Wo leben wir eigentlich? Der Grund, warum Reichelt gehen mußte, ist doch nur vorgeschoben. Der war einfach zu kritisch, zu unangepasst und hat zu tief gebohrt! So manchen Politiker und regierungstreuen “Journalisten” werden sich erleichtert zeigen, dass Reichelt gehen mußte. Man merkt es der BILD-Zeitung auch schon an. Man ist umgeschwenkt. Vielleicht gabs ein Dinner für die Rausschmeißer bei den Machthabenden! Und die Trulla vom Spiegel kann man, samt ihrem Hass auf weiße Männer, in die Tonne kloppen! Ekelhafte - äh - “Dame”!
Vor längerer Zeit durfte sich eine Frau - bisweilen auch ein Mann -, die/der nicht auf Avancen eines sich für bedeutsam haltenden “Alphatiers” einging, anhören, sie (er) sei “verklemmt”, “man sei doch frei und unverkrampft” und so weiter. Heute lautet der entsprechende Vorwurf bei Herrn Perrefort “reaktionär” - kein wesentlicher Fortschritt. Auch wenn Herr Reichelt mit Sicherheit aus politischen Gründen geschasst wurde, Affären am Arbeitsplatz sind seitens eines Vorgesetzten einfach strunzdumm.
Der Reichel hatte einfach nicht die nötige Kreativität. Als heterosexueller weißer Mann kann er so etwas natürlich nicht machen. Als transsexuelle Lesbe ohne Menstruationshintergrund wäre er unantastbar gewesen. Er hätte dieses Gefühl nur äußern müssen und der Döpfner würde jetzt bei der Arge anstehen.
Die Politik ist das Eine, ein Anderes ist die hochmoralische Kunst des Drehbuchschreibens, nach der alle Konflikte der Handlung bis zum Abspann vollständig aufgelöst sein müssen. Nach der Struktur des Monomythos (Aufbruch, Initiation, Rückkehr) wird Julian eines Tages live aus einem Hausflur über den unerwarteten und überraschenden Tod einer polnischen Puffmutti berichten, die Deutschland einmal sechzehn Jahre lang regiert hat. Nachdem er realisiert hat, was ihm widerfahren ist, wird er selbst Bundeskanzler und erlangt das Elixier aus den Händen des amtierenden Amtsinhabers, der sich öffentlich dafür entschuldigt, dass er die Schreckschraube seinerzeit nicht selbst zur Strecke gebracht hat. Mit der Liebe seiner Freundin und dem “Gral des Weisen” kann Julian die Welt heilen, aus der er ursprünglich nur aufgebrochen war, um sie bildreich zu beschreiben: Angst, Tod und die antagonistische Kraft sind überwunden.
Verklemmtes Pack, wohin man blickt. Zum Glück haben andere Mütter schönere Töchter. Das schnatterfräßige Getue geht wohl zumeist von den Dämchen aus hierzulande. Gezählt, gewogen, als zu doof empfunden und dem Moslem übergeben - mene, tekel uvarsin. Zä fix halleluja. Der verständige Mensch m/w/d wendet sich mit Grausen.
Auch das erinnert mich an die DDR. Die Älteren erzählten mir, in den fünfzigern und sechzigern wurde ein/e Genosse/in, der/die eine außereheliche Beziehung hatte, vor ein Partei-Tribunal gezerrt und mußte öffentlich Reue schwören. Und natürlich bei Strafe des Karriereendes die Beziehung beenden. Nichts war privat, alles öffentlich („gesellschaftlich“). Das passiert nun ein halbes Jahrzehnt später wieder; nach meinem Eindruck fängt es erst richtig an. Selbst die totalitäre SED beschloss irgendwann in den 70ern, es sein zu lassen. Die strengen Regeln galten nur noch für Stasis und ausgewählte Geheimnisträger. Der SED-Chef von Einem durchschnittlichen Genossen war ein Quickie mit seiner Kollegin erlaubt, solange beide kein Aufhebens darum machten. Und noch nicht so greise Spitzenfunktionäre wie Konrad Naumann, SED-Chef von Berlin, waren dafür berüchtigt, jungen FDJ lerinnen, die sie nach Aufmärschen bedienten, öffentlich unter die Bluse zu greifen. Den Moralwächtern der Grünen hingegen reicht schon die falsche Ansprache. Me too ist erst der Beginn ihrer totalitären Herrschaftsträume.
Diese selbstbespiegelnden, talentlosen Journalisten, die den Namen überhaupt nicht verdienen, wie diese Sophie Garbe. Wer liest diese langweiligen Nulpen eigentlich? Julian Reichelt wünsche ich alles Gute und viel Glück. Ich denke, der wird sich was neues aufbauen und das wird was.
Mir ging einmal ein Flirt in einer Firma flöten, nachdem die Logfile-Auswertung ergeben hatte, dass von meinem Arbeitsplatzrechner aus Achgut aufgerufen worden war, worum der Vertrag nicht verlängert wurde (Naziverdacht! - wäre ich doch nur auf “erlaubten” Seiten geblieben). Im Homeoffice wäre Letzteres auch nicht passiert, Ersteres aber erst gar nicht möglich gewesen. Egal, die wollte eh keine Kinder! Eine Meldung über vollkommen abgefahrene Flirts am Arbeitsplatz kam jetzt aus Israel. Arutz Sheva berichtete unter “Prison intelligence officer fired over ‘pimping scandal’”: “Former Gilboa Prison intelligence officer fired over claims female guards handed over to security prisoners ‘to keep them happy.’” Das ist noch nicht ganz die Liga, in der Monica Lewinskys “Samen-Kleid” (SPIEGEL) eine Rolle spielte, sondern erinnert eher an Abu-Ghuraib mit vertauschten Rollen. Als ich während Bush- und Obama-Zeiten für die USAREUR arbeitete, waren dort Beziehungen zwischen E- und O-Paygrades nicht erlaubt. Einer von beiden musste kündigen. Die Thematik hat sich bei den Amerikanern also schon lange bis ins Militär eingefressen. Ansonsten herrschte dort freie Wildbahn. Ich erinnere mich an eine Prachtstute von Amerikanerin. Am letzten Abend, bevor ihr Mann, ein LTC, nach einem halben Jahr Afghanistan zurückkam, schleppte die noch schnell einen jungen Kosovaren ab, der aussah wie der allerletzte Strauchdieb. Eine meiner Kolleginnen verführte einmal einen der Desk-Sergeants von der MP, was nur eines ihrer Kunststückchen während der Arbeitszeit darstellte, brachte ihn dazu, sich wegen ihr von seiner Frau scheiden zu lassen und wegen Regelverstößen aus der Armee entlassen zu werden. Dann verließ sie ihn wieder und zog mit einem meiner Vorgesetzten nach GB. Wenn sich alle an die Regel von Jesus halten würden: “Und so dich dein Auge ärgert, reiß es aus und wirf’s von dir.” - die Welt wäre voller 50 Prozent Sehbehinderter. Ab 70 Prozent wären sie sogar GEZ-befreit.
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