Herr Bechlenberg: “Was bitte spricht gegen Egoismus? [] Wer sich für andere engagiert, tut dies [] aus egoistischen Motiven”. Ja selbstverfreilich! “Jesus aber sagte zu ihm: was nennst du mich gut? Niemand ist gut außer dem einigen Gott. “
Ich weiß nicht, von wem es stammt:” Alle Menschen gleichen sich durch Einmaligkeit.” Es ist unsere Überzeugung, daß es Individualtität ist, die den freien Menschen ausmacht, die uns von kollektivistischen Systemen unterscheidet. Die Verwendung des Begriffs “Solidarität” verrät die Gebraucher. Danach kommt Gleichschritt.
Lieber Herr QUENCHER, lesen sie doch mal das Buch ” DIE TUGEND DES EGOISMUS” von Ayn Rand. Ich bin sicher, sie werden dann noch mehr Stolz auf den ihrigensein ! Und das sollten sie auch.
Es ist doch ein großes Mysterium, dass alle Menschen beides zugleich sind: individuell wie gleich! Der Sozialist behauptet, der Individualismus sei die Ursache des Egoismus, weshalb man das Individuum durch Kollektivismus ausrotten müsse. Der Demokrat behauptet, alle Menschen sind gleich darin, natürliche Egoisten zu sein. Der Sozialist entwickelte die Planwirtschaft, weil unter seiner Annahme, dass alle Menschen die gleichen Bedürfnisse hätten, diese mit etwas moderner Technologie doch leicht zu befriedigen sein müssten: Für jeden ein Paar Sandalen herstellen, die alle gleich aussehen, kann doch kein Hexenwerk sein. Oder jedem seine Eiserne Schüssel Reis! Der Demokrat geht davon aus, dass der Mensch dem Menschen von Natur aus ein Wolf ist, und erfand einen als “Freier Markt” genannten Wirkmechanismus, in dem jeder die Sau rauslassen kann, aber nicht anders, als gleichzeitig immerzu den allgemeinen Wohlstand zu steigern. “Kümmere Dich bitte mit all Deiner Kraft um Dich selbst. Dann hilfst Du automatisch allen weiter.” Der Schutz des individuellen Strebens nach Glück als Menschenrecht! Dieses Große Versprechen der Amerikanischen Republik vereint in sich beides: der von Natur her Egoistische - diese “Erbsünde” - sein zu dürfen und damit ja gerade über eine unendliche Motivation und Antriebskraft zu verfügen, gleichzeitig aber durch Recht und Gesetz aus dem Staat heraus - dem Rechtsstaat in Gestalt des “leanen” Nachtwächterstaates auf die kapitalistische Ordnung, das ist: striktes Einhalten von freiwillig eingegangenen Verträgen - gezwungen zu werden. Die Domestizierung des Feuers! Das zerbrechliche Glied in dieser Kette ist und war immer einzig der Staat, sobald er von den Egoisten gekapert ist. Dann öffnet sich eine Vorhölle.
Egoismus ist der Grundsatz der freiheitlichen demokratischen Grundordnung. Wer nach Solidarität ruft, will die Diktatur.
Meiner Meinung nach verkörpert Mutter Teresa die dunkle Seite des Egoismus.
Was bitte spricht gegen Egoismus? In allem steckt Egoismus, sehe es nach außen hin auch noch so selbstlos aus. Wer sich für andere engagiert, tut dies nicht zuletzt aus egoistischen Motiven heraus - um sich moralisch überlegen zu fühlen, um zu genießen, dass man deshalb gemocht, vielleicht sogar gefeiert wird. Alles völlig in Ordnung, gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu verteufeln. Um Max Stirner zu zitieren: “Was soll nicht alles meine Sache sein! Vor allem die gute Sache, dann die Sache Gottes, die Sache der Menschheit, der Wahrheit, der Freiheit, der Humanität, der Gerechtigkeit; ferner die Sache meines Volkes, meines Fürsten, meines Vaterlandes; endlich gar die Sache des Geistes und tausend andere Sachen. Nur meine Sache soll niemals meine Sache sein. »Pfui über den Egoisten, der nur an sich denkt!« [...] Fort denn mit jener Sache, die nicht ganz und gar meine Sache ist! Ihr meint, meine Sache müsse wenigstens die »gute Sache« sein? Was gut, was böse! Ich bin ja selber meine Sache, und ich bin weder gut noch böse. Beides hat für mich keinen Sinn. // Das Göttliche ist Gottes Sache, das Menschliche Sache »des Menschen«. Meine Sache ist weder das Göttliche noch das Menschliche, ist nicht das Wahre, Gute, Rechte, Freie usw., sondern allein das Meinige, und sie ist keine allgemeine, sondern ist – einzig, wie ich einzig bin.
Als ich 1989 die DDR über Ungarn verlassen habe, war das auch mit der Absicht, die Diktatur zu schwächen. Je mehr Sklaven verschwunden sind, desto mutiger konnten die anderen werden. Mein Bruder hat mir dann regelmäßig von den Montagsdemos berichtet. In dieser Zeit hatte ich oft das Gefühl, am falschen Ort zu sein. “Freiheitsliebender Egoismus” ist aber m.E. die Voraussetzung für die gesellschaftliche Freiheit. Ich bin froh, dass heutzutage wieder so viele Leute für unsere Grundrechte auf die Straße gehen.
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