Putin ist krank. Nix da mit eiskalter Berechnung. Er leidet unter dem Stockholm-Syndrom. Sein Ruf ist - da sind wir uns alle einig - ruiniert. Er führt einen Krieg, der sich aufgrund der erfolgenden Aufmunterungen hinzuziehen beginnt, und versorgt dennoch seine westlichen Feinde mit Öl und Gas. Das ist nicht sehr normal. Aber vielleicht sitzen ja doch - nach allem - die Rationalisten hier bei uns im Westen. Frau Esken fällt mir dazu ein., am Ende einer fast endlosen Reihe friedliebender, planvoller erfolgreicher Visionär *innen unserer tip top- Republik. Übrigens: auch wenn man für die Zwangs-Impfung den Arm hinhält: das Ziel ist der Kopf.
Frau Johnson, wenn Sie den Begriff Ideologie praktisch anwenden, sollten Sie angeben, in welcher Interpretation.
@ Fr. Johnson: Tja, tue ich und andere nun dem armen Herrn Harari unrecht? Falls er denn tatsächlich Warner, nicht Komplize sein SOLLTE - müßte ihm das nicht relativ egal sein, wenn wir doch zweifellos die von ihm gezeichneten Zukunftsaussichten für Bedrohungen halten, gegen die unbedingt gekämpft werden muß? Seine Warnung hätte also dann ihren Zweck erreicht, nur dem Übermittler geschähe Unrecht? Das sollte es doch wert sein. Wenn… Aber haben Sie sein Buch “Homo Deus” von 2015 gelesen? Ich nicht, nur seinen Vortrag dazu von Anfang 2017 habe ich mir vor gut einem Jahr angehört. Für mich blieb da kein Zweifel, daß er vehement FÜR einen transhumanistischen Evolutionsschub eintritt. Dazu paßt, daß er meines Wissens nirgendwo auf die Gefahren eingeht, die selbst bei besten Absichten unvermeidbar sind: der menschliche Organismus ist ein überkomplexes System, das korrekt widerzuspiegeln eben diesem Menschen wohl faktisch nie möglich sein wird. Aber letztlich müßte man seine Texte Stück für stück betrachten - das sprengt den Rahmen hier bei weitem. Eigentlich reicht doch der Titel “Homo Deus” - Der Gottmensch o.ä. zu übersetzen, damit sehr nah am einst propagierten “gottgleichen Übermenschen”. Nirgends bei Harari sehe ich etwas, wo er sich von einer solchen blasphemischen Zielvorstellung distanziert. Wer sich an allen religiösen elementen stört, mag es Hybris nennen: wahnwitzige Selbstüberschätzung, mit notwendig katastrophalen Folgen.—Vielleicht ist es ein Bild für meine Sicht: Ich fand es - anders als Sie offenbar - seinerzeit in Kanada nicht langweilig, auf der von Indianern besetzten Victoria-Insel mit Sicht auf Capitol Hill, mit Diskussionen, Musik etc, friedlich und lebendig. Von mir aus sollte die Welt so bleiben. Oder so ähnlich. Mit 7 Milliarden Gott-Menschen sehe ich schwarz, aber auch die Reduzierung wäre kaum eine akzeptable Perspektive. -[Und warum nur hat Harari, in Israel geboren und aufgewachsen, einen osteuropäischen statt eines israelischen Akzents?]
@Arne Ausländer: Dann nenne ich die Gebiete eben Regionen und werde es auch zukünftig tun.. Bei einem Leserbrief sollte man nicht jedes Wort umdrehen, sondern die Aussage beachten, um die es dem Leser geht.
Herr Loy, Sie stellen die Frage: “Warum waren die Ungarn nicht dabei?” - - - Lesen Sie sehr pointierte Analysen in den unterschiedlichsten israelischen Zeitungen! Ungarns aktuelle Regierung macht sich nicht unähnliche Sorgen. Doch der aktuelle Russe ist kein Freund und es herrscht tiefe Verunsicherung. Dass Russland einfach seinen vormodernen Schrecken verlöre!
Womit hält sich der Autor hier eigentlich auf? Ganz beiläufig schreibt er: “Man mag die dabei u.a. von Jaroslaw Kaczynski vorbrachten Forderungen nach einem als „Friedensmission“ deklarierten NATO-Einsatz im Kriegsgebiet für falsch und gefährlich halten”. Da gibt es kein “Dafürhalten”, das ist der reine Irrsinn! Und es ist natürlich kein Zufall, daß dieser Vorschlag von einem Polen kommt, immerhin vom Vize-Ministerpräsidenten. War da nicht gerade was mit polnischen MIG-29 Flugzeugen, die Polen über Amerika in die Ukraine verschieben wollte? Das wollten die Polen natürlich nicht selbst machen, genau so wenig, wie sie jetzt alleine in die Ukraine einmarschieren wollen, um dort “Gutes zu tun” - aber natürlich bewaffnet. Das soll die NATO tun. Die NATO will aber nicht. Gesetzt den Fall, die Polen handeln daraufhin auf eigene Faust, darauf rechnend, daß der Bündnisfall eintritt, wenn es in der Ukraine zu Kampfhandlungen zwischen Polen und Russen kommt. Folgendes Szenar: Ein bewaffneter Konvoi der polnischen Armee wird in der Ukraine von russichen Flugzeugen angegriffen, polnische Flugzeuge greifen “zum Schutz” ein und schießen russische Flugzeuge ab. Daraufhin erfolgt ein russischer Gegenschlag auf die Absprungflugplätze in Polen. Da hätten dann die Polen den “netten kleinen Krieg”, den sie anscheinend herbeiwünschen, wenn auch unter dem Schutzmantel der NATO. Und wenn die Bündnispartner nicht mitmachen, so wie 1939? Balzac schrieb: “Man braucht einen Polen bloß vor einen Abgrund zu stellen, gleich springt er hinein”. Soll er, aber ohne uns! Was für ein Glück, daß der legendäre Ruf “The Germans to the Front!” (China 1900) angesichts des Zustandes der Bundeswehr folgenlos verhallen müßte. Übrigens: Wenn man Putin unterstellt, daß er das Zarenreich wieder errichten will, liegt es doch ebenso nahe, den Polen zuzutrauen, daß sie ihren alten Wunschtraum von “Großpolen von Meer zu Meer” heraufdämmern sehen. Oder?
Das waren halt keine MännerInnen…
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