street 10 ist erstaunlicherweise vor allem in den Tory-Reihen selbst umstritten. Ein verschärftes Maskenmandat, eine 2G-Vorschrift für Clubs und Konzerte in Innenräumen ohne Bestuhlung ab 500 Personen, die dringende Empfehlung, von zu Hause zu arbeiten oder auch Quarantänevorschriften für Geimpfte, die mit Omikron-Infizierten in Kontakt gekommen sind – für Hinterbänkler der Konservativen sind das alles „nicht zu rechtfertigende Einschränkungen der Freiheit“.

Vor der Abstimmung über die neuen Einschränkungen am Dienstag organisieren sich die Lockdown-Gegner in einer WhatsApp-Gruppe mit dem Namen Covid Recovery Group. Und das, obwohl die Regierung bereits beschwichtigend verkündete, dass eine Neubewertung der Maßnahmen bereits am 5. Januar erfolgen werde und dass der Plan B automatisch am 26. Januar auslaufe. Krasser könnte der Gegensatz zu Ralph Brinkhaus‘ flammendem Plädoyer für, Zitat, „Notstandsregelungen“ im April 2021 im Bundestag kaum sein. Warum eigentlich immer wir?

Strammen Schrittes in eine Richtung marschieren

Was in Deutschland absolutes Chaos wäre, ist in Großbritannien Teil der politischen Kultur und des politischen Systems. So werden die Hinterbänkler in ihrer Rebellion gegen die Regierung durch die aktuellen Umfragen gestärkt, die bei der am 16. Dezember stattfindenden by-election in North Shropshire Labour vorne sehen. Die Abgeordneten sind keiner Parteiliste, sondern ihrem Wahlkreis verpflichtet. Das macht sie nicht zu besseren Menschen, aber es scheint ein wirkungsvolles Anreizsystem zu sein, das Meinungsvielfalt unterstützt und die Stigmatisierung unterschiedlicher Positionen erschwert.

Beim Lesen der Äußerungen der britischen Außenministerin Priti Patel könnte man sich fast an einem Scone mit Jam und Cream verschlucken, so deutlich stellt sie die Beweggründe der Borders Bill dar. Ohne Nigel Farage und den Brexit vielleicht undenkbar. Großbritannien ist nicht das Land der Glückseligen. Meine morgendlichen Reisen haben mir jedoch gezeigt, wie sehr Deutschland unter der Allgemeingültigkeit einer Meinung erstarrt und strammen Schrittes in eine Richtung marschiert.

Auch in der Schweiz, in Frankreich, in Großbritannien und in den USA griff man teilweise zu chinesischen Maßnahmen eines Corona-Regimes. Auch dort gibt es Pläne, Verbrennungsmotoren zu verbieten oder Wachstum und Innovationen durch staatliche Lenkung zu schaffen. Unterschiedliche Positionen können jedoch noch Gehör finden. Sie verschaffen sich aktiv Gehör. In Deutschland? Opposition: eine neue Geisteskrankheit in der Bundesrepublik? Warum eigentlich immer wir?

Wir sind selbst zu Schmuddelkindern geworden

Éric Zemmour oder Nigel Farage würden in Deutschland niemals die Wirkung erzielen können, die sie in Frankreich und Großbritannien entfalten. In Deutschland nehmen uns Politik und Medien an die Hand. Zemmours Namen werden Sie in keiner der etablierten Zeitungen oder in irgendeiner Sendung im deutschen Fernsehen ohne das Attribut „rechtsextrem“ zu lesen oder zu hören bekommen. Es ist unvorstellbar, dass ein wegen rassistischer Äußerungen verurteilter Journalist, wie Éric Zemmour, in Deutschland weiterhin im Fernsehen auftreten würde oder dass ein so streitbarer Politiker wie Nigel Farage eine eigene Sendung bekäme. Betreutes Denken, die Verachtung für die Meinungsbildung des Einzelnen, ist in Deutschland allgegenwärtig.

Weder in London noch in Paris berichtet man besonders wohlwollend über Zemmour. Verurteilungen wegen Volksverhetzung schrecken auch Journalisten jenseits von Deutschland ab. Das klingt einfach nicht fein. Aber als „rechtsextrem“ bezeichnen ihn die konservativen Zeitungen nicht. Und an die Stelle einer Ächtung und Ausgrenzung seiner Positionen und Anhänger, wie es die AfD seit ihrer Gründung erfährt, greifen politische Kommentatoren und auch Politiker die Themen auf und übernehmen einige davon.

