In Italien sind linke Parteien und Gewerkschaften mit verschiedenen Referenden zur schnelleren Einbürgerung und einer Reform der Arbeitsgesetze gescheitert. Die nötige Teilnahme von 50 Prozent wurde deutlich unterschritten.
Nur knapp 30 Prozent der Wahlberechtigten nahmen an den Referenden teil, nachdem die Regierungsparteien ihren Anhängern empfohlen hatten, diese zu boykottieren, meldet corriere.it. Die Befragung ging über zwei Tage und endete am Montagnachmittag. Das wichtigste Referendum ging um die Frage, ob die Aufenthaltszeit bis zur Einbürgerung von zehn auf fünf Jahre (wie aktuell in Deutschland) herabgesetzt werden solle. In den anderen Referenden konnten die Wähler über verschiedene Fragen zum Arbeitsrecht abstimmen. Die Gewerkschaften, die dies initiiert hatten, wollten die vorsichtige Liberalisierung am Arbeitsmarkt zurückdrehen und zu den starren Arbeitsgesetzen von früher zurückkehren.
Eigentlich war die Befragung von den Initiatoren als eine Abstimmung gegen Premierministerin Giorgia Meloni gedacht, die sich deutlich gegen die Absenkung der Einbürgerungsvoraussetzung ausgesprochen hatte. Für die linken Parteien ist die geringe Teilnahme eine empfindliche Niederlage, für Meloni ein Triumph. Nun regen einige der Veranstalter der Referenden an, die Spielregeln zu ändern und das Quorum von 50 Prozent abzuschaffen.