Ganz knapp hat die Partei von Nigel Farage der Labour Party einen Parlamentssitz in einer Nachwahl abgenommen. Auch in den Kommunalwahlen, die noch ausgezählt werden, deutet sich ein Erdrutschsieg für Reform UK an.
Es war ein sensationeller Sieg für die rechte Partei Reform UK. In der Nachwahl in Runcorn und Helsby (Cheshire), eigentlich einer Hochburg der Labour Party, siegte Reform UK mit 38,72 Prozent gegenüber Labour mit 38,7 Prozent. Nur 6 Stimmen machten den Unterschied. Im Vergleich zur letzten Wahl gewann Reform UK 20,6 Prozentpunkte hinzu, Labour verlor 14,2 Prozentpunkte. Auch die Konservative Partei verlor krachend: Sie bekam nur 7,72 Prozent, ein Minus von 8,8 Prozentpunkten. Damit hat Reform UK nun fünf Abgeordnete im Unterhaus. Im britischen Wahlsystem werden Parlamentssitze, die vakant geworden sind, nicht durch Nachrücker besetzt, sondern neu gewählt. In dem speziellen Fall wurde der unabhängige, vorher zu Labour gehörende Abgeordnete wegen ungebührlichem Verhaltens suspendiert.
Auch in den Kommunalwahlen in sechs Metropolregionen schnitt Reform UK nach ersten Ergebnissen sehr gut ab. Reform UK gewann erstmals einen Bürgermeisterposten im Bezirk Greater Lincolnshire deutlich mit 42 Prozent, zu Lasten der Konservativen, die nur 26 Prozent bekamen. In drei weiteren Großkommunen, Hochburgen von Labour, wurde Reform UK zweiter und hängte die Konservativen ab: In North Tynside fehlte weniger als ein Prozentpunkt zum Sieg (Labour 30,2 Prozent, Reform UK 29,4 Prozent). Auch in Doncaster (Labour 32,6 Prozent, Reform UK 31,6 Prozent) und West of England, die Region mit Bristol als Zentrum, gewann Labour mit 25 Prozent gegenüber 22,1 für Reform UK nur knapp. In zwei weiteren Regionen, Cambridge & Peterbourough sowie Hull& East Yorkshire, liegen noch keine Ergebnisse vor.
Die Auszählung der Kommunalen Vertretungen ist noch nicht abgeschlossen, aber auch hier zeichnet sich ein Sieg für Nigel Farages Partei ab.