In Frankreich ist la droite einfach nur das Gegenstück zur la gauche. Ohne meine Reise nach Paris hätte ich am Montag, den 7. Dezember, zum Beispiel nicht erfahren, dass die in der FAZ als friedliche Aktivisten dargestellten Gegendemonstranten auf der „Kundgebung des rechtsextremen Präsidentschaftskandidaten Éric Zemmour“, laut Aussage aus der Führungsetage der Kampagne des Kandidaten, Molotow-Cocktails dabei hatten. In Deutschland hat das betreute Denken ein Freiluftgefängnis der ideologischen Monokultur etabliert, in dem als rechts deklariert zu werden gleichbedeutend mit dem sozialen Untergang ist. Der Umgang mit der AfD, aber auch mit Pegida, beides legitime demokratische Mittel der Meinungsäußerung, haben uns dahin gebracht, wo wir heute sind. Das Abgrenzen und Ausgrenzen, auch in alternativen Medien, aus Angst vor den Schmuddelkindern hat uns heute selbst zu Schmuddelkindern gemacht.

Warum eigentlich immer wir? Vielleicht lieferte Friedrich Wilhelm Förster bereits einen entscheidenden Denkanstoß: „Deutschland war immer schon das große Laboratorium, in dem die Hypothesen der ganzen Welt bis zu Ende durchgeprüft, durchgedacht, durchgelitten wurden.“ Warum eigentlich immer wir? Vielleicht können Sie es mir ja sagen.

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Thomas Brox / 11.12.2021

“Warum eigentlich immer wir?” Deutschland war schon immer ein Obrigkeitsstaat, dessen Wurzeln weit zurückreichen. Deutschland war noch nie ein wirklich liberaler, bürgerlicher Staat. Auch die beiden großen Katastrophen - die verlorenen Weltkriege - konnten den Obrigkeitsstaat nicht wesentlich erschüttern. ++ Das sehr spezielle deutsche Beamtentum - ein Relikt des Absolutismus - verläuft quer durch alle staatlichen Institutionen hindurch und hat alle Schlüsselstellungen in der Hand, insbesondere in der Justiz und in den Sicherheitskräften. Damit wird eine wirksame Gewaltenteilung unterlaufen. ++ Eine ähnliche Wirkung entfaltet das vermurkste, komplizierte Wahlrecht und die systematischen Vorteile des ÖD bei der Besetzung der Legislative (privilegierte Freistellungen für politische Tätigkeiten). Ein einfaches Mehrheitswahlrecht (Personenwahl) mit der zusätzlichen Möglichkeit echter Volksentscheide wäre m.E. nach viel besser, da u.a. der staatsrechtliche Sonderstatus von Parteien überflüssig wird - das ganze System wird einfacher. In Summe führt das deutsche System führt zu einer systematischen Verfilzung (bzw. Verzahnung, Verschränkung) von Exekutive, Legislative und Justiz - es entsteht ein absolutistischer, autoritärer Staat. Monströse, zwangsfinanzierte Staatssender und eine korrumpierte private Presse, die durch zahlreiche Zensur-Paragraphen kontrolliert bzw. massiv eingeschränkt wird, führen zu einer Gleichschaltung der Berichterstattung. Letztendlich ensteht ein Klima in dem Scheinheiligkeit, Lügen, Feigheit und Unterwürfigkeit gedeihen.

Frances Johnson / 11.12.2021

Tja. Es ist der Kain. Dieser wird als fleißiger Schmied bezeichnet, kann Werzeug und zimmern. Nein, das haut gar nicht hin, denn eher ist es der Intellektuelle, gern auch mal der Akademiker generell. Und immer scheint eine Richtung dort ausgeprägter zu sein. Es muss Angst sein. Angst, das Falsche zu sagen, Angst, keiner Gruppe anzugehören, Angst, allein zu sein. Es ist letztlich der Angstbürger im Deutschen, der es möglich macht. Auch der Kadavergehorsam. Eine Résistance wie im Frankreich des Zweiten WK ist hier fast undenkbar. In Frankreich ist es fast ein Adelsmerkmal, auch Ungehorsam zu können. Der Staat wird, wie auch in Italien, mit Misstrauen betrachtet, Regierungen regelmäßig abgewählt. Und noch etwas: Zweifellos haben englischsprachige Medien und vielleicht auch französischsprachige (Karibik, Kanada, Réunion, Westafrika, Libanon) ein größeres Einzugsgebiet und kratzen möglicherweise nicht an der Pleiteklippe entlang, was sie unabhängiger macht von staatlichen Transfers. Vielleicht ist man auch stolz auf seine Geistesgrößen, wenn sie mit Argumenten kommen und ihre Ansichten belegen können. Nur in Deutschland wird Hass und Neid auf geistige Überlegenheit geschürt, aber niemand weiß, warum dies in der Presse funktioniert. Es macht übrigens überhaupt kein Selbstbewusstsein, wenn man nicht mit Gegenrede umgehen kann, und manchen Menschen merkt man das inzwischen an. Auf der Straße ist man froh, dass kein Baseballschläger in der Nähe steht. Die Aggression bei den Einheitsmeinlingen nimmt zu.

