Henryk M. Broder / 20.05.2018 / 14:00 / Foto: Tim Maxeiner / 13 / Seite ausdrucken

Raus aus dem Bundestag, rein in den Knast!

Peter Grimm hat an dieser Stelle nacherzählt, mit was für einer heiteren Blödheit der DLF den Ramadan zu einem uralten Teil des deutschen Brauchtums erklärt hat, sogar älter als das Oktoberfest

Nun, neugierig und tradtionsbewusst wie ich bin, habe ich es versucht und einen Tag lang, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, gefastet. Am Ende des Tages wusste ich: Das ist nichts für mich. Aber wer es mag, soll es tun. 

Jetzt treibt mich die Frage um, ob der DLF vielleicht ein Tochterunternehmen des Satire-Magazins Titanic sein könnte. Anders lassen sich manche Beiträge, darunter der über den Ramadan, nicht erklären. Satire darf ja bekanntlich alles. Unter anderem die Forderung aufstellen, man sollte Alice Weidel, immerhin eine frei gewählte Abgeordnete des Bundestages, „vor die Tür des Hohen Hauses" bringen „und in ein Polizeiauto" setzen, um sie „einem Haftrichter" vorzuführen – so geschehen am 18. Mai in dem Kulturmagazin Corso des DLF. Weil Weidel eine „Hetzrede" gehalten hat, für die sie vom Bundestagspräsidenten Schäuble „zur Ordnung" gerufen wurde.

Würde man alle Abgeordneten, die sich einen Ordnungsruf eingehandelt haben, einem  Haftrichter vorführen, wäre der Bundestag bald ziemlich leer. Ist es das, was der DLF will? Wer braucht schon ein Parlament, wenn wir den Deutschlandfunk haben! Völlig unnötig, diese Doppelstrategie. Immerhin werden beide Institutionen mit „Beiträgen" finanziert.

And now something totally different. Wie kommt man ohne Gedöns in das Schloss des deutschen Präsidenten? Indem man zuerst mit dem türkischen Präsidenten rummacht.  Von dem einen gab es einen Händedruck, von dem anderen die Absolution. Jetzt noch drei Vaterunser, und alles wird wieder gut.

Foto: Tim Maxeiner

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Franz Robert Mathe / 20.05.2018

Sollte ein egal wie gearteter Pendelverkehr zwischen dem Bundestag und einer JVA aufgenommen werden, müssten sich Frau Weidel und Herr Gauland noch gedulden. Vorher könnten einige, die länger im Hohen Haus sitzen, Platz nehmen. Ich befürchte allerdings, dass keine Polizei so eine grosse „Grüne Mina“ hat.. Alles nur Satire! Wie sagte einst H.Kerkeling: „Das Leben ist ein Kabartett und wir sind nur die Kandidaten! Chapeu für „ach.gut“.  Freue mich, dass es jenseits des täglichen Slapsticks auch noch ernst zu nehmenden Journalismus gibt. Pfingstliche Grüsse Franz Robert Mathe

Gottfried Meier / 20.05.2018

Ich hätte mir vor einigen Jahren nicht vorstellen können, dass unsere Demokratie so massiv gefährdet und beschädigt werden kann.

Gabriele Klein / 20.05.2018

Das ist AGITPROP vom Feinsten.  Ich bin so mancher anklagenden Schlagzeile der “Regierungsfeinde” auf den Grund gegangen, und lachte mich, wie diverse andere Kommentatoren auch, am Ende nur noch schief wie hier politische Ansichten kriminalisiert werden, indem man darob höchste moralische Entrüstung inszeniert, wohingegen Gruppenvergewaltigungen wie Naturereignisse abgehakt werden und man der Opfer des Terrors beim Treppensteigen auf deren dort zu jedermanns Füßen gemeiselten Namen” gedenkt….... Bei zumindest einem der Angehörigen zeitigte dies zu Recht Entsetzen. Könnte es sein, dass das Steigen auf der Treppenkirche auf den Namen der Leichen an das Gehen über Leichen gewöhnen soll….? Ja, die Frage, was für eine Verfassung bzw. was für ein Werte- und Rechtsverständnis bei den Regierenden vorherrscht stellt sich hier in der Tat sowie auch die   Frage nach der Empathie, die Derek Skally ein Reporter der Irish Times völlig zu Recht am 19. Dezember 2017 in einem bitterbösen, Artikel in englischer Sprache stellte…....

Frank Stricker / 20.05.2018

Mir fielen auch viele Gründe ein Herrn Schäuble zur Ordnung zu rufen. Z.B.  wüßte ich doch mal ganz gerne wo seinerzeit die 100.000 Mark von Herrn Schreiber geblieben sind ? Der zuständige Richter stellte seinerzeit immerhin fest , dass die Version von Frau Baumeister ( ehem. Schatzmeisterin CDU)  deutlich glaubwürdiger klang als die Version von Herrn Schäuble.

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