Gudrun Meyer / 11.12.2021

D liegt geopolitisch ungünstig. Kein größerer Konflikt irgendwo in Europa konnte D jemals egal sein, und oft gab es unmittelbare Konflikte mit Nachbarn. D ist ein eher kleines Land, an das zehn Nachbarländer grenzen. D und seine Nachbarländer sind dicht bevölkert. Zoff ist in so einem Fall eher die Regel als die Ausnahme, geht mal von dieser, mal von jener der elf Seiten aus, und er prägt die nationale Mentalität. Seit dem 30-jährigen Krieg ist eine tiefe German Angst hinzugetreten, und eine diffuse, kollektive Angst fördert wie kaum etwas anderes kollektivistische Tendenzen und die Neigung, sich beschützt zu fühlen, eben weil das Regime einen herumkujoniert. Ramin Peymani nannte diese Tendenz auf achgut “Geborgenheit im eigenen Stockholm-Syndrom”, und ich fürchte, dass er da etwas sehr Tiefes und Wichtiges erkannt hat. Außerdem scheint die aktuelle, dt. Journaille ganz besonders intolerant und machtgierig zu sein. Dass Merkel sich spätestens 2011 komplett von der veröffentlichten Meinung abhängig gemacht hat, war nicht nur der Untergang der “eigentlichen” Politik in D, sondern auch der relativen, medialen Unabhängigkeit. Seither regiert ein polit-medialer Komplex, der keine Verantwortung übernimmt, jede verrückte Idee hemmungslos umsetzt, sich permanent lächerlich macht, aber bedingungslosen Gehorsam fordert. Für das “warum immer wir?’” spielt vielleicht auch der mentale Bruch längs durch D eine Rolle. Der Westen ist mental westeuropäisch, der Osten fast russisch.(Auch deshalb ist Putin dort beliebt. Stalin war eine krankhafte Abweichung von der russischen, Hitler von der west- wie ostdeutschen Norm, aber Putin ist eher die russische und die ostdeutsche Norm, und damit für viele Ossis automatisch respektabel). Für sich allein muss der mentale Bruch keine besonderen Folgen haben, aber zusammen mit den anderen angreifbaren Stellen in der dt. Mentalität ist es eben doch ein Risikofaktor.

B.Kröger / 11.12.2021

Einigkeit und Recht und Freiheit.  Einigkeit steht in Deutschland immer an erster Stelle. Die Freiheit kommt zum Schluss. Sollte nicht vor der Einigkeit die Freiheit der kontroversen Diskussion stehen, um danach zu einer Einheit führen zu können?

Rainer Niersberger / 11.12.2021

Nachtrag : Neigungen zur Hybris, nicht zufaellig gepaart mit einem notorischen Minderwertigkeirskomplex, die Apotheose der Polit - oder besser Projektionsfiguren und die Gleichheit ueber und vor Allem, von der vergoettlichten Fuehrerin und ihrer Elite natuerlich abgesehen. Der Nachbar sollte keine 5 Euro mehr besitzen, die Machthaber und ihre Helfer, gerne auch die weitgehend voellig untalentierte Prominenz, duerfen sich “verdientermassen” hingegen alle Privilegien dieser Welt beschaffen.  “Demokratie” a la Sch’land.

Rainer Niersberger / 11.12.2021

Angesichts des begrenzten Textes einige eher Stichworte : Die psychopathologische, neurotische Verfasstheit, beginnend und getriggert nach 1945 (Schuldkult, Suendenkult, Erloesungswahn, Bußsehnsucht etc), eine Art fanatische Besserwisserei, die naturgemaess dann im - und explodiert, wenn die anderen nicht mitmachen, der romantizierende Idealismus, zwangsläufig mit einer ebenfalls ueber steigerten Realitaetsverweigerung und Verklaerungsattitueden verbunden, Selbsthass, wohl auch aufgrund der (irrealen) Verklärung des Anderern/Fremden, das immer noch lebendige (Merkel und Co) Erbe des Protestantismus und seiner sehr speziellen “(Pflichten)Ethik und Rigiditaet, die ungelöste Spannung zwischen Hedonismus und” schlechtem Gewissen”, das bestenfalls gebrochene Verhaeltnis zu Freiheit (individ. Verantwortung) und Nation, die (getriggert) “Rechtsneurose”, die dazu fuehrt, dass allein die(falsche) Bezeichnung “rechts” voellig irrationale Abwehrreaktionen erzeugt, das neurotische Verhaeltnis zum Konflikt oder Streit oder die neurotische Sehnsucht nach “Harmonie” oder “Ein meinung”, eine Neigung zu Extremen, im oeffentlichen wie auch im privaten (“am Hals oder unter dem Stiefel” ), inzwischen sehr ausgeprägte infantile und narzisstische Stoerungen, die zwangsläufig die objektiv “Falschen” waehlen, an die Macht bringen und bewundern lassen.  Ein Teil davon gilt, mitunter aber abgeschwächt, auch fuer andere westliche Gesellschaften und zeigt hier übergreifende psychokulturelle Entwicklungen.  Ein weiter Teil ist allerdings typisch, vor allem auch in seiner hierzulande immer extremen Ausformung. Extreme sind hierzulande besonders faszinierend, wenn sie als “Mutti” oder nun im “Cocktailkleid”, ggf auch als wuscheliger Kinderbuchautor daherkommen. Da gibt es kein Halten und erst Recht keine rationale Prüfung mehr.

Dr. Freund / 11.12.2021

@Albert Martini,1989 war keine Revolution, es war ein Bankrott des Sozialistischen Systems, den die Proteste öffentlich machten. Die meisten Ostblockstaaten waren schon weiter.Nach einer Revolution machen die alten Kader nicht einfach weiter, oder haben sich ungestraft mit vollen Taschen abgesetzt. So etwas wie Revolution war nach WK1 angesagt,die kriegstreibende Monarchie war weg,ein anderes System musste her, aber es war nicht stabil, was daraus wurde, ist reichlich bekannt.

Rolf Mainz / 11.12.2021

“Nach 16 Jahren Merkel scheint dieses Deutschland – warum eigentlich immer wir? – verinnerlicht zu haben, dass Demokratie Konsens ist.” Nein, ein immer grösserer Teil der Deutschen - man denke allein an die Klimajünger - scheint verinnerlicht zu haben dass Demokratie Nonsense ist - und durch sozialistischen Totalitarismus abgelöst gehört.

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Lisa Marie Kaus, Gastautorin / 08.11.2023 / 14:00 / 49

Migration: Die Sache mit den 50 Milliarden

Durch den Migrationsgipfel wurde nun erstmals bekannt, wie viel Bund und Länder gemeinsam für direkte Kosten in Verbindung mit Flucht und Migration zahlen. 2023 sind…/ mehr

Lisa Marie Kaus, Gastautorin / 31.10.2023 / 12:00 / 48

Wohlstandskollaps im Multikulti-Einhornland

Alimentiert durch den Wohlfahrtsstaat platzen Wertekonflikte nur begrenzt, mit weniger Druck und seltener an der Oberfläche des Melting Pot. Wenn aber plötzlich nicht mehr nur…/ mehr

Lisa Marie Kaus, Gastautorin / 12.09.2023 / 10:00 / 38

Wann fliegt uns denn nun alles um die Ohren? (2)

Solange Sie in einem Land leben, in dem Politiker uneingeschränkte Auszahlungen aus Sozial- und Gesundheitssystemen versprechen, leben Sie im falschen Land, um sich irgendwie auf…/ mehr

Lisa Marie Kaus, Gastautorin / 11.09.2023 / 12:00 / 52

Wann fliegt uns denn nun alles um die Ohren? (1)

Wenn Sie Wirtschaftswachstum, Steuern, Staatsausgaben und den Realzins korrekt vorhersagen, wissen Sie die genaue Zeit und den genauen Ort, an dem uns das hier alles…/ mehr

Lisa Marie Kaus, Gastautorin / 20.06.2023 / 13:00 / 4

Akademie der Freiheit der Hayek-Gesellschaft

Vom 30. Juli bis zum 4. August 2023 findet wieder die Akademie der Freiheit der Hayek-Gesellschaft statt. In einer Woche vermitteln renommierte Dozenten Inhalte aus…/ mehr

Lisa Marie Kaus, Gastautorin / 26.01.2023 / 10:00 / 29

Wie deindustrialisiere ich ein Land? Teil 3: Unter Räubern

Diese Anleitung in drei einfachen Schritten erklärt zum Abschluss, wie der Staat den Bürger Schritt für Schritt enteignet und sich selbst an den abgepressten Milliarden…/ mehr

Lisa Marie Kaus, Gastautorin / 25.01.2023 / 14:00 / 24

Wie deindustrialisiere ich ein Land? Teil 2: Das Versprechen

Diese Anleitung in drei einfachen Schritten beschreibt heute, wie die Politik in Finanz-, Migrations-, Corona- und Energiekrise Ängsten begegnet, indem sie die Probleme mit unvorstellbaren…/ mehr

Lisa Marie Kaus, Gastautorin / 24.01.2023 / 10:00 / 79

Wie deindustrialisiere ich ein Land? Teil 1: Die Ideologie

Diese Anleitung in drei einfachen Schritten schildert zunächst, wie ideologiebasierte Politik funktioniert, indem sie die Bürger glauben lässt, sie meine es nur gut mit ihnen.…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com